DE83793C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein verstellbarer Querschneider an Rotationsmaschinen für wechselnde Formate, welcher vermöge seiner Construction das von den Rollen kommende Papier, bevor es in die Druckwalzen gelangt, selbstthätig auf das gewünschte Format zuschneidet.

Fig. ι zeigt diese Vorrichtung an der Maschine von der einen Seite,

Fig. 2 von der entgegengesetzten Seite aus gesehen,

Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung im Schnitt.

Das zum Bedrucken nöthige Papier befindet sich an einem Ende der Maschine auf einer Rolle auf der Achse a\ wird durch die Walzen C C abgezogen und unter dem Messer D hindurch bis zur Führung H geleitet. Wenn das vordere Ende des Papierstreifens an dieser Führung angekommen ist, so heben sich, wie weiter unten erläutert werden wird, die Walzen C, und das Papier wird nicht weiter von der Rolle abgezogen, d. h. die Rolle steht still. Das Messer senkt sich jetzt und schneidet einen Bogen Papier ab. Hierauf senkt sich die Führung H und läfst den abgeschnittenen Bogen durch, welcher zu den Druckwalzen geführt wird. In demselben Augenblick hebt sich das Messer wieder, die Walze C senkt sich auf die Walze C und zieht das Papier wieder so weit von der Rolle ab, bis das Ende desselben sich gegen H legt und derselbe Vorgang sich von neuem wiederholt.

Das Gestell E, welches durch die Stütze E' auf dem Gestell A ruht und die das Papier abziehenden Walzen C sowie das. Messer D trägt, ist beweglich, so. dafs es der Papierrolle genähert oder von derselben entfernt und auf diese Weise die Länge des Papierbogens, welcher unter die Typencylinder gebracht werden soll, nach Belieben regulirt werden kann. Mehrere Scheibenmesser F können in verstellbarer Entfernung neben einander angeordnet werden, um die von der Rolle kommende Papierbahn in der Längsrichtung zu zerschneiden, so dafs Streifen gebildet werden, die dann von dem Messer D in der Querrichtung durchschnitten werden.

Das Messer D besteht aus einer mit scharfen Zähnen versehenen Klinge 5 (Fig. 3), die zwischen den Backen 6, welche in einer gewissen Entfernung von einander angeordnet sind, gehalten wird. In jeder dieser Backen ist eine Stange 7 verschiebbar, und diese tragen die auf beiden Seiten der Klinge liegenden Lineale 8 und 8', die mit Kautschuk überzogen sind und infolge ihres Gewichtes sich tiefer senken als die Zähne der Klinge 5. Wenn sich die Gesammtanordnung des Messers abwärts bewegt, so treten die Lineale 8 und 8' zuerst mit dem Papier in Berührung und drücken letzteres auf den Tisch B. Die Klinge bewegt sich nun weiter abwärts, tritt mit dem Papier in Berührung und schneidet letzteres scharf ab, wobei das Papier durch die beiden Lineale gehalten wird. Auf dem Tisch B ist an der Stelle, wo das Messer auf denselben trifft, ein Schlitz 9 angebracht, in welchen das Messer eintritt. Die Ab- und Aufwärtsbewegung des Messers wird in folgender Weise erreicht:

Das Messer D ist mittelst zweier Arme 10 .mit der Achse 11 verbunden, die ihrerseits durch

einen Hebel 12 mit einem Gleitstück 13 (Fig. 2), welches auf einer Stange 14 verstellbar befestigt ist, in Verbindung steht. Diese Stange trägt an dem einen Ende eine Gabel 1 5, welche mit dem Winkelhebel 16, 17 verbunden ist; der Winkelhebel wird von der Daumenscheibe 19 bewegt, gegen welche er mittelst der am Hebelarm 17 sitzenden Rolle 18 und einer am Gestell der Maschine befestigten Feder 20 geprefst wird. Wenn die Daumenscheibe 19 auf die Rolle 18 wirkt, so zieht der Arm 16 des Winkelhebels die Stange 14 nach links (Fig. 2) und bewegt durch das an dieser Bewegung theilnehmende Gleitstück 13 das Messer D abwärts; sobald die Daumenscheibe 19 aufgehört hat zu wirken, geht unter Vermittelung der Feder 20 das Messer wieder in die Höhe.

Während das Messer sich senkt und das Blatt Papier abschneidet, dürfen, wie oben schon gesagt, die Walzen C das Papier nicht weiter gegen das Messer vorschieben. Zu diesem Zwecke ist die Achse der oberen Walze C mit einem Mechanismus versehen, der demjenigen des Messers D ähnlich ist. Diese Achse der Walze C ist mittelst einer Stange 24 mit der Achse 25 verbunden, die ihrerseits durch eine Stange 26 mit der Achse 27 in Verbindung steht, auf welche letztere der an dem um die Achse 23 drehbaren Winkelhebel 22, 22' bewegliche Hebel 21 wirken kann. Der Arm 22 des Winkelhebels ist mit dem Gleitstück 28 verbunden. Wenn in einem gegebenen Moment dieses Gleitstück 28 sich nach rechts verschiebt (Fig. 2), dreht der Winkelhebel 22, 22' sich um die Achse 23 und hebt das Ende des Armes 22', der Hebel 21 hebt sich ebenfalls und dreht mittelst der Verbindungsstange 26 die Achse 25. Diese Achse hebt, indem sie sich um sich selbst dreht, die Achse der Walze C mittelst der Stange 24 (Fig. 3), welche diese beiden Achsen mit einander verbindet. Die Verschiebung der Stange 29, auf welcher das Gleitstück 28 sitzt, wird in folgender Weise bewirkt.

Die Stange 29 endet links in eine Gabel 30, an welcher ein Winkelhebel 31 befestigt ist, der mittelst einer Rolle 32 gegen eine auf der Achse m des Druckcylinders M sitzende unrunde Scheibe 33 anliegt. Wenn diese unrunde Scheibe die Rolle 32 hebt und dadurch den Hebel 31 um seine Drehungsachse 31' dreht, so wird die Stange 29 nach rechts geschoben; sobald die Einwirkung der unrunden Scheibe auf Rolle 32 aufgehört hat, bringt das Gegengewicht C" die Theile in ihre ursprüngliche Lage zurück, wobei die Walzen C sich senken.

Die auf der unrunden Scheibe befindliche Erhöhung mufs natürlich eine Länge haben, die von der Gröfse des zu bedruckenden Bogens abhängt. Um nun nicht bei verschiedenen Formaten der Bogen die unrunde Scheibe jedesmal auswechseln zu müssen, besitzt diese an der Peripherie eine Rinne, in welcher Segmente von verschiedener Länge befestigt werden können. ■ ■■ .

Die Führung H (Fig. 3) wird in gleicher Weise im Zusammenhang mit den Walzen / durch Hebel von der unrunden Scheibe q bewegt, wodurch die Bogen zur Druckwalze gelangen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Rotationsmaschinen ein Apparat zum selbstthätigen Schneiden des von der Rolle kommenden Papiers in beliebige Formate, dadurch gekennzeichnet, dal's das durch die beiden Walzen C C, von denen die untere Antrieb erhält, von der Rolle abgezogene Papier unter dem durch die Feder 20 (Fig. 2) emporgehobenen Messer D, welches drehbar an dem je nach. der Gröfse des abzuschneidenden Bogens zu verschiebenden Gestell E angebracht ist, bis zur gehobenen Anschlagmarke H hindurchgeführt und, sobald es an H stöfst, in seiner Vorwärtsbewegung dadurch aufgehalten wird, dafs die Walze C mittelst einer unrunden Scheibe 33 und eines mit dieser in Verbindung stehenden Gestänges gehoben wird, wobei im gleichen Moment ein von der Daumenscheibe 19 angetriebenes Gestänge das Messer D abwärts führt, und das dadurch quer abgeschnittene Blatt über die vermittelst der unrunden Scheibe q und des von dieser bewegten Gestänges zurückgezogene Anschlagmarke H durch die Walzen/i^ zur Druckwalze geführt wird.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.