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Schlittschuh und Verfahren zur Herstellung Die Erfindung bezieht sich
auf Schlittschuhe, insbesondere Kunstlaufschlittschuhe, deren als Auflager für die
Schuhe dienende Platten (Sohlen- bzw. Absatzplatten) mit den Laufstützen hart verlötet,
verschweißt oder verilletet sind, sowie auf ein Verfahren zur Verbindung der Laufstützen
mit den Sohlenplatten. Es ist bekannt, die Laufstützen mit an ihrem oberen Ende
vorgesehenen Zapfen mit den Sohlenplatten zu vernieten. Da die Verbindungsstelle
auf Knickung beansprucht wird, hat sich diese Verbindung als unvorteilhaft erwiesen,
weil sie keinen stabilen Zusammenhalt gewährleistet. Um stärkere Verbindungen zu
schaffen, hat man ein sattelartiges Zwischenstück verwendet, das einerseits mit
dem oberen Ende der Laufstütze und andererseits mit der Sohlenplatte verlötet oder
vernietet wird. Dieses Verfahren hat wegen des Mehraufwandes an Arbeitszeit und
Werkstoff eine erhebliche Verteuerung der Schlittschuhe zur Folge.
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Ferner ist eine Verbindung bekannt, bei der die Sohlenplatten an den
Befestigungsstellen der Laufstützen in Form hohler Nocken nach unten ausgepreßt
sind. Dabei tritt der Nachteil auf, daß sich in den entstehenden Vertiefungen der
Sohlenplatten Schnee oder Schneewasser ansammelt, was zur Rostbildung und somit
zum schnelleren Unbrauchbarwerden des Schlittschuhes führt.
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Endlich hat man beim Anlöten der Sohlenplatten an den Laufstützen
das Lötmetall so stark aufgetragen, daß ein abgerundeter übergang zwischen Stütze
und Platte entsteht. Es hat sich gezeigt, daß Lötungen dieser Art oft Poren oder
Löcher aufweisen,
die meistens erst nach dem Sauberschleifen sichtbar
werden. Es muß dann nachgelötet werden, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Ferner kommt bei dieser Verbindungsart auch nicht selten vor, daß die Platten wegen
des starken Lötauftrages und der damit auftretenden Kaltbindung von den Laufstützen
abbrechen. Außerdem erfordern die dicken Lötstellen eine längere Lötzeit, mehr Lötmetall
und höhere Betriebskosten.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Mängeln auf einfache
Art und Weise abzuhelfen. Das ist im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Kopfenden
der Laufstützen zur Schaffung breiter Stützflächen für die Sohlenplatten angestauchte
Verbreiterungen haben. Die angestauchten Verbreiterungen verlaufen von ihren Rändern
aus keilförmig nach unten und gehen mit hohlgekrümmten Seitenflächen stufenlos in
die Unterfläche der Sohlenplatten und in die Seitenflächen der Laufstützen über.
Die Verbindung mit den Sohlenplatten geschieht durch Hartlöten oder Nieten. Bei
der Nietverbindung werden durch entsprechende Formgebung des Obergesenkes kleine
Zapfen, vorzugsweise zwei, mit angestaucht, die, entsprechende Löcher der Platten
durchgreifend, mit diesen vernietet werden.
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Das Anstauchen der Kopfenden der Laufstützen geschieht zweckmäßig
in einer Stauchvorrichtung. Der Schlittschuhlauf wird zwischen zwei Backen, die
der Endform der Laufstützenköpfe angepaßt sind, fest eingespannt. Alsdann wird durch
ein Obergesenk die Stauchung vorgenommen. Zum Anstauchen der Nietzapfen können im
Obergesenk für jede Laufstütze zwei entsprechende Löcher oder Vertiefungen vorgesehen
sein, in die sich das gestauchte Material hineinpreßt und die Nietzapfen bildet.
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Statt daß man die Nietzapfen beim Anstauchen der Verbreiterungen erzeugt;
können sie auch beim Ausstanzen des Schlittschuhlaufes an den Enden der Stützen
angeschnitten werden. Sie können dann beim Anstauchen der Verdickungen von den Löchern
des Stauchstempels aufgenommen und so gegen unerwünschtes Verformen geschützt werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Absatzlaufstütze in Seitenansicht, Fig.
2 einen Schnitt hierzu nach der Linie 11-11 der Fig. i und Fig.3 eine Stauchvorrichtung
mit Obergesenk und Untergesenk, teilweise im Schnitt.
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Der aus Flachmetall gestanzte Lauf 4 des Schlittschuhes, insbesondere
Kunstlaufschlittschuhes, ist wie üblich mit zwei Laufstützen 5 versehen, die die
Sohlen- bzw. Absatzplatte 6 tragen. Um eine zweckdienliche und haltbare Verbindung
zwischen der Laufstütze 5 und der Sohlen- oder Absatzplatte 6 zu erzielen, ist der
Kopf 7 der Laufstütze durch Anstauchen verbreitert. Je nach Art der Befestigung
ist der Kopf 7 zum Hartlöten an seiner Oberfläche eben ausgebildet, während er zum
Vernieten mit vorzugsweise zwei kleinen Zapfen 8 versehen ist. Das Anstauchen des
Kopfes 7 geschieht in einer Stauchvorrichtung 9 bis i i. Nach dem Vorschleifen des
Laufes 4 werden die Laufstützen 5 zwischen zwei Backeng, i o des Untergesenkes der
Stauchvorrichtung eingespannt und durch ein Obergesenk i i in die rinnenförmig ausgearbeitete
Form im Untergesenk 9, 1o hineingestaucht. Die Laufstützen 5 erhalten hierbei den
vorher beschriebenen breiten Kopf 7, der an den Seiten eine starke Abrundung 12
besitzt. Das Stauchen kann warm oder kalt erfolgen.
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Die auf diese Art gebildeten Laufstützen 5 lassen sich schnell und
zuverlässig 'mit den Platten 6 durch, Hartlöten verbinden, weil die Abrundung 12
schon an den Laufstützen vorhanden ist. Ein dünner Lötfluß genügt, um eine gute
Lötverbindung zu erreichen. Hierbei ist keine starke Lötstellenerhitzung nötig,
wodurch wenig Nachbearbeitung erforderlich ist. Die breite Stirnfläche der Stützen
5 gibt einen guten Plattensitz, so daß einem Verbiegen oder Abbrechen der Platten
6 wirksam vorgebeugt wird. Vor allem wird durch die kurze Lötzeit und den geringen
Materialverbrauch eine erhebliche Senkung der Fertigungskosten erreicht.
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Anstatt durch Löten kann diese Verbindung auch durch Vernieten erfolgen.
Zu diesem Zweck wird das Obergesenk i i mit Löchern oder Vertiefungen 13 beliebiger
Form versehen, in die sich das gestauchte Material hineindrückt und somit Zapfen
oder Nietansätze 8 bildet, die in entsprechende Löcher der Platte 6 eingenietet
werden. Auch hierbei gibt die angestauchte breite Auflagefläche 7 den Sohlen- oder
Absatzplatten 6 einen guten Sitz und Widerstand gegen Verbiegung. Auch ist durch
die Abrundung 12 eine nveckdienliche glatte Form erreicht, die ein Ansetzen von
Schnee und Eis, was besonders in Ecken und Einschneidungengesehieht, weitgehend
verhindert.
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Statt den Laufstützenkopf durch reines Stauchen zu erzeugen, könnte
man vor dem Stauchvorgang die oberen Enden der Laufstützen spalten und durch Auseinanderstauchen
die so gebildeten Lappen zu einem verbreiterten Kopf verformen. Ferner könnten die
Verbreiterungen der Laufstützenköpfe auch angewalzt sein.