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Spritzgußmaschine für warmformbare Massen
Die Erfindung betrifft cine
Spritzgußmaschine für warmformbare Massen. z.B. Celluloseacetat.
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Polystyrol. Mischpolymerisate od. dgl. mit einem hydraulisch angetriebenen
Spritzkolben. der die Masse in tlic zuvor geschlossene Form drückt.
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IXei derartigen Maschinen kann zwar der hydraulische Treibkolben mit
dem Spritzkolben unmittell>ar verbunden sein, doch hat es sich bewäbrt, f eille
Knickhebelanordnung zwischenzuschalten, deren Übersetzunsgverhältnis bei fortschreitendem
Spritzhub wächst. Das hat daher die Wirkung, daß bei gleichförmigen Antrieb des
Treibkolbens der Spritzkollen mit abnehmender Geschwindigkeit und entsprechend zunehmendem
Druck vorwärts bewegt wird. Allerdings wird durch die Knickhebelanordnung keine
vol Ikommene Anpassung der Spritzkolbengeschwindigkeit an den sich im Verlauf des
Spritzhubes ändernden Leistungsbedarf erzielt, vielmehr würde bei gleichförmiger
Geschwindigkeit des Treibkolbens der Spritzkolben anfangs schneller als erwünscht
und später zu langsam vorlaufen, was wiederum bei gegebener Antriebsleistung dazu
führt, daß der Spritzkolben anfangs mit einer zu geringen Kraft, gegen Ende des
Spritzhubes aber mit einer unnötig starken Kraft angetrieben wird. Das durch die
Knickhebelanordnung bedingte Übersetzungsverhältnis zwischen Treibkolben und Spritzkolben
ist also in der ersten Phase des Spritzvorganges noch nicht groß genug. In dieser
Phase setzt sich
der bereits mehr oder weniger verdichtete, aber
noch nicht durchwärmte Pfropfen der in die Form zu spritzenden Masse in Belegung,
und hierbei begegnet er einem großen Reibungswiderstand an den Wänden des Spritzzylinders.
In dieser Phase wäre es erwünscht, mit einem gegebenen hydraulischen Antriebsdruck
des Treibkolbens den Spritzkolben langsamer, aber mit höherem Druck anzutreiben
als es bei der bisher bekannten Ausführung der Maschine möglich war. Sonst ist es
die unerwünschte Folge, daß der Spritzkolben bei Erreichen eines bestimmten Punktes
sich stark verlangsamt und zuweilen sogar zum Stillstand kommt, um sich dann wieder
ruckartig zu beschleunigen. Dieser Vorgang wirkt sich ungünstig auf den Spritzling
aus. Will man ihn vermeiden, so braucht man zum Antrieb der Pumpe für den hydraulischen
Antrieb einen Motor höherer Leistung, die aber nur im mittleren Abschnitt des Spritzhubes
voll zum Einsatz kommt und daher nicht voll ausgenutzt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzgußmaschine
der eingangs erläuterten Art zu schaffen, die diesen Nachteil vermeidet und bei
Verwendung eines Antriebsmotors mit verhältnismäßig geringer Leistung einen einwandfreien
Antrieb des Spritzkolbens ermöglicht.
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Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß die Druckflüssigkeit zum Antrieb
des Spritzkolbens von einer Regelpumpe geliefert, deren Stellglied mit dem Spritzkolben
in einer bewegungsschlüssigen Verbindung steht, welche die Fördermenge der Regelpumpe
dem sich im Verlauf des Spritzhubes ändernden Leistungsbedarf anpaßt. An den Stellen
des Spritzhubes, an denen eine besonders hohe Antriebskraft erforderlich wird, wird
die Regelpumpe so eingestellt, daß sie nur eine geringe Fördermenge liefert, die
mit um so höherem Druck gefördert wird.
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Besonders vorteilhaft ist die Anwendung dieser Erfindung bei der
oben erörterten Bauarf, bei welcher der Spritzkolben mit dem hydraulischen Treibkolben
durch eine Knickhebelanordnung verbunde ist, deren Übersetzungsverhältnis bei fortschreitendem
Spritzhub wächst. Erfindungsgemäß steigert dabei das Stellglied der Regelpumpe deren
Fördermenge mit fortschreitendem Spritzhub.
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Die \nordnung wird vorzugsweise so getroffen, daß der Antriebsmotor,
die dadurch angetriebene Regelpumpe, der Treibkolben, die Knickhebelanordnung und
der Spritzkolben eine starre Getriebeverbindung darstellen, so daß in jeder Phase
des Sl>ritzvorganges zwischen Antriebsmotor und Spritzkolben ein bestimmtes ttbersetzungsverhältnis
gegeben ist, dessen Größe durch die Einstellung des Stellgliedes der Regelpumpe
bestimmt wird.
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Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt Fig. 1 einen senkrechten
Längsschnitt durch die Spritzgußmaschine, Fig. 2 einen waagerechten Teilschnitt
nach der Linie 2-2 der Fig. I, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt, der parallel zu
der Schnittebene der Fig. I, aber vor dieser verläuft, Fig. 4 gewisse in Fig. 3
dargestellte Einzelheiten im Grundriß, Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine abgeänderte
Ausführungsform der Spritzgußmaschine nach der Erfindung, Fig. 6 den hydraulischen
XntrieSsmechanismus der Fig. 5, teilweise im Schnitt, Fig. 7 und 8 Einzelheiten
im Schnitt, Fig. 9 das in Fig. 6 schematisch dargestellte Pumpenregelwerk in größerem
Maßstab im Schnitt, Fig. 10 ein Diagramm zur Erläuterung der Wirkung der Regelpumpe
und Fig. I I einen Steuerschieber.
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Ein Elektromotor I, der unabhängig von der Last annähernd mit gleichbleibender
Drehzahl umläuft, treibt eine Pumpe 2 an, deren Fördermenge stetig regelbar ist,
z.B. eine Kapselpumpe mit verstellbarer Exzentrizität gemäß Patent 519 686.
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Das Stellglied I80 dieser Pumpe (Fig. 4) ist mit einer Stange 15 verbunden
und erfährt seine Verstellung durch Verschiebung dieser Stange in Richtung ihrer
Achse. Zur Verstellung der Stange 15 dient eine Schubkurvennut I3 in der unteren
Stirnseite eines umlaufenden Nockens 3 (Fig. 3 und 4), der in der später erläuterten
Weise angetrieben wird, und zwar derart, daß er die Fördermenge der Pumpe bis auf
Null verringert, wenn ein Arbeitsspiel der Maschine beendet und der Treibkolben
zurückgezogen ist, beim Einleiten eines neuen Arbeitsspieles aber die Regelpumpe
fördern läßt und dabei die Fördermenge während des Spritzhubes steigert.
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Das Arbeitsspiel der Maschine setzt sich aus einzelnen an sich bekannten
Phasen zusammen, die dem Schließen der Form, dem Dosieren der warmformbaren Masse,
dem Einspritzen, dem Nachdrücken, dem Abkühlen und dem zu :) Öffnen der Form dienen.
Wie diese einzelnen Phasen gesteuert werden und wie dabei ihre Dauer bestimmt wird,
braucht hier nicht näher erläutert zu werden.
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Die Maschine wird durch Erregen eines Elektromagneten 5 (Fig. I und
3) in Gang gesetzt, durch den einerseits ein Kolbenschieber 6 verstellt und andererseits
ein dreiarmiger l hebel 8 mit den Armen 9, 11 und I6 verschwenkt wird. Der Hebelarm
g liegt nämlich auf einem am Anker des Elektromagneten 5 befestigten Rinlg 10 auf
und wird daher durch diesen angehoben, wenn der Magnet erregt wird. Der Hebelarm
1 1 greift mit einer Gabel in eine Ringnut 12 einer im Rahmen der Maschine verschiebbaren
Stange 4 ein. Diese Stange hat eine Verzahnung, die, wie Fig. 4 zeigt, mit einem
äußeren Zahnkranz des Nockenkörpers 3 kämmt. Durch Erregen des Magneten 5 wird daher
der Nockenkörper 3 aus der Grundlage heraus verdreht, in der das Stellglied 180
der Regelpumpe auf Nullförderung eingestellt ist. Es muß dazu bemerkt werden, daß
in Fig. 4 nur der Übersichtlichkeit halber die Anordnung so dargestellt ist, als
ob die Stange 15 parallel ur Zahnstange 4 verläuft. In
Wirklichkeit
verläuft sie quer dazu. wie Fig. 3 erkennen läßt. aus dieser ersieht man auch, daß
ein Querzapfen der Stange 15 eine Rolle 14 trägt, welche in die Schubkurvennut 13
eingreift. Durch die Erregung des Magneten 5 5 erfährt daher das Regelglied 180
über die Teile 8, 4 und 3 eine solche Verstellung, daß es die Pumpe 2 zur Einleitung
des Arbeitsspiedles fördern läßt.
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Der Arm 16 des dreiarmigen Hebels 8 greift mittels einer Gabel in
eine Ringnut der nabe eines Zahnrades 18, das auf einer lotrechten Keilwelle 26
verschiebbar ist und in seiner unteren Stellung mit einem am Nockenkörper 3 3 befestigten
Zahnrad 19 zu kämmen vermag. Fig. 3 zeigt den dreiarmigen Hebel 8 bei erregtem Magneten
5. Wenn sich der Hebel in diese Lage Isewegt, verdreht er mittels der Zahnstange
4 den Nockenkörper 3 und senkt gleichzeitig das Zahnrad 18. Am Ende dieses Vorganges
gelangt einerseits die Verzahnung 4 außer Eingriff mit dem Nockenkörper 3 und andererseits
das Zahnrad 18 iii Eingriff mit detn Zahnrad 19.
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Sobald daher die Regelpumpe durch Erregen des Magneten 5 auf Forderung
eingestellt ist, hängt die weitere Einstellung des Stellgliedes I80 nicht mehr von
der Zahnstange 4. sondern von der Keilwelle 26 als 1 n dieser Außcreingrifflage
wird die Zahnstange 4 durch einen federbelasteten Riegel 20 gesperrt, der im Rahmen
der Maschine gelagert ist und in später erläuterter Weise hydraulisch gelöst werden
kann. I)ie gesperrte Zahustange 4 hält iltrerseits den Hebel 8 fest und dieser sichert
das Zahnrad I8 in der Eingriffsstellung.
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Nunmehr sei erläutert iii welcher Weise die Regelpumpe durch den
Spritzkolben bei dessen Hub verstellt wirtl. um dadurch die Fördermenge zu steigern.
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Wie an sich bekannt, läuft der Spritzkolben 21, dessen linkes Ende
in Fig. 2 ersichtlich ist, in einer Zylinderbohrung ist in die ein Schütttrichter
I82 mündet. ist der Kolben 21 21 nach rechts zurückgezogen, so fällt durch den Schütttrichter
die pulverförmige klasse in die Bohrung 181. Geht der Kolben 21 dann. angetrieben
von der durch die Regelpumpe geförderten Druckflüssigkeit. nach links, so schiebt
er die klasse nach links in einen vnn außen beheizten Raum 58. Eine Menge, die dem
von rechts zugeführten Volumen entspricht, wird am linken Ende aus dem Kaum 58 durch
die Spritzdüse 48 hindurchgedrückt, nachdem diese zuvor durch einen ihr vorgeschalteten
Hahn 47 geöffnet worden ist. I)ie Spritzdüse wiederum mündet in die zweiteilige
Spritzform 183, deren Hohlraum durch die eingespritzte Masse gefüllt wird. Der vom
Spritzkolben 21 auf die Masse ausgeübte Druck wird so lange aufrechterhalten, bis
die Masse in tler Form durch \hkühlung erstarrt ist. Dann svird der Hahn 47 durch
den nach rechts zurückgehenden Spritzkolben 21 21 geschlossen, der Spritzkolben
21 nach rechts zurückgezogen, die Form geöffnet und das Werkstück herausgenommen
oder ausgeworfen. Dann kann das neue Arbeitsspiel erfolgen, das mit dem Schließen
der Form beginnt.
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Der Spritzkolben 21 hat eine Stangeverzahnung 22 (Fig. 3 und 4),
die mit einem Zahnrad 23 kämmt, welches auf einer im Maschinengestell gelagerten
Welle 24 befestigt ist. Diese Welle steht über ein Kugelgelenkstück 25 mit der Keilwelle
26 in Verbindung. Sobald daher der Kolben 21 nach links vorgeht, werden die Elemente
23, 24, 25, 26, I8, 19 und 3 in Umlauf versetzt, was eine Verschiebung des Stellgliedes
180 und damit eine fortschreitende Änderung der Pumpenfördermenge zur Folge hat.
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Der durch den Elektromagneten 5 verstellbare Kolbenschieber 6 bildet
ein Umsteuerorgan für die Verbindung, die zwischen der Druckleitung 184 und der
Saugleitung 185 der Regelpumpe 2 einerseits und zwei Leitungen I86 und I87 andererseits
besteht. Diese beiden Leitungen dienen dem Zweck, das Druckmittel der einen oder
anderen Seite einer hydraulischen Presse 7 bzw. 32 zuzuführen, die mittels eines
Kniehebelgestänges 28, 29 den Schlitten 31 mit der beweglichen Formhälfte 197 vorschiebt
oder zurückzieht.
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Die Formhälfte I83 ist ebenfalls an einem Schlitten, und zwar dem
Schlitten 38 befestigt.
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Dieser Schlitten vermag nur einen kurzen Hub von beispielsweise 30
mm auszuführen, der nach rechts durch einen Anschlag 39 des Maschinengestells begrenzt
ist, und wird durch Schraubenfedern 201 nachgiebig nach links gedrückt. In der dargestellten
Lage wird der Schlitten 38 durch den Formenschließdruck gegen den Anschlag 39 gepreßt.
Die Spritzdüse 48 legt sich dabei abdichtend an den Spritzkanal der Formehälfte
183 an.
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Wenn, wie später erläutert, der Schlitten 31 wieder nach links läuft
und die Form öffnet, wird der Schlitten 38 durch die gespannten Federn 201 nach
links verschoben, wodurch die Form von der heißen Düse abgehoben wird.
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Ist die Form geschlossen, so wird ein zweiter Magnet, der Magnet
40, erregt, der einen Kolbenschieber 41 zur Steuerung des Drucköles für einen Treibkolben
43 verstellt. An das Gehäuse dieses Kolbenschiebers sind die Druckleitung 184 und
die Saugleitung 185 der Regelpumpe angeschlossen.
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Außerdem führen vom Gehäuse des Kolbenschiebers Kanäle 202 und 203
zum oberen und unteren Ende eines am Maschinengestell befestigten Zylinders 42,
in welchem der Kolben 43 läuft. Dieser ist durch eine Pleuelstange 44 mit einem
Knickhebelwerk 45, 46 verbunden, das auf den Spritzkolben 21 einwirkt.
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Im einzelnen ist diese Anordnung folgende: Die beiden Glieder 45
und 46 sind miteinander und mit der Pleuelstange 44 durch einen Zapfen 204 verbunden.
Das Glied 45 greift bei 205 an dem im Maschinengestell waagerecht verschiebbaren
Spritzkolben 21 an, während die beiden Hälften des doppelt ausgeführten Gliedes
46 auf Zapfen 206 des Maschinengestelles gelagert sind. Bewegt sich der Kolben 43
aufwärts, so bewegt sich der Zapfen 204 auf einem Kreisbogen um die Zapfen 206,
woltei die Glieder 45, 46 in die gestreckte Lage übergehen und den Spritzkolben
21 nach links ver-
schidien, und zwar mit stetig steigendem Übersetzungsverhältnis.
Ausgelöst wird diese Bewegung durch Aufwärtsverschiebung des Kolbenschiebers 41
infolge der Erregung des magneten 40. Die Strömungsgeschwindigkeit des Drucköles
in dem Kanal 203 ist anfänglich gering. Sie nimmt dann aber zu, und zwar infolge
der eingangs erläuterten Verschiebung des Stellgliedes 180 der Regelpumpe druch
die in Fig. 4 gezeigte Getriebeverbindung.
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Der die Spritzdüse 48 steuernde Hahn 47 muß int richtigen Zeitpunkt
geöffnet und geschlossen werden. Das geschieht durch eine Stallge 49, die parallel
zum Spritzkolben 21 verschiebbar im Maschinengestell gelagert ist und durch Zahnstangen
und Ritzel mit dem hahn 47 in bewegungsschlüssiger Verbindung steht. Am Spritzkolben
21 ist ein verstellbarer Anschlagring 51 starr befestigt, der bei Beginn des Spritzhubes
auf der Stange 49 gleitet, bis er an einen Bund 50 anstößt und dadurch die Stange
49 mitnimmt und den Hahn öffnet.
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Schließlich wird die Stange 49 dadurch stillgesetzt, daß der Bund
50 gegen einen festen Anschlag 52 läuft. Der Anschlagring 51 ist als Zange ausgestaltet,
die zunächst den Bund 50 mitnimmt, aber nach Festhalten der Stange 49 über ihn hinsveggleitet
und daher dem Spritzkolben 5 t die Fortsetzung des Spritzhubes auch nach Stillsetzen
der Stange 49 ermöglicht. Im Verlauf des Spritzhubes wird, wie bereits beschrieben,
die warmformbare Masse 59 im Raum 181 verdichtet. Die bei den vorbergehenden Hüber
in den Heizzylinder 58 geförderte Masse, die erwärmt und bildsam geworden ist, wird
unter dem Druck des vorgehenden Spritzkolbens durhc die Spritzdüse in den Hohlraum
der Form gespritzt. Am ende des Spritzhubes, in dem das Knickhebelwerk 45, 46 gestreckt
wird, ergibt sich ein sehr starker Druck auf den Spritzkolben, Dieser bewikt die
Aufrechterhaltung eines hohen Druckes, wodurch ein Schwinden des in der Form erstarrenden
Werkstückes vermieden wird.
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Ist genügend Zeit zum Erstarren des Werkstückes in der Form verflossen,
so wird zunächst der Magmnet 40 abgeschaltet. Unter Einfluß einer Feder kehrt der
Kolbenschieber 41 wieder in seine obere Lage zurück. In dieser ist der Kanal 202
mit der Druckleitung 184 und der Kanal 203 mit der Saugleitung 185 verbunden. Das
hat zur Folge, daß der Kolben 43 wieder bis in die in Fig. I gezeigte Lage herabgeht.
Dabei wird zunächst der hahn 47 geschlossen. Außerdem wird über das in Fig. 4 gezeigte
Getriebe das Stellglied 180 der Reglpumpe in die Ausgangslage gebracht. Nachden
eine für den Rücklauf des Kolbens 43 ausreichende Zeit verstrichen ist, wird durch
ein nicht näher gezeigtes, an sich bekanntes Steuerwerk der Magnet 5 abgeschaltet.
Dadurch wird der Kolbenschieber 6 verstellt. Dieser schließt die Leitung 186 an
die Druckleitung 184 und die Leitung I87 an die Saugleitung 185 an. infolgedessen
muß sich die Form öffnen Mit dem Zylinder 7 ist eine Schieberstange 53 verbunden,
die in ihrer unteren Stellung das an den Kanal 186 angeschlossene Teleskopgehäuse
194 mit einer Leitung 54 verbindet. In der unteren Stellung der Stange 53 gelangt
nämlich eine Aussparung 207 zur Deckung mit entsprechenden Bohrungen des Schiebergehäuses
208, in dem die Schieberstange 53 gleitet. Infolgedessen tritt dic Druckflüssigkeit
von der Druckleitung 184 und der Leitung 186 in die Leitung 54 ein und nimmt, wie
Fig. 3 zeigt, ihren Weg durch eine Bohrung 55 in das obere Ende eines Zylinders
208, in dem ein am Reigel 20 befestigter Kolben 209 läuft. Dieser wird aber entgegen
seiner Rückstellfeder 210 heral>gedrückt und gibt die Zahustange 4 frei. Bei
der Al>schaltung des Magneten 5 geht mit dem Kolbenschieber 6 auch der Ring 10
herab, auf dem der Arm 9 des dreiarmigen Hebels 8 bislang ruhte, doch verbleibt
der dreiarmige Hebel 8 zunächst in seiner Stellung; denn er wird in dieser durch
die Sperrung der Zahnstange 4 mittels des Riegels 20 gehalten. Erst wenn der Riegel
20 in der beschriebenen Weise gelöst wird, wird die Zahnstange 4 mit Bezug auf Fig.
3 nach rechts verschoben und der Hebel 8 zurückgeschwenkt, wodurch dann der Nockenkörper
3 gedreht wird und seinerseits die Regelpumpe auf Nullförderung zurückschaltet.
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Diese Verschiel>ung der Zahnstange 4 nach rechts erfolgt hydraulisch.
Zu diesem Zweck hat die Leitung 54 einen Zweig 56, der mit der Borhung 211 eines
Kolbens 57 verbunden ist, welcher am Maschinengestell befestigt ist und in einer
Zylinderbohrung 212 der Zahnstange 4 gleitet. Sobald nun nach Öffnen der Form die
leitung 54 an die Druckflüssigkeit angeschlossen wird, tritt diese auch in das rechte
Ende der Zylinderbohrung 212 und verschiebt daher die Zahnstange 4 nach rechts,
sobald der Riegel 20 zurückgezogen ist.
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Das Arbeitsspiel ist nunmehr vollendet, und die Maschine steht in
Bereitschaft für das nächste Arbeitsspiel.
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Nachdem nunmehr die Wirkungsweise der maschineklargestellt ist, sei
näher erläutert, inwiefern durch die beschriebene selbsttätige Verstellung der Regelpumpe
ein wesentlicher Fortschritt erzielt wird.
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Das Drucköl, das durch den Kanal 203 dem Treibkolben 43 zugeführt
wird. muß stets einen Druck haben. der den Spritzwiderstand, verringert um das jeweilig
wirksame Übersetzungsverhältnis zwischen den Kolben 43 und 21. zu überwinden vermag.
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In Fig. 10 veranschaulicht die Abszisse den Hub des Spritzkolbens,
der sich links in der zurückgezogenen und rechts in der vorgeschobenen Lage befindet.
Die ordinaten der Kurve 213 geben das Übersetzungsverhältnis des Treibkolbens 43
zum Spritzkolben 21 an. Würde auf den Treibkolben eine konstante Kraft wirken, so
würde die vom Spritzkolben ausgeübte Kraft mit fortschreitendem Hub in demselben
Verhältnis wachsen, wie es die Kurve 213 veranschaulicht. Die Kurve 213 stellt also
die höchste Kraft dar, die eine gewöhnliche nicht verstellbare Pumpe mit Antrieb
durch einen Elektromotr über den Knickhebelmechanismus auf den Spritzkolben ausüben
könnte, ohne den Motor zu überlasten. Dieser Druckverlauf ist aber
uncrwünscht,
Wennglcich am Ende des Spritzhubes tlie größte Spritzkraft erforderlich ist, steigt
der Kraftbedarf doch lange nicht so stark, wie es der Kurve 213 entspricht. Inmitten
des Spritzkolbehubes es ergibt siclt eilt starker Kraftbedarf für den Spritzkolben
21; denn dann setzt sich der verdichtete Pfropfen der Spritzmasse in Bewegung, der
noch nicht durchgewärmt ist und seiner Verdichtung zufolge an dett Wänden des Zylinders
181 ei tier starker Reibung l>egegnet. Hier. etwa in der Mitte des Hubes des
Kolbens 21, 21, ist daher ein starkerer kraftbedarf gegeben, als es der Kurve 213
entspricht. Würde man eine Pumpe mit konstanter Fördermenge verwenden. so müßte
ihr Antriebsmotor so stark l bemessen siin. daß ß er deit hierbei erforderlichen
Flüssigkeitsdurck erzeugen kann.
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Bein weiteren Verlauf des Spritzhubes steigt aber <lie Kurve 213
so Steil all daß dann ein so hoher Flüssigkeitsdruck ar nicht mehr erforderlich
ist uii<l daher tlie Leistung des Antriebsmotors nicht ausgenutzt würde.
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Erfindungsgemäß wird nun hier durch die Regelpumpe Abhilfe geschaffen;
denn cine Regelpumpe mit gegebenem Antriebsmotor vermag einen Flussigkeitsdruck
zu erzeugen, der von der jeweiligen Einstellung der Pumpe abhängt und um so größt
ist, je kleiner die eingestellte Fördermenge ist. Wenn die Pumpe ttur eine geringe
Ölmenge fitrilert . vermag sie daher cinen um so höheren Druck zu erzeguen. Durch
die Verstellung des Stellgliedes t<so seitens des Nockenkörpers 3 wird <lalier
erreicht. daß dem Treibkolben 43 am Anfang des Spritzhubes eine geringere und dann
im weiteren Verlauf eine stufetilos ansteigende Fördermenge zugeteilt wird. Am Hubende
kommt eine so große Übersetzung zwischen den beiden Kolben 43 und 21 zur Wirkung,
daß dann eilt ganz geringer Öidruck ausreicht utitl daher durch die Regelupmep ein
starker Ölstrom gefördert werden kann. In der Hubmitte alter in der eilt starker
Flüssigkeitsdruck nötig ist, ist die Regelpumpe auf eine entsprechend geringere
Fördermenge eingestellt. Die hierbei erzielltare. auf den Spritzkolben 21 ausgeübte
Vortricbskraft wird durch die Kurve 214 in Fig. 10 wiedergegeben. Wie main sieht,
liegt sie anfangs höher als es der Kurve 213 entspricht, um später abzusinken. 1
)as hat den erfolgt, daß ein Motor geringerer leistung zum Antrieb der Pumpe verwendet
werden kann ititt dennoch der Spritzhub in der iiirzest möglichen Zeit durchgeführt
wird. ohne daß dabei eilt vorübergehender Stillstand des Spritzkolbens oder eine
Überlastung des Motors zu befürhten ware. Zu beachten ist, daß die Kurve 214 die
obere Grenze des erreichbaren Druckes darstellt. Welcher Druck in Wirklichkeit auf
den Spritzkolben @en ausgeübt wird, hängt von dem Widerstand ab. den die warmformbare
Masse bietet. Die Kurve 214 stellt also lediglich die obere Grenze der erreichbaren
S1>ritzkraft zwar.
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Wie bereits erwähnt, muß der Spritkolben 21 am Ende des Spritzhubes
so lange verwilen, bis die Nachdruckperiode beendigt und das Werkstück erstarrt
ist. Während dieser Zeit miißte mangels besonderer vorkherungen die Pumpe witerför-<lerti
obgleich der Treibkolben 43 stillsteht. Das geförderte Öl müßte daher über das Sicherheitsventil
ablaufen. Das würde einen hohen Leistungsverbrauch und eine entsprechende Erwärmung
des Oles mit sich bringen. Um diesen Nachteil zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein
zweites Sicherheitsventil für einen geringen Höchstdruck von beispielsweise 3 atü
vorzusehen und dieses Ventil erst am Ende des Spritzhubes wirksam zu machen.
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Das kann dadurch geschehen, -daß der Treibkolben 43 etwa 30 mm vor
seiner höchsten Stellung ein Ventil aufstößt, das die Druckleitung 184 an das zweite
Sicherheitsventil anschaltet. Dadurch wird zwar am Hubende die Kraft des Treibkolbens
43 auf einen niedrigen Wert begrenzt. Doch dieser niedrige Wert reicht infolge des
hohen Übersetzungsverhältnisses zwischen den Kolben 43 und 21 voll und ganz aus.
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13ei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
benält das Stellglied I80 der Regelpumpe während des Vorlaufes des Formschlittens
31 seine Stellung unverändert bei. Daß trotzdem der Schlitten 3I zunächst schnell
vorläuft, zum Schluß aber mit einer besonders starken Kraft in die Schließstellung
gebracht wird, ist durch die Verwendung des Knickhebelwerks 28, 29 ermöglicht. Auf
dieses Knickhebelwerk kann man verzichten, wenn man die Regelbarkeit der Pumpe dazu
ausnutzt, um beim hydraulischen Vorschub des Schlittens 3I zunächst eine hohe Vorlaufgeschwindigkeit
und zum Schluß einen hohen Schließdruck zu erzielen. Eine derartige Ausführungsform
der Erfindung ist in den Fig. 5 bis 9 dargestellt. Hierbei handelt es sich wiederum
um eine Maschine, bei der die eine Formenhälfte 114 von einem auf dem Maschinengestell
waagerecht verschiebbaren, geführten Schlitten 108 getragen wird, während die andere
Formenhälfte I75 an einem in der gleichen Richtung auf dem Maschinengestell gleitenden
Schlitten 122 sitzt, der unter dem Einfluß von Federn 123 steht, die sich am Maschingengestell
abstützen. Der vordere Werkzeugschlitten 122 wird durch die Federn I23 beim Öffnen
der Form nach links verschoben. Er nimmt dabei den mit der Spritzdüse starr verbundenen
und gleichachsig zu ihr angeordneten Heizzylinder 126 mit, der @ in einer Bohrung
des Maschinengestelles 127 verschiebbar gelagert ist und innerhalb dieses Gestelles
eine obere Offnung I25 hat.
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Bei der Verschiebung des Schlittens I22 mit dem Heizzylinder 126 nach
links gelangt die Öffnung 125 zur Deckung mit einem am Maschinengestell vorgesehenen
Schacht 124, der von einem die warmformbare Masse enthaltenden Trichter aus abwärts
verläuft. Infolgedessen fällt die pulverförmige, warmformbare Masse aus dem Schacht
I24 tltirch die Öffnung 125 hindurch iii das innere des ileizzyliitders 126, in
welchen der Spritzkolben I28 bei seinem Vortrieb nach links einzutreten vermag,
um die warmformbare Masse in Richtung auf die Spritzdüse zu in den Heizzylinder
hinein vorzutreiben.
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Der Antrieb des Spritzkolbens I28 erfolgt, ähnlich wie hei dem oben
beschriebenen Ausführungsbei spiel durch einen Knickhebelmechanismus, dessen Glieder
147 den Gliedern 46 der Fig. 2 entsprechen, und bei der Stellung, die sie in Fig.
5 einnehmen, den inneren, auf den Kolben wirkenden, dem Glied 45 der Fig. 2 entsprechenden
Schenkel verdecken. Eine dem Element 44 der Fig. 2 entsprechende Pleuelstange dient
zum Antrieb des Knickhebelwerks und steht ihrerseits mit einem Treibkolben 142 in
Verbindung, der dem Kolben 43 der Fig. 2 entspricht. Zum Antrieb dieses Kolbens
dient eine von einem Elektromotor angetriebene Regelpumpe 215 (Fig. 5 und 6), die
wiederum durch einen Elektromotor 2I6 in Umlauf versetzt wird und deren Fördermenge
von Null bis auf einen Höchstwert verstellbar ist.
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Insoweit stimmt diese Spritzgußmaschine im wesentlichen mit derjenigen
des zuerst beschriebenen Ausführungsbeispieles überein. Der Formschlitten 108 wird
aber nicht durch Vermittlung eines Knickhebelmechanismus, sondern unmittelbar hydraulisch
angetrieben. Zu diesem Zweck ist am Formschlitten Io8 ein zur Gleitbahn paralleler
Zylinder 217 befestigt, welcher einen Kolben 109 enthält, dessen Kolbenstange 218
an einem Schlitten IIO sitzt, der nur einen kurzen begrenzten Hub auf dem Maschingengestell
ausüben kann. Dieser Hub dient zur Steuergunv von Reigeln für den Formschlitten.
Wird dem linken Ende des Zylinders 217 Drucköl zugeführt, so läuft der Zylinder
2I7 nach links und öffnet die Form.
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Nunmehr sei die elektrisch-hydraulische Steuerung dieser Vorgänge
beschrieben: Wenn die Maschine in Betriebsbereitschaft steht, der Motor 216 also
eingeschaltet, die Spritzform geöffnet und der Spritzkolben zurückgezogen ist, dann
ist die l (irderung der umlaufenden Pumpe 215 auf ihren Höchstwert eingestellt und
ein bei IOI gezeigter Steuermagnet stromlos, während ein zweiter Magnet 164 erregt
ist und mittels eines Nockenhebels 165 ein federbelastetes Ventil I66 in geöffneter
Lage hält, wodurch die Regelpumpe kurzgeschlossen ist.
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Zur Herbeiführung des Spritzvorganges wird der Magnet IOI durch eine
an sich bekannte, nicht näher dargestellte automatische Maschinensteuerung erregt.
Er zieht dadurch seinen Anker an, der mit einem Winkelhebel 102 in Verbindung steht.
Dieser bewirkt bei seiner Verschwenkung die Verschiebung eines Kolbenschiebers 103
in einem Schiebergehäuse 104, an das die Druckleitung 219 und die Saugleitung 220
der Regel-Pumpe 215 einerseits sowie Leitungen für den Zylinder 217 andererseits
angeschlossen sind. Wie Fig. 6 zeigt, werden die beiden Leitungen von Teleskoprohren
221 und 222 gebildet, die in Teleskopgehäusen 154 und 106 gleiten. Die beiden Teleksopehäure
sind am Ätaschinenrahmen bebefestigt. Das Gehäuse to6 steht durch einen Kanal 105
und das Gehäuse 154 durch einen Kanal 153 mit dem Schiebergehäuse 104 in Verbindung.
Wie diese Kannle mit dem Kolbenschieber 103 zusammenwirken, ist der Fig. 6 nicht
näher zu entnehmen, aber an sich so bekannt, daß es keiner näheren Erläuterung bedarf.
Die Anordnung ist so getroffen, daß durch Umschaltung des Kolbenschiebers 103 die
Verbindung der Leitungen 219 und 220 mit den Kanälen 105 und I53 umgesteuert wird.
Das Ventil I66 verbindet zwei Kammern des Schiebergehäuses 104, deren eine mit der
Druckleitung 219 und deren andere mit der Sugleitung 220 in Verbindung steht. Bei
erregtem Magnet I64 drückt der Nocken I65 das Ventil I66 auf, so daß die Pumpe kurzgeschlossen
ist und leerläuft. Durch Abschalten des Magneten I64 wird das Ventil I66 geschlossen
und der Zylinder 2I7 im Eilgang nach rechts vorgeschoben. Am Ende der SchlieBbewegung
wird die Regelpumpe aber derart verstellt, daß sie mit geringer Fördermenge und
hohem Druck arbeibet und daher den erforderlichen Schließdruck für die Form zu erzeugen
vermag.
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In einer späteren Phase des Arbeitsspieles, nämlich während des Vorschubes
und Rückzuges des Spritzkolbens 128, erfährt die Regelpumpe 215 ebenfalls eine Verstellung,
und zwar zu dem Zweck, der mit Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel erläutert
wurde. Dieser Verstellung dient eine Zahustange 144, die an einem Querhaupt 143
des Treibkolbens 142 befestigt ist.
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Nunmehr sei das in Fig. g gezeigte Schalter erläutert, mit dessen
Hilfe die Regelpumpe 2I5 vom Formschlitten 108 aus und durch die Zahnstange I44
vom Treibkolben I42 aus verstellt wird.
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In Fig. 9 ist das Stellglied 223 der Regelpumpe ersichtlich, das
hinsichtlich Bauart und Wirkungsweise dem in Fig. 4 gezeigtell Stellglied I80 entspricht.
Dieses Stellglied ist zur Veränderung der Exzentrizität des Läufers der Kapselpumpe
in Achsenrichtung einer Stange I76 verschiebbar geführt, die am Stellglied 223 befestigt
ist und beiderseits je eine Nockenrolle I20 bzw. I39 trägt. Von zwei gleichachsig
zueinander unabhängig drehbar gelagerten Nockenscheiben 119 und I36, die zu gemeinsamer
axialer Verschiebung in später zu erläuternder Weise verbunden sind, vermag die
eine oder die andere mit einer stirnseitigen Leitkurvennut 121 bzw. I37 über die
ihr zugeordnete Rolle 120 bzw. I39 zu greifen. Bei der in Fig. g dargestellten Lage
ist dies die rechte Nockenscheibe 136. Wird diese Nockenscheibe in Umlauf versetzt,
so bewirkt sie daher die Verstellung der Regelpumpe.
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Die Nockenscheibe 119 hat einen Zahnkranz, der mit einem Ritzel 224
kämmt. Dieses ist auf einer Welle 118 befestigt, die durch Feder und Nut mit einem
am Schlitten 168 gelagerten Ritzel 117 gekuppelt ist. Dieses kämmt mit dem Ritzel
einer Welle I16, die in den Fig. 5 und 9 durch eine strichpunktierte Linie angedeutet
ist und an ihrem oberen Ende ein Stirnzahnrad 115 trägt, das mit einer im Außenmantel
des Zylinders 217 eingefrästen Stangenverzahnung kämmt.
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Die Nockenscheibe 136 ist mit einem Zahnrad I38 verkeilt, das mit
einem Ritzel 225 einer Welle 226 kämmt. Diese ist am Maschinengestell gelagert
und
trägt ein auf ihr I>efestigtes Zaliitrad 145, das mit der Zahnstange 144 kämmt.
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Die beiden gleichachsigen Nockenscheiben 119 und 136 stiltd auf einer
am Maschingengestell befestigten Buchse 227 unabhänglig voneinander drehbar gelagert
und baben innere Ringnuten, in welche Mitnchmerscheiben 135 eingreifen, die durch
die Kolbesntage eines Kolbens 134 in festem Abstand voncinander gehalten werden.
Der Kolben läuft in der Buchse 227, deren beiderseitige Öffnungen druch Zylinderdeckel
verscltlossen sind. Der in dieser Weise gebildete Zylinder hat einen in seinem linken
Ende mündenden Steuerkanal 155 und einen an seinem rechten Ende mündenden Steuerkanal
133. Je nach der hydraulischen Beaufschlagung dieser beiden Kanäle wird der Kolben
134 in der Buchse 227 nach rechts oder nach links verschoben und verstellt hierbei
dei beiden Nockenscheiben 119 und 136 zu dem oben erläuterten Zweck.
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Die durch Erregen des Magneten 101 ausgelöste erste Phase des Arbeitsspieles,
nämlich der Vorschub des Formschlittens 108, endet mit dessen Verriegelung durch
die Riegel 113. Bei der Schließbewegung dieser Riegel 113 wird eine Zugstange 131
(Fig. 6) nach links geschoben. Diese Stange ist nämlich mit einer der Stangen 111
(Fig. 5) fest verbunden, welche die Schließbewegung der Riegel 113 herbeiführen.
Die Zugstange 131 steht aber mit einem Kolbenschieber 132 in Verbindung. Wird dieser
ausgehend von der in Fig. 6 dargestellten Lage nach links mitgenommen, so verbindet
der Kolbenschieber 132 eine Abzweigung des in diesem Zeitpunkt an die Druckleitung
219 angeschlossenen Teleskoprohres 106 mit einer Leitung, die zum Steuerkanal 133,
also zur rechten Seite des Kolbens 134, führt. In diesem Zeitpunkt nimmt das Stellglied
223 eine Lage für eine vergleichsweise geringe Pumpenfördermenge ein. Die Antriebe
der Nockenscheiben 119 und I36 und deren Leitkurven sind so zueinander abgestimmt,
dall in diesem Zeitpunkt die Leitkurve I37 der Rolle I39 gegenübersteht und daher
über diese Rolle greifen kann, wenn die Nockenscheibe I36 durch den Kolben I34 nach
links in die Lage der Fig. g verschoben wird. Das Regelwerk der Pumpe steht nunmehr
in Bereitschaft, bei der nächsten Phase des Arheitsspieles, nämlich beim Spritzvorgang.
durch den Kolben I42 gesteuert zu werden.
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Von der Saugleitung 220 und der Druckleitung 2I9 verlaufen Abzweigungen
228 und 229 ZU einem Schiebergehäuse 230. Dieses enthält einen kolbenform gen Umsteuerschieber,
der die gleiche Bauart und Wirkungsweise hat wie der Umsteuerschieber 4I (Fig. 1)
und ebenso wie dieser durch einen Elektromagneten verstellbar ist, der in Fig. 6
bei 141 angedeutet ist. Solange dieser Magnet stromlos ist, und das ist bei der
bis hierher erläuterten ersten Phase des Arbeitsspieles der Fall, ist die Druckleitung
228 an den zum oberen Ende des Treibkolbenzylinders führenden Kanal 23I angeschlossen,
während der zum unteren Ende dieses Zylinders verlaufende Kanal 232 mit der Sauglcitung
229 in Verbindung setht. Durch den von der Regelpumpe erzeugten hydraulischen Druck
wird daher der Treibkolben 142 in seiner unteren Lage festgehalten.
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Welle nun aber der Steuerkolben I34 am Ende der dem Schließen der
Form dienenden Phase des Arbeitsspieles mit Bezug auf Fig. 9 durch Verschieben der
Zugstange I3I nach links verstellt wird, so wird ein elektrischer Schalter I40 (Fig.
g) durch die Stange des Kolbens I34 geschlossen und bewirkt die Erregung des Elektromagneten
I4I, der den Kolbenschieber im Schiebergehäuse 230 umschaltet. Nunmehr strömt das
Drucköl von der Leitung 228 in den Kanal 232, während der Kanal 23I mit der Saugleitung
229 verbunden wird. Es findet nun der Spritzvorgang statt, wobei die Pumpe durch
die Nockenscheibe I36 eine Verstellung zur allmählichen Erhöhung ihrer Fördermenge
erfährt.
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Der gegen den Spritzkolben sich auswirkende spezifische Spritzwiderstand
einer gut durchheizten und dadurch plastifizierten Spritzmasse, beispielsweise beim
Verspritzen von Polystyrol, beträgt etwa IOOO kg/cm2. Zur Erzeugung von Spritzlingen
gleicher Güte ist es daher wesentlich, die Masse stets bei gleichem Widerstand zu
verspritzen, um so ein ausreichendes Anwärmen der Masse zu gewährleisten., Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß der Spritzkolben, wie Fig. 5 erkennen läßt, zweiteilig
ausgebildet ist. Er besteht aus einer Hülse 235 und detn eigentlichen Spritzkolben
I28, der in dieser Hülse axial verschiebbar ist. Der Kolben 128 ist bei 236 gegen
die Hülse 235 abgedichtet; der l-Iohlraum rechts hinter dem Kolben 128 ist mit Öl
gefüllt und durch eine Leitung 237 mit einem Kontaktmanometer 172 verbunden.
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Druch entsprechende Ausbildung des Spritzkolbens I28 als Differentialkolben
wird der in dem Hohlraum auftretende spezifische Druck reduziert, während die Skala
des Manometers zum direkten Ablesen des jeweilig auftretenden Spritzwiderstandes
auf den vollen spezifischen Spritzwiderstand geeicht ist. Es ist auch Vorsorge dafür
getroffen, daß an die Leitung 237 des Manometers ein Indikator angeschlossen werden
kann, der ein genaues Diagramm des Spritzdruckes anfertigt.
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Man kann auch eine Meßdose in den Hohlraum 4er Hülse 235 einlegen
und an die Leitung 237 anschließen.
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Wird der zulässige, vorher eingestellte Höchstwiderstand überschritten,
ein Zeichen dafür, daß die Masse nicht genügend durchheizt ist, so wird dadurch
der Stromkreis für den Steuermagneten 141 getrennt, und der Spritzkolben geht vor
Vollendung seines vollen Spritzhubes zurück.
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Zur Vermeidung einer Überfüllung des Heizzyl inderinhalts wird beim
nochmaligen Vorgehen des Spritzkolbens während desselben Arbeitsspieles durch eine
in der Zeichnung nicht dargestellte Einrichtung eine zweité Materialdosierung ausgeschaltet.
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30 mm vor dem oberen Hubende des Treibkolbens 142 stößt eine Zahnstange
148 (Fig. 9),
die mit einem Ritzel 147 der Welle 226 kämmt und in
Fig. 7 gezeigt ist, gegen einen hebel 149, der ein Ventil 150 öffnet. Diese öffnet
den Abfluß cines Überdruckventils 151, ds an die Druckleitung 228 angeschlossen
ist und sich bereits bei dem niedrigen Überdruck von 3 atü öffnet. wie mit Bezug
auf das erste Ausführungsbeispiel erläutert, wird daduch der hydraulische Druck
am Ende des Spritzhubes sehr stark herabgesetzt. datnit 1 eine überflüssige Erwärmung
des Treibmittels nach Beendigung des Spritzvorganges vermieden wird. Infolge des
großen Übersetzungsverhältnisses des Ritzels 147. der Zahnstange 148 und des Helss
149 wird aucli l.¼i dem herabgesetzten Flussigkeitsdruck immer noch ein sehr hoher
Spritzdruck erzielt, der völlig ausreicht, um den erforderlichen Nachdruck auf das
fertiggespritzte Werkst ück auszuüben.
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Während der Nachdruc- und Kühlzeit, die nach Beendigung des Spritzhubes
einige Sekunden anlijlt, ist die hydraulische leistung der Pumpe auf eilt geringes
Maß herabgesetzt.
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Nach Ablauf der nachdruckperiode unterbricht eine nicht näher veranschaulichte
Maschinensteuerung die Erregerleitung des Magneten 141.
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Dadurch wir der Treibkolben 142 umgesteuert und geht herab und zieht
den Spritzkolben 128 zurück, wobei durch die Zahnstange 144 die Fördermenge der
Pumpe auf ein geringes Maß herabgesetzt wird. Inzwischen ist auch das Ventil I50
wieder geschlossen worden.
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Nach einem Zeitraum, der für den Rückzung des Kolbens 142 ausreicht,
unterbricht die Maschinensteuerung auch den Stromkreis des Magneten 101.
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Dadurch wird der Umsteuerkolben 103 im Schiebergehäure 104 w ieder
in seine Ausgangslage zurückverstellt und steuert den Zylinder 217 um, was zur Folge
hat, daß zunächst der Kolben 109 in Gang kommt, um die Reigel 113 zu öffnen und
die Zugstange 131 zurückzuverstellen, und daß alsdann der Formschlitten 108 zurückgezogen
wird.
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Mit dem Steuerkolben 103 steht nun ein Steuerkolben in einem Schiebergehäuse
152 in verbindung. dieser steuert die Verbindung einer Abzweigung der Teleskopleitung
154 mit einer Leitung. die zum Steuerkanal I55 des Kolbens I34 führt. Durch Abfallen
des Älagneten IOI wird daher das nunmehr der Teleskopleitung 154 zugeführte Drucköl
zur linken Seite des Kolbens 134 geleitet und schaltet diesen daher aus der Stellung
der Fig. g in diejenige der Fig. 6 um. Än die Schiebergehäuse der beiden Kolbenschieber
132 und 152 ist eine Abflußleitung 156 angeschlossen.
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Der für die jeweilige Form erforderliche Weg des Schlittens 108 wird
nach einer Teilung 157 mittels eines Anschlagringes 158 beim Einrichten der Maschine
eingestellt. Stößt num ein Ansatz 162 des Schlittens 108 gegen den Ring 158, so
schleppt er die diesen Ring 158 tragende Stange 159 mit. Der Kolbenschieber 103
ist nun mit einer Hülse 161 verbunden. in welcher ein Anschlagkopf 160 läuft, zur
mit der Stange 159 verbunden ist. Geht nun die Stange 159 am Ende der Rückzugbewegung
des Schlittens 108 nach links. so treten zwei Vorgänge ein: Erstens wird der Kolbenschieber
103 nach links mitgenommen, und zwar tttlr um einen Bruchteil des Hubes, den bei
Beginn des Arbeitsspieles der Magnet 101 herbeiführte. Dadurch werden die der Ölzuführung
und die dem Ülabfluß dienenden Schicheröffnungen verschlossen. der Schlitten 108
bleibt daher stehen.
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Zweitens wird durch die Stange 159 ein elektrischer Schalter I63
geschlossen, wodurch der magnet 164 erregt wird. Dieser verschwnkt den Nockenhebel
165 und Öffnet dadurch das Ventil I66, so daß sich nunmehr die Pumpe wiederum leerläuft.
Die Maschine betilitlet sich nun in Bereitschaft für das nächste Arbeitsspiel, Wie
Fig. 6 erkemen läßt, fördert die Regelpumpe in einem geschlossenen Kreislauf. Die
Saugleitung 220 ist jedoch mit einer Ölwanne 233 durch ein Rückschlagventil 171
verbunden, das sich öffnet, wenn 111 der Saugleitung 228 ein unterdurck entsteht.
Außerdem steht aber die Saugleitung 228, wie Fig. 8 zeigt, mit der Ölwanne 233 über
ein foderbelastetes Ventil 173 in Verbindung. Über dieses Ventil werden überschüssige
Ölmengen aus der Saugleitung in die Ölwanne abgeführt. In einem Gehäuse 234 schließlich
ist das den Höchstdruck begrenzende Sicherheitsventil angeordnet. Schließlich ist
tioch eine zweite Sangleitung 174 mit einem Rückschlagventil angeordnet. Beim Vorschub
des Treibkolbens I42 muß die Regelpumpe nämlich mehr Öl fördern als aus dem Zylinder
des Treibkolbens zur 2ckfließt.
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Dadurch könnte mangels besonderer Vorkehrungen ein Unterdruck in der
Saugleitung entstehen. Das wird nun durch die zweite Saugleitung 174 verhindert.
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Die Ausgestaltung des Kolbenschiebers 103 ist aus Fig. 1 1 ersichtlich.
Diese zeigt, ebenso wie Fig. 6, den Kolbenschieber 103 in seiner rechten Endstellung,
die er beim Riicklauf des Formschlittens 108 einnimmt. Älan erkennt ohne nähere
Erlauterung, wie dei Teleskopleitungen 106 und 154 in ihrem Anschluß an die Pumpenleitungen
219 und 220 umgesteuert werden, wenn der Kolbenschieber 103 durch Erregen des Magneten
101 seinen vollen Hub nach links ausführt. Man erkennt aber auch, daß, wenn der
Kolbenschieber 103 nicht den vollen Hul> nach links ausführt, sondern nur ein
kurzes Stück nach links verschoben wird, wie es am Ende des Schließvorganges unter
dem Einfluß der Stange 159 geschieht, die Verbindung der Leitungen 154 und 106 mit
den Pumpenleitungen 219 und 220 unterbrochen wird.
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Bei beiden Ausführungsformen der Erfindung lassen sich die das Pumpenstellglied
antreibenden Nockenscheiben hinsichtlich ihrer Winkellage dadurhc einstellen, daß
man sie je nach Erfordernis in der einen oder der anderen Richtung bei dem Zusammenbau
der Zahnräder um ein, zwei oder mehr Zahnteilungen verdreht.
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Die Erfindung kattit in mannigfacher Weise ab-
geandert
erden. Wnngleich die Verwendung einer stetig regelbaren Pumpe die vollkommenste
Anpassung des den Spritzdruck erzeugenden Olstromes all den Kraftbedarf gestattet,
läßt sich ein wesentlicher Fortschritt ltereits erzielen, wenn eine stufenweise
Regelung ermöglicht ist, etwa durch Verwendung von zwei gewöhnlichen, nicht regelharzen
Pumpen, von denen hei Beginn des Spritzvorganges nur eine angetrieben wird, während
bei Sinken des Kraftbedarfs im zweiten Abschnitt des Spritzvorganges beide Pumpen
angetrieben werden.
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Ferner ist es möglich, die elektrische Steuerung mit den Steuermagneten
5, 40, 101, 141 und 164 durch eine hydraulische Steuerung zu ersetzen, deren Drucköl
durch eine zusätzlich zur Regelpumpe vorgesehene und ständig angetriebene Zahnradpumpe
geliefert wird. Diese kann dann auch dazu benutzt werden, auf hydraulischem \N'ege
die Verschicbung des Stellgliedes 223 herbeizuführen.
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Statt das. Stellglied 1 7<t wahlweise mit der einen oder der anderen
von zwei Kurvenscheiben zu kuplieln, kann man eine einzige Kurvenscheibe vorschen,
die über ein Differentialgetriebe mit den leiden Wellen 1 t8 und 226 in Verbindung
steht und dadher von beiden Wellen aus verstellbar ist. Schließlich ist es möglich,
statt der Umsteuerschieber 230 und 103 eine Regelpumpe solcher Bauart zu verwenden,
deren Stellglied durch die Nullstellung hindurch verstellt werden kann und dadurch
die Förderrichtung der Pumpe wendet.