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Verfahren zum Uberziehen eines rohflächigen Gegenstandes mit einer
dünnen zusammenhängenden Schicht Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Überziehen von rohflächigen Gegenständen mit einer dünnen, zusammenhängenden Schicht,
die praktisch nicht in die unebeneOberfläche eindringt. Weiter bezieht sich.die
Erfindung auf Gegenstände, die mit einer solchen Schicht versehen sind.
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Es sind in der Technik viele Fälle bekannt, in denen auf rohflächigen
Gegenständen eine glatte Schicht angeordnet werden muß. :Als erstes Beispiel seien
keramische Körper erwähnt. Die Oberfläche keramischer Körper ist selten eben, d.
h. die Oberfläche weist Öffnungen auf, da das Material porös ist. Ein zweites Beispiel
ist die Oberfläche von vielerlei Gegenständen, die Bearbeitungsrillen aufweisen.
Weiter seien diejenigen Oberflächen erw iihtit, die durch (las Anbringen von körnigem
a Material auf einer Grundplatte entstehen, z. B. eine auf einem Glasträger angebrachte
Lumineszenzschicht.
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Wenn solche Oberflächen mit einer glatten, zusammenhängenden Schicht,
z. B. mit einer spiegelnden Schicht versehen werden sollen, stößt man auf die Schwierigkeit,
daß die Oberfläche dieser Schicht sehr leicht den Unebenheiten der Oberfläche des
Gegenstandes folgt und somit Erhöhungen und Vertiefungen aufweist. Dies trifft besonders
zu, wenn die Oberfläche des Gegenstandes durch Zerstäuben oder Verdampfen mit Metall
überzogen werden soll, wie es unter anderem bei Lumineszenzschirmen üblich ist,
bei denen man zur Vergrößerung der dem Beobachter zugestrahlte,n Lichtmenge eine
spiegelnde Metallschicht an der vom
Beobachter abgewandten Seite
anzubringen wünscht. Es ist sehr schwer, durch einfaches Aufdampfen des Metalles
einen guten Spiegel zu erzielen. Man hat daher. bereits vorgeschlagen, zwischen
der Metallschicht und der Unterlage eine Zwischenschicht anzubringen, welche die
körnige Lumineszenzfläche glatt abschließt wieeinHäutchen oder eine Folie. Als Werkstoff
für diese Zwischenschicht ist z. B. Nitrocellulose vorgeschlagen worden.
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Eine solche Zwischenschicht kann auch wichtig sein, wenn eine zweite
Lumineszenzschicht auf der ersten Schicht angeordnet werden muß. Dies trifft z.
B. bei bestimmten Schirmen in Kathodenstrahlröhren zu, die in Radaranlagen zur Verwendung
kommen.
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Das Anbringen der vorerwähnten dünnen, zusammenhängenden Schichten,
sog. Häutchen oder Folien, die z. B. aus Nitrocellulose bestehen, bereitet jedoch
im' rrier noch verschiedene Schwierigkeiten. Eine dieser Schwierigkeiten besteht
z. B. darin, daß das Material des Häutchens zwischen die Körner eindringt, so daß
die Unterlage nicht glatt abgeschlossen wird. Weiter entstehen in den dünnen Schichten
häufig Löcher und Risse.
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Die Erfindung schafft ein neues Verfahren zum Anbringen ' einer dünnen,
gusammenhängenden, praktisch nicht zwischen die Unebenheiten der Oberfläche des
zu überziehenden Gegenstandes eindringenden Schicht; dieses Verfahren ist sehr einfach
und wirtschaftlich und verbürgt eine besonders ebene Oberfläche, während die vorerwähnten
Nachteile verringert werden.
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Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren zum Überziehen eines
rohflächigen Gegenstandes mit einer dünnen, zusammenhängenden, praktisch nicht zwischen
die Unebenheiten der Oberfläche eindringenden Schicht, wird der Gegenstand in ein
Gefäß mit einer Flüssigkeit eingetaucht, auf deren Oberfläche eine Lösung von kleinerem
spezifischem Gewicht als die Flüssigkeit im Gefäß aufgebracht wird aus einer größeren
Materialmenge der anzubringenden Oberflächenschicht als zur Bildung dieser Schicht
auf dem Gegenstand erforderlich ist, worauf die Lage des f lüssigkeitspegels im
Gefäß und bzw. oder diejenige des Gegenstandes in bezug aufeinander derart geändert
werden, daß der Gegenstand über die auf die Flüssigkeitsoberfläche aufgebrachte
Lösung hinausragt.
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Durch das neue Verfahren entsteht die dünne, zusammenhängende Schicht
während der Änderung des Pegels der Flüssigkeitsfüllung gegenüber dem Gegenstand.
Dabei passiert nämlich der Gegenstand die auf der Oberfläche der Flüssigkeitsfüllung
schwimmende Schicht, wobei sich auf .den Gegenstand eine dünne Schicht aus dieser
Lösung absetzt.
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Es ist grundsätzlich einerlei, in welcher Weise Änderung des Pegels
gegenüber den Gegenständen erfolgt. Es kann z. B. die Füllflüssigkeit ausgehebert
werden, oder man kann sie an der Unterseite des Gefäßes abfließen lassen, oder es
können die Gegenstände aus dem Gefäß gehoben werden. Gemäß einem anderen Verfahren
kann man das Gefäß einfach ausgießen.
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Die in das Gefäß eingeführte Füllflüssigkeit kann z. B. Wasser sein,
wobei die aufzubringende Schicht aus Nitrocellulose bestehen kann, die in Butylacetat
oder in einem Gemisch @-on Butylacetat und lylol zur Lösung gebracht worden ist.
Gegebenenfalls kann dieser Lösung noch ein Plastifiziermittel zugesetzt werden.
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Wie erwähnt, kann das neue Verfahren sehr vorteilhaft bei der Herstellung
von Lumineszenzschirmen oder beim Überziehen von keramischem Material Anwendung
finden. Es ist dabei sehr vorteilhaft, daß eine große _\nzahl von Schirmen oder
Gegenständen gleichzeitig überzogen werden kann. Wenn man die Lumineszenzschirme
Braunscher Röhren auch auf diese `''eise herzustellen wünscht, so verwendet man
einzelne Schirme, die z. B. aus einer gläsernen Unterlage und einer auf dieser angebrachten
Lumineszenzschicht bestehen und nachträglich in einer Entladungsröhre angebracht
oder an ihr befestigt werden.
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Nachdem die Gegenstände auf die oben geschilderte Weise überzogen
worden sind, können sie getrocknet und weiteren Behandlungen unterzogen werden.
Es kann z. B. ein Metallspiegel aufgedampft werden.
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Es hat sich erwiesen, daß es vorteilhaft sein kann, die zu überziehenden
Gegenstände derart im Gefäß anzuordnen, daß sie einen Winkel von mehr als 9o° mit
dem Niveau der Flüssigkeitsfüllung bilden. Infolge der Schwerkraft wird dabei dem
Eindringen des Materials der Folie zwischen die Unebenheiten der zu überziehenden
Oberfläche noch entgegengewirkt: Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
erläutert; als Beispiel ist dabei das Überziehen einer Anzahl einzelner Lumineszenzschirme
für Braunsche Röhren gewählt. In Fig. i ist mit i das Gefäß bezeichnet, das die
Flüssig@keitafüllÜng 2 enthält. In diesem Gefäß ist eine große Anzahl von Lumineszenzschirmen
3 angeordnet. Auf der dem Boden des Gefäßes i zugekehrten Seite sind diese Schirme
mit einer Lumineszenzschicht überzogen. An der Unterseite des Gefäßes ist eine Abflußöffnung
4. vorgesehen, die durch einen Hahn 5 geöffnet oder geschlossen werden kann. Auf
die Oberfläche der Flüssigkeitsfüllung 2 wird eine Schicht 6 gegossen, die z. B.
aus in Butylacetat und Xylol zur Lösung gebrachter Nitrocellulose besteht. Nachdem
sich die Flüssigkeit im Gefäß vollkommen beruhigt hat, öffnet man den Hahn 5, wodurch
die Flüssigkeit langsam und regelmäßig abfließt. Beim Passieren der Oberflächenschicht
6 werden die Schirme auf beiden Seiten mit einer dünnen Nitrocelluloseschicht überzogen.
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Fig. 2 stellt eine Ausführungsform dar, bei der die Schirme in der
dargestellten Weise im Gefäß i angeordnet sind. Kippt man das Gefäß i nach rechts
um, so passiert die Oberfläche der Flüssigkeitsfüllung, auf die eine aus Nitrocellulose
in Butylacetat und Xylol bestehende Lösung gegossen worden ist, die Schirme, die
infolgedessen wieder
auf beiden Seiten mit eitler dünnen Nitrocelluloseschicht
bedeckt werden.
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Diejenigen Schirmteile, an denen die Nitrocelluloseschicht nicht gewünscht
wird, werden nachträglich, z. B. mit einer Bürste, gesäubert.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Gefäß langgestreckt auszugestalten.
Erschütterungen und Wellenbewegungen in der Flüssigkeit wirken dabei wenig störend.
Gegebenenfalls können die Gefäßwände mit einer wellendämpfenden Substanz bekleidet
werden.