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Kettenglied, insbesondere aus Kunststoff; für Ketten aller Art Gegenstand
der Erfindung ist ein Kettenglied, bestehend insbesondere aus Kunststoff (Kunstharz),
für Ketten aller Art.
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Bisher bildete man bei Ketten, deren Glieder aus einzelnen Stücken
zusammengebogen und zu einer Kette zusammengefügt sind, die Glieder an ihrer Stoßstelle
so gut wie möglich unlösbar aus, um ein Verlieren der Kette durch ungewolltes Öffnen
der Stoßstelle eines Gliedes zu verhindern.
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Grundsätzlich abweichend von dieser Maßnahme zeichnet sich das neue
Kettenglied nach der Erfindung dadurch aus, daß es durch eine elastische Ausbildung
eine leicht öffenbare Stoßstelle aufweist. Ein Kettenglied dieser Eigenschaft bringt
erhebliche Vorteile bei einer Verwendung für Ketten aller Art, die nicht ausgesprochen
auf Zug beansprucht sind. Bei den bekannten Kettengliedern, die sich nur dann öffnen
lassen, wenn sie bleibend deformiert werden, kann nämlich ein Verlängern oder ein
Verkürzen der Kette lediglich mit Hilfsmitteln vorgenommen werden, die erforderlich
sind, um die zuzuführenden oder zu entfernenden Kettenglieder öffnen zu können.
Außerdem benötigen Ketten dieser Art besondere Verschlußglieder, um sie schließen
zu können, damit sie als Schmuckkette o3. dgl. zu gebrauchen sind. Alle derartigen
besonderen Aufwendungen fallen bei einer das neue, leicht öffenbare Kettenglied
verwendenden Kette weg. Denn hierbei lassen sich nunmehr die einzelnen Kettenglieder
infolge ihrer Elastizität leicht in eine Form führen, in der sich die Glielstoßstelle
dann so weit, öffnet, daß der Kette beliebig viele Glieder zugegeben oder entnommen
werden können. Auch die Endglieder der
Kette können so ohne jedes
zusätzliche technische Hilfsmittel leicht unmittelbar miteinander verbunden werden,
um die Kette z. B. zum Anhängen ringförmig zu schließen, ohne daß es besonderer
Verschlußhaken od. dgl. bedarf.
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Hiermit ist aber der durch die Erfindung erzielte Fortschritt noch
keineswegs erschöpft. Sieht man nämlich verschiedenfarbige, verschieden geformte
und gegebenenfalls auch verschieden große Kettenglieder der neuen Art vor und hält
sie in größerer Anzahl in Vorrat, so hat man damit die Möglichkeit, sich. eine Kette
nach Wunsch jederzeit in einfachster Weise selbst zusammenstellen zu können. Für
jeden Fall kann sie individuell hergestellt werden, wobei dem eigenen Geschmack
entsprechend die verschiedensten Variationen erzielbar sind. Auch eignet sich das
neue Kettenglied z. B. vorzüglich zur Schaffung eines Kettenspiels, z. B. für Kinder,
wenn es in größerer Anzahl verschiedenfarbig oder auch formmäßig unterschiedlich
in einem Spielkasten in Vorrat gehalten wird.
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Eine für den erstrebten Erfolg besonders zweckmäßige Ausführung des
neuen Kettengliedes ergibt sich, wenn bei an sich bekannter, länglich runder Form
seine Stoßstelle im einen seiner Längsschenkel angeordnet ist. Da solche Kettenglieder
in normalem Gebrauch praktisch nie an diesen geradlinig verlaufenden Stellen gegenseitig
anliegen, sondern an den runden Krümmungsenden, treffen die Öffnungsstellen benachbarter
Kettenglieder weder zusammen, noch kommen diese auf diejenigen Stellen zu liegen,
an denen sich die ineinandergefügtenKettenglieder berühren. Sie können aus diesem
Grunde daher an der genannten Stelle auch kein ungewolltes, selbsttätiges Öffnen
des Gliedes verursachen. Andererseits kann das Kettenglied aber bei dieser Anordnung
der Öffnungsstelle besonders bequem mit den Fingern erfaßt und zum Öffnen bedient
werden, wie überhaupt ein wesentliches Merkmal der Erfindung auch darin besteht,
daß das Kettenglied ohne Mühe und Werkzeug gut mit den Fingern gefaßt und bedient
werden kann. Dabei soll sein Herstellungsmaterial ferner so beschaffen sein, daß
es einerseits die notwendige Festigkeit hat und andererseits doch bei ausreichender
Materialstärke seines Querschnittes noch elastisch genug ausfällt, um das Öffnen
und selbsttätige Schließen der Naht des Kettengliedes ohne bleibende Formveränderung
vornehmen zu lassen. Es hat sich gezeigt, daß hierfür Kunstharz ganz besonders geeignet
ist. Es kommt aber auch für das Kettenglied jedes andere Herstellungsmaterial in
Betracht, das trotz genügender Härte und Eigenfestigkeit noch nachgiebig genug ist,
eine elastische Biegeverformung zuzulassen.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren Einzelheiten an Hand zweier
Ausführungsbeispiele mit Zeichnungen noch näher erläutert und beschrieben. Es zeigt
Fig. i eine Kette, hergestellt mit Kettengliedern der neuen Art in einer Anordnung,
bei der die an einer Stelle öffenbaren Kettenglieder durch nicht öffenbare Zwischenglieder
miteinander verbunden sind, Fig. 2 eine Ansicht der Kette nach Fig. i in einer um
die Längsachse um 9o° gedrehten Ansicht und Fig. 3 eine Kette, welche lediglich
aus öffenbaren Kettengliedern besteht. Die Kette nach Fig. i und 2 besteht aus Kettengliedern
i von annähernd ovaler bzw. länglich abgerundeter Form und kreisförmigem Querschnitt.
Diese Kettenglieder i sind öffenbar und wechseln ab mit nichtöffenbaren Zwischengliedern
2. Während diese Zwischenglieder 2 aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt
sein können, vorzugsweise aus Kunstharz, sind die Kettenglieder i aus einem Material,
das so beschaffen ist, daß es trotz größeren Querschnitts noch elastisch biegefähig
bleibt. Hierfür eignet sich ebenfalls bevorzugt Kunstharz, aus dem die Kettenglieder
i demgemäß im Preß- oder Spritzverfahren hergestellt sein können. Die federnden
Teile 3 des Kettengliedes i liegen neben der Stoßstelle, sie sind einander zugekehrt
und am Ende z. B. abgerundet. Durch federndes Ausbiegen der Teile 3 der Kettenglieder
i kann die Verbindung mit den Zwischengliedern 2 zur Zusammensetzung einer Kette
hergestellt oder eine Trennung dieser Teile vorgenommen werden, wie bei 4 in Fig.
i und 2 gezeigt ist. Die Abrundung der Enden der Kettenglieder i kann verhältnismäßig
gering sein, um ein leichtes Öffnen der Stoßstelle des Kettengliedes möglich zu
machen. Je größer diese Abrundung indessen ist, desto leichter lassen sich die Glieder
zusammenfügen. Anstatt abgerundet, können die Enden an der Stoßstelle des Gliedes
auch verjüngt ausgebildet sein. Vorteilhaft ist es, wenn die Stoßstelle an der geradlinigen
Stelle des einen Schenkels des Kettengliedes angeordnet ist, weil an dieser Stelle
die benachbarten Kettenglieder praktisch niemals anliegen und daher die Stoßstelle
im allgemeinen nie von selbst an eine beanspruchte Stelle der Kette zu liegen kommt.
Sieht man kreisrunde Kettenglieder vor, dann ist es zweckmäßig, an der Stoßstelle
des Gliedes an Stelle einer Abrundung eine nach innen etwas vorspringende Erhebung
vorzusehen, so daß die Stoßstellen nie von selbst aufeinander zu liegen kommen können.
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Die Kettenglieder i können, wie Fig. 3 zeigt, auch ohne geschlossene
Zwischenglieder 2 zu einer Kette ineinandergefügt werden. Die Kettenglieder nehmen
imnner ihre die Stoßstelle mehr oder weniger ganz schließende Ursprungsstellung
ein, wenn sie nicht mit Gewalt seitlich aufgedrückt werden, so daß sie sich elastisch
verbiegen und den Öffnungsschlitz erweitern. Die Massenherstellung der Kettenglieder
ist verhältnismäßig sehr billig und das Zusammenfügen von Hand zu einer Kette in
der beschriebenen Weise sehr leicht vorzunehmen.
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Die Kettenglieder i können in 'allen gewünschten Formen und Profilen
sowie in jeder Farbe hergestellt sein. Die bunten Reihen der Glieder kann jede Person,
wie schon erwähnt, nach ihrem eigenen Geschmack selbst zusammenstellen bzw. ändern.
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Die aus den beschriebenen Kettengliedern hergestellten Ketten lassen
sich ohne Zange oder andere technische Hilfsmittel lediglich von Hand schließen,
kürzen, verlängern usw., und es wird somit auch eine Verschlußschnalle oder ein
anderes Verschlußglied erspart, da die Kette bei jedem Glied geschlossen bzw. geöffnet
werden kann.
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Die aus den neuen Kettengliedern hergestellten Ketten eignen sich
vorzüglich als Bijouteriewaren, so z. B. als Arm-, Hals- und Gürtelschmuck, als
Verschluß
von Bekleidungsstücken, ferner als Träger, z. B. auch
für Damentaschen, für Beleuchtungskörper und zur Verzierung aller Art, z. B. in
Kleinformat als Christbaumschmuck.