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Behälterverschluß
Die Erfindung betrifft allgemein Verschlußvorrichtungen
und hat im besonderen Behälterverschlüsse zum Gegenstand, die mit einem Fingerdruck
betätigt werden können.
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Bisher wurden die Verschlüsse für Behälter aus Stoffen hergestellt,
welche die erforderlichen Eigenschaften, Widerstandsfähigkeit, Schmiegsamkeit und
Biegsamkeit hatten. Solche Verschlüsse Ibestanden aus gepreßtem Filz, Papier, Cellulose,
plastisohen Stoffen oder aus Kondensationsprodukten, gegebenenfalls in verschiedenen
Kombinationen, und waren lin der Art von Schnäppern ausgeführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschluß vorrichtung
für Behälter in der Form eines hohlen, mit dem Finger zu betätigenden Stopfens zu
schaffen, welcher Schmiegsamkeit und Biegsamkeit mit einem gewissen Maß an Trägheit
verbindet, und zwar einen nicht schnappharen und geräuschlos aufbringharen Deckel,
welcher auf dem Rande eines Behälters durch Verformung mit der Hand angebracht und
wieder leicht von demselben durch Zurückbiegen gelöst werden kann.
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Der Verschluß gemäß der Erfindung ist aus einem unempfindLichen Material
hergestellt, das nicht absorbiert, kein Wasser aiifsaugt, bei unter dem Siedepunkt
des Wassers wirksamen Temperaturen nicht weich wird und bei gewöhnlicher Temperatur
$geruchlos und gegen chemische Mittel und Lösungen wiederstandsfähig list.
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Der Verschluß weist eine weiche Oberfläche auf und kann bei Behältern
von verschiedener Größe
angewendet werden. Ein. steriles Medium
wird gegen Schimmel, Mikroorganismen und Insekten geschützt.
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Der Verschlußdeckel mit den obenerwähntern Eigenschaften kann als
Preß- oder Spritzgut hergestellt werden und ist billig, dauerhaft und wirksam leim
Gebrauch. Andere beiläufige Formen der Erfindung werden in der Beschreibung erläutert
und in den Patentansprüchen unter Schutz gestellt.
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Die Zeichnungen enthalten verschiedene Formen der Erfindung, und
zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht des Behälters und sines Verschlusses, wobei letzterer
mit dem Finger etwas zu rückgebogen ist, Fig.2 einen Teilschnitt des Verschlußkörpers,
dessen zentrale, waagerechte B'and flach auxsgebildet ist, Fig. 3 einen Teilschnitt
durch eine andere aus führungsform des Verschlußkörpers, bei welchem die mittlere
waagerechte Wand konvex ausgebildei ist, um als Deckel für einen unter Vakuum stehenden
Behälter zu diene, Fig. 4 einen Teilschnitt durch eine dritte Ausführungs form des
Verschlußkörpers mit einer mittleren Wand, welche als Verschlußkörper für einen
Behälter dienen kann, dessen Inhalt unter Innendruck steht, Fig. 5 einen Teilschnitt
durch einen Behälter mit auf demselben befestigten Verschlußkörper, der aus einer
zentralen Wand voll waagerechter, konvexer oder konkaver Ausführungs gebildet sein
kann, je nach den Erfordenissen, und bei welchem der Behälterrand aus ebenen Wänden
gebildet wird; Fig. 6, 7 und 8 zeigen Behälterverschlüsse, ähnlich den in Fig. 5
dargestellten, welche in einer übertriebenen Form die Verformung der Eingriffsauskehlung
an dem kurvenförmig profilierten Behälterrand zeigt; Fig. g ist ein Teilschnitt
einer Abziehform mit einem in derselben befindlichen Verschluß; Fig. 10 zeigt einen
Teilschnitt einer Abziehform mit dem Verschluß in einer etwas geänderten Ausführung
; Fig. 1 1 zeigt einen Teilschnitt eines Verschlussexs in Form eines hohlen Behälterstopfens.
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In der Zeichnung ist mit 10 ein üblicher Behälter bezeichnet, welcher
mit konischen Seitenwänden versehen ist, die in einem kreisförmigen Rand 11 enden.
Ähnliche Behälter sind mit entsprechenden Bezugszeichen 12, 14 und 16 versehen,
wobei die seitenzwände des Behälters an ihren Randteilen eine doppelseitige Ringverstärkung
13, einen äußeren Ringwulst 15 oder einen inneren Ringwulst 17 aufweisen.
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Die Behälter 10, 12, 14 und I6 können von irgendeiner beliebigen
Form lund aus irgendeinem biegsamen, nachgiebigen oder steifen Material sowie aus
plastischem Stoff oder Glas hergestellt sein. Bei der Verwendung eines biegsamen
oder nachgiebigen Behälters wird der Verschluß, welcher später noch näher beschrieben
wird, einem starken Widerstand unterworfen, um denselben her. zu stellen, wogegen
bei Verwendung eines steifen SIlaterials für den Behälter der Verschluß zwischen
den aneinanderstoßenden Wänden dadurch hergestellt wird, daß entgegengesetzte Drücke
auf die Wände des Behälters ausgeübt werden.
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Der mit I8 bezeichnete Verschluß ist mit einer zentralen, waagerechten
Wand 19 lunld mit einer aufwärts gerichteten, U-förmig abgebogenen ringförmigen
Auskehlung am Umfang desselben versehen. Infolgedessen begrenzt die äußere Wand
2t die Auskehlung und endet unterhalb der inneren Seitenwand 20 mit einem abstehenden
Teil 22, während eine obere Querwand die Seitenwände 20, 21 werbindet.
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Der mit 24 bezeichnete Verschluß hat eine konvex geformte mittlere
Wand 25, lum sich unter Vakuum in den Behälter eingebrachten Stoffen znzupassen,
während der mit 26 bezeichete Verschluß eine konkav geformte mittlere Wand 27 aufweist,
um sich den Stoffen anztupaslsen, welche in dem Behälter einem Innendruck ausgesetzt
sind.
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Bei der Anwendung irgendeines der Verschlüsse I8, 24 und 26 bei einem
Behälter wird der Verschluß mit umgekehrter Auskehlung über die Öffnung oder die
obvere Kante des Behälterrandes gebracht und die obere, die Auskehlung legrenzende
Wand 23 mit dem Daumen langsam an die angrenzenden Stellen nach unten gedrückt oder
entlang der oberen Auskehlung verschoben, um ein Spreizen der Seitenwandkehlungen
20 und 21 und ein zusammendrücken oder Ausdehnen der mittleren Wand 19 zu bewirken,
derart, daß ein Verschluß zwischen dem Rand 1 1 an den inneren und äußeren Randteilen
und an der oleren Randkante mit den entsprechenden Innenflächen der Seiten- und
er oberen Querwand der Auskehlung zustandekommt.
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Die Auskehlung kann etwas kleiner sein als die Dicke des Behälterrandes,
oder der Durchmesser des Behälterrandes kann etwas größer sein als der mittlere
Durchmesser der Auskehlung. Es ist zu beachten, daß bei der Anwendung des Verschlusses
I8, um einen vollständigen Verschluß zu bewirken, auf die mittlere horizontale Wand
19 stellenweise z. B. mit dem Zeigefinger ein Druck ausgeübt wird, wie es in Fig.
I gezeigt ist, so daß die Luft gezwungen wird oder gezwungen werden kann, aus dem
Behälter zu entweichen, wobei ein teilweises Vakuum in demschlben geschaften wird,
Wes bei in taktem Verschluß ein Automatischees Anziehen der mittleren Wand 19 hervorruft.
Die Wand I9, welche stellenweise nachgiebig ist, wird normalerweise durch eine glatte
oder mit Auskehlung versehene Wand 20 straff gespannt gehalten. Wo die Stärke der
Randwände und die innerer Öffnungsweise in der Nähe der Behälteroberkante ebenso
wie die entsprechenden Kingsulste 13, 15 und 17 verschieden sind, können die Setienwände
20- und 21 des Verschlusses stellenweise nachgeben, wenn das Nfaterial des Verschlusses
dünn genug gemacht ist.
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Zur Entfernung eines der Verschlüsse von einem Behälter (in Fig.
I gezeigt) wird der vorstehende Teil 22 zwischen Daumen und einem Finger angefaßt
und leicht und schnell von den Rändern des
Behälters abgerissen
in einer geräuschlosen Weise und nicht nach Art eines Schnäppers. Der Verschluß
erfordert eine dreifache Tätigkeit bei Beginn seines Lösens. Zuerst muß der vorstehende
Teil 22, welcher radial um die Verbindung bzw. um die obere durch die Querwand 23
begrenzte Auskehlung liegt, zum Zwecke der lokalen Trennung der außen die auskehlung
begrenzenden Wand 21 mit dem Daumen nach oben gedrückt werden. Dann werden alle
Wände der Auskehlung nach oben geschonen, wodurch sie lokal frei vom Behälterrand
II werden. Eine solche Bewegung wird durch ein lokales Biegen der horizontalen Wand
19 zwischen dem abwärts gedrückten Finger und dem die untere Kante der die Auskehlung
begrenzenden Wand 20 entgegengesetzt drückenden Daumen hervorgerufen. Schließlich
wird der ganze Verschluß durch Abziehen gelöst.
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Bei vakuumverschlossenen Behältern wird Ider Ein Fig. 3 gezeigte
Verschluß mit einer konvexen Wand 25 bevorzugt, da der Druck der Verschlußinnenwand
20 gegen die innere Wand des Behälterrandes mit dem Änwachsen des Vakuums wächst.
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Für mit Innendruck verschlossene Behälter, welche beispielsweise Selterswasser
enthalten, wird der in Fig. 4 dargestellte Verschluß mit einer mittleren konkaven
Wand 27 bevorzugt, da der Druck der inneren Verschlußwand 20 gegen die Innenwand
des Behälterrandes mit dem Anstieg des Innendruckes wächst.
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Wo der Behälter aus biegsamem und federndem Material oder von demselben
schmiegsamen und biegsamen Material hergestellt ist, welches eine ebenso geringe
Elastizität wie der Verschluß hat, zeigt sich eine starke Widerstandsfähigkeit des
Verschluses zwischen der Verschlußauskehlung und dem Behälterrand.
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Fig. g und 10 zeigen einen Verschluß mit Auskehlungen, der mit Hilfe
einer unteren und oberen Matrize hergestellt wird.
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So ist in Fig. g mit 28 die Matrize einer Preßform, mit 29 und 29a
die Patr, ize oder das Kernstück und mit 30 die Stopfeaplatte bezeichnet. Der in
der Preßform hergestellte Verschluß ist mit einer mittleren Wand 3I und mit einer
sich nach obern erstreckenden ringförmigen Auskehlung versehen, deren Innen- und
Außenwände 32, 33 parallel und winkelig verlaufen und durch eine obere Querwand
32a miteinander verbunden sind. Die äußere Wand 33 hat einen nach außen vorstehenden
Rand 34.
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Die Auskehlung, wie gezeigt, bewirkt eine Pressung zweischen den
Wänden derselben und ist besonders geeignet für konisch geformte Behälter und verwendbar
für solche Behälterausführungen ohne Rücksicht auf das Vorhandensein eines Außenrandwulstes.
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Es ist zu erwähnen, daß die Außenseite 33a der Auskehlungswand 33
senkrecht angeordnet ist, wodurch eine Verdickung an dem unteren Teil geschaffen
wird, um ein Zusammen, drücken derselben beim Lösen des Verschlusses von der Patrize
29a durch die Stopfenplatten 30 zu ermöglichen, nachdem man den Matrizenteil 28
vorher entfernt hat.
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In Verbindung mit dem in Fig. 10 gezeigten Verschluß ist ein Zusammendrücken
der äußeren Auskehlungswand sowohl bei,m Entfernen des Matrizenteiles 35 als auch
bei der Entfernung des Verschlusses selbst durch die Platte 30 erfordersich. Daher
ist eine winklige Auskehlung durch parallele und gegeneinander geneigte Inne- und
Außenwände 36 und 37 hergestellt, welche durch eine Querwand 36a verbunden sind.
Die äußere Wand 37 ist wesentlich dicker als die Innenwand 36 und endet m einem
vorstehenden Rand 38.
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Der Verschlu hat eine mittlere Wand 39. Zur Entfernung der Matrizenformteiles
35 wird die Wand 37 des Verschlusses ungefähr zur Hälfte ihrer Dicke an dem unteren
Ende zusammengedrückt. Darauf wird zum Abnehmen des Verschlusses von dem Patrizenteil
29a der Form durch die Platte 30 die Wand 37 des Verschlusses etwa in der Hälfte
ihrer Dicke am unteren Ende zusammengedruckt.
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Fig. 11 zeigt einen vorher beschriebenen Verschlluß für einen Hohlstöpsel
an dem Deckel in Verbindung mit einem gegen Hitz und Kälte isolierten Behälter 40,
der eine öffnung mit Rillen 41 für eine besonders dichte Verbindung mit den Seitenwänden
eines Hohlstopfens 42 aufweist. Der obere Randteil des Stopfens 42, welcher mit
dem oberen Teil des Behälters 40 zusamimenwirkt, ist mit einem Rand 43, einer mittleren
äußeren Schulter 44 und einer Teilferen äußeren Schulter 45 versehen. Der Stopfen
42 kann mit einer Zwischenwand 46 zur Aufnahme von Stoffen, wie beispielsweise Zucker,
und anderen Erzeugnissen versehen sein. Der Verschluß für den Stopfen 42 besitzt
eine mittlere Wand 47 und eine kreisförmige, aufwärts gerichtete Auskehlung, welche
durch innere und äußere Wände 48 und 49 und durch eine Querwand 50 egrenzt wird.
Die Außenwand 49 endet in einem vorstehenden Rand 51. Die kreisförmige auskehlung
und der Rand 51 des Verschlusses nach Fig. 1 1 sind geeignet, die Wände des Randes
43 und der Schulter 44 luftdicht miteinander zu verbinden.
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Die oben beschriebenen Verschlüsse können durch Preßdruck oder im
Spritzverfahren hergestellt werden. Die Eigeenschaften der VerschluBausbildung werden
erhöht durch die Eigenschaften des Verschluß materials. Dieses besteht zweckmäßig
aus gummiartigen, thermoplastischen Massen, welche nicht absorbieren und nicht leicht
Wasser aufnehmen, sie sind geruchlos und widerstandsfähig gegen Säuren, Basen, Lösungen
und andere Chemikalien bei gewöhnlicher Temperatur; sie werden unterhalb des Siedepunktes
von Wasser nicht weich; sie sind widerstandsfähig gegen Schimmel, Mikroorganismen
un dInsekten; sie haben eine Biegsmket und Elastizität mit einem langsamen Zurückkehren
in die ursprüngliche Form und sind Relbungserzeugend rund weich beim Berühren. Ein
derartiges Verschlußmaterial enthält polimäre Äthylene.
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Ein dichter Verschluß wird zwischen den oberen Innenflächen der äußeren
Wand 21 der Aubskehlung und der Innenfläche der Verbindungswand 23 bewirkt lin bezug
auf die Öffnung oder den Rand I I, wenn der Außendurchmesser oder die Seitenausdehnung
der die Auskehlung begrenzenden Innenwand 30 geringer aist als der Innendurchmesser
oder die Seitenausdehnung des Randes II, was auf die elastischen Eigenschaften oder
Wände 19, 21 und 23 zurückzuführen ist.
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Wenn der Verschluß und der Behälter aus Glas oder einem anderen Material
von ähnlichen Eigenschaften wie das Material des Verschlusses hergestellt wird,
können dieselben zum Aufbewahren von alkoholischen Flüssigkeiten, kohlensäurehaltigen
Getränken, Früchten, Einmachgut, Milch und daraus abgeleiteten Produkten, Käse,
Kandis, anderen Lebensmitteln und Getränken, welche luftdicht oder anderweitig verschlossen
werden sollen, und ebenso für Drogen, besondere Präparate usw. verwandt werden.