DE8430625U1 - Gestricktes bekleidungsstueck - Google Patents
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Description
G 4696 - 3 -
Anmelderin: Firma Rohner Jacob AG
Alte Landstraße 106 CH-9445 Rebstein
Schweiz
Gestricktes Bekleidungsstück
Die Neuerung betrifft ein gestricktes Bekleidungsstück gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Gestrickte Bekleidungsstücke,insbesondere Sportsocken,
werden zur Verbesserung des Tragkomforts mit eingestrickten Plüschhenkeln versehen. Diese Plüschhenkel sind im
Bereich der Ferse, Fussspitze oder der ganzen Sohle angeordnet und dienen in erster Linie als weiche Unterlage
für die Füsse, wobei sie gleichzeitig abgesonderte Feuchtigkeit aufnehmen sollen. Solche Plüschhenkel ergeben ein
unruhiges Warenbild und dadurch kein gefälliges Aussehen des Bekleidungsstückes. Ausserdem sind sie nicht strapazierfähig.
In der CH-PS 628 197 wird nun vorgeschlagen, die genannten Nachteile durch Verfilzen von an der inneren und äusssren
Oberfläche des Zehen-, Sohlen- und Fersenbereiches einer Socke oder eines Kniestrumpfes angeordneten Plüschhenkeln
mittels einer Walkbehandlung zu beheben. Die innen und aussen vorhandene Schicht der verfilzten Plüschhenkel
hat, verglichen mit Ausführungsformen ohne Verfilzung,
ein gefälligere» Aussehen und ist gegen Abnützung beständiger. Diese bekannte Socke vermag jedoch bezüglich Feuchtigkeitsaufnähme
nicht zu befriedigen, da sie Feuchtigkeit, in der Art eine«! Dochtes, aufwärts ableitet, wo sie
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durch den weitmaschig gestrickten Fussoberteil weggelüftet
werden muss. Damit die Dochtwirkung zum Tragen kommt,
muss die Socke in den fraglichen Bereichen eine bestimmte Feuchtigkeitssättigung, d.h. einen Grad von Feuchtigkeit,
erreicht haben, der vom Träger bereits als unangenehm empfunden wird und der das unerwünschte Wachstum von Mikroorganismen,
z.B. von Fusspilz, begünstigt. Au ss er dein wird
nach mehrmaligem Tragen eine Weiterverfilzung der beiden
Plüschschichten und damit eine Versteifung und Verminderung der Elastizität der Socke beobachtet.
Aufgabe der vorliegenden Neuerung war es deshalb, Socken und andere Strickwaren zu schaffen, deren Plüschschicht,
neben ihrer Strapazierfähigkeit und Weichheit,eine verbesserte,
für den Träger befriedigende Feuchtigkeitsaufnahme aufweist, d.h. eine echte Komfortschicht bildet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Neuerung bilden den Gegenstand der Ansprüche 2-11.
Weitere Merkmale der Neuerung; ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung und der Zusammenfassung. Die darin enthaltenen Merkmale gehören sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination zum Gegenstand der Neuerung,
Die einseitig nur auf der dem Körper abgewandten oder Aussenseite des Bekleidungsstückes angeordneten verfilzten
Plüschhhenkel, die eine Schicht bilden, ergeben zusammen mit der körperseitigen, d.h. inneren Grundmaschenoder
Strickschicht eine Art Klimazone, welche gleichzeitig mit einer guten Feuchtigkeitsaufnahme eine temperaturre-
• ·
• ·
gulierende Wirkung aufweist, so dass der Träger auch bei stärkerem Schwitzen ein Gefühl von trockener Kleidung
empfindet. Es wird vermutet, dass, im Gegensatz zu der in der CH-PS 628 197 beschriebenen Dochtwirkung, hier
durch die ungehinderte Zirkulation der feuchtigkeitsgesättigten Luft durch die Grundmaschenschicht in die lockere
Plüschschicht und dann nach aussen, die Feuchtigkeitsabführung und damit die beobachtete Klimazonenwirkung
entsteht. Letztere sorgt, ausser für die Trockenhaltung der Haut, auch für eine angenehme Körpertemperatur.
Diese Klimazonenwirkung wird noch erhöht, wenn die verfilzten d.h. verdichteten Plüschhenkel aus einem Wollgemisch,
vorzugsweise aus etwa einem Drittel grober Wolle, z.B. Crossbred-Wolle und etwa zwei Dritteln feiner Wolle,
z.B. Merino-Wolle, welche in der Flocke gemischt wurden, besteht. Dabei ist die feine Wolle in erster Linie für
die Verfilzung und Verdichtung der verfilzten Plüschschicht, d.h. die Polsterung; und die grobe Wolle für die
dauerhafte Elastizität und den Luftgehalt der verfilzten Plüschschicht, d.h. die Klimatisierung, verantwortlich
und hemmt eine eventuelle Tendenz zur weiteren Verfilzung und Versteifung der Plüschschicht.
Das Bekleidungsstück kann auf seiner Aussenseite vollständig oder nur an ausgewählten,bestimmten Körperpartien
entsprechenden Stellen mit der Schicht verfilzter Plüschhenkel versehen sein. Solche Stellen sind z.B. bei Sportbekleidung
Schultern, Ellbogen, Gesäss und Knie, bei Strumpfwaren Fussspitze, Sohle und Ferse oder Ristpartie
und Fussspitze. Bei Strumpfwaren wird durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Fusssohle die Entstehung
des unangenehmen Fussbrennens verhindert.
Innerhalb der Plüschschicht können, vorzugsweise längliche,
plüschhenkelfreie Zonen angeordnet sein, welche, in der
Art eines Luftkanals für vermehrten Luftaustausch und damit
für eine Optimierung der Klimazonenwirkung sorgen.
Die vorgeschlagenen Bekleidungsstücke können herge™
stellt werden, indem man ein Bekleidungsstück mit eingestrickten Plüschhenkeln, dessen Grundmaschenschicht aus
einem nicht verfilzbaren Garn, z.B. einem bereits vor dem \ 10 Stricken filzfrei ausgerüsteten Material besteht, einer
alkalischen Verfilzungsbehandlung, in Gegenwart eines vor
zugsweise anionischen Netzmittels, unterwirft. Auf mechanisches Walken wird verzichtet, wodurch die übliche Oberflächenschädigung
der Fasern vermieden wird. Die Wechselwirkung der Bekleidungsstücke aufeinander, die vorzugsweise
mit nach aussen gewendeter Plüschschicht in die Flotte eingebracht werden, fördert die Verfilzung auf
eine sanfte Weise,ohne jedoch eine Oberflächenschädigung
zu bewirken.
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Die Neuerung wird anhand der Figur, die rein schematisch eine Socke darstellt, weiter veranschaulicht.
Die Socke 1 weist, von oben nach unten, eine Borte 2, ein
Rohr 3, eine Ristpartie 4 und einen Fussbereich 5 auf, wobei letzterer eine Sohle 6, einen hochgezogenen Zehenteil
7 und Fersenteil 8 mit umfasst. Die Sohle 6, der Zehenteil 7 und der Fersenteil 8 weisen an ihrer Aussenseite
eine Schicht von nicht im einzelnen dargestellten verfilzten Plüschhenkeln auf. Diese Plüschschicht bildet
ein elastisches Distanzelement zur Brandsohle des Schuhs, auf das sich der Fuss federnd abstützen kann und verhindert
gleichzeitig die Entstehung von Feuchtigkeits- und Wärmestau bzw. im hochgezogenen Fersenteil die Unterkühlung
der Achillessehne.
Der Zehenteil 7 weist eine maschengerecht gekettelte Naht 9 auf. Die Borte 2 ist aus mit Polyamid umsponnenen Gummifaden gestrickt. Das darauffolgende Rohr besteht aus 50 %
Schurwolle und 50 % Acrylnitril. Die Ristpartie 4 ist
glatt und weist ausser den, wie im Rohr 3 miteinander
verzwirnten Schurwolle/Acrylnitrilfäden, einen Polyesterfaden und einen mit Polyamid 6.6 umsponnenen Lyerafaden
auf. Letzterer verbessert die Elastizität, d.h. die Anpassungsfähigkeit der Socke an den Fuss, insbesondere im
durch Plüschhenkel verdickten Fussbereich 5. Die Zusammensetzung der inneren Grundmaschenschicht des Fussbereiches
5 entspricht jener der Ristpartie 4, deren Fortsetzung er ja bildet, er ist jedoch auf der Aussenseite mit einer
Schicht aus verfilzten wollenen Plüschhenkeln versehen.
Der Wollanteil der Grundmaschenschicht wurde bereits vor dem Stricken filzfrei ausgerüstet, so dass er beim Verfilzen der Plüschhenkel unverändert geblieben ist. Ausser
der Filzfreiausrüstung des Wollanteils im Grundmaschenteil ist die Socke vorteilhaft mit einer Mottenschutzaus-
rüstung versehen.
Die oben angegebenen Bestandteile der Socke können, mit Ausnahme der Plüschhenkel, die Im wesentlichen aus Wolle
bestehen müssen, in weitem Rahmen variiert werden, insbesondere können die Wollanteile in Rohr, Ristpartie und Grund
inaschenschicht des Fussbereiches durch Baumwolle oder andere, auch synthetische Materialien ersetzt werden.
Die PlUschhenkel der dargestellten Socke wurden in der Waschmaschine in einer alkalischen Sandopan KD enthaltenden Flotte bei 30 - 400C während 55 Minuten verfilzt.
Die . vorgeschlagenen Bekleidungsstücke können nicht nur als Sportbekleidung sondern auf allen Gebieten einge-
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setzt werden., wo gleichbleibende Klimabedingungen auf der
Haut erwünscht sind, z.B. als Gesundheitswäsche oder als feine Socken und Strumpfwaren. Sie können innerhalb der
Plüschschicht durch Platinenzug erzielte, plüschhenkelfreie Zonen von z.B. 1 - 2 Maschenbreite aufweisen. Bei
Socken und Strumpfwaren kann anstelle der Sohle 6 £*e
Ristpartie 4 und der Zehenteil 7 mit Plüschhenkeln versehen sein. Die letztgenannte Ausführungsform ist besonders
für Schifahrer geeignet. Selbstverständlich kann ein Kleidungsstück an seiner Aussenseite auch vollständig mit
einer verfilzten Plüschhenkelschicht versehen sein. Die vorgeschlagene Kombination von verfilzten» Plüsch und
unverfilzter Grundmaschenschicht bewirkt,ausser der Polste rung und Feuchtigkeitswegführung,auch einen Temperaturausgleich,
indem der Luftaustausch, der als Atmungsvorgang betrachtet werden kann, bei höherer Temperatur schneller
vor sich geht, was wiederum eine schnellere Verdampfung und damit Abkühlung bewirkt. Ein weiterer Vorteil der
vorgeschlagenen · Bekleidungsstücke, insbesondere der Strumpfwaren, ist es, dass auch nach mehrfachem Tragen und
Waschen keine bemerkenswerte Weiterverfilzung und damit
Versteifung der Plüschschicht beobachtet wird, so dass ihre Weichheit, Anpassungsfähigkeit und Klimazonenwirkung
auch über eine längere Tragdauer erhalten bleibt. Ausserdem weist das vorgeschlagene Bekleidungsstück sowohl
an seiner mit eingestrickten Plüschhenkeln versehenen Aussenseite, als auch an seiner Innenseite ein geschlossenes
sauberes Warenbild auf. Gleichzeitig bildet die plüschhenkelfreie Innenseite eine glatte und damit angenehme
Berührungsfläche für die Haut.
Claims (11)
1. Gestricktes Bekleidungsstück mit auf einer nicht verfilzten Grundinaschenschicht eingestrickten verfilzten
Plüschhenkeln, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel ausschliesslich auf der dem Körper des
Trägers abgewandten Seite der nicht verfilzten Maschenschicht angeordnet sind.
2. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel eine Mischung
von Wollsorten unterschiedlicher Feinheit enthalten.
3. Bekleidungsstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel aus etwa ein
Drittel grober und etwa zwei Drittel feiner Wolle be
stehen.
4. Bekleidungsstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel aus etwa ein
Drittel Crossbred-Wolle und etwa zwei Drittel Merino-
Wolle, welche in der Flocke gemischt wurden, bestehen.
5. Bekleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten
Plüschhenkel an bestimmten, einzelnen Körperbereichen
entsprechenden Steller angeordnet sind.
6. Bekleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundmaschenschicht nicht verfilzbar ist.
!5.10.1964 ,;_:■.;..·;; : ;!, ■": ·:." XA 4953 DE/GH
7. Bekleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der von den
Plüschhenkeln gebildeten Plüschschicht vorzugsweise linienförmige, plüschhenkelfreie Zonen vorgesehen sind.
8. Bekleidungsstück nach eÄnem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Socke,
ein Strumpf oder dergleichen ist.
9. Bekleidungsstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel auf der Ristpartie
und auf dem Zehenteil der Socke bzw. des Strumpfes angeordnet sind.
10. Bekleidungsstück nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die verfilzten Plüschhenkel an der Sohle,
am Zehenteil und am Fersenteil der Socke bzw. des Strumpfes angeordnet sind.
11. Bekleidungsstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundmaschenschicht
eine Elastfaser enthält.
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