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Lehr- und Spielgerät Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät,
welches in besonders demonstrativer Weise Kin-<lern das Zählen über eine Zehnerstelle
hinaus darstellen :o11. Das Gerät ist infolgedessen vor allen Dingen ein Lehrgerät
bzw. eine Rechenhilfe, «-as nicht ausschließt, daß es als Spielgerät verwendet werden
kann. Das Gerät besteht erfindungsgemäß darin, daß es eine zur Stapelung und zum
Ablauf für Rollkörper bestimmte Laufbahn besitzt, die nächst ihrem einen unteren
Ende sich in nacheinander einmündende Kanäle verteilt und vor der Einmündung der
Kanäle ein lösbares Abschlußorgan trägt. Die Kanäle besitzen je gleiche, etwa einem
Vielfachen der Rollkörperdurchmesser entsprechende Länge, zweckmäßig eine solche
Länge, die das Auffüllen mit zehn Rollkörpern ermöglicht. Vor der Einmündung der
Kanäle ist die Laufbahn mit zweckmäßig aus Einschnitten bestehenden Mitteln versehen,
welche das Einstecken von Trennkörpern gestatten. Die Laufbahn verläuft zickzackförmig.
Von zwei aneinander angelten Kastenteilen trägt der eine die Laufbahn und der andere
die Kanäle, wobei die das Gelenk tragenden Stirnseiten in gegenseitiger Deckung
liegende, die Verbindung zwischen Bahn und Kanälen herstellende Durchlochungen aufweisen.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerätes,
und zwar Fig. i den die Laufbahn tragenden Kastenteil in Draufsicht, Fig. a einen
Schnitt nach Linie A-B der Fig. i, Fig.3 den die Kanäle tragenden Kastenteil in
Draufsicht, Fig.4 das. Gerät in Arbeitsstellung in Seitenansicht und teilweisem
Schnitt, Fig. 5 eine Einzelheit.
Das Gerät besteht aus den beiden
Kastenteilen i und 2, die an den Stirnseiten 3 und 4 aneinander angelenkt sind.
Der Kastenteil t trägt in zickzack-oder schlangenförmigem Verlauf eine zur Stapelung
und zum Ablauf von Kugeln bestimmte Laufbahn s, die schließlich an einem verschließbaren
loch 6 der Stirnseite 4 endet. Im Abstand der Durchmesser der zu verwendenden Kugeln
ist die Laufbahn @ an ihren Seiten mit Einschnitten j Versehen, die zum Einstecken
von Lamellen bestimmt sind. Diese haben die Aufgabe. eine abgezählte Anzahl von
Kugeln voneinander zu trennen. An Stelle der Einschnitte können auch kleine Löcher
in der unteren Laufbahnwandung vorgesehen werden, in die zum Trennen der Kugeln
jeweils Stifte einzustecken Gind. Vor der Einmündung in das Loch 6 ist eine Schwenkklappe
8 angeordnet, die im eingeschwenkten Zustand mit abgewinkelten Seitenwänden in die
Laufbahn eingreift und diese damit unterbricht. Im übrigen ist die Laufbahn in der
Weise ausgebildet, daß, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Kugeln zwar von außen sichtbar
sind und somit abgezählt werden können, aber gegen Herausfallen gesichert sind.
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In Deckung finit dem Loch 6 der Stirnseite 4 des Kastenteiles i liegt
ein Loch 9 der Stirnseite 3 des Kastenteiles 2, derart, daß die beiden Löcher der
ausgeschwenkten Kastenteile (Feg. 4) in gegenseitiger Deckung liegen. Über das Loch
9 hinaus erstreckt sich die Laufbahn S noch über ein kurzes Stück i o und erfährt
sodann eitre Abw inkelung i i, in die nacheinander die Kanäle 12, 13, 14 usw. einmünden.
Die Kanäle 12, 13, 14 usw. sind an ihren I?nden durch einen gemeinsamen Schieber
15 abgeschlossen, der durch Verschiebung die Kanalenden öffnet. Durch die Öffnung
wird die Verbindung hergestellt zwischen den Kanälen 12 bis 14 usw. und einem Vorratsbehälter
16, in dem die Leitelemente 17 und 18 angeordnet sind. Vom Vorratshehälter 16 führt
ein Kanal i9 zurück, der etwa im rechten Winkel in das Ablaufendstück to eininündet.
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Um bei geschlossenem Kasten ein Herausfallen und einen Verlust von
Kugeln zu vermeiden, sind die beiden Löcher 6 und 9 durch Schieber abschließbar.
.Aus Zweckmäßigkeitsgründen kommt ein für beide Öffnungen 6 und 9 gemeinsamer Schieber
zur Anwendung. Dieser besteht, wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, aus zwei aneinander
angelenkten Streifen 20 und 21, die auf der Achse des Scharniergelenkes der beiden
Kastenteile 1 und 2 in einer Unterbrechung der Scharnierlappen verschiebbar angelenkt
sind. Um zu verhindern, daß bei geöffneten Schiebern 20 und 21 der Kasten geschlossen
wird, was ein Herausfallen von Kugeln zur Folge haben könnte. sind folgende besondere
Vorkehrungen getroffen: An dem einen Kastenteil i ist ein Bogenstück 22 starr befestigt,
das beim Schließen der beiden Kastenteile in ein Loch 23 des Kastenteiles 2 einzutreten
bestimmt ist.
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Der Schieber 21 besitzt einen Fortsatz 24, welcher dazu bestimmt ist,
das Loch 23 bei Offenstellung der beiden Schieber 2o und 21 abzudecken, so (1a13
ein Schließen der beiden Kastenteile 1 und 2 nicht erfolgen kann.
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Während die Kugeln im Kastenteil i offen liegen, ist der Kastenteil
e oben abgedeckt, und zwar durch eine durchsichtige Platte, z. 13. aus Glas. die
im Bereiche des Vorratsbehälters 16 jedoch nicht durchsichtig zu sein braucht, so
daß die Kugeln somit geschlossen in den leiden Kastenteilen i und 2 untergebracht
sind und ohne Zerlegung des Kastens oder von "I'eilen desselben nicht entnommen
werden können.
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Jeder von links nach 1-eclits oder umgekehrt verlaufende Teil der
Laufbahn ; besitzt eine solche Länge. daß er zehn Kugeln` aufzunehmen in der Lage
ist. Dieselbe Länge besitzt ieder Kanal 12. 13, 14 ustv. Im übrigen ist der Kastenteil
e mit einem Schwenkfuß 23 versehen, der ein Aufstellen dieses Kastenteiles 2 in
geeigneter Schräglage gestattet. Die Schräglage de: -Kastenteiles i ergibt sich
sodann durch die Scliwenkl>escliränkung beim Aufklappen. In den Schlangen oder Bahnteilen
der Laufbahn >sind im Beispielsfalle hundert Kugeln untergebracht: sie sind durch
die Klappe 8 Ifzw. 20. 21 zunächst daran gehindert, 1>e1 in Bereitschaftsstellung
befindlichem Kasten in den Kanal i i sowie in die Kanäle 12, 13 1111d 14 tisw. ;tl>zurollen.
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Die zählende Person stellt sich die Aufgabe. z. I3. zunächst acht
Kugeln in den Kanal 12 ablaufen zti lassen. Fit diesem Zweck steckt sie in die entsprechenden
Kerben ; des untersten Teiles der Lnufbaltn eine Lamelle. so daß die acht Kugeln
von den übrigen zweiundneunzig Kugeln abgetrennt sind. Ist (las geschehen. so wird
die Klappe bzw. 20, 21 aufgescliweiikt und damit der Allauf freigegeben. Die Kugeln
rollen durch die L.iiclier 6 und 9 und durch den Einlauf to in den Kanal 12. Die
besondere Anordnung der Kanäle 12, 13, 14usw. gegenüber dem Kanal i i verhindert
es, daß dabei Kugeln z. B. in den Kanal 13 abrollen. In dem Kanal 12 befinden sich
nun acht Kugeln, und der Spieler stellt sich.die Aufgabe, weitere Kugeln abrollen
zu lassen. Er steckt ein zweites Trennelement in diejenigen Kerben der Bahn 5, die
weitere fünf Kugeln abtrennen, undiiiinmt(laszuerst eingesteckte Trennelement (Lamelle)
heraus. 1)1e fünf Kugeln rollen wiederum ab, und zwar wird mit den Meiden ersten
Kugeln der Kanal 12 atifgefiillt, während die folgenden drei Kugeln in den Kanal
13 ablaufen.
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Es ist erkennbar, daß das Gerät besonders gut dazu geeignet ist, dein
sich damit Befassenden Kind (las Rechnen über 10, 20, 30, 4o usw. hinaus
außerordentlich zu erleichtern und vor allen Dingen dieses Rechnen demonstrativ
darzustellen.
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Hat die spielende Person eitle Aufgabe gelöst, so wird, falls z. B.
alle Kugelte sich in den Kanälen 12, 13, 14 usw. befinden, der Schielfer 15 verschoben,
und die Kugeln laufen in den Vorratsbehälter 16 ab, Der Schieber i @ wird wieder
geschlossen, und durch Schräghalten des Kastens werden die Kugeln gezwungen, aus
dem Vorratsbehälter 16 durch den Kanal t c zurückzulaufen. Natürlich sind alle Trennelemente
aus der Laufhahn 5 entfernt. tind die Klappe 8 bzw. 20. 21 ist
geöffnet.
Sind alle Kugeln somit wieder in der Laufbahn 5 untergebracht, so wird die Klappe
g bzW. 20, 21 geschlossen, und das Spiel kann von neuem beginnen. Das Leitelement
17 hat die Aufgabe, dafür zu sorgen. (laß die Entleerung des Vorratsraumes
16 erleichtert wird, während das Leitelement 1 8 dafür sorgt, daß eine Verklemmung
der Kugeln bei der gleichzeitigen Entleerung all? r Kanäle 12 bis i4 usw. nicht
erfolgt.
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Die Kugeln sind zweckmäßig solche, wie sie für Kugellager Verwendung
finden. Das Gerät selbst kann aus beliebigem Material bestehen, zweckmäßig jedoch
aus solchem \laterial, das unter dein Ein-Huß von Temperatur und Feuchtigkeit Formver-:inderungen
nicht unterliegt und glatte Oberflächen ergibt, die für den geregelten Ablauf der
Kugeln erforderlich sind. Geeignetes \laterial ist Kunstharz, gegebenenfalls auch
Leichtmetall.
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Fs ist nicht erforderlich, (laß der Kastenteil e oben abgedeckt ist.
Die Kanäle i 1, 12, 13. 14 usw. könnten natürlich, ebenso wie die Laufbahn #3, in
solcher Weise ausgebildet :ein, daß Kugeln nicht herausfallen können.