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Behälter, insbesondere Kleiderspind Die Erfindung betrifft einen Behälter,
und zwar insbesondere einen Kleiderspind, der durch eine Zwischenwand in zwei getrennt
zugängliche Räume geteilt ist. Derartige Spinde finden, meist als Doppelspinde,
z. B. in Umkleideräumen für die Belegschaften von Fabriken Verwendung.
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Die Erfindung bezweckt, durch äußerste Raumausnutzung ohne Minderung
des Gebrauchswertes die Abmessungen solcher Spinde derart zu verringern, daß sich
nicht nur eine wesentliche Materialersparnis und entsprechende Kostensenkung bei
der Herstellung des Spindes selbst, sondern auch eine sehr viel günstigere und wirtschaftlichere
Raumausnutzung bei der Aufstellung der Spinde, z. B. in Kauen, ergibt.
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Die Anwendung des grundlegenden Erfindungsgedankens beschränkt sich
nicht auf Kleiderspinde, sondern erstreckt sich allgemeinen auf alle Arten von Behältern,
wo die gleichen oder ähnlichen Probleme der Raumausnutzung bzw. Dimensionierung
auftauchen, z. B. bei Schrankkoffern, Telefonzellen, Fahrstuhlkörben u. a. m.
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Der Erfindungszweck wird allgemein dadurch erreicht, daß die Grundfläche
des Behälters durch eine Zwischenwand diagonal aufgeteilt ist. Findet ein solcher
Behälter Verwendung, insbesondere als Kleiderspind oder Schrankkoffer, so besteht
ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, daß seine Grundfläche ein Rechteck, vorzugsweise
ein Quadrat, bildet, dessen Seitenlängen derart bemessen sind, daß die Breite der
diagonalen Zwischenwand etwa der Breite eines normalen Kleiderspindabteils oder
Schrankkoffers (etwa 6o cm) entspricht.
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Soll der Spind oder Schrankkoffer nicht nur hauptsächlich zur Aufnahme
von Oberkleidung (Hut, Mantel, Rock, Hose, Schuhe u. dgl.) dienen,
so
kann erfindungsgemäß jedem Kleiderspind bzw. -abteil ein Wäschespind oder -abteil
derart zugeordnet sein, daß die beiden Wäschespinde die beiden diagonalen Kleiderspinde
umrahmen und vorzugsweise je ein Wäsche- und Kleiderspind eine gemeinsame Tür haben.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung an Hand der Zeichnungen, in welchen einige Ausführungs- und, Anwendungsformen
der Erfindung rein schematisch und beispielsweise dargestellt sind, und zwar zeigen
Fig. i Vnd 2 einen bekannten Doppelspind, Fig. 3 und 4 einen Doppelspind gemäß der
Erfindung, hauptsächlich für Oberkleidung, Fig.5 und 6 einen Doppelspind gemäß Fig.3
und 4 mit zusätzlichem Wäschedoppelspind und Fig.7 und 8 die Raumausnutzung eines
Umkleideraumes bei Aufstellung alter Kleiderspinde (Fig. 7) und solcher gemäß der
Erfindung (Fig. 8). Fig. i und 2 zeigen einen Doppelspind, wie er in Deutschland
bis 1945 bei der Wehrmacht, beim Arbeitsdienst usw. üblich war. Seine Einzelspinde
hatten eine Grundfläche von 40 X 6o cm bei einer Höhe von 17o bis Zoo cm. Der Einheitsdoppelspind
war also 120 cm breit bei einer Tiefe von 40 cm.
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Unter eine Breite von 6o cm für die Rückwand i kann man nicht gehen,
wenn Oberkleidung auf Bügeln an Haken 2 der Rückwand i aufgehängt werden soll. Andererseits
wird aber eine Spindtiefe von 40 cm von der Ober- bzw. Arbeitskleidung nicht ausgenutzt,
wenn, wie in den Spinden von Umkleideräumen in Fabriken u. dgl., nur eine Garnitur
Ober- bzw. Arbeitskleidung unterzubringen ist. Andererseits kann aber diese Tiefe
nicht wesentlich verringert werden, weil sich sonst Schuhe und Hüte bzw. Mützen
nicht angemessen unterbringen lassen.
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Die Erfindung geht nun von der Überlegung aus, daß zwar eine Mindestbreite
von etwa 6o cm für die Rückwand eines Kleiderspindes unbedingt erforderlich ist,
daß diese Breite aber nur für die verhältnismäßig geringe Tiefe erforderlich ist,
welche zwei voreinander hängende Kleiderbügel mit Oberkleidung bzw. Arbeitskleidung
beanspruchen. Demgemäß beruht die Raumeinteilung des Doppelspindes gemäß Fig. 3
und 4 auf dem Grundgedanken der Erfindung, die Grundfläche des Doppelspindes nicht
wie bisher durch eine zu den Seitenwänden 3, 4 parallele Zwischenwand 5 aufzuteilen,
sondern durch eine diagonale Zwischenwand 6. Die Grundfläche des Doppelspindes kann
dann ein Rechteck, vorzugsweise ein Quadrat, bilden, bei welchem die Längen der
Seiten 7, 8, 9 und io derart bemessen sind, daß die Breite der die Rückwand jedes
Spindteiles 11, 12 bildenden Diagonalwand 6 der Breite einer normalen Spindrückwand
i, also et%va 6o cm, entspricht. Das ist der Fall, wenn die Länge der Seitenwände
7, 8, 9 und io je etwa 45 cm beträgt. Die vor jeder Spindrückwand 6 liegende Grundfläche
von 45 X 45 X 6o cm in Dreieckform genügt vollkommen, um sperrige Kleidungsstücke,
wie Schuhe, Hüte u. dgl., angemessen unterzubringen. Aus konstruktiven Gründen ist
es zwecltni,ißig, die Wand 6 nicht mathematisch diagonal zu führen, sondern aus
den Ouadratecken etwas zu versetzen.
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Durch die erfindungsgemäße Bauweise ergibt sich eine sehr wesentliche
Materialersparnis, wie folgende Gegenüberstellung zeigt:
Doppelspind 4o X 120 X 200C111 gerri:iß Fig. i und 2 |
Boden, Dach, Hutboden je 40 X 120 .... 1,44 qln |
Vorder- und Rückwand je 120 X 200 .... 4,8o qm |
drei Seitenwände je 40 Y 200 . . . . . . . . .
. . 2,40(1111 |
insgesamt 8,64 qm |
Doppelspind 45 X 45 X 200 cm gemäß Fig. 3 und 4 |
Boden, Dach, Hutboden je 45 X 45 ...... 0,6i (IM |
vier Seitenwände je 45 X 200 . . . . . . . . . . 3,6o qm |
eine Zwischenwand 63 X 200 ...... . .... 1,26
qm |
insgesamt 5,47 qm |
Gegenüber 8,64 qm des alten Doppelspindes benötigt der Doppelspind gemäß der Erfindung
somit nur 5,47 qm, was einer Materialersparnis von 37% entspricht. Hierbei ist aber
noch nicht berücksichtigt, daß die steifere Dreieckkonstruktion die Verwendung schwächeren
Materials gestattet, die Ersparnis in der Praxis also 4o bis 450/0 beträgt.
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Eine weitere Ausführungsform zeigen die Fig. 5 und 6. Hierbei ist
jedem Kleiderspind 11, 12 ein Wäschespind 13, 14 zugeordnet, und zwar derart, daß
die Wäschespinde 13, 14 die Kleiderspinde i i, 12 umrahmen und je ein Wäsche- und
Kleiderspind 11, 13 bzw. 12, 14 eine gemeinsame Tür (gestrichelt) haben.
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Nimmt man für jeden Wäschespind eine Breite von 3o cm und für den
Kleiderdoppelspind eine Grundfläche von 45X45 cm, so beträgt die Gesamtbreite des
Doppelspindes mit zwei Kleider- und zwei Wäschespinden io5 cm, ist also noch immer
wesentlich geringer als die Breite des Doppelspindes ohne Kleiderspinde mit 120
cm, während seine Tiefe mit 45 cm nur wenig größer ist als die Tiefe des Spindes
mit 40 cm. Werden bei dieser Ausführungsform die Vorderkanten der Wäschefächer und
gegebenenfalls auch die Vorderkante der Diagonalwand um etwa 5 cm ins Schrankinnere
zurückversetzt, so kann auch noch die breite Tür an ihrer Innenseite als Aufhängefläche
für Kleidungsstücke, insbesondere Mäntel, verwendest werden.
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Der Deutlichkeit halber sind in den Fig. 1, 3 und 5 die Türen fortgelassen
und in den Fig. 2, 4 und 6 nur gestrichelt angedeutet.
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Bei dem Spind gemäß Fig. 3 und 4 kann jede Tür in vier verschiedene
Stellungen in bezug auf die Diagonalwand 6 angeschlagen werden, so daß sich sechzehn
Kombinationen für die Anordnung der beiden Türen zueinander ergeben, womit allen
praktischen Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann, sowohl bei der Herstellung
von Reihenschränken mit Rechts- bzw. Linkstüren als auch für Eckschränke mit einw;irts
oder ausw'irts sich
öffnenden Türen. Aus Fustigkeitsgründen wird
man die Türangeln im allgemeinen neben die- Stirnkanten der Diagonalwand legen,
weil ja die Diagonalwand den Behälter bzw. Schrank aussteift.
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Die wesentliche Raumersparnis, die sich bei der Aufstellung der neuen
Doppelspinde in Umkleideräumen ergibt, zeigen die Fig. 7 und B.
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Gemäß Fig. 7 können in einem Raum von z. B. 5 X io m Grundfläche mit
zwei gegenüberliegenden Türen 15 und vier Fenstern 16 an einer Seite sechsundfünfzig
alte Spinde4oX6ocm undzwischen ihnen zwei lange Bänke 17 aufgestellt werden.
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Gemäß Fig. 8 können in demselben Raum achtzig Doppelspinde 45 X 45
cm gemäß Fig. 3 und 4 mit acht kurzen Bänken 17 und sechzehn Schemeln 18
aufgestellt werden. Dabei ergibt sich außerdem noch ein breiter freier Mittelweg
von Tür zu Tür, gegen welchen sich die von den Spindreihen gebildeten Kammern noch
durch Vorhänge abschirmen lassen.
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Rechnet man die bessere Raumausnutzung in Mietwert um, so machen sich
durch die Mietersparnis schon die Anschaffungskosten der neuen Spinde nach nicht
allzulanger Zeit bezahlt.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele,
sondern umfaßt alle im ]Zahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens liegende Abänderungen
und Weiterbildungen und insbesondere auch die Übertragung der Diagonalteilung auf
Behälter jeder Art, z. B. auch Verpackungen, und auf Räume, für welche die der Erfindung
zugrunde liegenden Gesichtspunkte zutreffen bzw. sich anwenden lassen, nachdem der
Erfindungsgedanke offenbart wurde.