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Kratzerförderer
Die Erfitiduug betrifft einen Brems-oder Kratzerförderer
mit übereinanderliegenden Trümern, der in erster Linie für die Verwendung bei der
schälenden Kohlengewinnung, s. das Handlbuch »Der Kohlenhobel«, herausgegeben von
der Versorgungszentrale des deutschen Bergbaus, Essen-Heisingen, Verlag Glückauf,
1946, S. I0, Abh. I, bestimmt, a>er auch für andere Zwecke geeignet ist. Bei
schälenden Gewinnungsmaschinen hat man bislang in der Regel Doppelkettenförderer
benutzt, die aber den besonderen, durch die schälende Arbeitsweise bedingten An
forderungen nur teilweise entsprechen.
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Da der Förderer dem Gewinnungsgerät als Führung dient, muß er eiiie
glatte, senkrecht zum Liegenden verlaufende Führungswand besitzen. Die bei dieser
Führung überrtragenen hohen Seitendrücke erfordern eine besonders kräftige Bauart
der Rinnen. Die Schußverbindungen müssen eine derartige Gelenkigkeit llesitzen,
dan sie ein Xachrücken des Förderers unmi ttellar hinter der Gewinnungsmaschine
um das der Schältiefe entsprechende Maß, z. B. 30 cm, durch Druckzylinder oder eine
maschinelle Rückvorrichtung gestatten. Außerdem darf der Förderer bei hoher Leistung
in Breite und Höhe gewisse Abmessungen nicht überschreiten. Für die Ketten im Obertrum
muß eine Zwangsführung vorgesehen sein.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Kratzerförderer
zu schaffen, bei dem die beschriebenen Anforderungen mit sehr einfachen technischen
Mitteln erfüllt werden und bei welchem ferner eine leicht auswechselbare Führung
für die Oberketten vorgesehen ist. Gerade bei Hobelförderern hat sich infolge der
sehr hohen durch die Ketten verursachten Reibung ein ungewöhnlich starker Verschleiß
der Flächen herausgestellt, an denen die Ketten, bzw. besondere Gleitkörper derselben,
zur Anlage kommen. Die Kettenführung wurde bislang entweder unmittelbar durch entsprechend
geformte Teile der Rinne oder, gemäß einem älteren Vorschlag, durch besondere, an
der
ltinnenwandung angeschweißte Winkeleisen gehildet. Bisher mußte
man von der Verwendung leicht auswechselbarer Führungen für die Oberkette deswegen
bei Hobelförderern absehen, weil die hierzu erforderlichen Schraubenverbindungen
0. dgl. die Einschaltung besonderer Verstärkungsstücke für die relativ dünnen Rinnenbleche
erfordern, was aber wiederum zu einer Vergrößerung der Baubreite geführt haben würde.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß die Seitenl>egrenzung
des Obertrums aus Kettenführungsleisten besteht, die unter Bildung von zur Unterl)
rillgung der Rinnenkupplungen dienenden schmalen Längskanälen mit der Rinne auswechselbar
verhunden sind. Dabei soll die Kettenführungsleiste vorzugsweise als Winkeleisen
ausgebildet sein, dessen waagerechter Flansch die obere Führung der Kette bildet.
Ferner sollen die Führungsleisten mit der Außenwand der Rinne unter Zwischenschaltung
von D istanzstücken, vorzugsweise durch Schraubverbindungen, lösbar verbunden sein,
wobei am zweckmäßigsten die Spannschrauben durch diese l)istanzkörper hindurchgeführt
werden.
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Auf diese Weise wird eine leichte Auswechslung der besonders stark
dem VerschleiB ausgesetzten Kettenführungen ermöglicht, ohne daß die Baubreite der
Rinne vergrößert wird, weil die durch die Verbindungsschrauben bedingten Verstärkungen
in dem Kaum untergebracht werden, der für die Aufnahme der Kupplungen vorgesehen,
d. h. ohnehin erforderlich ist.
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In den Längskanälen sind in Abeständen l) istanzstücke anzuordnen,
um Verformungen der \ußenwand der Rinne zu verhindern.
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Die Außenwand der Rinne nach der Erfindung bildet eine durchgehende
glatte Gleitwand für den Kohlenhobel, während die Kupplungen geschützt in dem Kanal
zwischen dieser Wand und der Kettenführungsleiste untergebracht sind. Ein Verfangen
des Vorräumers des Kohlenhobels an den Schußverbindungen ist also nicht möglich
im Gegensatz zu den Verhältnissen bei einem bekannten Vorschlag, hei dem die Kupplungen
in einer mittleren Einschnürung der Rinnenseitenwand untergebracht sind.
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Die Unterbringung der Rinnenkupplungen in einem kanalartingen Raum
ist an sich bekannt; im Gegensatz zur Erfindung wird aher dieser Kanal bei der bekannten
Bauart dadurch gebildet, daß in einem die Kupplungen überbrückenden Abstand von
der Außenwand der Rinne eine besondere Führungswand für den Hebel lösbar bzw. umsteckbar
angeordnet ist. Die die Zwangsführung für die Oberkette bildenden Winkelseisen sind
hierbei unmittelbar an der Rinnenseitenwand (durch Schweißen) befestigt.
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Die Verwendung abnehmbarer Führungsleisten ist bei normalen Kratz-
und Bremsförderern bekannt, indem man behelfsmäßig stellenweise solche Druckleisten
anschraubt, um das Durchfahren kleinerer Mulden zu ermöglichen. Im Gegensatz zu
der Bauart nach der Erfindung bilden diese Druckleisten aber nicht die Seitenführung
der Kette. wie denn hierbei auch alle ul) l igen Merkmale der Erfindung fehlen.
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Im Rahmen der Erfindung kiinnen die in den Längskanälen unterzubringenden
Kupplungen der Rinnenschüsse verschiedenartig ausgehildet sein.
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ZweckmäBig ist es indessen, wenn die Kettenführungsleisten mit der
Rinnenaußenwand nahe den Schußenden durch bolzenartige Distanzkörper verhunden sind,
welche Voll den als geschlossene oder offene Bügel o. dgl. ausgebildeten Kupplungsgliedern
umschlossen sind. l) abei sollen die Kupplungsglieder genügendes Spiel haben, um
die erwähnte Gelenkigkeit der Verl>indung zu sichern.
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Wenn der Förderer fiir <lie schälende Gewinnung bestimmt ist,
soll die Rinne zur l. rhöllung der Stabilität einteilig ausgebildet sein, woliei
die entsprechend hochgezogene Seitenwand des Rinne untertrums den die Rinnenkupplungen
aufnehmenden Längskanal seitlich begrenzt. l) er Erfindungsgedanke kann auch bei
Rinnen mit abnehmbarem Obertrum angewendet werden, wie sie im Rahmen gewisser Gewinnungsverfahren
zweckmäßig sind. in diesem Fall sollen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
z. B. als Schwenkhaken ausgebildetell Kupplungsglieder zwischen Obertrum und Untertrum
ebenfalls in den zwischen Kettenführungsleisten und der Rinnenaußenwand gebildete
Längskanälen untergebracht sein.
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In manchen Fällen ist es zweckmäßig und bekannt, dem Förderer auf
der einen Seite ein lösbar mit diesem zu verbindendes Aufsetzblech zuzuordnen.
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Bislang war es üblich, dieses an einem oberen Flansch der Fördererseitenwand
anzuschrauben.
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Der erfindungsgemäß zwischen der Kettenführung und der Rinnenaußenwand
gebildete Löngskanal kann mit Vorteil zu einer sehr einfachen Anbringung solcher
Aufsetzbleche ausgenutzt werden und zwar dadurch, daß diese Bleche mit bolzenartigen
Rungen versehen werden, welche in den erwähnten Kanal einklemmbar sind. Auf diese
Weise fallen also Schraubverbindungen fort.
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In denjenigen Fällen, in denen eine Zwangsführung für die Oberketten
nicht notwendig oder unerwünscht ist, können die Kettenführungsleisten durch einfache
Flacheisen gebildet sein.
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Eine weitere Verbesserung ergil>t sich, wenn die Böden der Förderrinne
im Ol>ertrum und gegebenenfalls auch im Untertrum zumindestens im Bereich der
Kettenlaufbahn eine Oberflächenvergütung zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit erhalten.
Die Kettenführung im Obertrum wird zweckmäßig aus einem Werkstoff hoher Festigkeit
hergestellt, ebenso die Verschleißleisten, die die seitliche Kettenführung im Untertrum
bilden.
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Der Boden der Rinne im Untertrum kann offen oder geschlossen sein.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Fig. i bis 3 veranschaulichen eine einteilige Rinne, insbesondere
als Hobelf (irclerer ; Fig. I ist ein Querschnitt.
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Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 ein Schaubild:
Fig.
4 bis 6 zeigen in entsprechenden Darstellungen eine zweiteilige Förderrinne.
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Die äußeren Seitenwände der Rinne werden durch die senkrechten Flansche
1 winklig gebogener Bleche gebildet, deren waagerechte Flansche 2 die Kettenlaufbahn
für das Untertrum darstellen. Diese Flansche 2 sind in Abständen durch die Leisten
3 verbunden.
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N1 it 4 ist der Boden des Ohertrums bezeichnet, der mit den Seitenwänden
t durch Verschweißen verhunden ist.
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Die Ketten 5 sind mit den Mitnehmern 6 durch besondere Bügel 7 mit
Schraubverbindungen lösbar gekuppelt. Diese Ketten sind mit einem verstärkten Führungsansatz
ausgerüstet, der oben und an der Seite Gleitflächen 9 und Io besitzt. Die Führung
der Ketten wird durch \N'inkeleisen 1 1 gebildet, die so angeordnet sind, daß zwischen
ihnen und den Seiten wänden 1 der Rinne nach oben offene Längskanäle 12 geringer
Bereite gebildet sind. Die Verbindung dieser Winkeleisen ii mit den Seitenwänden
I erfolgt durch Schrauben 13 (versenkt), die durch die gleichzeitig eine Verstärkung
bildenden Distanzkörper 14 und 15 hindurchgeführt sind. Durch Lösen der Schraubenumttern
sind die Winkeleisen ii leicht auswechselbar.
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Nahe den Schußenden sind die zwischen den Winkeleisen ii und der
Rinnenaußenwend 1 vorgesehenen Distanzkörper als bolzenartige Elemente 16 ausgebildet
und voti dem bügelartigen Kupplungsglied 17 umschlossen, welches aufgeschohen wird,
bevor die Winkeleisen 1 1 mit den Seitenwänden verspannt werden. Mit diesen Bolzen
16 sind fest verl>unden oder aus einem Stück hergestellt in dem Längskanal 12
angeordnete Anschlagstücke 16a, mit denen sich die Rinnenschüsse derart gegeneinander
abstützen, daß ein Ineinanderschiehen der Förderrinnen verhindert wird. Gleichzeitig
werden die Kupplungsl>olzen 16 durch diese Anschlagstücke abgestützt. Eine solche
Abstützung ist wichtig, weil der in der Außenwand 1 verschweißte Kupplungsbolzen
durch die von dem Hobelgerät ausgeübten Seitenkräfte stark auf Biegung beansprucht
wird.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, hat das bügelartige Kupplungsglied
eine solche Länge, daß ein Spiel s vorhanden ist, welches eine Gelenkbewegung der
Schüsse zueinander ermöglicht. Im allgemeinen genügt eine Winkelstellung der Schüsse
zueinander von 3 bis 50 in waagerechter bzw. senkrechter Ebene. Ni it 2a sind Schleißleisten
im Untertrum bezeichnet.
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Jede der Außenwände I kann als Gleitbahn für den Hobel oder ein entsprechendes
Abbaugerät dienen, ebenso für einen Rückschlitten zum Verlegen des Förderers.
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Wie Fig. 1 erkennen läßt, kann ein Aufsetzblech 8 verwendet werden,
das mit bolzenartigen Rungen 19 in den Kanal 12 einsteckbar ist und lediglich durch
die Klemmwirkung gehalten wird. Das mit gebogenen Endkanten versehene Aufsetzblech
ist mit den Rungen 19 durch Knotenbleche 20 verhunden. Indem Hohlraum 2I können
Rohrleitungen, elektrische Steuerleitungen, Kabel o. dgl. untergebracht werden.
Das Aufsetzblech kann auch eine andere Form erhalten. Mit 22 sind Leitbleche im
Untertrum hezeichnet, welche auf den Querleisten 3 angeordnet sind und die Stoßstellen
im Untertrum um ein gewisses Maß überbrücken. Diese Leitbleche verhindern, daß die
Mitnehmer, insbesondere bei Winkelstellung der Schüsse zueinander, in den Spalt
an der Stoßstelle fallen und sich festhaken. Der Mitnehmer wird in diesem Fall von
den Leitblechen aufgefangen und gleitet auf diesen weiter, bis die Kettenlaufbahn
2 des nächsten Schusses sicher erreicht ist.
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An Stelle des Kupplungsbügels I7 kann auch eine Kupplungsplatte Verwendung
finden, die lediglich mit Offnungen für den Durchtritt der Bolzen unter Berücksichtigung
des Spiels s ausgerüstet ist.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 6 unterscheidet sich im wesentlichen
von demjenigen der Fig. I bis 3 dadurch, daß die Rinne zweiteilig ist.
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Die Rinne besitzt also im Gegensatz zu Fig. I bis 3 keine auf die
ganze Höhe durchgehenden Außenwände. Die Außenwand 111 des Obertrums kann mit dem
Obertrmboden 4a aus einem Stück bestehen.
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Die Verbindung zwischen Obertrum und Untertrum erfolgt durch als Schwenkhaken
ausgebildete, um die Bolzen 23 drehbare Kupplungsstücke 24, die durch Öffnungen
in das Untertrum eingeschwenkt werden können.
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Für die Schußverbindung wird nicht wie bei Fig. I bis 3 ein geschlossener,
sondern ein offener hakenartiger Bügel I7a benutzt, der ohne Entfernen der Winkeleisen
1 1 nach oben herausgenommen werden kann.
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PATENTANSPROCHE: 1. Kratzerförderer mit übereinanderliegenden Trümern,
insbesondere für schälende Gewinnungsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenbegrenzung des Obertrums aus Kettenführungsleisten (I I) besteht, welche zur
Bildung von zur Unterbringung der Rinnenkupplungen dienenden schmalen Längskanälen
(12) mit der Rinne auswechselbar verbunden sind.