DE662627C - Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen

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DE662627C
DE662627C DEP63553D DEP0063553D DE662627C DE 662627 C DE662627 C DE 662627C DE P63553 D DEP63553 D DE P63553D DE P0063553 D DEP0063553 D DE P0063553D DE 662627 C DE662627 C DE 662627C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/20Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms
    • C07C17/202Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction
    • C07C17/208Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction the other compound being MX

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Description

  • Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen Man hat bereits vorgeschlagen, Fluorverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe durch Behandeln von halogenierten Kohlenwasserstoffen mit gewissen Schwermetallfluoriden, insbesondere mit Antimonfluoriden oder Silberfluorid, herzustellen, doch sind diese Verfahren «regen der Kostspieligkeit von Antimon- oder Silberfluoriden unwirtschaftlich. Man hat zwar auch schon versucht, zum Fluorieren halogenierter organischer Verbindungen Kaliumfluorid zu verwenden, doch zeigte nur der Chloressigsäureäthylester einige Neigung, bei Verwendung dieses Fluorids in kochender alkoholischer Lösung die entsprechende Fluorverbindung zu liefern, wohingegen Versuche, Tetrabromäthan, Bromessigsäureäthylester und Dichloressigsäureäthylester mit Hilfe von Kaliumfluorid zu fluorieren, vollständig fehlgeschlagen sind. Angesichts dessen konnte aus diesen Versuchen nur der. Schluß gezogen werden, daß Kaliumfluorid im allgemeinen kein brauchbares Mittel zum Fluorieren halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoffe ist. Erfindungsgemäß werden nun Fluorverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe oder ihrer Arylverbindungen in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise in der Weise gewonnen, daß man einen aliphatischen halogenierten Kohlenwasserstoff oder dessen Arylverbindungen, der ein Halogen von höherem Atomgewicht als Fluor enthält, mit einem Leichtmetallfluorid, insbesondere einem Alkali- oder Erdalkalifluorid oder mit Gemischen von solchen, behandelt, wobei auch eine Antimonverbindung, wie z. B. Antimonpentachlorid oder Antimontrichlorid (letzteres in Gegenwart von freiem Chlor) und gegebenenfalls auch Ammoniumchlorid, mitverwendet werden kann.
  • Die Erdallcalimetallfluoride sind aus dein Grunde ein ganz besonders vorteilhaftes Ausgangsmaterial für die Herstellung fluorierter aliphatischer Kohlenwasserstoffe, weil sie einmal leicht und billig herstellbar sind, übrigens auch, insbesondere das Calciumfl.uorid, i2i rohem oder unreinem Zustande Verwendung finden können und deshalb ungleich wirtschaftlicher sind als die bisher vorgeschlagenen teuren Schwermetallfluoride. Außerdem sind sie auch in ihrer Wirkung wesentlich besser als diese, weil die für diese Zwecke bisher hauptsächlich verwendeten Antimon- und Silberfluoride unterhalb der Reaktionstemperaturen schmelzen.
  • Bei der einfachsten Ausführungsform des neuen Verfahrens wird ein aliphatischer halogenierter Kohlenwasserstoff, wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Hexachloräthan oder Tetrachloräthan, mit einem Leichtmetallfluorid in der Weise behandelt, daß man denselben verdampft und die Dämpfe durch das oberhalb 35o° erhitzte Fluorid leitet. Die aus dem Reaktionsgefäß entweichenden Dämpfe werden durch einen gekühlten Kondensator geführt, der sich abscheidende, unverändert gebliebene halogenierte Kohlenwasserstoff wird in das Reaktionsgefäß zurückgeführt und die Fluor enthaltenden Gase zur Reinigung durch einen Wäscher geleitet, wonach die gereinigten Gase in einem Kondensator oder aber unter Wasserkühlung durch Druck verflüssigt werden.
  • Bei der Fluorierung von Tetrachlorkohlenstoff mittels Caleiumfluorid findet zweckmäßig die in der Zeichnung schematisch veranschaulichte Apparatur Verwendung. Das mit 7 bezeichnete Reaktionsrohr enthält das Calciumfluorid, in das die Heizvorrichtung 2 mit Thermoelement i zum Messen der Temperatur, die das Fluorcalcium erreicht, eintaucht. Das untere Rohrende des senkrecht stehenden Reaktionsrohres 7 steht mit dem das Chlorid vergasenden Verdampfer io in Verbindung, der über einem Heizofen 12 angeordnet ist. Ein auf dem Untersatz g ruhender elektrischer Ofen 6 umgibt das Rohr 7, ein Regler 4 dient zur Überwachung der Wärmeleistung des Ofens. Vom oberen Ende des Rohres 7 führt eine Leitung 16 zum Verdichter 5, dessen Boden mit der den Chlorkohlenstoff zurückführenden Leitung $ verbunden ist. Das obere Ende dieser Leitung bildet eine Flüssigkeit und Gase scheidende Vorrichtung 17 mit Gasauslaß 18 zu den Wäschern 13, 14 und 15 hin, die ihrerseits mit dem gekühlten Kondensator und Sammler 20 in Verbindung stehen. Die Vorrichtung 17 ist mit einer den Rückfluß messenden periodischen Hebereinrichtung 21 ausgestaltet, und ein kalibrierter Sammelverdichter i9 ist zwischen den Wäschern und dem letzten Sammler 2o eingeschaltet. Der Rückflußmesser 21 und der messende Sammler 2o sind ohne Einfluß auf den Arbeitsgang.
  • Für den Betrieb wird zunächst der Heizstrom des Ofens 6 eingeschaltet, um das im Retortenrohr 7 befindliche Fluorcakium auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Danach wird dann der Tetrachlorkohlenstoff im Behälter io mittels der Heizvorrichtung 12 verdampft und durch das Calciumfluorid geschickt, wobei ein Teil in Fluoride umge-@.wandelt wird, die weit unter dem Siedepunkt des Tetrachlorkohlenstoffs zum Sieden kommen. Das Gasgemisch zieht aus dein Reaktionsrohr durch den Kondensator 5, der durch Wasser oder in anderer Weise entsprechend gekühlt wird. Der größere Teil des Tetrachlorkohlenstoffs wird hier verflüssigt und, mit den verschiedenen Gasen bei der Temperatur des Kondensators gesättigt, von den gasförmigen Fluorverbindungen geschieden. Der verdichtete Tetrachlorkohlenstoff geht in den Behälter io zurück, während die nicht verdichteten Gase zu den Wäschern ziehen. Von den drei dargestellten Wäschern enthält 13 eine schwache N'atriumhydroxydlösung zur Aufnahme von Siliciumverbindungen oder saurer Gase, wie Chlor und C 02, 14 ebenfalls verdünnte Kaliumhydroxydlösung zur völligen Beseitigung von Siliciumverbindungen u. dgl., während 15 zur Aufnahme von Wasserdampf mit Chlorcalcium beschickt ist. Von den Wäschern gehen die Gase weiter zum Kondensator i g, wo das Produkt gemessen werden kann. Ist dies geschehen, so wird die Temperatur im Kondensator ig erhöht und das Produkt zum Sammler 2o überdestilliert. Man kann es aber auch direkt unter Fortlassung des Kondensators i9 sammeln und durch mäßigen Druck und Wasserkühlung verflüssigen.
  • Das Calciumfluorid kann gefälltes Fluorcalcium oder natürlicher Flußspat sein und in pulveriger oder gekörnter Form Anwendung finden, wobei stets darauf zu achten ist, daß einmal die Feststoffe mit den T etrachlordämpfen in innige Berührung kommen und recht gleichmäßig und glatt durch die Feststöffmasse ziehen. Schnell verlaufende Reaktionen erhält man mit recht fein gepulvertem Calciumfluorid, selbst wenn dieses vorher zu Pillen oder Kornform verarbeitet wird. Zerkleinerter und auf eine Korngröße von 5 bis 7 inm Durchmesser gebrachter Flußspat reagiert nur sehr langsam, während bei Pulverform eine schnelle Reaktion erfolgt, auch wenn das feine Pulver vorher zu Pillen oder Körnern von etwa o,6 cm Durchmesser geformt worden ist. Als Bindemittel hat sich bei dieser Formgebung ein Zusatz von etwa 2 % Ca Cl, zum gepulverten Ca F2 bewährt. Zweckmäßig verwendet man sehr reinen Flußspat, da größere Mengen von Verunreinigungen die Reaktionsgeschwindigkeit in unwirtschaftlichem Grade herabsetzen.
  • Bei geeignetenArbeitsbedingungen verläuft die Reaktion sehr flott, beispielsweise konnten 9o kg Reaktionsprodukt auf je 0,30 ms Ofenraum in 24 Stunden gewonnen werden. Auch fällt die Umwandlung recht hoch aus, indem über 3011, des durch das Reaktionsrohr geschickten Tetrachloriddampfes bei nur einem Durchgang durch die Calciumfluoridmasse in Chlorfluoride umgewandelt wurden. Eine Temperatur von q.5o bis 55o' führt schon zu einer befriedigenden Reaktionsgeschwindigkeit, obschon man auch bei niedrigerer Temperatur die gleichen Produkte, jedoch nur bei entsprechend größerem Zeitaufwande, erhalten kann.
  • Im allgemeinen entsteht immer nur wenig oder kaum C F, (KP--1361) und C F3 Cl (KP.-83'), während die wesentliche -Ausbeute aus höher siedendem CF.C12 (Kp. etwa -25') und C F C13 (Kp. etwa 25') besteht neben etwas C C14 (KP- 77'), das vom CF,C12 und CFCI3 aus der Scheidevorrichtung i7 mitgenommen wird. Durch Regelung der Temperatur im Verdichter 5 kann man das mit dem C F2 C12 mitgehende C F C13 nach <lern Austritt aus dem Reaktionsgefäß zur Umwandlung in C F2 Cl. in den Verdampfer -zurückleiten oder mit dem C F. Cl.> mitziehen und verdichten lassen, von dem es dann zugleich mit etwaigem C Cl, durch Rektifikation abgeschieden werden kann. So läßt sich leicht ein Rohprodukt erhalten, das in der Hauptsache aus CF, C12 mit wenig C F C13 und Spuren von C C14 besteht, wenn das C C14 langsam zugeleitet und die Temperatur des Kondensators 5 niedrig, etwa auf o°, gehalten wird, da dann der größere Teil des gebildeten C Cl, F mit dem C Cl, zurückgeleitet wird. Die Bildung von C C13F nimmt mit jeder schnelleren Zuleitung des C C14 zum Reaktionsrohr und mit höheren Temperaturen von etwa 40 bis 5o° im Kondensator 5 zu, so daß das C C13 F unverdichtet abgehen kann.
  • Die Reaktion wird durch das sich bildende Chlor calcium nur wenig aufgehalten, und unter gehörig geregelten Verhältnissen wird ein großerTeil der Calciumfluoridbeschickung, gewöhnlich über 300/0, wirtschaftlich nutzbar gemacht, bevor die Reaktion so weit sinkt, daß sie umwirtschaftlich wird. Man befreit dann den Rückstand durch Auswaschen vom Chlorcalcium und führt ihn dein Reaktionsgefäß wieder zu. Werden zu hohe Temperaturen und übermäßig langes Verbleiben der Dämpfe im Reaktionsgefäß vermieden, so tritt auch nur wenig Zersetzung des Tetrachlorkohlenstoffes durch Nebenreaktionen ein.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei q.00° die Reaktionsgeschwindigkeit nur etwa 1/1o der bei 5oo° erreichbaren beträgt und bei 35o° sogar nur etwa 1/l00, während unter 35o° ein erheblicher und steigender Verlust infolge von Nebenreaktionen auftritt. Bei 6q.4.° verursacht der eutektische Punkt für Ca F2 und Ca C1, Schmelzung, daher arbeitet man am besten bei Temperaturen zwischen 350° und dem Schmelzpunkt des gebildeten Chlor-Fluorcalcium-Gemisches, zweckdienlichst zwischen.I5o und 55o0.
  • Im folgenden soll nun das Verfahren an einigen Ausführungsbeispielen eingehend erläutert werden.
  • Beispiel i Ein waagerecht gelagertes Reaktionsrohr von q. cm Innendurchmesser wurde mit 175 g gefälltem Calciumfluorid beschickt, das .den Rohrquerschnitt in einer Länge von etwa 22 cm fast füllte und ein Volumen von etwa 270 ccm besaß, worauf das Rohr auf 5oo° erhitzt und dann Tetrachlorkohlenstoff in Dampfform durchgeschickt wurde. Abgesehen vom waagerechten Reaktionsrohr entsprach die Apparatur der Zeichnung. In 61/2 Stunden wurden 5o ccm eines flüssigen. Produkts erhalten, das bei etwas über -30° siedete und von dem mehr als die Hälfte unter -io° abdampfte, somit also in der Hauptsache CF, C12 war. Die Herstellungsgeschwindigkeit entspricht ungefähr einer Ausbeute von' 33 kg auf je 0,3 cbm Reaktionsraum innerhalb 2q. Stunden.
  • Beispiel 2 Gefälltes Calciuinfluorid wurde zu Pillen von g min Durchmesser geformt und dann zerkleinert, 390 g der körnigen Masse wurden in ein Hartglasrohr von 5 cm Durchmesser gefüllt und nahmen einen Raum von ungefähr 350 ccm ein. Der mit 23o g C C14 beschickte Verdampfer io wurde dann beheizt, und die entstehenden Dämpfe wurden ioo Minuten lang durch das Rohr geschickt, dessen Temperatur auf 5oo° gehalten wurde, während der Kondensator 5 auf o° gehalten wurde.
  • Es zeigte sich, daß :2i2 g C Cl, vergast waren und 136g eines flüssigen Produkts sich in dem bei -8o° gehaltenen Verdichter i 9 gesammelt hatten. Es wurde nun der Verdampfer von neuem mit C C14 beschickt und der Arbeitsvorgang weitere 16o Minuten lang fortgesetzt, wobei 192 g C". C14 verschwanden und weitere i i i g des flüssigen Produkts sich bildeten, somit zusammen 4049 C C14 verbraucht wurden und während der 26o Minuten 247 g flüssiges Produkt entstanden. Der feste Rückstand im Reaktionsrohr wog 445 g, die Gewichtszunahme zufolge teilweiser Umwandlung von Ca F2 in - Ca C12 betrug 5 5 g.
  • Im Durchschnitt zogen dabei etwa io g C Cl,-Dampf in der Minute in das Reaktionsrohr. Das flüssige Produkt wurde darauf in einem anderen Gefäß abgedampft, und die Dämpfe wurden in einem auf -80° gehaltenen graduierten Kondensator aufgefangen. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis dieser Destillation und gibt die Beschaffenheit des Endprodukts an.
    Ungefähre
    Bestandteile Flüssigkeit Gewichts-
    des Produkts (in `g) prozente der
    Bestandteile
    CF4 und CF,C1
    (Kp unter - 78°) 0 0
    CF2C12
    (Kp ungefähr-25°) 172 73
    CFCl3
    (Kp ungefähr -i- 25°) 56 24
    CCl4 .............. 6 3
    234 xoo
    Das aufgefangene Produkt besteht aus einem Gemisch von im wesentlichen C F2 Cl, und C F Cl, Die in dem Beispiel nutzbar gemachte Menge an Ca F2, d. h. der in C F2 C12 und C F Cl, umgewandelte ursprüngliche Fluorgehalt, betrug ungefähr 3304.
  • Beispiel 3 Hier wurde natürlicher Flußspat verwendet, gepulvert, zu Pillen geformt und wieder zu körnigerMasse zerbrochen. DieReaktionstemperatur betrug 500°. Es wurden in 245 Minuten 519 Produkt erhalten und dabei 9o g C Cl, verbraucht.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit entsprach einer Gewinnung von 24,5 kg in 24 Stunden auf je 30 cbm Ca F2 Beschickung in der Reaktionszone. '
    Ungefähre
    Bestandteile Flüssigkeit Gewichts-
    der Produkte (in g) prozente der
    Bestandteile
    CF2C12............ 28,3 66
    CFClrs . . . . . . . . . . . . . 16,5 35
    C C14 .............. z,8 .¢
    Bei dieser Zusammensetzung des Produkts berechnet sich aus dem aufgefangenen C FZ C12 und C F Cl, ein Verbrauch von 68 °(o C Cl,.
  • Beispiel 4 45o g zerkleinertes NTaF werden im Reaktionsrohr auf 5zo bis 57o° erhitzt, worauf Tetrachlorkohlenstoffdämpfe in das Rohr geleitet werden. Das Produkt bildete sich etwas langsamer als bei Verwendung von Fluorcalcium, und nach 3i/2 Stunden wurde ungefähr i ccm je Stunde aufgefangen. Es hatte dieselben Eigenschaften wie das aus Fluorcalcium gewonnene. Im vorstehenden sind Ausführungsbeispiele des Verfahrens ohne Verwendung einer Antiinonverbindung beschrieben worden. Das Verfahren umfaßt aber auch die Reaktion eines Leichtmetallfluorids mit einem halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff und einem Antimonsalz. Wenn das Antimonsalz ein fünfwertiges ist, so verläuft die Reaktion besonders glatt nach folgender Gleichung: 2 KF -f- Sb0h + CCi4 - C Cl"F2 -[- 2 K Cl -E- Sb Cl,; Bei Verwendung eines dreiwertigen Antimonsalzes soll gleichzeitig auch noch freies Chlor anwesend sein.
  • Um hoheAusbeuten zu erhalten und Nebenreaktionen zu verhüten, verwendet manzweckmäßig möglichst reine und wasserfreie Ausgangsstoffe. Auch läßt sich das Verfahren noch durch Mitverwendung von Ammonium= Chlorid fördern.
  • Beispiel 5 Ein inniges Gemisch aus 6 Teilen trockenen Ammoniumchlotids und 5 Teilen trockenen Calciumfluorids wird etwa in einem Glasrohr bis zu beginnender Sublimation erhitzt, worauf ein völlig verdampftes Gemisch aus io Teilen Tetrachlorkohlenstoff und i Teil Antimonpentachlorid langsam über die erhitzte Masse im Glasrohr geleitet wird. Die abziehenden Dämpfe werden wie im Beispiel i und 2 behandelt, entweder sofort oder nachdem man sie nochmals durch das Glasrohr geschickt hatte. Durch fraktionierte Destillation wurde Fluortrichlormethan, Difluordichlormethan und etwas Tetrachlorkohlenstoff erhalten.
  • In den vorstehenden Beispielen ist die Fluorierung von Tetrachlorkohlenstoff beschrieben worden. In gleicher Weise können auch andere aliphatische Halogenabkömmlinge fluoriert werden, namentlich Chlor- und Bromabkömmlinge aliphatischer Kohlenwasserstoffe.
  • Von aliphatischenKohIenwasserstoffen sind solche mit offener Kette, wie z. B. Paraffine, Olefine, sowie auch Arylabkömmlinge derselben, wie z.B. Benzotrichlorid (Ca H,CC12), verwendbar.
  • Die Reihenfolge der Zuführung der Komponenten ist ohne besonderen Belang für die Erzeugung der gewünschten Endprodukte. Auch können die Mengenverhältnisse der Ausgangsstoffe wie auch die Temperaturen von den in den Beispielen angegebenen abweichen. Schließlich kann das Verfahren auch bei höherem Druck oder bei teilweisem V acuum ausgeführt werden. Die Gegenwart von Wasser ist schädlich, unterbindet aber die Reaktion nicht ganz, Apparaturen aus widerstandsfähigern Material sind zweckmäßig, aber nicht unbedingt erforderlich.
  • Werden Vorkehrungen zum Entfernen der bei der Reaktion sich bildenden Chloride getroffen, so läßt sich das Verfahren auch kon-:' tinuierlich durchführen. Die entstehenden Dämpfe kann man unter Druck verdichten oder aber sofort fraktionieren. Wenn der als Ausgangsstoff verwendete halogenierte Kohlenwasserstoff Wasserstoff enthält, so kann während der Fluorierung eine Substitution desselben durch Halogen eintreten. Das gilt namentlich bei Anwesenheit von freiem Chlor in der Reaktionsmasse.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Fluorverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe oder ihrer Arylverbindungen durch Behandeln halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoffe oder ihrer Arylverbindungen mit Metallfluoriden bei höhererTemperatur, dadurchgekennzeichnet, daß man die Dämpfe der Ausgangsstoffe über Leichtmetallfluoride bei Temperaturen oberhalb 35o° leitet. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart einer Antimon enthaltenden Verbindung, beispielsweiseAntimonpentachlorid oder Antimontrichlorid zusammen mit freiem Chlor, durchführt. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von Ammoniumchlorid durchführt. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallfluorid ein Gemisch von Natrium- und Calciumfluorid verwendet.
DEP63553D 1930-07-23 1931-07-23 Verfahren zur Herstellung organischer Fluorverbindungen Expired DE662627C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1215671B (de) * 1963-09-04 1966-05-05 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Fluorchlormethanen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1215671B (de) * 1963-09-04 1966-05-05 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Fluorchlormethanen

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