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Einrichtung zur Verhinderung des Eindringens von Zugluft durch die
Fugen von Fenstern, Türen od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung
zur Verhinderung des Eindringens von Zugluft durch die Fugen von Fenstern, Türen
od. dgl. in die Innenräume von Gebäuden oder Fahrzeugen.
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Es ist allgemein bekannt, daß die Verbindung zwischen einem Fenster-
oder Türflügel und dessen Einfassung oder Rahmen, d. h. also die Verbindungsfuge
zwischen dem beweglichen und dem festen Teil des Fensters oder der Tür, niemals
luftdicht ist. Dieser Umstand verursacht immer das Eindringen einer mehr oder weniger
großen Luftmenge, wodurch nicht nur ein erheblicher Wärmevertust auftritt, der auf
etwa 3o% der gesamten zur Aufrechterhaltung einer angenehmen Raumtemperatur erforderlichen
Wärmemenge geschätzt werden kann, sondern auch eine Quelle von Arger und Gefahr
gebildet wind, wenn die kalte Luft unmittelbar auf Personen trifft, die sich in
denn betreffenden Raum, Fahrzeug od. dgl. befinden.
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Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, sind bereitis verschiedene Vorschläge
und Versuche gemacht worden, welche itn allgemeinen @in zwei Arten eingeteilt werden
können; nämlich einmal diejenigen Vorschläge, welche den luftdichten Abschluß
zwischen
Fenster- oder Türrahmen und Fenster= oder Türeinfassung durch Einfügung von Dichtungsmitteln
in die Verbindungsfugen zu verstärken suchen, und zweitens diejenigen Vorschläge,
welche darauf hinzielen, idie in den, Raum einsdringende Luft abzulenken, so dafl
sie ihre ursprüngliche Richtung ändert.
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Die erstere Lösung der vorliegenden Aufgabe ist aus mehreren Grüniden
unbefriedigend: sie bewirkt eine y`erteuerung der Konstruktion, stört die Handhabung
des Fensters bzw. ider Tür und verliert schließlich ihre Wirksamkeit. Diese Lösung
kann daher als verfehlt angesehen werden und sollte vom technischen Standpunkt aus
zurückgewiesen werden.
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Die zu der zweiten Gruppe von Vorschlägen gehörenden Systemwind hingcigen
wirkunigslos im Hinblick auf den Druckunterschied zwischen der Außenseite und der
Innenseite der Fenster bzw. Türen, sie dienen viehmehr nur dazu, die direkte Einwirkung
der eingedrungenen Luft, zu vermindern.
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Au:s dem Vorangegangenen ist ersichtlich., daß (las Problem, dien
Einfluß dies Eindringens von Luft durch ,die Verbindungsfugen in Fenstern, Türen
od.,dgl. zu verhindern, bisher ungelöst geblieben ist.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, eine praktische, brauchbare und
wirksame Lösung des vorliegenden Problems zu schaffen.
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Die Erfindung besticht im wesentlichen darin, daß in den Fernstern,
Türen oll.,(lgl. von innerhalb des Fugenverlaufes g°legenen Zonen nach außen führende
Abzugskanäle zum Entweichen der Zugluft angeordnet isind.
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Eine Einrichtung gemäß oder Erfindung vermeidet ,die Nachteile der
bisher bekannten Systeme. Sie ist einfach in ihrer Konstruktion, praktisch äußerst
wirksam und behält ihre Eigenschaften ständig bei, da sie keiner Abnutzung unterworfen
ist. Die Erfindung kann in verschiedener Weisse verwirklicht werden. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Einrichtung sind dieAl>zusgskanäle mit nach außen
führenden Durchlässen verbunden, deren Querschnitte sich l)eiiderseits der Verbindungsstelle
nach außen erweitern. Der nach außen gerichtete Durchlaß kann nach Art eines Venturirohres
ausgebihdet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung stehen die Abzugskanäle
durch ein Kanalsystem, welches in den die Fenster bzw. Türen umgebenden Konstruktionselementen
des zu schützenden Raumes angeordnet isst, mit einer dem Wind abgekehrten Seite
sdes Gebäudes oder Fahrzeuges in Verbindung.
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Mit Hilfe einer solchen Einrichtung wird das Eindringen von Zugluft
in Iden zu s chützenidlen Innenraum mit Sicherheit verhindert. Diese Wirkung beruht
vor allem auf dem Umstand, daß der Luftdruck beim Durchgang durch eine Fuge des
Rahmens eine Verminderung erl,°iidet, wenn ein leichterer oller bequemerer Auslas
von der Fugenzone zu einer Zone an der Außenseite des Raumes hergestellt wind, an
welchem kein Überdruck herrscht oder wo oder Wind ein Absinken dies Druckes verursacht.
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Die Zone, welche -die Fugen in den Fenster- oder Türrahmen eines Gebäudes
oder Fahrzeuges trennt, steht idaher unter einem im wesentlichen gleichmäßigen bzw.,stetigen
Druck, und demgemäß kann zwischen den Teilen eines Gebäudes oder Pahrzeugsdurch
die Innenseite desselben kein Luftzug entstehen, da dieser Luftzug die andere Hälfte
der Fuge in dien Rahmen durchschreiten müßte, wo er einen Widerstand ähnlich demjenigen
finden würde, der idurch die vorhandenen Fugen in den üblichen Rahmen dargeboten
wird.
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Die Erfindung ist in .der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert
und in der Zeichnung beispi-elsw@eise veranschaulicht. In dieser Zeichnung zeigt
Fig. i in Vorderansicht einen Fensterrahmen gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung; ' Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie II-11 der Fig. i ; Fig. 3
ist ein-Querschnitt durch ein Paar@Fens,terrahmen, die durch ein Kanalsystem gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verbunden sind; Fig.4 zeigt@den Aufriß
eines hölzernen Rahmenis, der eine typische Konstruktion des 1?ingangsteiles des
Kanals veranschaulicht; Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie V-V der Fig. d;
Fig. 6 isst ein Querschnitt nach der Linie VI-VI der Fig. q.; Fig. 7 ist ein Aufriß
eines metallischen Rahmens, der in ariderer Hinsicht der Fig. ,I ähnlich ist; Fig.
8 ist eine Querschnittsansicht der Fig. 7; Fig. 9 zeigt einen Schnitt,durch einen
Teil eines 'Fensterrahmens, und Fig. io schließlich ist ähnlich wie Fig. 9, aber
zeigt eine Verbesserung .der Kanalanordnung gemäß der Erfindung.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnung, insbesondere auf Fig. i uind 2,
wird ersichtlich, daß die Anordnung aus einem üblichen Fensternahmen i und einem
Einfassungsrahmen 2 besteht, welche durch eine Fuge 3 getrennt sind, deren. Größe
in der Zeichnung offensichtlich ül;ertrieben dargestellt ist. Es sei dabei vorausgesetzt,
daß die Richtung des Luftstromes oder des Windes entsprechend den eingezeichneten
Pfeilen verläuft.
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Gemäß der Erfindung isst in (lern Rahmen i ein Kanal d angeordnet,
welcher sich durch die Wandung fortsetzt und in einem Durchgang 5 endet, ,dessen
Größe beiderseits ,der Stelle, wo der Kanal;4 mit ihm verbunden ist, zunimmt. Der
Durchgang 5 hat seine Eintrittsöffnung 6 in der gleichen Front oder Fläche 7 des
Gebäudes oder Fahrzeugs wie das entsprechende Fenster, und diese Eintrittsöffnung
6 isst dem Wund im wesentlichen unter den gleichen Bedingungen ausgesetzt wie die
Fuge 3 in dem Rahmen dieses Fensters.
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Im Hinblick auf Fig.2 sei erwähnt, daß der Durchgang 5, wenn der Wind
in ihn eintritt,. wie
eine wirkliche Luftpumpe wirkt im Hinblick
auf die Fläche der dem Wind ausgesetzten Fuge.
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Logischerweise wird die Erweiterung des Kanals 4 so eingerichtet,
@daß sie in denjenigen Teil .des Durchgangs 5 endet, wo der Unterdruck am höchsten
ist, unid da die Saugwirkung in erster Linie von der Geschwindigkeit des in den
Durchgang 5 eintretenden Windes abhängt, kann man unmittelbar folgern, @daß die
Wirksamkeit des Systems gemäß der Erfindung nicht idurch hohe Windgeschwindigkeiten
geschwächt wird, sondern claß diese Wirksamkeit im Gegenteil aus dem angegebenen
Grunde dann noch gesteigert wird. Auf diese Weise wird auf die die beiden Fugenteile
trennende Zone eine Saugwirkung übertragen, welche das Eindringen von Luft oder
Wind in den zu schützeniden Raum verhindert.
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Die Fig.3 der Zeichnung veranschaulicht ein Paar Fenster, deren eines
(das Ein.laßfenster) zu einer dem Wind ausgesetzten Gebäudefront gehört und deren
an@dkros (das Auslaßfenster) einer vom Wind geschützten Gebäudeseite zugeordnet
ist, wo-
bei die Richtung des Windes durch die Pfeile angedeutet ist. Jeder
Fensterrahmen dieser Fenster besitzt den Kanal 4, welcher in der oben an Hand der
Fig. i und 2 erläuterten Form angeordnet ist. Andererseits ist der Kanal 5 weggelassen
worden, und anstatt dessen ist ein Durchgang 8 vorgesehen. Dieser Durchgang 8 verbindet
die Kanäle 4 eines oder mehrerer Fenster auf der dem Wind ausgesetzte1i Seite mit
den Kanälen 4 von einem Fenster oder mehreren Fenstern auf der vom Wind geschützten
Seite. Alternativ, und wie in Fig.3 dargestellt, kann oder Durchgang 8 direkt zu
einer AuSlaliöffnung geführt werden, die auf einer vom Wind geschützten Seite des
Gebäudefis oder Fahrzeulnes liegt. In der genannten Figur entspricht die Flüche
A-B dein Rauen, welcher geschützt werden soll.
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Die Ouerschnittsform des Kanals 4 hat auf das Wesen der Erfindung
keinen Einfluß, da dieser Kanal eine zylindrische, konische, längliche oder sonstige
Form aufweisen kann. Die Fig. 4 biss io der "Zeichnung veranschaulichen die vorzugsweise
zur Anwendung gelangende Anordnung dieses Kanals bei Rahmen von verschiedenartiger
Konstruktion.
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Der in den Fig. 4 bis 6 dargestellte hölzerne ]Zahmen entspricht dem
üblichen Typ. i ist der Fensterrahmen, und z ist der Einfassungsrahmen. Der Kanal
4 beginnt ungefähr im mittleren Teil der Fug--3 und besteht vorteilhaft aus einemSchlitz
oder einer Nut, welcher bzw. welche kontinuierlich oder nicht kontinuierlich längs
der inneren Seite der Stäbe oder Leisten des Rahmens i verläuft. Dieser Schlitz
verbreitert sich nach außen hin, d. 1i. nach der entgegengesetzten Seite der Leiste
hin, um den Kanal 4' zu bilden, welcher den gesamten Querschnitt der Leiste durchdringt
(s. Fig.5). Dieser nach außen erweiterte Teil 4' dies- Kanals ist nicht fortlaufend,
sondern,mit Zwischenräumen angeordnet, so daß er eine Reihe von Öffnungen (s. Fig.
4) bildet, durch welche die Luft nach den Kanälen umgeleitet wird, die in der Wandung
des Gebäudes angeordnet isiind.
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Es wurde als bequem und vorteilhaft gefunden, den Kanal 4 in der Weise
anzuordnen, dia.8 er eine Erweiterung desjenigen Teiles ider Fuge 3 bildet, welcher
in der Eindringungsrichturg der Luft unmittelbar dem Kanal 4 vorangeht. Hierbei
(s. Fig. 5) strömt die in die Fuge 3 in Richtung des Pfeiles eintretende Luft weiter,durch
dien Teil 6 und findet hei Ader Ankunft am Ende des letzteren zwei Durchgangswege
vor: nämlich den Kana14 und den Teil 7 der Fuge. Da der erstere eine Verlängerung
des Teiles 6 'bildet und edier letztere senkrecht zu demselben steht, strömt die
Luft natürlich längs des den geringeren Widerstand biebendlen Wegas, d. h. längs
bzw. durch Iden Kanal 4.
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Fig. 7 und 8 der Zeichnung veranschaulichten die Anordnung der Kanäle
4 in metallischen Rahmen. In ,diesem Falle wird,der Kanal 4 von einer Öffnung in
dem Teil t des Rahmens ;gebildet, wobei diese Öffnung in Intervallen wiederholt
wird, wie dies bei der Ausführung nach Fig. 4 bis 6 dier Fall ist.
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Dieselbe Anordnung wird bei dem @in Fig.9 und io dargestellten Rahmen
verwendet-, wobei die beiden Figuren einen Querschnitt durch den Rahmen einer Fenstereinfassung
zeigen. Jedbch sei bei Betrachtung der Fi;g. io berücksichtigt, daß an Stelle eines
einzelnen Kanals 4 zwei Kanäle vorgesehen sind, welche im wesentlichen entgegengesetzt
zueinander angeordnet sind, wodurch die Schutzwirkung des Systems gemäß der Erfindung
beträchtlich erhöht wird.
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Bei der praktischen Anwendung der Erfindung kann das vorstehend beschriebene
Kanalsystem ganz oder teilweise, mit Ausnahme des Kanals 4, von den hohlen Zwischenräumen
gebilidet werden, welche üblicherweise in Gebäuden zwischen den Trennwänden. und
ein den Fußböden, freigelassen sind, obgleich besondere Kanäle angeordnet werden
müssen, welche sich ganz oder teilweisse in die Innenseite oder in idie Außenseite
dieser Mahlen Zwischenräume erstrecken.
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In ähnlicher Weise können bei einem Fahrzeug od.,dgl. entweder die
hohlen, zwischen den Seiten oder Teilen fies Fahrzeugkörpers befindlichen Zwischenräume
zu dem genannten Zweck benutzt werden, oder es können besondere Kanäle vorgesehen
werden, tdie -sich ganz oder teilweise in die Innenseite oder in die Außenseine
des, Körpers erstrecken.
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Selbstverständlich dienen die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen
nur zur Veranschautlichung geeigneter Mittel zur Verwirklichung der Erfindung, deren
Konstruktionseinzelheiten geändert und. variiert werden können:, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.