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Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Drücken in Metallschmelzen,
insbesondere zum Pumpen von Metallschmelzen Das Fördern von Metallschmelzen wurde
bisher hauptsächlich durch Transport in einzelnen Tiegeln, Ausdrücken aus geschlossenen
Behältern mit Preßgas und Pumpen mit Kolben oder ähnlichen Verdrängungsorganen bewirkt.
Diesen Verfahren haftet eine I@eihe von -#I:ingeln ein. So stören meist das Fehlen
(lvr Stetigkeit des Fördervorganges sowie @\-erkstoffscli@@ ierigkeiten bei bewegten,
der heißen Schmelze ausgesetzten Bauteilen der Fördereinrichtung und deren Rril)tingsstellen.
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Diese Nachteile werden bei dem Verfahren dir iiaclifolgenc1 beschriebenen
Erfindung weitgehend vermieden, das darauf beruht, claß auf die in einem geeignet
geformten Gefäß befindliche MetallschineIze elektrodynamische Kräfte ausgeübt werden.
Erzeugt man nämlich in der Schmelze einen genügend starken Stromfl-uß un-d läßt
gleichzeitig auf die Schmelze ein die Stromflußrichtung vorzugsweise senkrecht schneidendes
Magnetfeld einwirken, so wird auf die Schmelze nach 'bekannten Regeln der Elektrodynamik
eine Kraft ausgeübt, die senkrecht zur Ebene der Stsomfluß- und Magnetfeldrichtung
gerichtet ist.
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Zweckmäßig bringt man den Stromfluß in der Schmelze durch Wec'hselstrominduktion
'hervor, da dies der wirtschaftlichste Weg zur Erzeugung hoher Stromstärken ist,
doch können grundsätzlich auch hohe Gleichströme, die beispielsweise durch eine
Unipolarmaschine erzeugt werden, Anwendung finden.
Im letzteren
Falle darf :das Magnetfeld seine zur Stromrichtung in der Schmelze möglichst senkrechte
Richtung nicht wechseln, während die Verwendung von Wechselstrom für den Stromfluß
in der Schmelze ein magnetisches Wechselfeld erfordert, das zu diesem Wechselstrom
die gleiche Frequenz aufweist und eine zeitlich,möglichst übereinstimmende Phasenlage
sowie räumlich möglichst senkrechte Richtung haben sollte.
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An folgenden Beispielen sind Ausführungsformen des Firfindungsgedankens
näher erläutert. Um den zweckmäßig aus einzelnen voneinander isolierten Blechen
oder Drähten aufgebauten Eisenkern a liegt im Beispiel :der Abb. i oben eine mit
Wechselstrom an sich beliebiger Frequenz und Kurvenform, vorzugsweise jedoch mit
dem technischen Wechselstrom von 5o Hz oder von niedrigerer Frequenz gespeiste Spule
b. Um den unteren Teil des Kerns ist eine vorzugsweise ringförmige Rinne c angeordnet,
deren Querschnitt und/oder Werkstoff zweckmäßig so gewählt wird, daß sie gegenüber
dem Rinneninhalt f elektrisch schlecht oder praktisch nicht leitet. In die Rinne
c wird aus ,dein Zulauf d flüssiges Metall laufend eingefüllt.
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Der induzierte Strom im Rinneninhalt und der magnetische StreufluB
sind bei derartigen Anordnungen stets so zueinander gerichtet, daß der Rinneninhalt
f von,der Spule b weg, in diesem Beispiel also nach unten, gedrückt wird. Diese
Kraft wirkt nun nicht wie etwa ein äußerer Gasdruck nur mittelbar von der Oberfläche
der Metallschmelze her, sondern wirkt auf jedes Volumenelement der Schmelze ein,
das vom Strom durchflossen und von magneti,schenKraftliniengeschnitten wird. Dadurch
wird der hydrostatische Druck in i Innern der Schmelze, besonders am Boden der Rinne
erhöht. Bei geeigneter Dimensionierung ist es möglich, den Druck am Boden der Rinne
beisl)@ielsweise auf das Vielfache des durch die Schwerebeschleunigung erzielbaren
Druckes zu bringen. Es ist damit also möglich, im Steigrohr g die Schmelze um so
viel mal höher als den Metallstand in der Rinne steigen zu lassen, als die scheinbare
Erhöhung des spezifischen Gewichtes des Rinnenin'haltes beträgt. Die Füllung eines
höher als die Rinne c und auch als der Metallzufluß d gelegenen Tiegels h beispielsweise
ist mit der beschriebenen Anordnung demnach kontinuierlich möglich, ohne daß irgendwelche
mechanisch bewegten Förderorgane erforderlich wären. Gleichzeitig kann durch den
Rinnenstrom die Schmelze genügend heiß gehalten werden, so daß sich eine besondere
Beheizung der Steigleitung g bei kontinuierlichem Betrieb in den meisten Fällen
erübrigen kann. In einzelnen Fällen 'kann es sogar erforderlich sein, zwecks Abführung
einer übermäßigen %%'ärineetitwicklung Iden Rinneninhalt beispielsw-eise durch ein
Gebläse zu kühlen.
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Man kann die überschüssige Wärmeentwicklung .dadurch auch nutzbringend
verwenden, daß man beispielsweise laufend festes Metall in der Rinne zum Schmelzen
bringt. Auch bei vielen anderen metallurgischen Prozessen, z. B. bei manchen Raffirmtionsverfahren,
die unter Wärmeverbrauch verlaufen, kann der Wärmeüberschuß der Fördervorrichtung
verwertet werden.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, eine gleichartige oder ähnliche
Anordnung zum Abtrennen solcher Stoffe, die eine abweichende, insbesondere schlechtereLeitfäahigkeit
aufweisen, z. B. der Oxyde und ausseigernder Bestandteile, von ,der Schmelze zu
benutzen. Diese Wirkung beruht auf der elektrodynamischen Erzeugung von Auftriebsunterschieden,
die hier den Leitfähigkeitsunterschieden umgekehrt entsprechen, und tritt bei der
beschriebenen Fördereinrichtung ebenfalls auf. Da sich hierbei die schlechter leitenden
Bestandteile und nichtmetallischen Verunreinigungen im oberen Teil der Schmelze
sammeln, können sie dort leicht abgeschöpft werden.
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Aus der Rinne d kann von oben her laufend Metall zugeführt werden,
ohne daß durch die elektrodynamischen Kräfte der Zufluß gestört wird, denn diese
sind unmittelbar nur auf das in der Kurzschlußbahn innerhalb der Rinne befindliche
Metall und mittelbar nur auf :den Inhalt von unterhalb der Oberfläche der Schmelze
angesetzten Leitungen, wie z. B' der am Boden angesetzten Steigleitung g, wirksam.
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Unterbricht man die Metallzufuhr aus der Rinne d, so wird die Schmelze
aus der Rinne c so weit weggedrückt, bis ihr Stand so niedrig geworden ist, daß
sich der hier elektrodynamisch erzeugte Druck .mit dem hydrostatischen Druck im
Steigrohr g das Gleichgewicht hält. Die Fördervorrichtung kann so eine Weile stillgelegt
werden und bleibt betriebsbereit, solange man das Einfrieren der Steigleitung verhindern
kann.
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Es kann beim Arbeiten mit offener Rinne und Anwendung ehr kräftiger
Ströme und Magnetfelder die Erscheinung auftreten, daß sich der flüssige Rinneninhalt
örtlich einschnürt und sich sogar völlig abschnürt, wodurch ein unregelmäßiges Arbeiten
der Förderanlage hervorgerufen wird.
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Diese Erscheinung läßt sich jedoch leicht dadurch völlig vermeiden,
daß man als Förderraum (Abfb. 2) eine geschlossene Rinn k anwendet und das Metall
durch die rohrförmige Leitung i der Rinne k zuführt, so daß es in dieser unter einem
gewissen hydrostatischen Druck steht, der von, der Höhe der Leitung i abhängig ist.
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In das obere Ende der Leitung kann :das flüssige Metall eingeleitet
werden, indem dieses z. B. direkt an den zu entleerenden Metallbehälter, beispielsweise
einen Schmelzofen, angeschlossen ist. In der Nähe des Bodens der Rinne k ist wie
bei der oben beschriebenen Anordnung mit offener Rinne die Steigleitung g angeschlossen.
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Bei Anwendung einer geschlossenen Rinne kann diese auch oberhalb der
Spule angeordnet werden (Abb. 3). Die Zuflußleitung i muß dann am Boden der Rinne
k angeschlossen werden, während die Steigleitung g oben angeschlossen ist.
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Um zwecks Vermeidung der Einschnürung den gleichen !hydrostatischen
Druck im Inneren der Rinne k zu erhalten wie bei der umgekehrten Anordnung,
muß
natürlich hierbei die Länge der ZufluBleitun:g l um die Höhe der Rinne
k vergrößert werden. Die Anbringung der Spule unterhalb der Rinne hat vor
allem den Vorteil, daß die Spule aus dem Bereich der 'heißen Leitungen entfernt
ist und sich geschützt an nicht störender Stelle in der ganzen Anordnung unterbringen
läßt. So kann z. B., wie in Abb.3 gezeigt, die Spule in einem besonderen Gehäuse
nt mit angeschlossenem Gebläse v
eingebaut sein. Im oberen Teil des Gehäuses
kann ein ringförmiger Spalt s zum Austritt der Kühlluft vorgesehen sein, wodurch
das obere Ende des 1?isenkernes und gegebenenfalls auch die Rinne k gleichzeitig
gekühlt wird.
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Die Regelung des Förderdruckes bzw. der Fördermenge ,bei gegebener
Förderhöhe kann durch Verändern der Stromstärke, durch Änderung der Entfernung der
Spule von der Rinne, durch Änderung der Stellung des Eisenkerns zu der Rinne und/oder
der Spule oder durch mehrere dieser Maßnahmen gleichzeitig vorgenommen werden. Auch
eine Änderung ,der wirksamen Windungszahl der Spule oder das Aufbringen eines verschiebbaren
Kurzschlußringes oder an dessen Stelle einer Spule, deren Enden über einen regelbaren
Widerstand kurzgeschlossen sind, kann zur Regelung der Fördermenge benutzt werden.
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Auch solche Mittel, die, wie teilweise die obengenannten, eine Verschiebung
der Phasenlage des Stromes im Metall in der Rinne gegenüber der Phasenlage des dieRinne
durchdringendenMagnetfeldes bewirken, können zur Regelung der Fördermenge herangezogen
werden.
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Der Kraftlinienweg, der bei den bisherigen Ausführungsbeispielen außerhalb
der Spule hauptsächlich durch Luft verläuft, kann auch weitgehend durch Eisen geschlossen
werden, wie Abb. 4 zeigt.
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Um nutzlose, durch elektrodynamische Kräfte Hervorgerufene Strömungen
in der Rinne k zu vermeiden, die in Umfangsrichtung verlaufen, wenn die Kraftliniendichte
um den Umfang der Rinne herum nicht gleich ist, ist es hier erforderlich, den Eisenkern
rotationssymmetrisch in Form eines Topfkernes oder mindestens mit ringförmig geschlossenem
Polschuh p auszubilden.
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Der die Förderrinne aufnehmende Luftspalt kann oberhalb dieser verengt
oder geschlossen sein. Auf diese Weise wird der die Förderrinne umfassende Kraftfluß
und damit der Kurzschlußstrom in dieser vergrößert, der die Förderrinne schneidende
Kraftfluß allerdings unter sonst gleichen Bedingungen verkleinert. Die günstigsten
Verhältnisse können für verschiedene Leitfähigkeiten des flüssigen Metalls, für
verschiedene Rinnenquerschnitte sowie für die gewünschte Wärmeentwicklung leicht
ermittelt werden.
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Die auf den Rinneninhalt in einer bestimmten Höhenschicht ausgeübte
Kraft ist proportional
wobei dI_ die Änderung der Selbstinduktion der Gesamtanordnung unter Belastung durch
den Kurzschlußstrom in der Rinne. einschließlich etwaiger Zusatzspulen, wie etwa
gemäß Abb. 7, bei Verschiebung dieser Höhenschicht in der Höhenrichtung um die Strecke
dx und Ih die Strom'stär'ke in dieser Höhenschicht über die Breite der Rinne
bedeutet.
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Es ist daher einerseits vorteilhaft, die Anordnungen derartig auszubilden,
daß der Wert
groß wird, in dem beispielsweise in den Anordnungen nach Abb. i bis 3 die Spule
flach und das in die Rinne hineinragende Ende des Eisenkernes 'kurz, vorzugsweise
nicht über die Rinne hinausragend ist.
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Andererseits ist der Gesamtdruck in der Rinne, beispielsweise bei
den Abb. i und 2 unten in der Rinne, gleich der Summe ,der in den einzelnen Höhenschichten
der Rinne herrschenden Drücke. Es ist daher von Vorteil, bei gleichbleibender Feldstärke
des die Rinne schneidenden Flusses letztere hoch auszubilden. Dem steht allerdings
entgegen, daß die Eindringtiefe des induzierten Kurzschlußstromes in den Inhalt
der Rinne, abhängig von dessen Leitfähigkeit und der Frequenz, nur begrenzt ist.
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Da aus hydrostatischen Gründen der erzielbare Druck ;gleich dem Quotienten
aus der auf den Rinneninhalt ausgeübten Kraft und dem Querschnitt in der Rinnenebene
ist, soll die Rinne vorzugsweise eng ausgebildet werden. Damit steigt die Stromdichte
im Rinneninhalt an, denn die Stromstärke nimmt infolge des Einflusses der Streuinduktivität
des Rinneninhalts nicht im gleichen Maße ab wie die Weite der Rinne. '.
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Da die Stromstärke im Rinneninhalt in der Höhe infolge des Stromverdrängungseffektes
mit der Entfernung von der Primärspule abnimmt, ist es zwecks wirtschaftlichster
Ausnutzung der zugeführten elektrischen Energie vorteilhaft, in den Höhenschichten
mit großer Stromdichte auch große Feldstärken des schneidenden Kraftflusses vorzusehen,
was u. a. durch geeignete Formgebung des Eisenkernes geschehen kann.
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Die infolge der großen magnetischen Streuung der Anordnungen erhebliche
Blindleistungsaufnahme,'kann durch Zuschalten von Kondensatoren kompensiert werden.
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Die erfindungsgemäßen Anordnungen, die in den Beispielen nur mit oben
oder unten liegender Spule dargestellt sind, können auch in jeder beliebigen Lage
im Raum Anwendung finden, wenn Zu- und ' Abflußöffnungen entsprechend ausgestaltet
werden.
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Bei den Anordnungen mit unterhalb der Rinne liegender Spule ist es
möglich, die seitlichen Wandungen der Rinne k selbst hochzufü'hren und als Steigleitung
zu benutzen, wie Abb.5 in einem Ausführungsbeispiel zeigt.
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Die Innenwand o .der Rinne und dieAußenwand q sind bis auf die gewünschte
Förderhöhe verlängert. Oben kann ein Sammelraum t und ein Ablauf
z
vorgesehen sein. Die Steigleitung kann oben offen oder geschlossen sein.
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Die Metallzufuhr !kann über den Zulauf d in den äußeren Ringraum y
erfolgen. Der äußere Ringraum sollte jedoch mindestens so hoch mit Schmelze
gefüllt
werden können, daß ein ausreichender hydrostatischer Druck in dem Teil der Förderrinne
herrscht, der elektrodynamischen Kräften ausgesetzt ist, um Einschnürungen des Metalles
zu verhindern. Der äußere Ringraum r muß an mindestens einer Stelle seines Umfanges
elektrisch unterbrochen sein, so daß dort kein Stromfluß um den Umfang auftreten
kann, damit ein Hochsteigen des Metalles im äußeren Ringraum r vermieden wird. Die
Unterbrechung kann beispielsweise durch Einsetzen eines isolierenden Stückes u an
irgendeiner Stelle des Ringraumes geschehen. An Stelle des äußeren Ringraumes y,
der oben geschlossen oder auch offen sein kann, können auch eine oder mehrere Zuleitungen
zu dem unteren Ende der Rinne k entsprechend der Zuleitung L in den
Anordnungen nach Abb.3 oder 4 vorgesehen sein.
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Die Benutzung der ',hochgeführten Rinne als Steigleitung hat den Vorteil,
daß man den gesamten Ringquerschnitt der Förderrinne k als Steigleitungsquerschnitt
zur Verfügung .hat und .daß damit die Druckverluste in der Steigleitung gering bleiben,
weiterhin, daß die rings um die Förderrinne herum gleichmäßig verteilte elektrodynamische
Auftriebskraft an allen Stellen ausgenutzt wird. Außerdem können die Rinne und Steigleitung
in einfacher Weise aus zwei Rohren, die konzentrisch ineinandergesetzt werden, aufgebaut
werden und sind leichter zu reinigen.
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Die oben offene Rinne kann auch unterhalb des Bodens eines Tiegels
oder sonstigen zur Aufnahme von Metallschmelzen bestimmten Gefäßes mit der Öffnung
zum Gefäßinneren angebracht sein. Auf diese Weise läßt sich das Gefäß von unten
her füllen.
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Vorrichtungen gemäß der Erfindung können auch so ausgeführt werden,
daß man auf die rotationssvmmetrische Ausbildung, wie sie in den Abb. i bis 5 im
Beispiel gezeigt wurde, verzichtet und den Kraftlinienfluß durch einen äußeren Eisenkern
auf ein mehr oder weniger kurzes Stück des Umfanges des Inhaltes der Förderrinne
konzentriert (Abb.6 und 6a). Durch die so erzielbare hohe Kraftliniendichte erhält
man entsprechend hohen Förderdruck und Förderhöhe, ohne daß die Größe und der Energiever'brauc'h
derAnordnunghöher sein müßte. Zudem kann der Blindstromverbrauch dabei geringer
gehalten werden.
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Bei den rotationssymmetrischen Anordnungen hatte die um den Umfang
der Förderrinne für gleiche 1-löhen angestrebte Gleichheit des Druckes lediglich
den Zweck, andernfalls hervorgerufene Strömungen in Richtung des Umfanges der Förderrinne
zu verhindern. Diese Strömungen müssen nun bei der Anordnung gemäß Abb. 6 und 6
a dadurch vermieden werden, daß die außerhalb des konzentrierten magnetischen Feldes
liegenden Teile der Rinne durch zwei Scheidewände zerr und w2 gegen den im Kraftfeld
liegenden Teil abgegrenzt sind. Diese Scheidewände müssen aus elektrisch leitendem
Werkstoff bestehen, der durch die Schmelze nicht aufgelöst werden darf. Bei Anordnungen
mit unterhalb der Förderrinne liegender Spule können die Scheidewände unten in der
Rinne, wo der elektrodynamische Druck noch klein ist, Öffnungen besitzen. Bei einet
Anordnung der Spule oberhalb der Rinne können die Öffnungen entsprechend oben in
den Scheidewänden sein.
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Diese Öffnungen können dazu ausgenutzt wenden, daß durch sie die zu
fördernde Schmelze aus dem praktisch feldfreien Teil der Rinne in den .felderfüllten
Förderraum der Rinne eintritt.
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Die Rinne ikann im feldfreienRaum mit Schmelze in der oben beschriebenen
Weise gespeist werden. Da auch im praktisch feldfreien Teil der Rinne immer noch
das Streufeld wirksam ist, ist es zweckmäßig, auch diesenTeil der Rinne unter einen
gewissen hydrostatischen Überdruck zu setzen, indem entweder dieser Teil der Rinne
oben geschlossen wird und mit einer ansteigenden Speiseleitung L versehen wird oder
indem die Wandungen dieses Teiles, der dann entweder offen oder geschlossen sein
kann, um ein gewisses Stück nach oben, ähnlich wie bei der Anordnung nach Abb. 5,
gezogen werden. Die Steigleitung g ist wie bei allen Anordnungen mit untenliegender
Spule oben am Förderraum angeschlossen. Der Querschnitt des feldfreien Teiles der
Rinne wird zweckmäßig vergrößert, um den Gesamiwiderstand möglichst gering zu halten,
da es auf hohe Stromdichte nur im Förderraum ankommt. Hier soll auch die Stromdichte
und die magnetische Feldstärke in gleichen Höhen des Förderraumes möglichst konstant
sein, um nutzlose Querströmungen zu vermeiden. Mindestens sollte das Produkt aus
magnetischer Feldstärke und Stromdichte in gleichen Höhen konstant sein. Eine Korrektur
der Wirkung ungleich verteilter magnetischer Feldstärken über den Luftspalt ist
durch entsprechende Formgebung des Querschnittes des Förderraumes und die damit
erzielte Anpassung der Stromdichten möglich, umgekehrt auch durch angepaßte Formgebung
des Luftspaltes.
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Der praktisch feldfreie Teil der Rinne braucht jedoch nicht mit der
gleichen Schmelze gefüllt zu sein, wenn die Scheidewände w1 und w2 vollkommen dicht
sind. Das zu fördernde Metall mtiß in diesem Fall von unten durch eine besondere
Leitung dem Förderraum zugeführt werden.
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Zweckmäßig benutzt man dann, um den Energieverbrauch und die Wärmeentwicklung
zu verringern, zum Ausfüllen des feldfreien Teiles der Rinne, der vorteilhaft mit
vergrößertem Querschnitt ausgebildet wird, ein Metall möglichst guter elektrischer
Leitfähigkeit in flüssigem oder festem Zustand. In letzterem Falle brauchen keine
besonderen Scheidewände w1 und zoz vorgesehen zu werden, sondern evtl. nur eine
Belegung der entsprechenden Flächen des aufgeschnittenen Metallringes mit einem
elektrisch leitenden Werkstoff, der durch die Metallschmelze nicht angegriffen wird,
z. B. mit einer dünnen, aufgebrannten Kohleschicht. Außerdem können dann im feldfreien
Raum die Rinnenwandungen wegfallen. Es ist natürlich zweckmäßig, den feldfreien
Teil auf ,gleicher Temperatur zu halten wie die zu fördernde Schmelze.
Das
den Strom im Rinneninhalt erzeugende magnetische Wechselfeld kann auch durch Eisen
mehr oder weniger geschlossen sein, um besonders hohe Ströme oder bei relativ schlechter
Leitfähigkeit des Rinneninhaltes ausreichende Ströme zu erzeugen.
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Das die Rinne schneidende Magnetfeld .kann, wie Abb. 7 und 7 a zeigen,
entweder durch die gleiche Spule b oder durch eine weitere Spule b, erzeugt werden,
wobei der Weg dieses Magnetfeldes mit dem den Kurzschlußstrom erzeugenden Magnetfeld.
teilweise im gleichen Eisen verläuft.
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Abb. f3 zeigt das Beispiel einer Anordnung, bei der die Trennung dieser
beiden Magnetfelder noch weiter durchgeführt ist. Dabei wird der Eisenkern a zweckmäßig
geschlossen ausgeführt. Es ist zu beachten, daß hierbei die Druckrichtung des Rimieninlialtes
innerhalb der beiden Luftspalte entgcgengcsetzt verläuft. Wird der Rinneninhalt
links z. 13. nach oben beschleunigt, so wird er rechts nach unten beschleunigt.
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Durch entsprechende hintereinanderschaltung dieser beidenRichtungen
kann der erzielbare Druck verdoppelt werden. Als Verbindungsleitungen zwischen beiden
Druckräumen könnendabei zweckmäßig die feldfreien Räume der Rinne ausgenutzt werden,
indem die die Druckräume begrenzenden Scheidewände entsprechende Öffnungen unten
bzw. oben erhalten, Eine vollständige Trennung der beiden Magnetfelder ist in der
Anordnung nach den Abb. 9 und 9 a durchgeführt.
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Hier erzeugt .das Feld der Spule b mit dem Eisenkern a den Strom im
Rinneninhalt, während die Spule bi mit dem Eisenkern a1 das den Binneninhalt schneidende
Magnetfeld hervorruft.
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Die Rinne c ist hier beispielsweise als flacher Ilohlrahmen ausgebildet,
der den Kern a unvschlingt und in den Luftspalt des Kernes al hineinragt. An dieser
Stelle ist die Rinne durch zwei Scheidewände w1 und 7u2 unterteilt. Ist die gegenseitige
Phasenlage der beiden Ströme in den Spulen b und b1 derart, daß die Kraft auf den
Binneninhalt innerhalb des Luftspaltes des Kernes a1 nach oben gerichtet ist, was
zweckmäßig ist, da dann ,die von den Kernen a und a1 auf den Binneninhalt ausgeübten
Kräfte in gleicher Richtung Liegen, so kann beispielsweise die linke Scheidewand
w1 oben, die rechte Scheidewand w2 unten offen sein. Wird nun rechts oben durch
die Zulaufrinne d die Schmelze eingefüllt, so steigt ,diese links in der Steigleitung
g hoch. Oben ist in der Rinne c eine dritte Scheidewand zu, angebracht, die, wie
auch w, und zu-, aus leitendem Material bestehen muß und zur Trennung der Zufluß-
und Abflußleitung dient.
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An Stelle der Unterteilung durch Scheidewände kann auch hier die Rinne
c und ihr Inhalt bis auf ,den Förderraum innerhalb des Luftspaltes auch durch festes
Metall ersetzt werden und beliebige Querschnittsform besitzen. In diesem Falle müssen
besondere Zu- und Abfuhrleitungen zum Förderrauin vorgesehen werden.
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Bei den 'nordnungen nach den Abb.7, 7a, 8, 9 und 9 a können die Eisenkerne
und Spulen auch in verschiedene andere geometrische Lagen zueinander gebracht werden
unter Beibehaltung der Wirkungsweise.
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Ferner kann dabei die Phasenlage der beiden Ströme zueinander oder
die Stärke der Ströme in den Spulen b und bi zwecks Regelung,der Förderwirkung verändert
werden.
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Auch eine Anpassung an verschiedene Leitfähigkeiten von Metallschmelzen
und an die jeweils gewünschte Wärmeentwicklung ist damit leicht möglich.
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Die erfindungsgemäßen Anordnungen, die nach Belieben völlig kontinuierlich
arbeiten können, lassen sich vorteilhaft in allen Fällen anwenden, in denen Metallschmelzen
gefördert werden müssen, wie z. 13. beim Füllen und Entleeren von Schmelz-und
Alrsteh- und Gießöfen und Pfannen sowie für viele Reinigungsverfahren von Metallen,
z. B. für F iltrieranlagen. Sie sind besonders geeignet für die elektrisch gut leitenden
Schwer- und Leichtmetalle: Die bei dem beschriebenen Verfahren auftretende Temperatursteigerung
der Schmelze kann,in vielen Fällen eine sonst erforderliche besondere Rufheizung
entbehrlich machen. -Vor allem gilt dies für die Verwendung bei solchen Raffinationsverfahren,
die unter Wärmeverbrauch durchgeführt werden müssen, wie z: B. bei den neuerdings
vielfach vorgeschlagenen Verfahren zur Reinigung von Aluminium mit Hilfe von flüchtigen
Verbindungen des einwertigen Aluminiums. Ferner können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
mit Vorteil beider Durchführung des Reinigungsverfahrens für Aluminium nach Kirseboom
Anwendung ,finden, bei dein damit die als Lösungsmittel für das Aluminium dienende
Bleimenge gleichzeitig im Kreislauf umgepumpt und beheizt werden kann.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Anordnungen vorteilhaft dann
Anwendung. finden, wenn Metallschmelzen unter einen bestimmten Druck bis zu einigen
Atmosphären gesetzt werden sollen, wie z. B. beim Druckguß oder beim Zerstäuben
von Metallen. Es kann auch gegebenenfalls zur Erzeugung des Druckes ein anderes
Metall angewendet werden als das zu fördernde. So können beispielsweise Leichtmetalle
mittelbar durch eine Bleischmelze unter den gewünschten Druck gesetzt werden. Es
lassen sich .dadurch; allerdings unter Verzicht auf vollkontinuierliche Arbeitsweise,
Schwierigkeiten in der Wahl geeigneter Werkstoffe der Fördereinrichtung leichter
überwinden.
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Diese zuletzt genannte Arbeitsweise ermöglicht es, auch unzureichend
elektrisch leitende Stoffe, wie z. B. Gase und insbesondere Salzschmelzen, selbst
bei hohen Temperaturen zu pumpen.