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Verfahren zur Herstellung stickstofhältiger |
heterocycliocher Verbindungen |
Es ist bekannt, Aminoimidazolin oder 2-Amino- |
benzimidazolverbihdungen durch Umset7znng @,eon |
Thioäthern mit Aminen herzmti&n (vgi. PatWit |
539 T79). Die Herstellung von s-AmincibewirniäaW |
gelingt nach P i e r r o n (Annales de Chimie et de Phy- |
sique, Serie 8 [igo8], Bd. 15, S. 189) auch aus o-Phe- |
nylendiamin mit Bromcyan. Diese Umsetzungen |
gehen von schwer laug4,eg&*« Ausgesgastt*an
# aus |
und kommen für die.Prektisthe lilersteiung denztiger |
hetervcychscher Verblhdufn m ,Fragt |
de »n IgefRiuen, #j# '#B ,5l- |
haltige heterocychsehe Verhindnagen, e Alts |
Craaliidüst mann, #dadtwoh 4eaea tann, |
daB man Harnstege der .Formel |
zum RingschluB bringt, wobei R einen AlkyleWrest |
mit 2 bis 4 Kettenkohlenstoffa#arnen oder eitren |
Arylenrest und R, Wasserwbo«, Alk5l -oder Aryl be- |
deütet. |
Als Ausgangastof#e eignep sich beispielsweise Amino= äthylthioharnstoffe,
Aminopropylthioharnstoffe, Aminobutylthioharnstoffe, o-Aminophenylthioharnstoffe,
o-Aminonaphthylthioharnstoffe,und deren Substitutionsprodukte. Die Umsetzung verläuft
schon bei mäßig erhöhter Temperatur unter Abspaltung von Schwefelwasserstoff. Sie
kann durch trocknes :Erhitzen oder zweckmäßiger durch Erhitzen in Lösungsmitteln,
wie aliphatischen Alkohole#.i, vor sich gehen. Die Reaktion verläuft wahrscheinlich
nach folgendem Formelschema
wobei R und R1 die eingangs erwähnte Bedeutung haben.
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Die Umsetzung wird durch Arbeiten unter alkalischen Bedingungen stark
beschleunigt. Der Zusatz von Alkali ist insbesondere bei der Umsetzung aromatischer
Aminothioharnstoffe wichtig. Die Umsetzung verläuft einheitlich und mit guter Ausbeute.
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Wie weiter gefunden wurde, ist es nicht nötig, die Thioharnstoffe
nach ihrer Herstellung aus den entsprechenden Diaminen und Senfölen oder Rhodaniden
zu isolieren. Es genügt, die Mischungen der Ausgangsstoffe in einem Lösungsmittel
zum Sieden zu erhitzen, wobei sich zunächst der. Thioharnstoff bildet, der dann
von selbst unter Schwefelwasserstoffabspaltung in die entsprechende heterocyclische
Verbindung übergeht.
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Die Aufarbeitung der Umsetzungserzeugnisse erfolgt in üblicher Weise.
Das Reaktionsgemisch wird zunächst sauer gemacht, der abgespaltene Schwefelwasserstoff
durch Erwärmen entfernt, das Lösungsmittel abgedampft und die erhaltene heterocyclische
Base durch Zusatz von Lauge abgeschieden. Je nach der Natur des Endstoffes kann
eine weitere Umkristallisation oder Destillation zur Reinigung erfolgen. Die erfindungsgemäß
hergestellten heterocyclischen Verbindungen dienen als Zwischenprodukte für die
Herstellung von Farbstoffen, Färbereihilfsmitteln und Heilmitteln.
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Beispiel i 195 g N Aminoäthyl-N'-phenylthioharnstoff, C,HS N H - C
S - N H - CH; - CH, - N H, werden mit 56 g K O H und 5oo ccm
Alkohol 2o Stunden zum Sieden erhitzt. Danach leitet man Salzsäure bis zur kongosauren
Reaktion ein.
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Nachdem aller Schwefelwasserstoff ausgetrieben ist, destilliert man
den Alkohol ab und versetzt den Rückstand mit verdünnter Natronlauge. Das in Form
von Blättchen auskristallisierte 2-Phenylaminoimidazolin wird abgesaugt und mit
wenig Wasser gewaschen. Ausbeute 145 g = 9o0% der Theorie, F. = 136°.
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2-Phenylaminoimidazolin destilliert unzersetzt bei Kpo," = i8o bis
182°. Es ist sehr leicht löslich in Alkohol und Aceton, leicht in Benzol und Wasser
und sehr wenig löslich bzw. unlöslich in Äther und Leichtbenzin. Es kann aus Benzol
(Prismen) oder Wasser (Blättchen) umkristallisiert werden.
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Beispiel 2 i Mol N-Methylaminopropyl-N'-phenylthioharnstoff, C,Hä
- N H - CS-NH-CHy.CHs.CH,.NH-CH" i Mol Ätznatron und 11 Butylalkohol werden 2 Stunden
zum Sieden erhitzt. Danach leitet man Salzsäure bis zur kongosauren Reaktion ein,
saugt vom ausgeschiedenen Natriumchlorid ab und destilliert dann das Filtrat. Nach
dem Abdestillieren des Alkohols wird der Rückstand mit Natronlauge a1. kalisch gemacht.
Das i-Methyl-2-phenylaminotetrahydropyrimidin scheidet sich als zähviskoses
01 als obere Schicht ab. Man trennt ab und destilliert. Bei Kpo,3 =
125 bis 12T° geht das i-Methyl-2-phenylaminotetrahydropyrimidin in einer
Ausbeute von 950% über. Es erstarrt in der Vorlage. F. = 6o°.
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i-Methyl-2-phenylaminotetrahydropyrimidin ist in Alkohol, Aceton und
Benzol sehr gut löslich, leicht löslich in Äther und schwer in Wasser und Leichtbenzin.
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Leitet man bei obigem Ansatz nur i Mol HCl ein, so kann man das Filtrat
nach Absaugen des Na-Chlorids sofort der vollkommenen Destillation unterwerfen,
da hierbei die heterocyclische Ringverbindung als Base und nicht als Chlorhydrat
vorliegt.
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Beispiel 3 243 g N-o-Anilido-N'-phenylthioharnstoff, NH, -C,H4*NH-CS-NH.C,H",
56g KOH und i1 Alkohol erhitzt man einen Tag zum Sieden. Darauf leitet man Salzsäure
bis zur kongosauren Reaktion ein. Vom ausgeschiedenen K Cl wird nach dem Austreiben
des gebildeten Schwefelwasserstoffs abgesaugt. Der Alkohol wird abdestilliert und
der Rückstand mit verdünnter Natronlauge bis zur phenolphthaleinalkalischen Reaktion
versetzt. Es scheidet sich das 2-Phenylaminobenzimidazol in Form von rhombischen
Blättchen ab. Ausbeute 178 g = 850;ö der Theorie, F. = 164°.
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Das 2-Phenylaminobenzimidazol ist sehr leicht löslich in Alkohol und
Aceton, leicht in Benzol und schwer löslich in Wasser, Äther und Leichtbenzin.
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Beispiel 4 Zu einer Lösung aus 6o g Äthylendiamin, 56 g Ätznatron
und 1 1 Alkohol denat. gibt man bei Zimmertemperatur' 135 g Phenylsenföl. Die klare
Lösung wird dann 2o Stunden zum Sieden erhitzt. Danach leitet man 36,5 g Salzsäure
ein, saugt das ausgeschiedene NaCI und den als Nebenprodukt mitgebildeten Diphenyläthylendithioharnstoff,
C, H; - N H -CS-NH CH.-CH,- NH-CS-NH-C,Hs, ab und
destilliert dann
das Filtrat. Nach Abdestillieren des Alkohols gehen 121 g 2-Phenylaminoimidazolin.
bei hPO,5 = 175 bis Z78° über. Ausbeute = 750/0 der Theorie.
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Beispiel 5 135 g Phenylsenföl, 40 g NaOH, 88 g 3-Aminomethylaminopropan
werden in Alkohol 20 Stunden zum Sieden erhitzt. Darauf leitet man Salzsäure bis
zur kongosauren Reaktion ein. Nachdem vom ausgeschiedenen Natriumchlorid abgesaugt
wurde, destilliert man den Alkohol ab. Zum zurückgebliebenen gelben Sirup werden
300 ccm Wasser und Z5o ccm technischer Natronlauge zugesetzt. In der oberen
Schicht scheidet sich das Z-blethyl-2-phenylaminotetrahydropyrimidin als zähviskoses
01 ab. Es wird abgetrennt und anschließend destilliert. Bei KpO,, = 129 bis
Z32° gehen 164 g über. Ausbeute = 870,/0 der Theorie.
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Beispiel 6 88 g Tetramethylendiamin, 60 g K OH und 135 g Phenylsenföl
werden mit 5oo ccm Alkohol denat. 24 Stunden zum Sieden erhitzt. Danach leitet man
bis zur kongosauren Reaktion Salzsäure ein, saugt das ausgeschiedene Kaliumchlorid
und den mitgebildeten Diphenyltetramethylendithioharnstoff, C, H. - N H - C S NH-CHrs-CH2-CH1-CHz-NH-CS-NH-C,H;"
ab, destilliert den Alkohol. ab und gibt zum Rückstand 5oo ccm Wasser. Vom Ungelösten
wird abgesaugt und dann dem Filtrat Natronlauge bis zur stark phenolphthaleinalkalischen
Reaktion zugesetzt. Das in Blättchen ausgefallene N, N'-Tetramethylen-N "-phenylguanidin
wird abgesaugt und im Vakuum bei 8o bis 9o° getrocknet. Ausbeute 115 g = 6o0/0 der
Theorie.
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Das N, N'-Tetramethylen-N"-phenylguanidin der Formel
schmilzt bei 145 bis Z47°, ist in Alkohol und Aceton sehr leicht, in Benzol leicht
und in Wasser, Äther und Leichtbenzin schwer löslich. Es kann aus Benzol sehr leicht
umkristallisiert werden (Blättchen).