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Anordnung von Haltegurten in Kraftwagen Es ist bekannt, in Flugzeugen
für die Passagiere an den Sitzen Haltegurte anzubringen, die hauptsächlich beim
Starten und-Landen des Flugzeuges einen sicheren Sitz des Passagiers gewährleisten,
so daß bei harten Stößen u. dgl. keine Unglücksfälle eintreten können. Diese Haltegurte
werden auch vielfach während der Luftreise bei böigem Wetter usw. zum Anschnallen
der Personen benötigt.
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Diese am Flugzeugsitz angebrachten Haltegurte, die ortsfest an der
Rücklehne befestigt sind, werden um den Leib des Passagiers gespannt und sind auch
mit anhakbaren Verlängerungsstücken versehen. Der Verschluß wird meist mit Hilfe
eines exzentrischen Spannhebels bewirkt.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, derartige Haltegurte auch
in Kraftfahrzeugen zu benutzen, wo die Verhältnisse gegenüber dem Flugzeug aber
wesentlich anders liegen. Besonders bei den Vordersitzen des Kraftfahrzeuges passiert
es leicht, daß dem Fahrer bei einem Zusammenstoß nicht nur der Brustkorb durch das
Lenkrad eingedrückt wird, sondern darüber hinaus der Fahrer auch noch mit dem Kopf
an die Fensterscheibe stößt. Dasselbe kann dem Mitfahrer auf dem Neben-Vordersitz
passieren, so daß besonders die auf den Vordersitzen befindlichen Personen beim
Zusammenstoß leicht Verletzungen erleiden.
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Andererseits ist es auch möglich, daß durch einen starken Ruck die
auf den Hintersitzen befindlichen Personen nach vorn geschleudert werden und unter
Umständen auch dadurch verletzt werden.
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Die Erfindung hat erkannt, daß in Kraftwagen die Anwendung eines einfachen
Leibgurts, wie er in Flugzeugen Verwendung'findet, ungenügend zur Sicherung
der
Personen ist. Es wird erfindungsgemäß daher der Gurt so am Sitz im Kraftwagen angebracht,
daß er mit Sicherheit kurz unter den Achselhöhlen um die Brust des Insassen verläuft,
ohne daß während der Fahrt irgendein Druck ausgeübt wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Enden des mehrteiligen Haltegurtes
möglichst hoch an den Sitzlehnen, insbesondere der Vordersitze, angebracht sind
und zur Umlegung um die Brust der Insassen kurz unterhalb der Achselhöhlen dienen.
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Weitere Erfindungsmerkmale bestehen in der besonderen Art der Befestigung
des leicht lösbaren Haltegurtes, da gerade bei Kraftwagen eine blitzartige Entfernung
des Haltegurtes notwendig ist, damit Fahrer oder sonstige Insassen am Aussteigen
nicht gehindert sind.
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Neu ist schließlich die leichte Auswechselbarkeit des Haltegurtes.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist
in der Zeichnung beispielsweise in einer Ausführungsform veranschaulicht, und zwar
zeigt Abb. i eine schaubildliche Darstellung eines Kraftwagensitzes mit dem Haltegurt
und Abb. 2 den Haltegurt in geöffneter Lage. Erfindungsgemäß ist an der Rückenlehne
a des Sitzes b im Kraftwagen ein mehrteiliger Haltegurt c, cl mit seinen Enden d,
dl möglichst hoch an der Sitzlehne a, beispielsweise an deren Oberkante, befestigt.
Durch diese Anordnung ist es möglich, den Gurt unterhalb der Achselhöhle um die
Brust des Insassen herumzulegen, ohne daß er erheblich nach unten rutschen kann.
Die Weite ist dementsprechend so bemessen, daß der Gurt nach Umlegen, ohne zu spannen,
in seiner Lage um die Brust verharrt.
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Erfindungsgemäß sind die Gurthälften c, cl lösbar mittels Karabinerhaken
f am Sitz in Ösen g auswechselbar eingehakt, wobei diese Ösen möglichst hoch an
der oberen Seitenkante befestigt sind.
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Schließlich ist der Gart c, cl dadurch zwecks Freigebung des Insassen
trennbar, weil der Gurtteil c eine Öse h trägt, durch die ein dünneres Ende
i der Gurthälfte c, hindurchgezogen ist. Nach Umlegen dieses dünneren Gurtendes
i wird dieses an Haltemitteln, beispielsweise Druckknöpfen k, Haken od. dgl., leicht
lösbar befestigt. Zu diesem Zwecke sind beispielsweise an dem Gurtteil cl, wie in
Abb. 2 dargestellt, drei Druckknopfmatrizen k befestigt, in die dann die Druckknopfpatrize
des umgelegten Gurtendes i eingedrückt wird.
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An Stelle der Befestigung mittels Druckknöpfen können auch Haken und
Ösen oder sonstige durch Zug oder Seitenbewegung lösbare Befestigungsmittel dienen.
Insbesondere wäre es auch möglich, eine Art Bajönettverschluß als Befestigungsmittel
anzuwenden.
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Dieser Unfall-Sicherungsgürtel kann aus Lederriemen hergestellt sein.
Möglich wäre es, die Befestigung des Gurtes am Sitz auch dadurch zu bewirken, daß
er schlaufenförmig um die Sitzlehne herumgelegt und beispielsweise durch an der
Rückseite der Sitzlehne angeordnete flache Ösen hindurchgezogen ist.
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Die Befestigung der Gurthälften geschieht bei den Vordersitzen, die
mit nach vorn umklappbaren Rükkenlehnen ausgestattet sind, zweckmäßig in der Weise,
daß die eine Gurthälfte an der Rückenlehne des Sitzes, wie vorbeschrieben, angebracht
ist, während die andere Gurthälfte an der Karosseriewand befestigt wird. Durch diese
Anordnung der Gurthälften wird sichergestellt, daß auch bei diesen Fahrzeugen beim
Unfall ein Nachvornfallen der Insassen vermieden wird, da die eine Seite des Haltegurtes
fest mit der Karosserie verbunden ist.