DE831606C - Verfahren zur Herstellung oder Reinigung von Metallen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oder Reinigung von Metallen

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DE831606C
DE831606C DEP32990A DEP0032990A DE831606C DE 831606 C DE831606 C DE 831606C DE P32990 A DEP32990 A DE P32990A DE P0032990 A DEP0032990 A DE P0032990A DE 831606 C DE831606 C DE 831606C
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DE
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halide
metal
reaction
vapor
temperature
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DEP32990A
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English (en)
Inventor
Dr Philipp Gross
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International Alloys Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • C22B9/02Refining by liquating, filtering, centrifuging, distilling, or supersonic wave action including acoustic waves
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

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Description

  • Verfahren zur Herstellung oder Reinigung von Metallen Diese Erfindung betrifft ein verbessertes Destillationsverfahren zur Herstellung oder Reinigung von Metallen.
  • Bekanntlich können Metalle, wie Quecksilber, Arsen, Kadmium, Zink, Magnesium, Thallium und die Alkalimetalle, die bei technisch brauchbaren Temperaturen einen nennenswerten Dampfdruck besitzen, geläutert und/oder hergestellt werden durch direkte Destillation. d. h. durch Überführung des Metalls in die Dampfphase, indem das metallhaltige :Material unter normalem Druck oder, um die Destillationstemperatur herabzusetzen, unter vermindertem Druck auf erhöhte Temperatur erhitzt wird.
  • Nach einem von der Patentinhaberin gemachten Vorschlag zur Herstellung oder Reinigung von Aluminium wird erhitztes aluminiumhaltiges Material mit einem vorher in Dampf verwandelten Halogenid zur Reaktion gebracht, wodurch das Aluminium unter Bildung von Dämpfen einer Aluminiumhalogenverbindung sich verflüchtigt und das Aluminium aus den gasförmigen Reaktionsprodukten durch Kühlung derselben gewonnen wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Destillationsverfahren zur Gewinnung oder Reinigung von Metallen, außer Aluminium, die für direkte Destillation keinen genügend hohen Dampfdruck bei technisch brauchbaren Temperaturen besitzen. In diesem Zusammenhang soll der Ausdruck Metall alle Metalle außer Aluminium und die Übergangselemente zwischen Metallen und Metalloiden, wie z. B. Bor, umfassen. Dementsprechend bezieht sich der Ausdruck schwer flüchtige ?Metalle im nachfolgenden auf diese Metalle und Übergangselemente.
  • Das Destillationsverfahren der Erfindung kann angewendet werden auf unreine, schwer flüchtige Metalle, auf denen Legierungeni oder intermetallischen Verbindungen, die eire oder mehrere nicht flüchtige Metalle enthalten, ferner auf deren Verbindungen mit Elementen, die unter den Bedingungen der Reaktion schwerflüchtig sind, wie z. B. die Karbide, oder Verbindungen mit Elementen, die zwar flüchtig sind, die aber unter den Bedingungen der Reaktion in praktisch irreversibler Weise:-dissoziieren, wie z. B. viele 'Metall-Stickstoff-Verbindungen und schließlich in Gegenwart eines geeigneten Reduktionsmittels wie Kohlenstoff, auf deren Oxyde oder von Oxyden abgeleiteten Verbindungen. Der Ausdruck metallhaltiges Material in der Beschreibung und in den Ansprüchen umschließt also das unreine schwerflüchtige Metall sowohl als auch eine der erwähnten Substanzen oder Stoffgemische. Der Ausdruck Destillieren (Destillation) bedeutet in diesem. Zusammenhang (las Reinigen und Herstellen schwer flüchtiger Me-. talle durch Destillation aus Materialien, die die-. selben enthalten.
  • Die Erfindung beruht auf der Existenz niedriger Halogenide schwer flüchtiger Metalle, wie z. B. B Br, BC1, BF, CoBr, CoCI, GeBr, GeCI, MnF,-NiBr, N i C1, Sn Br, Sn Cl, Sn F, Ti Cl in der Dampfphase, in denen das Metall eine niedrigere Wertigkeit hat, als in seinen .beständigen Halogeniden, die daher bei Zimmertemperatur nicht beständig sind und deren Existenz in der Dampfphase nur durch indirekte Mittel, wie deren Absorptionspektren, bewiesen wurde. Einem Merkmal der Erfindung entsprechend werden Metalle in die Dampfphase bei Temperaturen unterhalb ihrer Temperaturen direkter Verdampfung dadurch übergeführt, daß man sich einem Gleichgewicht nähert oder es herstellt zwischen dem festen oder flüssigen metallhaltigen Material und dem Dampf eines höheren Halogenides des Metalls, wodurch der Dampf eines niedrigeren Halogenides innerhalb des entstehenden Dampfgemisches gebildet wird.
  • Unter dem Ausdruck ein höheres Halogenid ist ein Halogenid des Metalls zu verstehen, in dem das Metall eine Wertigkeit von mehr als eins hat und die ohne Zersetzung in Metall und Halogen auf Reaktionstemperatur gebracht werden kann. Wenn mehr als ein solches Halogenid existiert, wird vorzugsweise das stabile Halogenid benutzt, in dem das Metall die niedrigste Wertigkeit hat.
  • Das Metall kann aus den entstehenden Dämpfen durch Abkühlen zum Metall und zum Ausgangshalogeriid wiedergewonnen werden. Wenn jedoch (las metallhaltige Material Anlaß zur Bildung (möglicherweise) oxydierender Dämpfe oder Gase gibt, wie etwa von Kohlenoxyd im Falle der Mischung von Kohlenstoff und Metalloxyd, als metalllialtiges Material müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, die in der Technik von der carl)othermischen Reduktion von Magnesiumoxyd wohlbekannt sind, z: B. plötzliches Abschrecken der Reaktionsdämpfe oder alternativ auch Absorption des Metalls durch ein anderes Metall und nachfolgende Destillation und Abkühlung.
  • Nach einer anderen Ausführung der Erfindung wird (las höhere Halogenid ersetzt durch das Motio-oder -höhere Halogeiiid eines anderen als des zu destillierenden Metalls, «-elches Fremdmetall unter den Reaktionsbedingungen flüchtig seil, inuß, wodurch das resultierende Dampfgemisch den Dampf des anderen Metalls zusammen mit dem niedrigen und höheren Halogenid des zu destillierenden Metalls enthält. Wenn ein metallhaltiges Material benutzt wird, das nicht (niöglicher@@-eise) oxydierende Dämpfe bildet, und wenn das Halogenid des anderen (Fremd-)'letalls bestiindig ist bei oder unterhalb der Kondensationsteniperattir des zu destillierenden Metalls und in Berührung damit, wird das destillierte Metall und (las Halogenid des anderen (Fremd-)Metalls aus den lzeaktionsdämpfen durch stufenweise Abkühlung derselben zurückgewonnen.
  • Nach einer anderen .ltisführting der Erfindung kann Gebrauch gemacht x% erden \-on halogenhaltigen Stoffen, wie Halogenwasserstotten oder den Halogenen selbst, die in einer nicht \-öllig umkehrbaren Weise mit dem metallhaltigen Material unter Bildung eines Gemisches (les niedrigeren und höheren Halogenides reagieren. Derartige halogenhaltige Substanzen sind diejenigen, welche dafür bekannt sind, unter normalen Bedingungen mit dem nicht flüchtigen Metall unter Bildung der beständigen normalen Halogenide des Metalls zu reagieren. Iii einem solchen Falle führt die stufen@@-eise :11>kühlung der Reaktionsdämpfe zur Kondensation des Metalls und seines höheren Halogenides, wenn nicht das metallhaltige Material (möglicherweise) oxydierende Dämpfe oder Gase entstehen läßt.
  • Das niedrigere Halogenid ist in vielen Fällen ein Monohalogenid und muß es natürlich sein, wenn das höhere Halogenid ein Dihalogenid ist. Wenn das höhere Halogenid das Halogenid des zu destillierenden Metalls ist und (las niedrigere Halogenid ein Monohalogenid ist, lautet die Gleichung der erfindungsgemäßen Reaktion: (n - i) Me (fest) + Me X" @ n Me X (Dampf). (I) In dieser Gleichung bezeichnet Me (fest) das zu destillierende Metall in flüssigem oder festem Zustand, X das Halogen, Me X" das höhere Halogenid und Me X (Dampf) den Dampf des niedrigeren Halogenides. Wenn z. B. Bor das zu destillierende Metall ist und Bortrichlorid als 'höheres Halogenid gebraucht wird, wird die Gleichung: 2 B (fest) -1- B Cl, (Dampf) T B Cl, (Dampf). Wenn das niedrigere flalogenid ein Motiohalogenid ist und wenn das Monolialogenid eines anderen flüchtigen Metalls benutzt wird, findet die Reaktion statt entsprechend der Gleichung: Me(fest)+MaX(Dampf)zenMeX(Dainl)f)-@Ma(Dampf), in der dieBezeichnungen wie in (I) gebrauchtwerden und in der Ma X (Dampf) und Ma (Dampf) die Dämpfe des anderen Halogenides bzw. des anderen Metalls bedeuten. Wenn z. B. Bor wieder das zu destillierende Metall ist und z. B. Natriumchlorid gebraucht wird an Stelle des höheren Halogenides, wird die Reaktion durch die Gleichung dargestellt: B (fest) + Na Cl (Dampf) =;#22:B C1(Darnpf) +Na (Dampf).
    Unter den Halogeniden werden Chloride bevor-
    zugt, doch werden F luoride, Bromide und in einigen
    Fällen Jodide wirksam gefunden.
    Uni ein Metall mit für direkte Destillation zu
    niedrigem Dampfdruck vorteilhaft destillieren zu
    können, müssen entsprechend vorliegender Erfindung
    folgende Bedingungen erfüllt werden:
    i. Das \lotiolialogenid darf bei wesentlich unter-
    halb der 1Leaktionsteniperatur liegenden Tempera-
    turen nicht liestiindig sein, es kann oder kann auch
    nicht bei wesentlich über der Reaktionstemperatur
    liegenden "Temperaturen unstabil werden. Als Tem-
    peraturen wesentlich unterhalb oder oberhalb der
    Reaktionstemperatur gelten solche außerhalb des
    Temperaturbereiches, in dein die Reaktion ent-
    sprechend den weiter unten erwähnten Gleich-
    gewiclitslieiIingtingen tatsächlich ausgeführt wird.
    2. F.in lialogetiicl (h('3heres flalogenid) muß vor-
    handen sein, in <lern das Metall eine Fertigkeit von
    mehr als t hat und dessen Dampf unter den Re-
    aktionsbedingungen nicht nennenswert in Metall und
    Halogen dissoziiert.
    3. Die Wärme der Dissoziation in Metallatom
    und I lalogenatome des Dampfes des höheren Halo-
    genides, in dein das Metall die niedrigste Wertigkeit
    all seiner stabilen llalogenide besitzt, geteilt durch
    die Wertigkeit in diesem höheren Halogenid muß
    geringer sein als die \\'ürme' der Dissoziation des
    niedrigeren (unstabilen) 1lalogeniddampfes in
    Metallatom und Halogenatome, geteilt durch die
    Wertigkeit des Metalls in diesem niedrigeren Halo-
    getiid.
    .1. Wenn, entsprechend einer Ausführung der Er-
    findung, als reagierendes Halogenid das eines
    anderen als de, zu destillierenden Metalls benutzt
    wird, wobei das Metall flüchtig sein muß, so muß
    das Halogenid in Berührung mit dem zu destillieren-
    den Metall bei Zimmertemperatur und bei Tempe-
    raturen hinauf bis zur niedrigsten Kondensations-
    temperatur beständig sein, und die durchschnittliche
    Dissoziationswärnie des Dampfes dieses Halo-
    genkies in \letallatome und Halogenatome muß
    geringer sein als die entsprechende Dissoziations-
    wärme des unstabilen niedrigeren Halogenides.
    Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
    oder Reinigung von schwer flüchtigen Metallen,
    außer Aluminium, auf dem Wege der Destillation
    bestellt in der Reaktion des das besagte Metall
    enthaltenden Materials bei erhöhter Temperatur und
    vorzugsweise unter vermindertem Druck mit einem
    reagierenden Halogenid, das vor der Reaktion in
    Dampfform gebracht wurde, uni dadurch den Dampf
    des niedrigeren Halogenides des zurückzugewinnen-
    den Metalls zu bilden, und in der Wiedergewinnung
    des Metalls aus dem entstehenden Dampf durch
    liiililuiig oder :\hsorl>tion. Unter dem Ausdruck
    reagierendes llalogenid ist ein höheres Halogenid
    des zii destillierenden \letalls oder eines anderen
    jedoch flüchtigen \letalls zu verstehen, welches
    Halogenid den olieiier@\ ähtiten Bedingungen 2, 3
    bzw. 4 entspricht.
    Die Erfindung umfaßt ferner die Reaktion des
    metallhaltigen Materials bei erhöhtenTemperaturen
    mit einer Halogenhaltigen Substanz, die vor der Reaktion in Dampfform gebracht wurde, um dadurch den Dampf eines niedrigeren Halogen ides des zu gewinnenden Metalls zu bilden, und die Wiedergewinnung des Metalls aus dem entstehenden Dampf durch Kühlung oder Absorption.
  • Das Verfahren wird z. B. ausgeführt, indem man den reagierenden Halogeniddampf über das flüssige oder feste metallhaltige Material leitet, das vorzugsweise in einen Zustand übergeführt wurde, in dem es dem reagierenden Halogenid bei hoher Temperatur und niedrigem Druck eine hohe spezielle Oberfläche bietet, und dann die erhaltenen Dämpfe in einem oder mehr geeigneten Kühlern abkühlt, wodurch sie sich in Metall und das Ausgangshalogenid zersetzen.
  • Die besten Bedingungen zur Ausführung der Destillation können aus folgenden Betrachtungen Tiber das Gleichgewicht gefunden werden, die zum Zwecke der Vereinfachung für ein Monohalogenid als niedrigeres Halogenid aufgestellt wurden. Durch Leiten des Dampfes des höheren Metallhalogenides über das Metall wird sich das Gleichgewicht zwischen niedrigerem und höherem Metallhalogenid im wesentlichen entsprechend Gleichung (1) einstellen, und die Gleichgewichtskonstante ist gegeben durch: Darin bezeichnet K die Gleichgewichtskonstante, die nur von der Temperatur abhängt, und p Me 1 sowie p 11e X" bedeuten die Teildrucke des niedrigeren bzw. höheren Halogenides.
  • Wenn p0 den Druck bezeichnet, mit dem das höhere Halogenid in den Reaktionsraum eintritt, und a den Bruchteil davon, der in das niedrigere Halogenid übergeführt wird, so kann die Gleichgewichtskonstante geschrieben werden: und in dem in Frage stehenden Beispiel des Bors destilliert in einer Atmosphäre von Bortrichlorid: Diese Gleichung zeigt, daß die Reaktion um so vollständiger ist, je niedriger der Anfangsdruck oder der Anfangsteildruck des höheren Halogenides ist. Der Druck darf aber nicht zu niedrig sein, weil die je Zeiteinheit und Oberflächeneinheit des metallhaltigen Materials destillierende Menge dann zu gering wäre. Drucke von etwa o, i mm Quecksilber scheinen die Grenze für die Großproduktion zu sein.
  • Die chemische Reaktion (I) ist endotherm und wird deshalb uni so näher der Vollständigkeit kommen, je höher die Temperatur ist. Im allgemeinen ist es jedoch wirtschaftlich, sich mit einer Wirksamkeit von a = 3o bis go% zufrieden zu geben. Wenn man sich um eine höhere Wirksamkeit als x = o,9 bemüht, bringt ein relativ hoher Temperaturanstieg nur eine relativ geringe Änderung beim a hervor. Das allgemeine Prinzip, das die Destillation nach vorliegendem Verfahren beherrscht, erklärt sich leicht aus den folgenden Überlegungen über die direkte Verdampfung des -Metalls und über die Dissoziation gasförmiger niedrigerer upd höherer Halogenide in Metall und Halogen. Darin wird wieder zum Zweck der Vereinfachung das niedrigere Halogenid als Monolialogenid angenommen.
  • Die verallgemeinerte thermochemische Reaktionsgleichung für die Verdampfung eines Metalls ist: Me (fest) Me (Dampf) - L, , (1I) worin -1e (fest) und Me (Dampf) das Metall in seinem festen oder flüssigen Zustand bzw. in seinem dampfförmigen Zustand und L1 die Überführungswärme in den gasförmigen Zustand, in diesem Fall einfach die Verdampfungswärme, bedeuten. Zum Beispiel ist im Fall von Bor bei 120o°' C B (fest) = B (Dampf) - 99 50o cal, wobei die Verdampfungswärme von festem Bor bei 25° C geschätzt wurde und der angenommene Wert von ioo ooo cal auf 1200° C berichtigt wurde unter Benutzung des Wertes von 1,54 + 4,40 - 1o-3 T cal (T = absolute Temperatur) und 5 cal für die Molarwärme von festem bzw. gasförmigem Bor. Diese Verdampfungswärme ist die wichtigste individuelle Größe, die den Dampfdruck regelt, der bei der absoluten Temperatur T gegeben ist durch: weil S1, die Entropie der Verdampfung unter Normaldruck sich nicht viel bei den verschiedenen Metallen ändert.
  • Für den Dampfdruck des Bors bei ungefähr 1200° C erhält man: wobei der Wert von 36,66 und i.; für die Entropien von gasförmigem bzw. festem Bor und obige Molarwärme gebraucht wurden. Nach dieser Formel wird der Dampfdruck von Bor 1>e1 1200° C ungefähr a 10-5 mm Hg.
  • Die Konzentration in der Gasphase, d. h. der Dampfdruck für alle Zwecke der Destillation wird erhöht und die Destillation erleichtert durch irgendwelche Mittel, durch die dieWärme derÜberführung in den gasförmigen Zustand reduziert wird und die keinen gleichen oder größeren gegenteiligen Effekt auf die Entropie der Überführung in den gasförmigen Zustand 'haben. Wenn S1 unverändert bleibt, wird jede ' Herabsetzung von L1 eine im wesentlichen proportionale Verminderung der praktischen Destillationstemperatur bewirken, gemessen im absoluten Temperaturmaß.
  • Die thermochemischen Reaktionen der Dissoziation eines unstabilen niedrigeren und beständigen höheren Halogeniddampfes in gasförmige Metall-und Halogenatome sind: Me X (Dampf) =;# Me (Dampf) + X (Atom) -- Dl (III) und Me X" (Dampf) z;#!:--Me (Dampf) -t- n X (Atom) - n D (IV) wo D1 und nD die Dissoziationswärmen in Metallatom und Halogenatom der niedrigeren bzw. höheren Halogenide sind. hieraus erliiilt inan: die thermochemische Gleichung der Reaktion zur erfindungsgemäßen Überführung eines Grammatoms Metall in die Dampfphase. Durch Vergleich mit (-I) sieht man, daß dies einer Verminderung der Verdampfungswärme um entspricht, wenn Dl> D, d. h. wetiti die Dissoziationswä rine des niedrigeren Halogeriides in seine Atome größer als die des höheren Halogenides je Halogenatom ist. Im Fall von Bor und liorclilorid wird die Differenz Dl-D (bei Zimmertemperatur) 1; ooo cal, der Ausdruck cal und die Erniedrigung des Wertes von L1 = ioo ooo cal auf ist beträchtlich. Der Wert für D,-t) wurde aus denn bandenspektroskopisch geschätzten' Wert von 118 ooo cal für Dl und D wurde aus der Bildungswärme von Bortrichloriddampf (O = 122 000 cal) und der Dissoziationsenergie des Chlormoleküls (D= = 5690o cal) berechnet. In gleicher Weise kann gezeigt werden, däß im allgemeinen die Bedingung Dm > D ist, wo m D," die Dissoziationswiirtne des gasförmigen niedrigeren Halogeiiides in Metallatom und seine m Halogenatome sind. Wenn die Differenz (D", - D) positiv ist, ist die Destillationsreaktion entsprechend der Erfindung weniger endotlierin als die direkte Verdampfung. und findet daher bei niedrigeren Temperaturen statt.
  • Eine derartige I)itterenz der durchschnittlichen Dissoziationsenergien des niedrigeren und des höheren Halogenides '.tann in den Halogeniden derjenigen Metalle erwartet werden, in denen, wie sich aus den Spektren der Metallatome und Ionen ergibt, die Bindungselektronen des '\tetallatoins in dem höheren Halogeiiid nicht alle energiemäßig gleichwertig sind. ganz besonders wenn sie nicht alle von derselben Art sind. Zum Beispiel sind von den drei Bindungselektronen der Borhalogeniden eines ein 2 p und zwei 2 S Elektronen. Die erwähnte Differenz darf jedoch nicht so groß sein, daß sie das niedrige Halogenid bei Ziinnierteinperattir stabil macht.
  • Genau gleiche Berechnungen können angestellt werden, wenn das reagierende Ilalogetiid das eines anderen flüchtigen -Metalls ist.
  • Der Unterschied der Entropie zwischen der . Gleichgewichtsreaktion entsprechend der vorliegenden Erfindung und direkter Destillation kann eine Auswirkung nach beiden kichtungen haben, wirkt jedoch im allgemeinen im Sinne einer weiteren Herabsetzung der Destillatiotsteinperatur. Diese Wirkung ist gewöhnlich nicht entscheidend, besonders nicht bei schweren Metallen.
  • Die zur Ausführung der erfindungsgemäßen Destillation in einer Atmosphäre von höheren Halogeniden geeignete Temperatur kann man aus finden. Hierin bedeutet K die Gleichgewichtskonstante, li die Reaktionswärme in cal und s ist die Reaktionsentropie, alle bei der absoluten Temperatur T. Die Reaktionswärme ist gegeben durch: Darin bedeutet m Dm die Dissoziationswärme des gasförmigen niedrigeren llalogenides in Metallatome und Halogenatome, D2 die Dissoziationswärme des gasförmigen Halogenmoleküls, L, undL2 die Verdampfungswärme des Metalls bzw. des höheren Metallhalogenides und (Q die Bildungswärme des festen höheren Metallhalogenides aus festem Metall und gasförmigem Halogen. Die Dissoziationswärme der niedrigen Metallhalogenide m D," wurde für eine große Zahl solcher Halogenide, besonders der Monohalogenide hinreichend genau aus ihren Bandenspektren bestimmt. In Ermangelung dessen muß sie durch Analogie und Interpolation unter Berücksichtigung der Ionisationsenergien des Metallatoms in seine verschieden geladenen Ionen geschätzt werden.
  • Die Reaktionswärme h muß in bekannter Weise auf Reaktionstemperatur korrigiert werden. Bei Benutzung der Werte von 9 und 20 für die Molarwärmen von Bormonochlorid bzw. Bortrichlorid wird die Wärme h der Bildung von Bormonochlorid aus Bortrichlorid und Bor bei 1200° C 150 000 cal.
  • Die Entropie der Reaktion unter normalem Druck ist gegeben durch: die Entropien des festen oder flüssigen Metalls und des gasförmigen höheren und niedrigeren Halogenides bezeichnen. Diese Entropien sind entweder gemessen worden oder sie können errechnet oder geschätzt werden und müssen ebenfalls auf Reaktionstemperatur berichtigt werden.
  • Die Entropie von 130r bei 25° C wurde z. 13. geschätzt (S ,s = 1,7), die Entropie von Bortrichlorid ist bandenspektroskopisch berechnet worden. (S Bei, = 65,6), und die Entropie von Bormonoc'h,loriddampf ist interpoliert und geschätzt worden. Der Wert von 53 wurde angenommen. Die Unsicherheit ist für alle praktischen Zwecke ganz vernachlässigbar. Mit diesen Werten und denselben Molekularwärmen wie vorhin berechnet, beträgt die Entropie der Reaktion bei 1200° C 92. Die Gleichgewichtskonstante wird daher bei 120o° C: Entsprechend dieser Gleichung wird Bortrichlorid von etwa io mm Hg Druck in Berührung mit Bor bei etwa 12090 C in einem Ausmaß zu Bormonochlorid umgewandelt, das einem scheinbaren Sättigungsdruck von etwa 2o mm Hg entspricht, eine sehr beträchtliche Steigerung über den wirklichen Sättigungsdruck von Bor, geschätzt auf etwa 7,i0-5 nim Hg. Eine sehr beträchtliche Zunähme der Destillation wurde experimentell verwirklicht, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt ist.
  • Völlig analoge Gleichungen bestimmen die Reaktionstemperatur, wenn der Halogeniddampf eines flüchtigen Metalls als reagierender Halogeniddampf benutzt wird.
  • Wie bereits erwähnt, werden die Fluoride und Chloride bevorzugt, doch auch Bromide können sehr wirksam sein. Jodide sind weniger wirksam, weil die Gleichgewichte bei höheren Temperaturen durch die im allgemeinen viel geringeren Bindungsenergien zwischen Metall und jada.tom und zwischen Jodatomen selbst im entgegengesetzten Sinn beeinflußt werden, was zu freien Jodatomen im Gleichgewichtsgemisch führt und dadurch die für die Verflüchtigung des Metalls wirksame Reaktion vermindert oder unterdrückt.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird der reagierende Halogeniddampf, entweder der eines höheren Halogenides des zu destillierenden Metalls oder eines anderen geeigneten Metalls, bei erhöhten Temperaturen mit dem metallhaltigen Material inBerührung gebracht, vorzugsweiseunter vermindertem Druck oder in Mischung mit einem Inertgas, das selbst unter normalem oder Übernormalem Druck steht. Zu diesem Zweck wird das metallhaltige Material in einen Zustand übergeführt, in dem es dem Halogeniddampf eine hohe spezifische Oberfläche darbietet. Wenn es bei der Reaktionstemperatur fest ist, wird es vorzugsweise als grobes Pulver angewandt, lose oder in Form poröser Briketts. Ist es flüssig, wird es als Film oder in Form von Tropfen über ein nicht reaktionsfähiges Material von hoher spezifischer Oberfläche ausgebreitet, oder es kann als ein Spray im höheren Halogeniddampf oder seiner Mischung mit Inertgas zerstäubt werden.
  • Der reagierende Halogeniddampf kann in die eigentliche Reaktionskammer vorzugsweise unter vermindertem Druck oder m einem indifferenten Trägergas unter reduziertem, atmosphärischem oder erhöhtem Druck eingeführt werden. Der reagierende Halogeniddampf kann auch in der Reaktionskammer erzeugt werden, indem man eine feste oder flüssige Substanz bei geeigneter Temperatur einbringt, aus der beim Erhitzen höhere Halogeniddämpfe entsteheit, z. B. das flüssige oder feste höhere Halogenid oder eine Verbindung, z. B. ein Komplexhalogenid, das in den reagierenden Dampf oder Dämpfen und in feste Stoffe oder Flüssigkeiten ohne nennenswerten Dampfdruck oder in inerte oder unschädliche Dämpfe dissoziiert. Im Fall von Bor als zu destillierendes Metall und Bortrifluorid als höheres Halogenid, kann z. B. dieses Gas in der Reaktionskammer durch Einführen von Natrium- oder Kaliumborfluorid in diese erzeugt werden.
  • ' Das reagierende Halogenid im Gleichgewicht mit dem niedrigeren Halogenid kann auch in der Reaktionskammer erzeugt werden durch Einführung solcher Substanzen wie ein Halogen, z. B. Chlor, oder Halogenwasserstoff, z. B. Chlorwasserstoff, die zur Bildung des höheren Halogeni@es durch Reaktion mit dem metallhaltigen Material führen. Zum Beispiel kann Bor durch Reaktion zwischen Borkarbid und Chlor destilliert werden, um das Gleichgewichtsgemisch von Bormonochlorid und -trichlorid zu bilden.
  • Abhängig von der Natur des benutzten Halogenides und des metallhaltigen Materials sowie der Durchführung der Destillation kondensiert das Halogenid entweder völlig getrennt vom Metall oder in einem wechselnden Grad mit ihm vermischt. Eine notwendige Bedingung für die getrennte Kondensation ist, daß der Dampf, der mit dem metallhaltigen Material in Berührung gebracht wurde, sich im ungesättigten Zustand befindet, d.'Iii. also mit einem Halogeniddampf von einem Druck oder Teildruck, der niedriger ist als der Dampfdruck des Halogenides bei der Berührungstemperatur. Dies kann erreicht werden z. B. durch praktisches Kocistanthalten des Druckes im System und durch Halten der Reaktionstemperatur) über der Verdampfungstemperatur des Halogenides oder durch Expandierenlassen oder Verdünnen des Halogeniddampfes vom Verdampfungsort zum Ort der Reaktion bei praktisch gleicher Temperatur dieser beiden Orte oder durch Kombination dieser zwei ,Maßnahmen. Wenn der Teildruck des höheren Halogenides unter den geeigneten Reaktionsbedingungen im Vergleich mit seinem Dampfdruck bei der Reaktionstemperatur (stark ungesättigter Dampf) gering ist, kondensiert das :Metall bei viel höheren Temperaturen als das Halogenid und darum völlig getrennt von demselben.
  • Es ist darum vorteilhaft, solche Halogenide für die Reaktion zu gebrauchen, welche unter (lern im System herrschenden Druck weit urfiter der Reaktionstemperatur sieden oder sublimieren (niedrig siedende oder sublimierende Halogenide). In diesem Fall wird das Halogenid nach der Reaktion entweder bei viel niedrigeren Temperaturen kondensiert oder in dem System in Umlauf gehalten, indem man den Metallkühler und alle anderen Teile des Systems einschließlich der Umlaufpumpe über der Kondensationstemperatur des 1Ialogenides hält. Wenn das Halogenid kondensiert werden vorzugsweise tvenigstens zwei Halogenidkühler ange-,vandt und abwechselnd als Halogellidkühler und Halogenidverdampfer benutzt, wodurch dieselbe Menge Halogenid wiederholt für die Reaktion mit dem metallhaltigen Material verwendet wird, im wesentlichen ohne die Destillation zu unterbrechen. Getrennte Kondensation oder Umlauf lassen sich leicht anwenden, wenn z. I3. Bor in einem Strom von Bortrichlorid destilliert wird. Wenn anderseits der Dampfdruck des höheren Halogenides bei Reaktionstemperatur vergleichbar mit, aber größer als dessen Druck in der Reaktionsmischung (ungesättigter Dampf näher der Sättigung) ist, kondensiert das Metall teilweise zusammen mit dem höheren Halogenid und muß davon durch mechanische oder sonstige Mittel, z. 13. durch Schmelzen und Seigern, getrennt werden. Es ist darum sehr vorteilhaft, das reagierende Halogenid, seinen Druck und die Reaktionslledingungen so zu wählen, daß die Kondensationstemperatur des Halogenides niedrig im Vergleich zur wirklichen Reaktionstemperatur ist. Wenn das kondensierte Halogenid nur relativ wenig destilliertes Metall enthält, kann es ohne weitere Trennung wieder benutzt werden ohne Gefahr, die folgende Ausbeute oder Ausbeuten nennenswert zu vermindern.
  • Das Metall kann schließlich wiedergewonnen werden aus dem Dampf durch Absorption mittels eines geeigneten Absorptionsmittels, z. B. eines anderen flüssigen oder festen Metalls, aus dem es nachher abgetrennt wird.
  • Im wesentlichen kann durch dasselbe Verfahren ein Metall oder eine Gruppe von Metallen A von einem Metall oder eine Gruppe von Metallen B befreit werden, mit dem es gemischt oder legiert wird, indem man entsprechend der vorliegenden Erfindung die Mischung dein Destillationsverfahren unter Bedingungen unterwirft, die für die Destillation des ,-letalls oder der Metalle 13 geeignet sind. Man erhält dadurch das Metall oder die Metalle .1 als Destillationsrückstand praktisch frei vorn Metall oder den Metallen 13.
  • Beispiel Etwa 22% Eisen und 8% Kohlenstoff enthaltendes Bor wurde der Destillation, entsprechend vonliegender Erfindung, unter Benutzung von Rortrichlorid als höheres Halogenid tuiterworfen.
  • Der Destillationsturm bestand aus einem Stahlrohr innen gut kalorisiert ulid finit einen Rohr aus Tonerde (A1203) gefüttert. Das untere Ende des Tonerderohres war auf eine poröse Scheibe aus Tonerde aufgepaßt, auf die <las horlialtige Material gelegt wurde.
  • Der mittlere Teil de: Stahlrohres bildete einen Teil eines elektrisch beheizten Vakuumofens. Das untere Ende des Stalilrolires war vakuumdicht mit dem Bortrichloridbehälter verbunden. Die Verbindung schloß ein Vakuumventil ein. Das obere Ende des Stahlrohres war vakuumdicht mit dem Bortrichloridkühler verbunden, der selbst mit einer zweistufigen Olvakuuinl>uinlle verbunden war. Die Pumpe gestattete, das ganze System auf einen Restdruck von weniger als 0,02 mni Hg zu evakuieren. Das borltaltige Material war ztt einem grollen Pulver zerkleinert worden, so daß es auf einen' 3j-Jlaschen-Sieb zurückblieb und durch eint 2o-\lasclien-Siel) hindurchging. Es wurde danach auf die por<ise Scheibe am Boden des Tonerderohres gebracht. Der Bortrichloridbehälter und die Kühler wurden zuerst auf die Temperatur von flüssiger Luft gekühlt, das ganze System evakuiert und die Pumpe während der ganzen Destillation in Betrieb gehalten.
  • Der Ofen und mit ihm das borhaltige Material wurde dann auf ungefähr 120o° erhitzt, worauf der Bortrichloridbehälter auf etwa rund - ioo° C aufgewärmt wurde. Praktisch reines Bor kondensierte innerhalb des Totierderohres in Form einer dicken Kruste bei einer Temperatur von schätzungsweise etwa iooo° C. " Die 1NIetige des unter diesen Bedingungen destillierten 130r war tim ein Vielfaches größer als die sehr kleine Menge, welche ohne den Bortrichloridstrom destillierte.
  • In einer anderen Versuchsreihe wurde Nickel in einer Form 'hoher spezifischer Oberfläche im Innern eines Tonerde- oder Graphitrohres erhitzt, das an beiden Enden offen und in ein Rohr aus Mullft eingepaßt war. Frisch sublimiertes Nickelchlorid, das sich in eiiiein Schiffchen aus Tonerde befand, wurde gleichfalls ins Innere desselben Mullitrohres an seinem geschlossenen Ende gebracht. Das andere Ende, das kalt gehalten wurde, war mit dem evakuierten System verbunden.
  • Zwei Drittel der Länge des Mullitrohres anschließend an dieses geschlossene Ende konnte von zwei Ofen erhitzt werden. Diese waren so gestellt, daß das N ickelchloridschiffchen und das Nickel unabhängig auf die gewünschten Temperaturen gebracht werden konnten, wobei zwischen beiden Ofen ein gelindes Temperaturgefälle bestand.
  • Für jeden Versuch wurde das System zuerst evakuiert, bis der Druck in dem System auf unter i0-3 nim Hg gefallen war. Dann wurde das Nickel auf die gewünschte Temperatur gebracht und schließlich das Nickelchlorid erhitzt.
  • In einer Reilie von Versuchen war die Verdampfungstemperatur des Nickelchlorides auf etwa 6.1o° C gehalten und das Nickel auf etwa iooo° C erhitzt worden. Nickel, obgleich nur in geringen Mengen im Verhältnis zur Metige des Nickelc'hlorides, kondensierte während des Betriebes teilweise als kleine graue Kristalle und teilweise als graues schwarzes Pulver in der kühleren Zone des feuerfesten Rohres. Das schwarze Pulver wurde röntgengraphisch als fein verteiltes Nickel in seiner gewöhnlichen flächenzentrierten kubischen Kristallform identifiziert. Die Kondensation des Nickels fand schätzutigs@veise zwischen 60o bis 700° C statt. Die Kondensationszone des Nickels war der des Nickelchlorides benachbart und überdeckt sich teilweise mit dieser.
  • Bei Versuchen. bei denen das Nickel in genau derselben Weise und auf dieselbe Temperatur jedoch in Abwesenheit von Nickelchlorid erhitzt wurde, konnte kein Destillat festgestellt werden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: t. \"erfahren zur Herstellung oder Reinigung eines schwerflüchtigen Metalls, außer Aluminium, durch Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß das das betreffende Metall enthaltende Material bei erhöhten Temperaturen und bei vorzugsweise erniedrigtem Druck in Reaktion mit einem reagierenden Halogenid gebracht wird, das vor der Reaktion in die Dampfphase übergeführt wurde, um dadurch den Dampf des niedrigeren Halogenides zu bilden, und das Metall aus dem entstehenden Dampf durch Kühlung oder Absorption wiedergewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeic'linet, daß der benutzte Halogeniddampf unter den Bedingungen seiner Reaktion mit dem metallhaltigen Material ungesättigt in bezug auf das feste oder flüssige Halogenid ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter den in der benutzten Apparatur herrschenden Bedingungen die Reaktionstemperatur höher ist als die Temperatur der Verdampfung des Halogenides.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion unter vermindertem Druck oder/ und in Gegenwart eines zum schwer flüchtigen Metall inerten Gases oder Dampfes ausgeführt wird.-
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche i bis ,4, dadurch gekennzeichnet, daß ein niedrig siedendes oder sublimierendes Halogenid oder eine ein solches enthaltende Substanz benutzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall und das Halogenid in getrennten Zonen kondensiert werden. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Halogenidkühler angewendet und wechselweise als Halogenidkühler und als Halogenidverdampfer benutzt werden, so daß dieselbe Menge Halogenid wiederholt ohne wesentliche Unterbrechung der Destillation zur Reaktion mit dein metallhaltigen Material 1>eni;tzt wird. B. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Zone, in der das Metall kondensiert wird, zwischen der Kondensationstemperatur des Metalls und der des Halogenides gehalten und so das Halogenid im wesentlichen kontinuierlich in der Dampfphase gehalten wird. g. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das metallhaltige Material in einer dispersen Form, d. h. in Form von Pulver oder Tropfen mit einer 'hohen spezifischen Oberfläche, in die Reaktion gebracht wird. io. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine halogenhaltige Substanz anstatt eines Halogenides benutzt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974695C (de) * 1951-09-05 1961-03-30 Fulmer Res Inst Ltd Verfahren zum Herstellen von Titan

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DE974695C (de) * 1951-09-05 1961-03-30 Fulmer Res Inst Ltd Verfahren zum Herstellen von Titan

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