DE834418C

DE834418C - Verfahren zur Herstellung von Anstrichmitteln

Info

Publication number: DE834418C
Application number: DEM2049A
Authority: DE
Inventors: Dr Egon Meier
Original assignee: DR EGON MEIER
Current assignee: DR EGON MEIER
Priority date: 1950-02-22
Filing date: 1950-02-22
Publication date: 1952-03-20

Description

Verfahren zur Herstellung von Anstrichmitteln Während die üblichen auf Öl- und Harzbasis hergestellten Anstrichmittel wie alle tote organische Substanz nur eine beschränkte Lebensdauer haben, zeigen anorganische, besonders mörtelartige Anstrichmittel eine längere, ja oft sogar eine mit der Zeit zunehmende Haltbarkeit.
Der Nachteil der anorganischen Anstrichmittel liegt in ihrer Unelastizität und Stoßempfindlichkeit und schlechter Haftfähigkeit; auch Weichmacher vermögen da nur unvollkommen Abhilfe zu schaffen.
Es wurde nun gefunden, daß man mit gewissen Kombinationen beider Anstrichmittelarten hervorragende Resultate erzielen kann, und darin liegt der technische Fortschritt.
Nach Art der mehrstufigen Raketen, bei denen die zweite erst in Aktion tritt, wenn die erste ihre Tätigkeit erfüllt hat, geschieht es auch bei Verwendung der nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Anstrichmittel. Man kann den dabei erzielten Anstrichschutz am besten als einen Sukzessivschutz bezeichnen.
Die organische Anstrichmitteikomponente mit oder ohne Pigment übernimmt die Aufgabe der Festhaftung auf dem Untergrund, der einstweiligen Verkittung der anorganischen Reaktionsteilchen und den einstweiligen Oberflächenschutz.
Mit der fortschreitenden Verwitterung des organischen Anstrichmittels dringt Wasser in den Anstrichfilm ein und verursacht die allmähliche filmbildende Reaktion der aufeinander abgestimmten anorganischen Komplexkomponenten. Diese eintretende anorganische Filmverfestigung schützt nun ihrerseits wieder die darunterliegenden organischen Filmteile.
Auf diese Art sind z. B. Rostschutzanstriche bisher nicht gekannter Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit zu erzielen, wobei die anorganischen Reaktionsmischungskomponenten sogar rostverzehrend wirken.
Für Holzaußenunstrichmittel sind Kombinationen von Ölfarben und Harzlösungen mit Oxychlorid bildenden bekannten, sorelartigen reaktionswasserfreien Massen die Mittel der Wahl.
Für Spezialanstrich-mittel, bei denen Elektrolyt-und Silicatfreiheit angebracht ist, kombiniert man z. B. mit einer adäquaten Menge aus Rohdolomit, halbgebranntem Dolomit und Kalkhydrat od. dgl. Immer ersetzt man dabei zweckmäßig einen mehr oder minder großen Teil der üblichen Pigmente der üblichen C51- usw. Anstrichmittel durch Mischungen reaktionsfähiger, anorganischer Massen. Zur Erhöhung der Lagerbeständigkeit ist es zweckmäßig, eine der anorganischen Zusatzkomponenten in ein bekanntes, dünnes Schutzhäutchen einzuhüllen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Anstrichmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man iiblichen C51- oder Lack- oder Kunstharzfarben allmählich im Laufe der Zeit infolge Eindringung von Wasser untereinander selbst reagierende Mischungen solcher anorganischen Massen, die anorganische Bindemittel ergeben, zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zwecke der Erzielung eines lang andauernden, rostverzehrenden Rostschutzmittels den 01- oder Lack- oder Kunstharzfarben äquivalente Mischungen von Oxyden oder Hydroxyden der Erdalkalien und aktiver Kieselsäure zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man besonders für die Erzielung eines Holz- und Wandschutzmittels den Farben re aktionswasserfreie Massen, die sorelartige Oxychloride bilden, zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Farben elektrolytfreie, hydraulische Massen zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine der anorganischen Zusatzmischungskomponenten in ein dünnes, bekanntes Schutzhäutchen einhüllt. Angezogene Druckschriften: Chemisches Centralblatt 1942, Bd.I, S.273 unten, S. 274 oben; französische Patentschrift Nr. 86.5 63o.