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Einrichtung zur Erzeugung mehrerer gegeneinander phasenverschobener
Spannungen gleicher Frequenz In den heute vielfach benutzten Übertragungsanordnungen
mit Dezimeter- oder Zentimeterfunkrichtverbindungen werden Impulsfolgen verwendet,
bei denen jeder Impuls einer bestimmten periodisch wiederkehrenden Gruppe von einer
anderen Nachricht moduliert ist. Um die verschiedenen Nachrichten auf die aufeinanderfolgenden
Impulse zu verteilen, werden innerhalb der einzelnen Gruppen stets an gleicher Stelle
auftretende Impulse durch besondere Hilfsspannungen derart angehoben, daß sie in
einem Modulator mit einer bestimmten Nachricht moduliert werden können. Für die
von den übrigen Nachrichten zu modulierenden anderen Impulse der Gruppen müssen
so viel Hilfsspannungen zur Verfügung stehen, als Nachrichten übertragen werden
sollen. Bei einer bekannten Ausführungsform wird dies mit besonderen Impulsen geringerer
Folgefrequenz bewerkstelligt, die der ersten Impulsfolge überlagert werden und den
Impuls, der von ihnen zur Modulation mit der Nachricht bereitgemacht werden soll,
anheben. 1)a zur Erzeugung dieser Hilfsimpulsfolgen eine große. Anzahl Röhren erforderlich
sind, wurde schon vorgeschlagen, an Stelle der Impulse Schwingungen, insbesondere
Sinusschwingungen, zu verwenden. Dabei können die zur Anhebung der Impulse für verschiedene
Nachrichten notwendigen verschiedenen Schwingungen aus einer einzigen Schwingung
durch Phasenverschiebung hergestellt werden. Notwendig dazu ist lediglich ein Generator
für eine phasenstarr mit den Impulsen der ursprünglichen Folge verbundene Schwingung
und eine Anzahl
Phasenschieber, die für die Herstellung der jeweils
erforderlichen Phasenlage der daraus abgeleiteten Spannungen sorgen. Man kommt also
bei dieser " Ausführung mit einer sehr geringen Anzahl von Röhren aus, denn für
die Erzeugung der ersten Schwingüng aus der Impulsfolge sind im un-*ginIstigsten'
Fäll drei bis vier Röhren notwendig; 'die Phäsensehieber selbst können völlig ohne
Röhren ausgeführt werden, dazwischen ist nur eine Röhre für Verstärkung notwendig.
Die Anzahl der erforderlichen Röhren ist dabei weitgehend unabhängig von der Anzahl
der zu übertragenden Nachrichten, so daß mit wachsender Zahl der gleichzeitig ülertragenen
Nachrichten die Anordnung rasch an Einfachheit und Billigkeit zunimmt. Zu berücksichtigen
ist dabei auch, daß jede zu-Sätzliche Röhre eine Fehlerquelle mehr für die Gesamtanlage
darstellt, die liei unvorhergesehenem Ausfall zu Störungen des Betriebes führt.
Auch aus diesem Grunde ist die Verminderung der Röhrenzahl sehr erwünscht.
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Bei der Modulation einer großen Anzahl von dicht nebeneinanderliegenden
Impulsen mit verschiedeneti Nachrichten tritt nun die weitere Gefahr auf, daß die
verschiedenen Nachrichten sich gegenseitig beeinflussen. Diese Beeinflussung kann
verhältnismäßig leicht ausgeschaltet werden zwischen den Impulsen selbst, also auf
der Hochfrequenzseite des Übertragungssystems. Am schwierigsten ist sie dort zu
beherrschen, wo die verschiedenen niederfrequenten Nachrichtenkanäle zusammenkommen,
um auf die Impulse verteilt zu werden: an den -Modulatoren. Denn hier muß die gesamte
Impulsfolge mit jeder einzelnen der Nachrichten in Verbindung gebracht werden, so
daß praktisch die unmittelbare Beeinflussung eines bestimmten Modulationsvorgangs
durch eine nicht an ihm beteiligte Nachricht möglich ist.
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Diese Gefahr tritt in verstärktem Maß auf bei Anordnungen, bei denen
die zu modulierenden Impulse von mehreren aus einer einzigen Grundschwingung abgeleiteten
Schwingungen auf die Modulatoren verteilt werden, denn über die Schaltmittel, die
die abgeleiteten Schwingungen erzeugen, und über den daher allen diesen abgeleiteten
Schwingungen gewissermaßen gemeinsamen Generator ist ein weiterer Seitenweg hergestellt,
der die Einzelkanäle miteinander verbindet, dazu noch an einer Stelle, an der eine
Einflußnahme besonders leicht möglich ist.
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Die Erfindung beseitigt diese Gefahr durch eine Schaltungsanordnung
zur Erzeugung mehrerer gegeneinander phasenverschobener, sich gegenseitig nicht
beeinflussender Spannungen aus einer einzigen Spannung gleicher Frequenz, bei der
die phasenverschobenen Spannungen den Sekundärklemmenpaaren von phasendrehenden
Vierpolen entnommen werden und alle diese Vierpole primärseitig unter sich in der
Vierpolreihenschaltung an das die betreffende Frequenz abgebende Klemmenpaar gelegt
werden, wenn sich letzteres bezüglich der angeschlossenen Vierpole wie das Klenimenpaar
eines Generators mit hohem innerem Widerstand verhält, wogegen im Fall eines niederohinigen
Verhaltens dieses Klemmenpaares die Priniärkleminenpaare von geeigneten phasendrehenden
\-ierpolen in Vierpolparallelschaltung an das einspeisende' Klemmenpaar gelegt werden.
Eine solche Anordnung wirkt auf folgende Weise: Wenn eine Anzahl pliasendrehender
Glieder unter sich und finit einem Generator kleineren inneren Widerstandes parallel
geschaltet ist, so kann z. B. eine aus einer der an einem der Phasendreher liegenden
Leitung kommende Störung nur auf dein Weg über eine Spannungsänderung sich den Nachbarleitungen
mitteilen. Bei möglichst kleinen Innenwiderständen der Spannungsquelle wird eine
solche Spannungsänderung jedoch unterdrückt, die Störung also auf die ursprünglich
gestörte Leitung lokalisiert. Das gleiche geschieht mit den i\ utzinodulationen
der einzelnen Spannungen, die sich aus dem gleichen Grund nicht auf die anderen
Leitungen übertragen können. Bei Reihenschaltung der phasendrehenden Glieder untereinander
und finit dein Generator kann eine Störung der genannten Art nur auf dem Weg über
eine Stromänderung an die Nachbarleitungen weitergegeben werden. Hier muß darin
also der innere Widerstand des Generators möglichst groß gehalten werden, um eine
solche Stromänderung zu verhindern. In beiden Fällen ist so erreicht, daß die Störung
bzw. die Modulation auf die Leitung beschränkt bleibt, aus der sie kommt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein an sich bekanntes
phasendrehendes Glied benutzt, das aus einem Schwingkreis mit einer als Primärwicklung
eines Übertragers ausgebildeten Induktivität und einer dazu parallel liegenden Reihenschaltung
aus Kapazität und Ohmschem Widerstand besteht. Die verschiedenen uni die jeweils
gewünschten Beträge gegeneinander phasenverschobenen Spannungen werden Sekundärwicklungen
der Übertrager entnommen. Die erwähnten Phasendrehvorrichtungen sind an sich bekannt.
Sie bestehen, wie oben bereits erwähnt, aus der Parallelschaltung einer Induktivität
mit einer in Reihe zii einem Widerstand liegenden Kapazität. Durch die Größe des
Widerstandes ist die Phasenlage in den beiden Zweigen des Phasenschiebers und damit
auch in der Sekundärwicklung des als Induktivität benutzten Übertragers gegeben.
Diese äußerst einfache Anordnung genügt vollkommen, sowohl für die Phasendrehung
als auch für die Verhinderung der Beeinflussung einer niederfrequenten Spannung
durch eine andere.
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In der Zeichnung sind zwei Anordnungen gemäß der Erfindung als Beispiele
rin Schaltbild dargestellt.
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In Fig. i ist eine Anordnung mit in Reihe geschalteten Phasendrehern
und einem Generator sehr großen Widerstandes, in Fig. 2 eine Anordnung mit parallel
geschalteten Phasendrehern und einem Generator sehr kleinen Widerstandes dargestellt.
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Bei der Anordnung nach Fig. i wird die über den Kondensator C und
die Rölire K kommende Schwingung nach Verstärkung in der Riihre R auf die
Reihenschaltung
der phasendrehenden Glieder P, bis I'4 gegeben, deren Induktivitäten als Übertrager
ausgebildet sind. Aus den Sekundärwicklungen der Übertrager werden die phasenverschobenen
Spannungen den Modulatoren zugeführt, wie durch Ml bis .1I4 angedeutet ist. Zur
weiteren Erhöhung des Innenwiderstandes der Röhre R kann am Kathodenwiderstand der
sonst übliche Parallelkondensator in an sich bekannter Weise weggelassen werden.
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Bei der Anordnung nach Fig. 2 wird die aus dem Generator kleinen inneren
Widerstandes kommende Spannung in den Phasendrehern Y1 bis P4 in mehrere Spannungen
verschiedener Phasenlage zerlegt, die den Modulatoren zugeführt werden. Dies ist
wieder tnit .lII bis _ll4 in der Zeichnung angedeutet.