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Einrichtung zum Aufbewahren und Ordnen von blattartigem Sammelgut
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufbewahren und Ordnen von blattartigem
Sammelgut, z. B. von kurzen Filmstreifen, technischen Zeichnungen u. dgl.
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Ihr wesentliches Merkmal besteht in einem mit dem Sammelblatt verbundenen
fahnenartigen Mittel, das zum Einhängen in einen geeigneten Sammler und als karteimäßiges
Registriermittel dient.
h.> ist bekannt, technische Zeichnungen mit Ein- |
h:iiigef:iiriieir zu versehen. Doch diese Fahnen, in |
l@@irni kingerer Streifen, sind mehrfach gelocht und |
müssen « ie Briefe auf Stäbe gereiht werden, von |
denen sie nur an einer bestimmten Stelle abnehmbar sind, welche Maßnahme lästig
ist. Ferner sind diese streifenförmigen Einhängefahnen nicht unmittelbar als karteimäßiges
Registriermittel verwendbar.
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Von den vorhandenen Möglichkeiten zum Befestigen der Einhängefahnen
am Sammelgut bewährt sich nur die Klebung und von deren zahlreichen Arten vornehmlich
die Selbstklebung.
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Es ist bekannt, die Einhängefahnen an technische Zeichnungen mit einem
selbstklebenden Bande zu befestigen. Doch geschieht es bloß. an einer Seite und
zudem so, daß zwischen Fahne und
Zeichnung in einem schmalen Spalt
die Selbstklebeschicht des verbindenden Bandes frei bleibt, aus dem der Selbstklebestoff
quellen und unberechenbaren Schaden stiften kann.
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Die Erfindung beseitigt erstens die klettechnischen Mängel und zweitens
die :Mängel des Lochaufreihens und verleiht drittens der Einhängefahne die Eigenschaft,
sich karteimäßig ordnen zu lassen. Nachstehend wird sie in der Verwendung für kurze
Filmstreifen beschrieben und in der Zeichnung dargestellt. In der Zeichnung bedeutet
Abb. i Fahne mit außenliegenden Auflagern, Abb. 2 Fahne mit außenliegenden Auflagern
und getrenntem Registrierkärtchen und Selbstklebehatter, Abb. 3 Fahne mit innenliegenden
Auflagern und getrenntem Registrierkärtchen und Selbstklebehalter, Abb. 4 die Registrierbereiterung
der Fahnen, Abb. 5 Sammler für Fahnen mit außenliegenden Auflagern, Abb. 6 Sammler
für Fahnen mit innenliegenden Auflagern, Abb.7 bis 9 die Funktion der Fahnenmontage,
Abb. io das selbstklebende Papierband. Beispiel i Für die Mikrokopie, d. i. die
starke Verkleinerung von Schriftgut, wird bevorzugt Filmband von 35 mm Breite verwandt.
Für die Kameraaufnahme ist solches Filmband unübertrefflich zweckgerecht. Doch für
die Aufgaben des Ordnens war es bisher so buch- und karteifremd, daß es oft nur
über den Umweg der kostspieligen Papierrückvergrößerung verwendbar wurde, wenn man
nicht mit der im Bibliothekswesen unpraktischen Rolle vorlieb nehmen wollte.
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Es ist vorgeschlagen worden, das zur Rolle*gewickelte lange Filmband
zu kurzen Stücken zu zertrennen und diese wie Karten zu ordnen und zu verwahren,
beispielsweise in Schuppentaschen. Aber dieser an sich gute Weg war schlecht gangbar,
weil es in der rauhen Alltagspraxis bloß geschickten Händen unter beträchtlichem
Zeitaufwand mit den landläufigen Mitteln gelang, die kurzen Filmstreifen karteigerecht
herzurichten. Dis diesen guten Weg verleidenden Montagemängel beseitigt auf einfache
Weise die Erfindung folgendermaßen: Ein Stück steifes Papierband i (Abb. i), das
auf einer Seite für unmittelbar wirksame Selbstklebung (Leukoplastprinzip) beschichtet
ist, wird so quer gefaltet und zu einem stärkeren Blatt verklebt, daß nur die Streifen
2 und 3 unvereinigt bleiben. Wird zwischen diesen Streifen das Ende des Filmstreifens
4 gelegt und werden jene gegen dieses gepreßt, entsteht eine feste Verbindung zwischen
Papierblatt i und Filmstreifen 4, wie sie auf andere `'eise bei weitem nicht so
bequem, so schnell und so zuverlässig erzielbar wäre. Die überraschend feste Verbindung
beruht auf der doppelseitigen Verklebung, die ein selbsttätiges Lösen ausschließt,
das den Selbstklebungen eigen ist, wenn sie bei einseitiger Befestigung auf Zug
. beansprucht werden.
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Zugleich entsteht eine Fahne, die für ein karteimäßiges Ordnen hervorragend
tauglich ist, wenn sie mit den Auflagern 5 und 6 versehen wird. Diese gestatten
ein Einhängen in den Sammelkasten (Abb. 5), wo die steifen Fahnen mit ihren Filmstreifen
4 wie gewöhnliche Karteikarten hantiert werden können.
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Beispiel e Beim Hängesystem ist es gleichgültig, ob an der Fahne ein
kurzes oder ein langes Filmstück hängt. 'Die Filmbandlänge wird hier allein von
der Tiefe des Sammelkastens 7 bestimmt. Nicht gleichgültig dagegen ist die Materialstärke
der Fahne, die mit dem Filmstreifen unmittelbar verbunden ist, denn der Projektor
würde die gefürchteten Newtonringe erzeugen, wenn der Film an der Fahne im gläsernen
Halter zwischen Kondensor und Objektiv hohl zu liegen käme.
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Soll die Fahne in jedem Falle befriedigen, muß sie unmittelbar am
Filmende so dünn wie möglich, im übrigen aber für ihre Karteiaufgabe gut stabil
sein. Diese zwiespältige Forderung erfüllt die Ausführungsform der Abb. 2. Der als
Karteikärtchen dienende Teil 8 der Fahne besteht hier aus derbem Karton. Der für
die Filmhalterung bestimmte Teil der Fahne setzt sich aus den sehr dünnen und dennoch
reißfesten Blättchen 9 und io zusammen, die einseitig für die unmittelbar wirksame
SelbstkIebung präpariert sind. Diese Blättchen werden fabrikmäßig mit dem Kartenblatt
8 und ferner mit sich selbst bis auf die Klebstreifen 2 und 3, die im Bedarfsfalle
das zu halternde Filmende umklammern, fest verbunden.
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Deispiel3 Den steifen Teil der Fahne mit den herausspringenden Auflagern
5 und 6 *auszurüsten, ist aus folgenden Gründen ungünstig: Der über die Filmbreite
hinausragende Teil des Kärtchens 8 ist beim Arbeiten mit dem Projektor lästig. Ferner
beansprucht die breitere Fahne einen größeren Materialaufwand. Schließlich wird
der Benutzer verleitet, die Streifen in den Sammelkasten zu stecken und aus diesem
zu ziehen, ohne vorher die benachbarten Streifen abzurücken, um Verschrammungen
zu verhüten. Diese Nachteile umgeht die Ausführungsform der Abb.3, deren Merkmal
im Ersatz der Ausklinkungen durch die innenliegenden Ausschnitte ii und 12 besteht.
Diese Ausschnitte zwingen, wie in Abb. 6 dargestellt, zum Querstellen des Filmstreifens
vor dem Einhängen oder Herausheben und damit auch zum vorherigen Abrücken der benachbarten
Filmstreifen im Sammelbehälter 13.
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Eine Streifensammlung laut der Erfindung erhält den . Charakter einer
Kartei, wenn die Kärtchen $ der Fahnen mit angestanzten Reitern (Abb. 4) und durch
zwischengeordnete
Leitkarten für Zehner, Hunderter usw. registrierbar
sind.
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Der Umstand, daß das an einer Fahne hängende Filmbandstück bis zur
Sammlertiefe beliebig lang sein darf, ist von großer Tragweite. Er bedeutet nicht
nur eine bedeutende Ersparnis an teurem Filmmaterial, sondern es darf vor allem
das zur ]Zolle gewickelte lange Filmband, das vielleicht mit den verschiedensten
Beiträgen besetzt ist, an beliebiger Stelle zertrencit werden, weil die Fahne infolge
der Umklammerungsklebung gegebenenfalls mit einer Klebkante von nur 2 mm Breite
auskommt, die auf dem Streifen als freie Fläche stets zur Verfügung steht.
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Die Erfindung wirkt sich nicht bloß im Bereich der Dokumentation,
sondern auch im übrigen Gebiet der Kleinbildfotografie günstig aus. Bildredaktionen
beispielsweise, die ihren wachsenden Bestand an Filmnegativen u. ä. mit einem Blick
übersehen wollen, gewinnen in der Fahne einen guten Nothelfer. Es macht ferner nichts
aus, wenn die Streifen schmaler als 35 mm sind. Und schließlich können auch Kopien
auf steifem Bromsilberpapierband auf die gleiche Weise geordnet werden.
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Eine vom Praktiker hochgeschätzte Eigenschaft der Fahne ist, daß sich
mit ihr der empfindliche Streifen wesentlich besser handhaben läßt.
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Die uriverklebte Fahne muß gegen eine vorzeitige Selbstverklebung
geschützt sein. Von den verschiedenen Schutzmöglichkeiten ist der abwälzbare Falz
aus klebstoffabweisendem Stoff, z. B. ölgetränktes Papier, Cellulosefolie u. a.,
besonders gut tauglich. Für die beiden Klebstreifen 2 und 3 sind die Schutzfalze
1.4 und 15 (Abb. 3 und 7 bis 9) vorgesehen. Die Abb. 7 bis 9 zeigen das Entfernen
dieser Schutzfalze während der Streifenbefestigung an der Fahne B.
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Um zu verhüten, daß an den Kanten der Klebstreifen 2 und 3 und 9 und
io durch Druck oder Wärme Klebstoff vorquillt, ist das selbstklebende Papierband,
aus dem die Klebstreifen für die Fahne gefertigt werden, an seinen Säumen um etwa
einen Millimeter klebstofffrei (Abb. io).
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Die ,'lusführungsmöglichkeiten der Erfindung sind mit den obigen Beispielen
nicht erschöpft. So ist die Einhängefahne nach dem dritten Beispiel bei entsprechender
Abwandlung auch für technische "Zeichnungen und andere große Formate verwendbar.
Doch ist diese Abwandlung nicht Gegenstand dieses Patents.