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Lagerung für Mahlwalzen Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerung
für Mahlwalzen und zeigt insbesondere Neuerungen in der Ausbildung der Lagerbüchsen,
welche die Lageroberflächen zwischen den Mahlwalzen einerseits und dem Zapfen, auf
dem die Mahlwalzen umlaufen, andererseits bilden.
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Bei bekannten Mühlen gelangt eine Anzahl großer Mahl- oder Schleifwalzen
zur Anwendung, die im bestimmten Abstand voneinander auf der Innenseite eines Ringes
ablaufen, wobei das zu mahlende Material zwischen die Rollen und den Ring eingebracht
wird, um zwischen denselben zerrieben zu werden. Wegen der hohen Temperaturen, die
im Mahlwerk auftreten können, wenn heiße Gase durch dasselbe hindurchgehen, um das
zu mahlende Material gleichzeitig zu trocknen, ist ein großes Spiel zwischen den
Lagerbüchsen und dem Zapfen notwendig, damit der Ausdehnung der einzelnen Teile
Rechnung getragen wird. Es ist festgestellt worden, daß wegen der schweren ungleichmäßig
verteilten Stöße gegen die Walzen und des weiten Spiels in den Lagerbüchsen sich
diese deformieren und in den Zapfen einfressen. Gegenstand der Erfindung ist nun,
ein neues Lager zu schaffen, welches die geschilderten Mängel nicht aufweist.
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Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Lagerung für Mahlwalzen
od. dgl., bei denen der Walzenkörper auf einem den Lagerzapfen umschließenden Lagergehäuse
aufgesetzt ist, in das eine fest eingepaßte Büchse eingesetzt ist, deren eines Ende
über die aufnehmende Bohrung des Lagergehäuses vorsteht. Erfindungsgemäß ist die
Lagerbüchse des vorstehenden Teiles mit einer rundherumlaufenden Aussparung versehen,
welche sich in ihrer axialen Ausdehnung mindestens so weit erstreckt, wie die Büchse
nicht in dem sie umgebenden Lagergehäuse
anliegt. Dadurch wird verhi'ttet,
daß bei seitlichen Stößen die sich auf den vorstehenden Rand der Büchse konzentrierenden
Kräfte eine Verformung der Büchsenwand bewirken, die bekanntlich zu Fressern auf
den Zapfen führt.
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Vorzugsweise bezieht sich die Erfindung weiter auf ein Lager der beschriebenen
Art, bei dem das Lagergehäuse an seinem oberen Rand eine Ausdrehung aufweist, in
der ein nach außen vorstehender Flansch der Büchse angeordnet ist, und daß die Aussparung
in der Büchse in ihrer Länge mindestens der Dicke des Flansches entspricht. Die
Außenfläche des Flansches der Lagerbüchse ist mit einer Ausdrehung versehen, die
sich mindestens um die Wandstärke der Büchse radial nach außen erstreckt. Seitliche
Stöße, welche sich auf die betreffende Kante der Büchse konzentrieren, können die
Büchse daher nicht zu einem Ausbauchen nach innen deformieren, so daß keine sich
hieraus ergebenden Fresser auftreten können.
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Um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern, wird sie nochmals
an Hand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben, und zwar zeigt Fig. i einen Schnitt
in der Achsenebene einer Mahlwalze durch deren Lagerung mit einem 'feil des Mahlwerkes
und Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil der Fig. i, welcher die Walzenlagerung
im einzelnen zeigt.
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In Fig. i ist ein runder Topf io, der mit einem aufrecht stehenden
Rand i i versehen ist, drehbar auf einer Welle 12 aufgesetzt. In das Innere des
Topfes bzw. der Topfwandung i i ist ein Mahlring 13 auswechselbar eingesetzt, wobei
die innen liegende Mahloberfläche des Ringes 13 in Längsberührung mit der Mahlwalze
14 kommt. Wenn der Topf bz%v. die Trommel io und damit der Mahlring 13 umlaufen,
wird das zu mahlende Material, welches allmählich in das Innere des Topfes eingeführt
wird, durch die Zentrifugalkraft nach außen auf die Mahlfläche des Ringes 13 geschleudert
und gelangt damit auch unter die Walze 14. Dabei wird das Material gemahlen, wodurch
ein Gegendruck gegen die Walze 14 hervorgerufen wird, der im wesentlichen radial
zur Walze gerichtet ist, wie dies in Fig. i durch den Pfeil 15 angedeutet wird.
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Die Walze 14 besteht aus einem Mantelring 16,. der auf einem unteren
Lagergehäuse 17 befestigt ist. Das Gehäuse 17 ist mit Bolzen i9, welche durch die
Flanschen 2o und 21 hindurchgeführt sind, mit einem oberen Lagergehäuse 18 verbunden.
In das untere Gehäuse 17 ist eine Büchse 22 und in das obere Gehäuse 18 eine Büchse
23 eingesetzt. Beide Büchsen 22 und 23 haben an ihren oberen Enden Flansche 24 und
25, welche durch Stifte 26 und 27 an den Lagergehäusen 17 und 18 derart befestigt
sind, daß die Büchsen mit den Lagergehäusen und der daraufsitzenden Walze umlaufen.
Das untere Gehäusestück 17 hat an seinem oberen Ende -eine Eindrehung 28, in welcher
eine Gruppe von Rollenlagern 29 aufgenommen ist.
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Walze, Lagergehäuse und darin sitzende Büchsen drehen sich um den
Zapfen 3o. Dieser ist mit einem Bund 31 versehen, der in die Eindrehung 28 hineinragt
und auf welchem die Rollenlager 29 aufruhen. Der Bund 31 hält das obere Lagergehäuse
18 und trägt dadurch gleichzeitig den unteren Gehäuseteil 17 mit dem Mahlring 16.
Der Zapfen 30 sitzt mit seinem konischen Ende fest in einem Lagerkopf 32,
unter Zwischenschaltung einer Hülse 33. Er wird dabei durch eine Mutter 34 gehalten,
die auf das mit-Gewinde versehene Ende 35 des Zapfens 3o aufgeschraubt ist und sich
gegen die Oberseite des Lagerkopfes 32 anlegt. Der Kopf 32 ist weiter mit einem
Lager 37 versehen und auf einen Zapfen 38 aufgesetzt. l Von dem Lager 37 bzw. dem
Kopf 32 geht ein Hebelarm 39 ab, dessen Ende sich nach oben gegen einen Anschlag
41 und nach unten gegen eine Federkappe 42 abstützt. Die Feder 43 drückt nach oben
gegen die Kappe 42 und stützt sich unten auf dem einstellbaren Federsitz 44 ab.
Der Anschlag 41 und der Federsitz 44 sind mit Hilfe von Gewindebolzen 45a in bestimmter
Lage im Gehäuse 46a des Mahlwerkes festgemacht und in vertikaler Richtung gegenüber
dem Gehäuse durch die genannten Gewindebolzen "einstellbar. Durch Hochdrehen oder
Nachlassen des Federsitzes 44 kann die nach oben gerichtete Kraft, welche gegen
das Hebelende 40 drückt, gesteigert oder ermäßigt werden, was bewirkt, daß der Anpressungsdruck
der Walze i4 gegenüber dem Schleifring 13 bzw. das zu schleifende Material erhöht
oder herabgesetzt werden kann.
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Dieser Gegendruck hat eine wesentliche Größe, die im allgemeinen in
radialer Richtung zur- Rolle gerichtet ist und deren ungefähre Richtung durch den
Pfeil 15 angedeutet ist. Die Kraft 15 zwingt die Lagerbüchse 22 im Innern des unteren
Lagergehäuses 17, sich mit ihrem unteren Ende gegen den Zapfen 3o anzulegen. Das
Gewicht des oberen Lagergehäuses 18 drückt dagegen die Büchse 23 von der gegenüberliegenden
Seite an das obere Ende des Zapfens 3o, d. h. es ist eine Anpressung entgegen der
Pfeilrichtung 15. Weil nun ein relativ großer Spielraum zwischen den Büchsen 22
und 23 einerseits und dem Zapfen 3o andererseits besteht, neigt die Achse I-I der
gesamten Lageranordnung (Lagergehäuse und darin sitzende Büchsen) dazu, gegenüber
der Achse S-S des Zapfens zu kippen, wie dies in Fig. i gezeigt ist. Dieses Kippen
bedingt für den oberen Teil der Büchse 22 einen relativ hohen Lagerdruck, wie er
durch den Pfeil 45 angedeutet ist. Da nun dieser Druck unmittelbar gegenüber dem
Flansch 24 der Büchse 22 wirksam wird und weil der Flansch in Richtung des Druckes
45 nicht abgestützt ist, ergibt sich hieraus ein Drehmoment um einen Punkt herum,
der an der unteren Kante der Eindrehung 28 des unteren Lagergehäuses 17
liegt.
Der Drehpunkt ist etwa mit dem Pfeil 46 angedeutet. Es hat sich gezeigt, daß dieses
Drehmoment dazu führt, daß sich der obere Teil der Lagerbüchse 22 nach innen nach
dem Zapfen 30 ausbaucht, wie dies durch gestrichelte Linien 47 in Fig. i gezeigt
ist. Dieses Ausbauchen führt zu Fressern im Lager innerhalb des Bereichs, der dem
ausgebauchten Teil der Büchse gegenüberliegt.
Erfindungsgemäß ist
nun, wie Fig. 2 zeigt, auf der Innenseite der Büchse 22 an deren oberem Ende eine
Eindrehung 48 vorgesehen, welche, in Achsrichtung des Lagers gemessen, mindestens
vom Rand der Büchse bis zum oberen Rand der Schulter 49 reicht, die im unteren Gehäuse
17 durch die Eindrehung 28 gebildet ist. Es hat sich gezeigt, daß durch eine solche
Eindrehung Fresser beseitigt werden, weil das obenerwähnte, sich durch die Kräftebeanspruchung
ergebende Drehmoment nicht mehr vorliegt. Der obere Teil der Büchse 22 wird nur
durch Druck und Gegendruck gleichmäßig beansprucht, wie dies durch Pfeile 5o angedeutet
ist, so claß ein Ausbauchen nicht mehr auftritt. Vorzugsweise kann aber auf der
Oberseite des Flansches 24 der Büchse 22 ebenfalls noch eine Eindrehung Si vorgesehen
sein. Es hat sich gezeigt, daß sich auch eine solche Aussparung günstig auswirkt.