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Handwerkzeug zur Behandlung von Gewebeflächen, insbesondere zum Entglänzen
von Kleidern (;egenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Handwerkzeug zur Behandlung
unregelmäßiger Flächen, wie z. l3. Gewebeflächen, das einen Träger und eine Vielzahl
von Körpern aufweist, welche je mit mindestens einer scharfen Kante versehen sind,
und welches Werkzeug sich von den bekannten Werkzeugen dadurch unterscheidet, daß
jeder einzelne Körper in bezug auf den Träger und auf die übrigen Körper elastisch
in allen Richtungen verschiebbar ist, wobei deren scharfe Kanten eine
den j. Grad der Mohsschen Skala übersteigende härte aufweisen.
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1)ie l; ig. i der 7eichnung ist eine Teilansicht im Schnitt eines
bekannten Werkzeuges in großem .\laßstab und soll dazu dienen, dessen Arbeitsweise
zu erläutern. Die zur Behandlung unregelmäßiger Flächen, z. B. zum Planieren, Glätten
oder Mattieren derselben bisher verwendeten Werkzeuge umfassen im allgemeinen, entsprechend
der in Fig. i schematisch dargestellten Ausführung, einen Träger i, dessen eine
Fläche mit harten Körpern 2 versehen ist, welche scharfe Kanten 3 aufweisen. Wenn
nun eine unregelmäßige Fläche mit einem solchen Werkzeug behandelt wird, so stellt
man fest, daß letzteres nur die vorspringenden Teile, die großen Unebenheiten der
unregelmäßigen Fläche angreift. Will man die vertieften Stellen der Fläche erreichen,
so ist man genötigt, sämtliche vorspringenden Teile der Fläche abzuschleifen. Nun
erfordert dies aber in zahlreichen Fällen das Entfernen einer bedeutend größeren
Menge Materials als
zur Durchführung einer gegebenen Behandlung
wünschbar wäre. Wenn z. B. die Behandlung die Beseitigung des Glanzes einer unregelmäßigen
Fläche wie eine Gewebeoberfläche bezweckt, so darf durch ein Einschneiden oder Einkerben
der Fläche nur der Glanz entfernt werden, unter Ausschluß irgendeines andern Teiles
des zu behandelnden Gegenstandes. Das erstrebte Ziel könnte nun dadurch erreicht
werden, daß praktisch kein Material entfernt und jede Beschädigung des beliand(lten
Gewebes vermieden würde.
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13ei Fig. i besteht die zu behandelnde Fläche aus einem Gewebe mit
Fasern ,4; dies zur besseren Erläuterung der Tatsache, daß zur Erreichung der in
den tiefer gelegenen Stellen der Fläche befindlichen Fasern bei 1'erwendung der
bekannten Beliaridlungswerkzeuge unnötigerweise eine große Allzahl Fasern zerschnitten
und weggerissen werden in ti ei.
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1)ie Zeichnung stellt in den Fig. 2 bis ä beispielsweise schematisch
einige Ausführungsarten des Ertindungsgegenstandes dar.
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F il. 2 ist eine Schnittansicht in großem Maßstab einer des erfindungsgemäßen
\\'erkzeuges und bezweckt die Erläuterung der :\rl>eits%veise; Fig. 3 ist eine Teilansicht
einer weiteren Ausführungsart des Werkzeuges in großem Maßstab; Fig.4 ist eine Detailansicht
einer Ausführungsvariante des \\'erkzeuges in größerem Maßstab und erläutert dessen
Arbeitsweise; Fig. 5 ist eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsvariante des
Werkzeuges in kleinerem Maßstal); Fig.6 ist eine Detailansicht einer Ausführungsvariante.
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l)as den Gegenstand der Erfindung bildende Werkzeug zur Behandlung
unregelmäßiger Flächen weist grundsätzlich Körper auf, die mit scharfen, zweckmäßigerweise
eine den i. Grad der Mohsschen Skala übersteigende Härte besitzenden Kanten ausgerüstet
sind und durch eine Vorrichtung einzeln mit einem Träger elastisch verbunden sind,
die ihnen in bezug auf diesen Träger und auf die übrigen Körper eine gewisse Beweglichkeit
verleibt. \\'enn man nun mit diesem Werkzeug eine unregelmäßige Fläche behandelt,
so läßt man die einzelnen Körper die Flächenunregelmäßigkeiten verfolgen, wobei
man den von den einzelnen scharfen Kanten auf die Fläche ausgeübten Druck annähernd
konstant aufrechterhält, indem dieser Druck auf einen zum voraus festgesetzten und
durch die Biegsamkeit der Verbindungen zwischen den einzelnen Körpern und dein Träger
bedingten Wert beschränkt wird. Es versteht sich, daß der vorerwähnte Druck so schwach
sein muß, daß er nicht genügen würde, um einen verhältnismäßig weichen Stoff, wie
z. B. Holz, anzugreifen.
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Gemäß der in Fig.2 in großem Maßstab teilweise dargestellten Ausführungsart
besitzt das Werkzeug Körper 5, die mit scharfen, eine den 7. Grad der N-lohsschen
Skala übersteigende Härte aufweisenden Kanten 9 versehen sind und einzeln finit
einem Träger (> durch eiii geschmeidiges. elastisches Verbindungsstück 7 verbunden
sind.
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Soll dieses Werkzeug z. B. zum Mattieren einer glänzenden Ge,#vebeflä
ehe verwendet werden, so wird es auf dieser unregelmäßigen Fläche durch Ausübung
eines Druckes auf den Träger in der Richturig der atis Gien Fasern S bestehenden
zu behandelnden Fliiche verschoben. Da jeder Körper mit (lern Träger durch ein schmiegsaines
und elastisches \ erllindungsstücl: verbunden ist, verfolgt Jeder einzelne Körper
5 bei der Verschiebung des 1`r-iige r > (> alle vorspringenden Teile der tniregelni:il.;igcii
Uliiclie, und es könneil die einzelnen liarteii h@titeii <) nicht mit einer größeren
Kraft auf die 1@ 1<iclie gedrückt werden als derjenigen, die durch (las elastische
Verbindungsstück entwickelt wird. Daraus erhellt, claß das beschriebene \\"erkzeug
gestattet, nielii-eren der erforderlichen Voraussetzungen zu genügen, um ein unnötiges
Allschleifen von -Material zu vermeiden.
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Von diesen Voraussetzmi-ren sind als hauptsächlichste zu nennen: i.
Vermeiden. daß die scharfen Kanten mit zu großer Kraft an die unregelmäßige Fläche
gedruckt werden; 2. die einzelnen Körper sollen in der Lage sein, die Unregelmäßigkeiten
zu verfolgen, indem sie in bezug auf die übrigen Körper sowie auf den Ilalter 1)etveglicll
siud; 3. die scharfen Kanten sollen die \IÖglichkeit hallen, einen zu großen Widerstand
leistenden vorspringenden Teil zu umgehen oder über ihn zu gleiten; die harten Kanten
müssen zum Aufkratzen der Fläche gezwungen werden.
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\N'ie in der Zeichnung dargestellt und hervor mit Bezug auf die Fig.
2 beschrieben wurde. ist jeder Körper entsprechend der elastischen Wirkung der Verbindungsteile
einzeln in allen Richtungen verscliiebbar, so daß die einzelnen Körper in der Lage
sind, sämtliche Uliregelni"ißigkeiten und vorspringenden Teile der zu behandelnden
Fläche zu verfolgen.
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Bei denn in Fig. 3 teilweise dargestellten \\'erkzeug sind die Körper
; je an einem Ende eines röhrenförmigen, schmiegsamen tind elastischen Verbindungsstrickes
12 befeätigt, dessen anderes lade am Träger 6 befestigt ist. 13(i dieser Ausführungsart
des Werkzeuges ist die -Arbeitsweise ähnlich wie die hiervor irr bezug auf die Fig.
2 beschriebene. Diese Atisfülii-ungsart ermöglicht jedoch das Anbringen ain Triiger
von gröl.ier dimensionierten Körpern als rin Fall der Fig. 2, und jeder Körper .kaiiii
daher eine \lenge scharfer Kanten aufweisen, die zur Bearbeitung der zu behandelnden
Fläche befähigt sind.
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Die Fig. -4 erliititei-t in grcil.ierem \laßstal) die Art und \\,eise,
wie eine uilregelniäl:iige Fläche eines Fasern 8 aufweisenden -Materials durch einen
finit zahlreichen scharfen Kanten versehenen und am Ende eines aus schmiegsamem
und elastischem Material, wie Kautschuk. bestehenden Armes l; befestigten Körper
5 angegriffen wird. Auf der Oberfläche der einzelnen Körper @ sind scharfe Kanten
derart angeordnet, claß die sie umschließende Oberfläche
gewölbt
oder walzenförmig ist oder eine andere gelogene Fläche bildet.
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Man kann somit feststellen, daß die scharfen Kanten sämtliche vorspringenden
und unregelmäßigen "feile der Plä ehe sehr genau verfolgen, insofern die .\l)inessungen
der Körper und der scharfen Kanten <Ieii .\binessungen der vertieften "heile
der fraglichen zii behandelnden Fläche angepaßt sind.
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Die Fig. zeigt eine Ausfiihrungsvariante des Werkzeuges, 1>e1 Nvelcher
Maßnahmen vorgesehen sind, um zwei scharfe Kanten von benachbarten Körpern daran
zu hindern, miteinander in Berührung zu kommen, und so eine vorzeitige Abnutzung
dieser scharfen Kanten zu vermeiden. Zu diesem Zweck sind die Körper 5 am nicht
dargestellten Träger durch schiniegsaine und elastische Verbindungsteile i9 verbunden,
welche an ihren Enden einen M'uISt 2o aufweisen. Auf diese Weise können die scharfen
Kanten zweier benachbarter Körper nicht miteinander in Berührung kommen und sind
einer vorzeitigen Abnutzung nicht mehr ausgesetzt. Für diesen Flansch. beziehungsweise
Wulst 20 ist ein Material gewählt worden, das weicher ist als dasjenige der scharfen
Kanten der Körper 5, das aller trotzdem einen sehr großen Reibungswiderstand aufweist.
Derartige Eigenschaften besitzen gewisse synthetische plastische Stoffe, der natürliche
Ro>liguinmi sowie eine Nfenge ähnlicher Produkte.
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Bei einer Ausführungsvariante des Werkzeuges gemäß 11g.6 wird nur
das haubenförmige Ende der Körper 5 mit scharfen Kanten versehen. Dadurch werden
zwei wesentliche Vorteile erzielt, nämlich i. die scharfen Kanten zweier benachbarter
Körper können nicht miteinander in Berührung kommen; 2. wenn der durch das Material
der Verschiebung einer scharfen Kante entgegengesetzte Widerstand eine Neigung des
Körpers infolge Verl>iegens der elastischen Verbindung mit dem Träger verursacht,
so werden die scharfen Kanten von der bearbeiteten Fläche 16 automatisch getrennt
oder außer Eingriff gebracht.
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Die scharfen und harten Kanten können aus kleinen Schleif- oder Wetzsteinen,
natürlichen oder synthetischen Diamanten, oder aus irgendeinem Schleifmittel bestehen.
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Aus vorstehendem sowie aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß jeder
scharfe Kanten aufweisende Körper in Bezug auf den Träger eine genügende Beweglichkeit
besitzt, um den scharfen Kanten zu gestatten, einem Hindernis, das ihnen einen zu
großen Widerstand entgegensetzt, durch Rich-3nngsänderung, durch Darübergleiten
oder durch Drehung um sich selbst, auszuweichen. So können die scharfen Kanten die
zu bearbeitende Fläche lediglich aufkratzen, ritzen oder einsc'hneid'en, jedoch
keineswegs beschädigen, wie dies bei den zur Zeit verwendeten Werkzeugen der Fall
ist. Tatsächlich wird bei diesem Werkzeug die Wirkung auf die zu behandelnde Fläche
jeder einzelnen scharfen Kante auf einen gegebenen und zum voraus festgesetzten
Höchstwert beschränkt, so daß jede unnütze Beschädigung der Fläche unterbleibt.
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Das Werkzeug, welches den Gegenstand der vorliegenden Beschreibung
bildet, eignet sich besonders zum Entglänzen von Kleidern.