DE833313C - Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem Gips - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem GipsInfo
- Publication number
- DE833313C DE833313C DEP6602A DEP0006602A DE833313C DE 833313 C DE833313 C DE 833313C DE P6602 A DEP6602 A DE P6602A DE P0006602 A DEP0006602 A DE P0006602A DE 833313 C DE833313 C DE 833313C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lime
- paris
- water
- plaster
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B11/00—Calcium sulfate cements
Description
- Verfahren zur Herstellung von abbindefähigem Gips Der Rohstoff für die Herstellung von Gips -ist der Gipsstein, ein Calciumsulfat mit 2 Mol Kristallwasser, das in großen Lagern in der Natur vorkommt. Das gebräuchlichste Verfahren zur Herstellung von Gips besteht darin, daß der feingemahlene Gipsstein durch Erhitzen auf etwa 130 bis 150° C einem Entwässerungsprozeß unterworfen wird, bei dem er 3/4 seines Kristallwassers verliert und in das Hemihydrat Ca S04 . 1/E H2 O übergeht. Beim Anmachen des entwässerten Gipssteins mit Wasser nimmt das Produkt eine dem ausgetriebenen Wasser entsprechende Menge Wasser wieder auf und erhärtet dabei zu einer festen Masse, dem sog. Stuckgips.
- Die Herstellung von Gips auf synthetischem Wege ist bis jetzt nicht gelungen. Versuche, Gips durch Füllung von Kalklösungen mit Schwefelsäure und Erhitzen des Fällungsprodukts auf 130 bis 18o° C herzustellen, haben gezeigt, daß dass auf diesem Wege hergestellte Calciumsulfat nicht die Fähigkeit besitzt, das ausgetriebene Wasser wieder in Form von Kristallwasser anzulagern und hierbei abzubinden und zu erhärten. -Nach den Forschungen des Erfinders ist die Ursache des Mißerfolges in der zu starken Ionisierung der Kalklösungen zu suchen. Ausgehend von diesem Gedanken, wurden Versuche zur Herstellung eines Calciumhemihydrats unter Vermeidung zu starker Ionisierung durchgeführt. Diese Versuche haben die Richtigkeit der von dem Erfinder aufgestellten Hypothese erwiesen. Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte zeigten tatsächlich die wertvolle Eigenschaft, beim Anmachen mit Wasser infolge Anlagerung von Kristallwasser zu einer festen Masse zu erhärten: Die Erfindung kann z. B. wie folgt verwirilicht werden: Oxydische Kalkverbindungen, wie gebrannter Kalk oder kohlensauer Kalk, z. B. in Form von. Kalkstein, Kreide, Marmor o. dgl., werden durch Einwirkung konzentrierter Schwefel= säure zu Calciumsulfat umgesetzt. Bei dieser Umsetzung, .die praktisch vollständig vor sich geht, ist auf i Mol Ca 0 etwa je i Mol Wasser aus der Schwefelsäure vorhanden. Es w'iirde sich also ein Calciumsulfat mit i Mol Wasser bilden. Da aber die Reaktion exotherm unter sehr starker Wärmeentwicklung verläuft, so wird ein großer Teil des Wassers durch Verdampfung beseitigt, und es entsteht ein Calciumsulfat mit dem gewünschten niedrigen Wassergehalt.
- Es besteht hierbei die Gefahr, daß die Erhitzung so stark wird, daß sich nicht das Hemihydrat, sondern sogar wasserfreies Calciumsulfat bildet. Die Temperatur muß deshalb so geregelt werden, daß sie nicht über i io bis 120'C hinausgeht. Es ,bereitet praktisch jedenfalls keine Schwierigkeit, das Verfahren unter Bedingungen durchzuführen, bei denen ein abbindefähiges Calciumsulfat mit dem gewünschten niedrigen Wassergehalt (i/2 \Tol H20) entsteht. Dieses Hemihydrat hat ebenso, wie der ,durch Brennen von Gipsstein gewonnene Gips, die Fähigkeit. Wasser bis zti 2 \Tol anzulagern und zu einer festen \Tasse zu erstarren.
- In Ausübung der Erfindung kann inan z. B. auch derart verfahren, daß man an Stelle von konzentrierter Schwefelsäure Magnesiumsulfat für die Umsetzung verwendet. \'tan verfährt z. 13. derart, (laß gebrannter Kalk mit der äquivalenten Menge von \IgS04 innig vermischt, die Mischung zu einem dicken Brei ansteigt und dieser so lange erhitzt wird, l>is kein Wasserdampf mehr entweicht. _,1uch hierbei findet die Umsetzung in Calciuinstilfat unter Vermeidung zu starker Ionisation statt, und inan erhält Reaktionsprodukte, die beim Anmachen mit Wasser zu einer harten \lasse erstarren. Auch hierbei ist darauf zu achten, daß die Temperatur nicht über i io bis i20° C steigt.
- Bei der Anwendung von Magnesiuinsulfat wird das bei der Umsetzung entstehende Magnesiumo#cyd gleichmäßig in der \Tasse verteilt. Infolge-
dessen besitzt das Erzeugnis die @@-crt@-ollen Ligen- schaften, daß nach deni Anmachen niit Wasser Körper entstehen, die eine gröl.iereHärte aufweisen, als die aus norinalein, gehranliteni Gips erhältlichen. Iaer neue Körper besitzt aul@erdcm noch den X-or- zug, (laß er größere \(eugcn \-()l> Zuschlagstoffen. insbesondere organischer Art, in sich aufzunehmen ,vermag. Mit Vorteil kann das Verfahren auch mit Hilfe von gebranntem Dolonlit erfolgen. Man verfährt derart. daß der gemahlene Polofinit mit einer dein vorliaiidenen Ca 0 und Mg 0 äqui- valenten Menge honzeiiti-it@i-tei- Scliwefclsäure hin- gesetzt wird. Das hierbei ciitstchcnde Gemisch von Ca S O4 und Mg S 04 wird nunmehr mit der äqui- valenten Menge von gebranntem Kalk versetzt. Auf diese Weise gelingt es, älinlicli wie bei der AriNven- dung von Bittersalz, ein Erzeugnis herzustellen, das neben dem synthetisch erzeugten Gips noch eine größere Menge von vorteilhaft wirkendem \Ig0 enthält.
Claims (1)
-
P A T F N T A 1 S 11 1i (*(; r l i: i. \'erfalii-eii zur I-ler:telltnig von abbinde- fähigem Gips, dadurch gekennzeichnet, (laß oxydische Kalkverbindungen, wie gebrannter Kalk oder kohlensaurer Kalk, bei Gegenwart von nur so viel \\-@tsscr finit konzentrierter Schwefelsäure umgesetzt werden, daß sich Cal- ciumsulfathemiiiN'drat bildet, wolwi die Reak- tion so zu fuhren ist, dafl die Teniliei-atur nicht über iio bis 120°C ;teigt. 2. Verfahren nach _\nslirucli i, dadurch ge- kennzeichnet, (laß zur Umsetzung der oxv- dischen Kalkverliin(Iuiige°n \1I- S 04 verwendet wird, wobei die Reaktion so zti führen ist, da13 die Temperatur nicht iiller 1 1o bis 120°C steigt. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, da- durch gekennzeichüct. daß rin Stelle von ge- branntem Kalk gebraniaci- 1)oloniit verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP6602A DE833313C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem Gips |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP6602A DE833313C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem Gips |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE833313C true DE833313C (de) | 1952-03-06 |
Family
ID=7360730
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP6602A Expired DE833313C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem Gips |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE833313C (de) |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP6602A patent/DE833313C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2653443A1 (de) | Verzoegerungsmittel fuer die haertungsgeschwindigkeit von zementmischungen und verfahren zur herstellung derselben | |
DE833313C (de) | Verfahren zur Herstellung von abbindefaehigem Gips | |
US721633A (en) | Medicated salt brick. | |
DE432542C (de) | Verfahren zur Herstellung einer zementaehnlichen Masse | |
CH98789A (de) | Verfahren zur Darstellung von schwefliger Säure und hydraulischen Bindemitteln aus Gips. | |
DE368268C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zement aus Hochofenschlacke | |
DE661848C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hochofenschlackenzementen | |
DE827618C (de) | Herstellung von Formkoerpern oder Massen, insbesondere fuer Bauzwecke | |
AT240243B (de) | Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Dihydrat | |
DE654369C (de) | Verfahren zur Herstellung von porigen, feuerfesten Formlingen | |
DE839866C (de) | Verfahren zur Herstellung von Pressmassen aus Lignin und ligninhaltigen Stoffen | |
DE852671C (de) | Herstellung eines hydraulischen Bindemittels | |
DE409466C (de) | Moertelbildner | |
DE1935903C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gips mit definierter Einstreumenge | |
AT54657B (de) | Verfahren zur Herstellung von trockenem Magnesiazement bzw. von wasserdichten Steinholz- und Kunststeinmassen. | |
DE396441C (de) | Verfahren zur Herstellung von Baukoerpern | |
DE587634C (de) | Verfahren zur Beschleunigung der Erhaertung von Zement | |
DE878621C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gips-Schlackenzement | |
AT87238B (de) | Verfahren zur Herstellung von Bauteilen. | |
DE2232240C3 (de) | Beschleuniger für das Abbinden und Aushärten von Portlandzementen und anderen tricalciumsilicatreichen Zementen | |
DE727103C (de) | Hydraulisches Bindemittel aus gipshaltiger Braunkohlenflugasche | |
DE739164C (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnesia- (Sorel-) Zementmassen | |
DE660936C (de) | Verfahren zur Herstellung eines staubfreien, nicht aetzenden, koernigen Kalkstickstoffs | |
DE1001174B (de) | Verfahren zur Haertung von Bauelementen | |
DE340449C (de) | Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus Zementrohmasse |