DE846989C - Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus Gasen

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DE846989C
DE846989C DEB7041D DEB0007041D DE846989C DE 846989 C DE846989 C DE 846989C DE B7041 D DEB7041 D DE B7041D DE B0007041 D DEB0007041 D DE B0007041D DE 846989 C DE846989 C DE 846989C
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DE
Germany
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gases
sulfur
water
chlorosulfur
chlorine
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DEB7041D
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English (en)
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Heinz Dr Krekeler
Helmut Dr Schlecht
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BASF SE
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BASF SE
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus Gasen Es hat sich gezeigt, daß man Chlor aus chlorhaligen Gasgemischen mit Chlorschwefel herauslösen kann, dabei gehen aher gewisse Mengen Chlorschwefel in das Gas über. Für die weitere Verwendung der von Chlor l>efreiteii Gase ist es in manchen Fällen erforderlich, den Chlorschwefel möglichst vollständig aus dem Gas wieder zu entfertigen. Durch Tiefkühlung der Gase, sei es in der Vorrichtung iiir die Absorption des Chlors selbst oder auch anschließend in einer besonderen Vorrichtung, kann man den Gehalt an Chlorschwefel stark herabsetzen. Während z.B. ein Gas von i 200 je in noch Xo X Chlorschwefel in Dampfform enthält, beträgt der Gehalt bei - 20° je m3 nur 8 g Chlorschwefel. Eine restlose Beseitigung des Chlorschwefels gelingt aber selbst durch eine Abkühlung auf noch tiefere Temperaturen nicht ohne weiteres; selbst lei - 500 wären immer durch o,8 g je in im Gas enthalten. Durch Adsorptionsmittel. wie aktive Kohle, ist zwar eine vollständige Entfernung des Chlorschwefels möglich, jedoch ist dieses Verfahren nicht ohne weiteres anwendbar, wenn es sich um Gasgemische handelt, die noch andere, ebenfalls adsorbierbare Gase, z.B. Chlorwassertoff, enthalten. Nachteilig ist auch, daß zur Wiederbelebung des Adsorptionsmittels nicht, wie ul>lich, \Vasserdampf verwendet werden kann, da Chlorschwefel durch Wasser zersetzt wird. Ein Auswaschen des Chlorschwefels aus den Gasen mit Lösungsmitteln, z. B. hochsiedenden Olen, bietet die Schwierigkeit, daß insbesondere bei der Trennung des Chlorschwefels vom Öl durch Destillation leicht unerwünschte Umsetzungen unter Verharzung des Öls eintreten. Eine andere Möglichkeit hesteht darin, die Gase durch wäßrige Alkalien zu leiten.
  • Dabei wird der Chlorschwefel unter Umsetzung zu Schwefel Sulfit und Chlorid restlos zurückgehalten. Dieses Verfahren ist jedoch nicht nur kostspielig" sondern auch nicht anwendbar, wenn das Gasgemisch außer Chlorschwefel Gase enthält, die mit Alkalien reagieren, z. B. Chlorwasserstoff oder andere saure Gase, die den Alkalienverbrauch noch erhöhen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Chlorschwefel aus Gasen, auch wenn sie Chlorwasserstoff od. dgl. enthalten, in einfacher Weise und auch kontinuierlich entfernen läßt, wenn man die Gase in Gegenwart von Chlor mit Wasser in Berührung bringt.
  • Die so hehandelten Gase sind vollständig frei von Schwefelverbindungen, da der gesamte Schwefel als Schwefelsãure in der wäßrigen Lösung zurückgenalten wird. Das Chlor des Chlorschwefels geht dabei in Chlorwasserstoff über. Dahei reicht zur restlosen Entfernung des Chlorschwefels die fiür die Umsetzung des Chlorschwefels zu Schwefelsäure und Chlorwasserstoff berechnete Menge Chlor aus, man braucht das Chlor also nicht im Überschuß anzuwenden, und trotz der meistens starken Verdünnung, in der sich die miteinander reagierenden Stoffe befinden, findet eine vollständige Umsetzung statt.
  • Die Ausfiihrung der Verfahrens erfolgt zweckmäßig so, daß die chlorschwefelhaltigen Gase nach Zusatz von Chlor in einer mit Füllkörpern versehenen Kolonne mit Wasser berieselt werden. Das Wasser kann Zusätze enthalten, wie z. B. Eisenchlorid. die auf die Umsetzung beschleunigend wirken. Der bei der Umsetzung entstehende Chlorwasserstoff löst sich im Wasser bis zur Sättigung und wird. wenn er vom Wasser nicht mehr aufgeilommen werden kann, mit den Gasen weggeführt.
  • Gegegebenenfalls kann er durch Auswaschen, z.B. mit Wasser, entfernt werden.
  • Das zur Berieselung verwendete Wasser kann im Kreislauf geführt werden, wobei sich die gebildete Schwefelsäure bis zu hohen Konzentrationen anreichern kann. Man kann an Stelle von Wasser auch von Anfang an wasserhaltige Schwefelsäure höherer Konzentration, z.B. 70%ige Säure, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, im Kreislauf führen und diese Konzentration dadurch aufrechtenthalten, daß man nach Maßgabe der neu gebilunten Schwefelsäuremengen Säure abläßt und Wasser hinzufügt. Man hat dabei den Vorteil, den im Chlorschwefel enthaltenen Schwefel als hochprozenteige Schwefelsäure wiederzugewinnen. Die vom Cblorschwefel befreiten Gase enthalten nur noch soviel Feuchtigkeit, wie der angewendeten Schwefelsaure entspricht. Bei Anwendung von 70%iger Schwefelsäure verlassen sie die Vorrichtung praktisch trocken.
  • Legt man Wert darauf, den im Chlorschwefel enthaltenen Schwefel zum Teil als solchen zu gewinnen, so kann der Umsetzung mit Chlor und Wasser eine IBehandlung mit Wasser allein vorausgehen. Dabei scheidet sich ein Teil des Schwefels in elementarer Form ab. Auch in diesem Fall erhält man bei der nachfolgenden Umsetzung mit Chlor und Wasser Gase, die vollständig frei von Schwefelverbindungen sind.
  • Bei der Behandlung chlorschwefelhaltiger Gase init Wasser scheidet sich der Schwefel im allgemeinen in fester flockiger Form ab. Es hat sich jedoch gezeigt, dalJ er sich auch in flliissiger Form, und zwar als hochkonzentrierte Lösung von Schwefel in Chlorschwefel abscheiden läßt, wenn das Wasser geeignete Zusätze enthält. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn man statt Wasser konzentrierte Salzsäure oder 70 bis 80°/oige Schwefelsäure anwendet. Eine derartige Abscheidung in flüssiger Form ist für die praktische Durchführung des Verfahrens von besonderem Vorteil. Man läßt z. B. die Gase durch die in einem Turm befindliche wäßrige Flüssigkeit perlen, wobei sich im unteren Teil des Turms die Lösung von Schwefel in Chlorschwefel sammelt, die in einfacher Weise abgetrennt werden kann.
  • B e i s p i e l 1 1000 Volumteilen Luft, die bei - 20° mit Chlorschwefeldampf gesättigt sind, werden stündlich 7 Volumteile Chlor zugesetzt und das Gasgemisch durch einen 6 m hohen, mit Wasser von Raumtemperatur berieselten Ftillkörperturm geleitet. Die Luft verläßt den Turm vollständig frei von Chlorschwefel und sonstigen schwefelhaltigen Verbindungen.
  • Beispiel 2 200 Volumteile bei Raumtemperatur mit Chlorschwefel gesättigter Chlorwasserstoff werden stündlich unter Zusatz von 13 Volumteilen Chlor durch eine mit Raschigringen gefüllte Kolonne geleitet und dort mit 50° warmer 70%iger Schwefelsäure berieselt. Die Schwefelsäure wird im unteren Teil der Kolonne abgezogen und mit einer Pumpe der Kolonne oben wieder zugeführt. Die Schwefelsäurekonzentration von 70 °/o wird dadurch aufrechterhalten, daß ein Teil der Säure dauernd aus dem Kreislauf abgezweigt und ein entsprechender Teil Wasser in den Kreislauf eingebracht wird. Der Chlorwasserstoff verläßt die Kolonne vollkommen frei von schwefelhaltigen Gasen und praktisch trocken.
  • Beispiel 3 Ein Gemisch von 100 Volumteilen Chlorwasserstoff und 100 Volumteilen Sauerstoff, das je m3 80 g Chlorschwefel in Dampfform enthält, wird stündlich durch einen 2 m hohen, mit 40%iger wäßriger Salzsäure gefüllten Turm geleitet. In dem Turm scheiden sich Tröpfchen einer elementaren Schwefel enthaltenden Chlorschwefellösung ab, die sich im unteren Teil sammelt und dort abgelassen werden kann. Die den Turm verlassenden Gase werden nach Zusatz von 1.5 Volumteilen Chlor in der Stunde durch einen 10 m hohen, mit Wasser berieselten Turm geleitet. Sie sind dann vollständig frei von schwefelhaltigen Stoffen.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus Gasen, dadurch gekennzeichnet. daß die Gase in Gegenwart von Chlor mit Wasser in Berührung gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlung der Gase mit Chlor und \Vasser eine Behandlung mit Wasser allein vorausgeht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Vorbehandlung dienende Wasser Stoffe, wie Chlorwasserstoff oder Schwefelsäure, enthält, die eine Abscheidung des Schwefels in Form einer Lösung von Schwefel in Chlorschwefel bewirken.
DEB7041D 1943-03-11 1943-03-11 Verfahren zur Entfernung von Chlorschwefel aus Gasen Expired DE846989C (de)

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