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Sperrvorrichtung für Kartenloch- und Lochkartenprüfmaschinen Die gebräuchlichen
Loch- und Prüfmaschinen für Zählkarten werden durch Anschlagen von Tasten bedient,
die jeweils einzeln oder paarweise benutzt werden, um je nach Wahl eine einzige
Zählpunktstelle in einer Kartenspalte oder ein Paar von Zählpunktstellen einer Spalte
gleichzeitig zu bearbeiten, nämlich zu lochen oder zu prüfen.
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Für die Bedienung dieser Maschinen besteht nun die Vorschrift, daß
für den Fall der paarweisen Bearbeitung der Zählpunktstellen einer Kartenspalte
die betreffenden beiden Tasten gleichzeitig angeschlagen werden müssen, wenn ein
richtiges Loch- bzw. Prüfergebnis erreicht werden soll. Es werden somit besondere
Anforderungen an die Bedienungsperson gestellt, die normalerweise erfüllt werden
können, jedoch in gewissen Fällen nicht immer eingehalten werden, denn es kommt
vor, daß die beiden gleichzeitig .anzuschlagenden Tasten doch mit kurzem Zeitunterschied
bedient werden. Man bezeichnet ein solches Anschlagender zweiten Taste mit Nachtasten.
Hieraus ergeben :sich Fehllochungen bzw. Fehlprüfungen.
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Diese werden gemäß,der Erfindung dadurch vermieden, daß im Fall des
Nachtastens die Maschine einer Sperrung unterzogen wird, die bewirkt, daß eine Weiterbenutzung
der Maschine für die Zwecke des Locheis oder Prüfeis erst nach dem Anschlagen einer
für diese Zwecke vorgesehenen sog. Korrekturtaste möglich ist, wodurch der Bedienungsperson
angezeigt wird, daß das voraufgegangene Lochen bzw. Prüfen der betreffenden Kartenspalte
in bezug auf die beabsichtigte Lochkombination
unvollständig war.
Als mögliche Lochkombinationen kommen Lochpaare in Betracht, die aus einem Loch
in der normalen Lochzone der Karten und einem Loch in der Überlochzone bestehen.
In der Normallochzone befinden sich vom unteren Kartenrande aus gesehen die Zählpunktstellen
g bis o und in der trberlochzone die Zählpunktstellen i i und 12.
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Die Sperrwirkung der Maschine im Fall eines Nachtastens soll erfindungsgemäß
bei Maschinen mit elektromagnetischer Steuerung des spaltenweisen Kartentransports
eine derartige Überwachung des Kartentransportmagneten zur Folge haben, daß dieser
Magnet nicht zur Erregung kommen und daher die Schrittschaltung der Karte nicht
herbeiführen kann, die Maschine also gegen weitere Benutzung gesperrt ist. Erst,
die Korrekturtaste kann diese Sperrung wieder aufheben. Für Maschinen des rein mechanischen
Systems läßt sich der Erfindungsgedanke sinngemäß anwenden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke an <lern Beispiel einer
der bekannten Lochkartenprüfmaschinen mit elektromagnetischer Kartenwagenschaltung
aufgezeigt. Es sei bemerkt, daß hinsichtlich der Tastenbedienung und der Sperrung
des Kartentransports bei Kartenlochmaschinen die gleichen Verhältnisse vorliegen;
denn es kommt in beiden Fällen der Praxis lediglich auf die Sperrung des Kartentransports
an, die eine Fehlprüfung bzw. Fehllochung zur Anzeige bringen soll. Es sind auch
nur :die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen Teile einer Lochkartenprüfmaschine
mit schrittweise erfolgender Kartenwagensclialtung dargestellt.
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Die Abb. i und 2 zeigen die Sperrvorrichtung in Verbindung mit den
unter Tastensteuerung stehenden Teilen zur Auslösung der Schrittschaltbewegung des
Kartenwagens in der Grundstellung (Abt. i) und in der Sperrstellung (Abt. 2).
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Die bekannten Lochkarienprüfmaschinen der hier in Betracht kommenden
Bauart besitzen u. a. zwölf Prüftasten, die den Zählpun'ktstellen o bis 9 und i
l und 12 zugeordnet sind entsprechend der Anordnung der Zählpunktstellen in den
senkrechten Kartenspalten. Die gebräuchlichen Lochkarten enthalten 8o solcher Spalten
und werden beim Prüfen oder Lochen der Karten Spalte nach Spalte durch entsprechende
Transportbewegung des Kartenwagens durch die Prüf- bzw. Lochstation der Maschine
hindurchbewegt. jeder Taste ist eine Schubstange i zugeordnet, der beim Miederdrücken
der zugehörigen Taste eine Verschiebung nach links erteilt wird, wodurch im Fall
der Prüfmaschine die Prüfkontakte, im Fall der Lochmaschine die Lochstempel in Wirkungsbereitschaft
gebracht werden. Außerdem wird durch Drücken einer der Tasten durch die zugehörige
Schubstange i eine allen Schubstangen gemeinsame Klappe 2 um eine Achse 3 geschwenkt,
von der die Klappe 2 mittels seitlicher Lappen 4 getragen wird. An einem dieser
Lappen ist ein freipendelnder Haken 5 bei 6 aasgelenkt, der unter Zugspannung einer
Feder 7 gegen ein Kontaktfederpaar 8 bewegt wird und mit einer Aussparung 9 zum
Zusammenspiel mit dem Kontaktfederpaar versehen ist. Bei der Schwenkung der Klappe
2 um die Achse 3 wird der Haken 5 angehoben, wodurch der Kontakt der Federn 8 hergestellt
und der Stromkreis de: Transportmagneten 10 z-um Zweck seiner Erregung geschlossen
wird, so daß dieser seinen Anker i i anzielet, der auf das untere Ende des Haltens
5 einwirkt. Dabei wird der Haken 5 nach rechts geschwenkt, wodurch die Federn 8
von dem Haken wieder freigegeben werden, der Stromkreis des -Magnete» io unterbrochen
und damit in bekannter Weise eine Schrittschaltbewegung des Kartenwagens vollendet
wird. Soweit ist die beschriebene Einrichtung bei Kartenloch- und Lochkartenprüftnaschinen
bekannt.
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Beim Erfindungsgegenstand ist jede Schubstange i mit einer um einen
Zapfen 12 drehbaren Klinke 13 versehen, die unter Stiftsclilitzfii'hruiig 14 an
ihrer Schubstange i geführt ist. Die Kliinke 13 dient als Anschlag geg; n :über
der Klappe 2 und legt sich während der Schwenkung (1-:r Klapp. 2 m.it ihrem vorderen
unteren Ende auf eine über die ganze Breite der Klappe :ich erstreckende Nase r.5
der Klappe.
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Wird nun 'beim Nachtasten, d. 1i. beine Anschlagen einer zweiten Taste
kurz nach der ersten eine zweite Schubstange il° vorgeschoben, während sich die
erste Taste noch in der niedergedrückten Lage befindet, dann stößt deren Klinke
13° gen: die Nase 15 der Klappe 2, so daß <1i:: letztere eine weitere Schwenkung
in d<ur gleichen Drehrichtung ausführt. Dadurch wird der Haken 5 um eine" eiltsprechenden
Weg weiter angehoben (Abt. 2). Bei dieser zusätzlichen Bewegung greift der Haken
5, sofern der Magnet io bereits seinen Anker angezogen und den Haken 5 nach rechts
gedrückt hat, mit einer Nase 16 unter eine au einem Sperrhebel 17 verschiebbar gelagerte
Klinke 18, die somit angehoben wird und einem Hebel i9 gestattet, sich gegen den
Haken 5 zu legen, so daß dieser auch bei Stromloswerden des Transportmagneten io
in seine Grundstellung gegenüber den Kontaktfedern 8 nicht zurückkehren und dah:r
beine Drücken einer neuen Taste den Kontakt der Federn 8 nicht herstellen kann.
Diese Sperrstellung der beschriebenen Teile 5,17 und i9 wird durch eine die Hebel
17 und i9 miteinander verbindende Zugfeder 2o so lange aufrechterhalten, Abis durch
Anschlagen einer auf den Hebel i9 wirkenden Korrekturtaste 21 :der Haken 5 mit seiner
Aussparung 9 wieder in den Bereich der Kontaktfedern 8 gelangen -tann.
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Wenn das Nachdrücken der zweiten Taste so schnell erfolgt, daß der
Haken 5 die zusätzliche Aufwärtsbewegung erfährt, bevor der Magnet io angesprochen
hat, gellt die Nase 16 an der gegenüberli:egenden Nase der Klinke 18 vorbei und
wird beim Ansprechen des Magneten erst dann nach rechts gezogen, wenn sich die Nase
16 oberhalb der Nase der Klinke 18 befindet. Damit in diesem Fall beim Loslassen
der gedrückten Tasten d,ie Klappe 2 z:urücksohwenken und der Haken 5 iii seine untere
Endstellung zurückfallen kann, ist die Klinke 18 an dem Sperrhebel i7 verschiebbar
gelagert, so daß
sie bei der Abwärtsbewegung des Hakens 5 dessen
Nase 16 ausweichen 'kann. Durch eine Zugfeder 22 wird die Klinke 18 in ihre Grundstellung
zum Hebel 17 zurückgefiilirt.