DE841447C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von graphitischem Kohlenstoff - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von graphitischem Kohlenstoff

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DE841447C
DE841447C DEA1099D DEA0001099D DE841447C DE 841447 C DE841447 C DE 841447C DE A1099 D DEA1099 D DE A1099D DE A0001099 D DEA0001099 D DE A0001099D DE 841447 C DE841447 C DE 841447C
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DE
Germany
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electrodes
furnace
anthracite
production
graphitic carbon
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DEA1099D
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English (en)
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Herbert Dr Polack
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STICKSTOFFDUENGER KNAPSACK BEZ
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STICKSTOFFDUENGER KNAPSACK BEZ
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)
  • Furnace Details (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von graphitischem Kohlenstoff Zur Herstellung von Elektrodenkohlen wird neben anderen Materialien auch Anthrazit verwendet, der für den elektrischen Strom eine möglichst gute Leitfähigkeit besitzen soll. Der handelsübliche unbehandelte, gashaltige Anthrazit, der aber bei gewöhnlicher Temperatur ein schlechter Stromleiter ist, wird desliarb vor der Verwendung calciniert bzw. graphitiert. Dies erfolgt in gasbeheizten oder elektrischen Ofen, wodurch seine elektrische Leitfähigkeit wesentlich verbessert wird. Die Graphitierung und Entgasung des Anthrazits in den elektrischen Ofen erfolgt meistens durch Widerständsheizung, wobei der Anthrazit als Widerstand dient.
  • Führt man den elektrischen Strom dem elektrischen Ofen zum Beispiel durch zwei nebeneinanderstehende Elektroden zu, so wählt der Strom anfangs den kürzesten Weg zwischen diesen beiden Elektroden. Nach einigen Tagen erhitzen sich aber auch die am Ofenrande liegenden Teile des Anthrazits und beteiligen sich am Stromübergang, so daß nach einer bestimmten Betriebsdauer fast der ganze Strom nur noch am Rande des Ofens entlang von Elektrode zu Elektrode wandert. Die Folge davon ist, daß das Ofenfutter allmählich immer höhere Temperaturen annimmt und teilweise durchschmilzt; außerdem ergeben sich große Wärmeverluste und damit ein hoher Stromverbrauch.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die oben angegebenen Schwierigkeiten und Nachteile vollständig vermieden werden können, wenn bei der Herstellung von graphitischem Kohlenstoff, beispielsweise aus Anthrazit, durch Erhitzen des Kohlenstoffs mittels elektrischen Stroms durch Widerstandsheizung, wobei das zu behandelnde Material selbst den Widerstand bildet, direkt unter den Elektroden durch Einbauten, die aus stromleitendem Material bzw. einer Mischung aus solchem Material und nichtstromleitendem Material bestehen und waagerecht oder annähernd-. waagerecht in Richtung der Verbindungslinie zwischen den untersten Elektrodenenden liegen, eine Stelle ruhenden oder schwach bewegten Materials geschaffen wird, die durch Abbremsen des Materialstroms unter bzw. zwischen den Elektroden ein Auswandern des zentralen Heizherdes verhindert, so daß das Material am Ofenrand auf wesentlich niedrigerer Temperatur als das in der Ofenmitte gehalten wird. Zweckmäßig wählt man als Material für die Einbauten geformte Kohle, die mit waagerechter Oberfläche in Richtung der Verbindungslinie der Elektroden mitten unter diesen gelagert wird. Auf dieser Kohlenunterlage bildet sich eine bald fest werdende Materialauflage, die durch den Böschungswinkel des ruhenden heißen Materials gegen das strömende weniger heiße Material bestimmt ist. Die abgeböschte Materialauflage reicht ziemlich dicht an die Elektroden heran und verlangsamt in ihrer Nähe die Strömungsgeschwindigkeit des Materials so, daß immer eine außerordentlich heiße, gut leitende, im Zentrum des Ofens befindliche Strombrücke gesichert ist, während andrerseits die Strömungsgeschwindigkeit in den Randpartien erhöht wird. Den Einbauten kann selbstverständlich an Stelle der waagerechten Oberfläche auch eine schalenförmig konkave oder eine etwag geneigte Oberfläche gegeben werden. Weiterhin können die Einbauten auch aus einem nichtleitenden Unterbau mit leitender Aufläge, die evtl. das Behandlungsgut selbst sein kann, gebildet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, von vornherein für das Ablenken des herabsinkenden Behandlungsgutes dachförmige Gebilde mit entsprechender Leitfähigkeit einzubauen. Durch diese Anordnung gelingt es, dauernd den Ofen in der Mitte heiß und die Außenpartien kalt zu halten, so daß eine weitgehende Isolation des Ofens möglich ist, die früher wegen der hohen Temperaturen in der Nähe des Ofenfutters unmöglich war. Das neue Verfahren läßt sich natürlich auch auf andere Ofenanordnungen, Dreiphasenöfen usw., anwenden und kann auch mit einer evtl. Vorwärmung durch Verbrennung des beim Graphitieren entwickelten Gases im Ofen selber kombiniert werden.
  • In der Zeichnung, in der Fig. i a einen Längsschnitt zur Schnittlinie A-A, Fig. i b einen Grundriß dazu und Fig.2 einen Querschnitt zur Schnittlinie B-B darstellen, ist das Verfahren näher erläutert. i sind die Elektroden des ovalen Graphitierofens, 2 der ausgemauerte Ofenkörper. 3 ist die Ofenentleerung, 4 eine mechanische Austragung. 5 ist der neue, aus Kohle bestehende Einbau, der direkt unter den Elektroden, und zwar waagerecht in Richtung der Verbindungslinie zwischen den untersten Elektrodenenden angeordnet ist. 6 ist ein aus Kohle bestehender Einbau, der senkrecht zu dieser Linie steht und beim ersten Versuch verwendet wurde. Er sollte eine gleichmäßige Entleerung -des Ofens gewährleisten und dient jetzt als Auflage für den neuartigen Einbau. 7 ist das auf der Kohlenunterlage 5 aufgeböschte Material, das eine Strombrücke bildet.
  • Der große technische Fortschritt, der durch das vorliegende Verfahren erzielt wird, ergibt sich deutlich aus zwei Versuchen, die im gleichen Einphasenofen bei einer Laufzeit von je 8 Monaten ausgeführt worden sind.
  • Beim ersten Versuch wurde der Ofen in üblicher Weise gefahren, und zwar mit Einbauten am Ofenausgang, die quer zur Verbindungslinie der untersten Elektrodenenden angeordnet waren (s. die Figuren, Kohlekörper 6). Dabei wurden zur Herstellung von = t entgastem Anthrazit im Durchschnitt über 1200 kWh verbraucht, und das Ofenfutter war stark angegriffen worden.
  • Bei dem zweiten Versuch, der dem neuen Verfahren entspricht und unter sonst gleichen Bedingungen wie der erste Versuch ausgeführt wurde, war in dem Ofen über der Kohlenschwelle 6 der neuartige Einbau 5, aus Kohlenstoff bestehend, parallel zur Verbindungslinie zwischen den beiden untersten Elektrödenenden eingebaut worden und dadurch unter den Elektroden eine aus ruhendem Anthrazit bestehende Stelle geschaffen worden. Nach wenigen Betriebstagen bildete sich auf der Kohle aus dem ruhenden Material eine dachförmige Auflage mit trapezförmigem Längsquerschnitt: Zur Herstellung von i t entgastem Anthrazit wurden im Durchschnitt aber nur etwa 60o kWh, also nur etwa die Hälfte der bisher üblichen Strommenge verbraucht und das Ofenfutter war nach 8 Monaten Betriebsdauer praktisch nicht angegriffen worden. Das bedeutet gegenüber der bisherigen Arbeitsweise einen großen technischen Fortschritt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von graphitischem Kohlenstoff durch Widerstandsbeheizung von beispielsweise Anthrazit, dadurch gekennzeichnet, daß unter bzw. zwischen den Elektroden eine die Erhitzung lokalisierende Stelle ruhenden oder nur schwach bewegten Behandlungsgutes geschaffen bzw. dessen Strömungsgeschwindigkeit in dem an die zentrale Erhitzungszone angrenzenden Bereich erhöht wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß direkt unter den Elektroden Einbauten aus stromleitendem Material bzw. einer Mischung aus solchem Material und nicht stromleitendem Material waagerecht oder annähernd waagerecht in Richtung der Verbindungslinie zwischen den untersten Elektrodenenden angeordnet sind.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Widerstandsheizung mit einer Gasheizung, gegebenenfalls unter Verwendung des bei der Behandlung freiwerdenden Gases, kombiniert wird.
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