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Verfahren zur Entsäuerung von Holzteeren Die vorlicgeiidc 1?rlütduitg
betrifft ein Verfahren zur 1-:nts:iuc rung von Holzteeren, die bei der Extraktion
der Essigsäure mittels Lösungsmitteln aus flüssigem Holzessig anfallen. Es ist bekannt,
daß man, wenn man Essigsäure aus flüssigem Holzessig in flüssigen Phasen mit Hilfe
eines leichten Lösungsmittels extrahiert, nach dem Abdestillieren des l.<isungsmittcls
eine Mischung von Teeren und Essigsäure erhält, aus der die letztere zum größten
Teil auf verhältnismäßig leichte Weise durch Destillation entfernt werden kann.
Die Teere enthalten indessen noch viel Essigsäure. Die Erhitzung dieser sauren Teere
mittels Dampf bei Atmosphärendruck gestattet nicht, sie zu entsäuern, und es ist
notwendig, zu ihrer Destillation, und zwar im allgemeinen unter Vakuum oder unter
Durchleiten von überhitztem Dampf, zu schreiten. Die vorliegende Erfindung hat ein
Verfahren für die Entsäuerung dieser Teere zum Gegenstand, das gestattet, diese
Schwierigkeiten zu vermeiden. Das Verfahren besteht grundsätzlich dadurch, daß man
in die betreffenden Teere im Gegenstrom Holzessiggase und -dämpfe durchblasen läßt,
die unmittelbar aus der Verkohlung des Holzes stammen.
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Diese Holzessiggase und -dämpfe werden zweckmäßig, bevor sie mit den
zu behandelnden Teeren in Berührung gebracht werden, auf eine Temperatur etwas unter
i oö C und vorzugsweise zwischen 8o und i oo' C abgekühlt. Das Durchblasen im Gegenstrom
wird vorzugsweise in einer Destilliersäule vorgenommen, an deren hopf man die zu
entsäuernden Teere einführt. Die Holzessiggase und -dämpfe ziehen in dieser Säule
von unten nach oben.
Dank der Anwendung des Verfahrens nach der
Erfindung haben die im unteren Teil der Säule gesammelten Teere nur noch eine Acidität,
die der von Teeren vergleichbar ist, welche durch partielle Kondensation der Holzessigdämpfe
abgetrennt sind und damit vereinigt werden können. Andererseits wird die Essigsäure,
die die zu behandelnden Teere belud, mit den Gasen und Dämpfen mitgeführt, die diese
letzteren durchzogen haben. Diese Arbeitsweise bietet den Vorteil, daß sie einfach
und wenig teuer ist, und man hat außerdem festgestellt, daß der flüssige Holzessig,
der bei der Kondensation der Mischung von Gas und Dämpfen anfällt, welche die zu
behandelnden Teere durchzogen haben, nachdem sie vorher auf die oben angegebenen
Temperaturen gekühlt worden sind, sich besser für die Extraktion in flüssiger Phase
durch leichte Lösungsmittel eignet als der flüssige Holzessig, der einfach am Ausgang
der Ofen kondensiert und durch Dekantieren entleert wird. Die letztgenannte Flüssigkeit
enthält tatsächlich Stoffe in Lösung, die durch die üblichen Lösungsmittel für Essigsäure
nicht extrahierbar sind, und es folgt hieraus, daß die Restwässer von dem Vorgang
der Säureextraktion durch Lösungsmittel nicht in einen Fluß ohne Gefahr der Verunreinigung
abgelassen werden können.
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Im Gegensatz hierzu ist der flüssige Holzessig, der ausgehend von
der Gas- und Dampfmischung kondensiert worden ist, die zur Behandlung gemäß der
Erfindung gedient hat, bezüglich seines Gehaltes an Bestandteilen, die nicht durch
die üblicher Lösungsmittel für Essigsäure extrahiert sind, dem unmittelbar kondensierten
und dann nochmals destillierten flüssigen Holzessig ähnlich.
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Das nachstehende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie in irgendeiner
Weise zu beschränken. Ausführungsbeispiel: Im Verlauf der Destillation eines Extraktes
von flüssigem Holzessig bei Atmosphärendruck hat man am Schluß nach der Essigsäure
bei einer Temperatur der Flüssigkeit von ISO' C 3:45 kg eines' flüssigen
Teeres mit noch 300;ö Essigsäure erhalten. Dieser Teer ist an die Spitze einer Destilliersäule
geschickt worden, die vier Haubenböden enthielt und an. deren Boden man im Verhältnis
von 5ooo kg je Stunde die Holzessiggase und -dämpfe eingelassen hat, die aus einem
kontinuierlich arbeitenden Holzverkohlungsofcn stammten und vorher auf eine Temperatur
von 85° C abgekühlt waren. Am Boden der Säule wurden ?0; kg Teer mit nur ioo/o Säure
gesammelt und der Teer wurde entfernt. Die Holzessiggase und -dämpfe, die am oberen
Teil der Säule entwichen. wurden auf 2o" C gekühlt. Dies ergab eine Kondensation
von 21 4o kg Holzcssigflüssigkeit finit 170,#o @asigsäure, während 2936 kg Gase
abgezogen "@ urdcn. Der flüssige Holzessig wurde anschließend durch partielle Destillation
voll Alkohol befreit. Dies gestattete, 6:f kg Methylalkohol und unter i oo' C siedende
Stoffe abzutrennen. Dann wurde die Restflüssigkeit einer Extraktion mit dem zweifachen
seines Volumens an Äthylacetat unterzogen und der so erhaltene Extrakt wurde destilliert,
um das Äthylacetat wieder zu gewinnen. Diese Destillation wurde fortgesetzt, bis
eine Temperatur von i So' (' in der Flüssigkeit erreicht war. Hierbei lieben sich
26o kg rohe Essigsäure und ein Rest von 3451,9 Teer mit 300:o Säure erhalten.
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In einem ständigen Kreislauf wurde das Ausgangsprodukt wiederhergestellt
und ain Kopf der ersten Destilliersäule eingeführt, ivolx,i der Rückstand von neuem
in derselben Weis(, behandelt wurde und so fort.