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Anlaßschützensteuerung für Einzel- oder Gruppenantriebe Bei einer
bekannten selbsttätigen, rein stromabhängigen Schützensteuerung für das Anlassen
eines Elektromotors werden unter Vermittlung zweier Hilfsschütze, eines den Anlaßvorgang
überwachenden Stromwächters und der einzelnen Läuferschütze abwechselnd zwei Steuerleitungen
an die Stromduelle geschlossen, an die wechselweise die Läuferschütze gelegt sind.
Die beiden Steuerleitungen liegen aber zumindest dann, wenn mehr als zwei Läuferschütze
zu schalten sind, gleichzeitig an Spannung, so daß ein unbeabsichtigtes Durchschalten
der ganzen Schützenreihe eintritt. Die beschränkte Anwendung bei nur zwei zu schaltenden
Läuferschützen läßt den Aufwand von einem Stromwächter nebst zwei Hilfsschützen
'kaum vertreten, zumal die zur Vermeidung des Wettlaufs zwischen Stromwächter und
den gesteuerten Läuferschützen erforderlichen beiden Hilfsschütze von besonderen
zusätzlichen Kontakten an den Läuferschützen in Zusammenarbeit mit dem Stromwächter
zum Anziehen und Abfallen gebracht werden. Die bekannte Schaltung ist, weil beim
Abfallen eines Schützes die nachfolgenden eingeschaltet bleiben, nur für Einzelantriebe,
nicht aber für Mehrmotorenantriebe geeignet. Eine stromabhängige Steuerung kann
nur richtig arbeiten, wenn dem Stromwächter zwischen dem Schalten zweier Läuferschütze
so viel Zeit gelassen wird, daß seine Kontakte einwandfrei öffnen bzw. schließen
können. Bei großen Motorleistungen mit schweren Schützen
bereitet
dies wenig Schwierigkeiten, doch bei kleinen Leistungen und entsprechend kleinen
Schützen steigt deren Schaltgeschwindigkeit derart an, daß sich mit einem gewöhnlichen
Stromwächter ein einwandfreier Betrieb nicht mehr erreichen läßt.
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Es ist deshalb versucht worden, Anlaßschützensteuerungen durch Einfügen
eines mechanischen Zeitelements (vom Relais gesteuerten Schwungrades) so zu beeinflussen,
daß zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schaltungen ein Mindestmaß an Zeit liegt;
das erfordert aber Sonderanfertigungen der Lrberwachungsgeräte, die mit Strom- und
Spannungsspulen ausgerüstet sein müssen. Da die Spannungsspulen in Reihe mit den
zu überwachenden Schützspulen liegen, müssen diese Spulen aufeinander abgestimmt
sein, man kann also nicht ein Schütz gegen ein solches anderer Bauart auswechseln.
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Bei einer weiteren bekannten Schützensteuerung ist zur Erzielung einer
Zeitabhängigkeit jedes der Läuferschütze mit einem besonderen zeitverzögernden Steuerkontakt
versehen, so daß die Anfertigung der Geräte wiederum erschwert und verteuert wird.
Dies gilt umsomehr, als bei den bekannten Schaltungen die Läuferschütze eine große
Anzahl von Hilfskontakten aufweisen müssen, durch deren Schließen oder Öffnen die
die Steuersammelschienen an- bzw. abschaltenden Hilfsschütze zum Ansprechen bzw.
Abfallen gebracht werden.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, ein wärmeempfindliches Glied über
entsprechende Hilfseinrichtungen stromabhängig auf eine Schützenreihe einwirken
zu lassen, doch arbeitet diese Fortschaltung um so rascher, je höher der Strom ist,
und außerdem ist die eine Hälfte der Fortschaltkontakte zeitabhängig, was beides
im Widerspruch zu den gestellten Bedingungen steht. Die Verwendung von Schützen
mit gleicher Kontaktbestückung, so daß die Schützenreihe jederzeit erweitert werden
kann. ist bei dieser bekannten Schaltung gleichfalls nicht möglich.
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Eine wesentliche Vereinfachung ini Aufbau der erforderlichen Schaltgeräte
und eitre Vermeidung der sonstigen Nachteile der bekannten Schaltungen läßt sich
nach der Erfindung erreichen. Diese bezieht sich auf eine Anlaßschützensteuerung
für l,.inzel- oder Gruppenantriebe, deren Schützspulen wechselweise an zwei oder
mehrere durch einen Umschalter abwechselnd an Spannung gelegte Steuersammelschienen
angeschlossen sind, und empfiehlt, das Umlegen des Umschalters für die Sammelschiene
durch einen elektromagnetischen Schalter (Schlitz, Stromstoßschalter) bewirken zu
lassen, in dessen Spulenspeiseleitung ein vom elektromagnetischen Schalter je nach
dessen Bauart sowohl bei Erregung als auch bei Entregung oder nur bei Erregung gesteuerter
zeitlich verzögerter Kontakt angeordnet ist. Einer der Vorteile des Erfindungsgegenstandes
liegt darin, daß es gelingt, allein durch den verzögert arbeitenden Kontakt das
Anziehen oder Abfallen eines Hilfsschützes bzw. (las Ansprechen eines Stromstoßschalters
zu steuern, ohne daß wie bei bekannten Schaltungen die Schaltschütze selbst mitwirken
müßten, die demzufolge in ihrem Aufbau einfacher gestaltet sein können. Man benötigt
an den Schaltschützen außer den bekannten Selbsthaltekontakten nur noch Hilfsschließkontakte,
die beim Ansprechen des zugehörigen Schützes vorbereitend die Speiseleitung des
nächstfolgenden Schützes schließen, um zu erreichen, daß die einzelnen Schütze erst
dann ansprechen können, wenn das vorherige Schütz in Tätigkeit getreten ist; ein
Durchschalten der ganzen Reihe ist demnach auf einfache Weise ausgeschlossen. Hierin
liegt der wesentlichste Vorteil des Erfindungsgegenstandes, der es ermöglicht, auch
ohne gegenseitige Abstimmung der Spulen der Schaltschütze und des Hilfsschlitzes
unter Verwendung üblicher Schaltgeräte den Anlaßvorgang zu überwachen, gleichgültig
ob die \lotorleistung klein oder groß ist und zum Steuern leichte oder schwere Schaltgeräte
verwendet werden. Es ist ferner beint Erfindungsgegenstand leichter als bei bekannten
Schützensteuerungen itlöglicli, diese durch Einfügen eines Stromwächters in Abhängigkeit
von der Stromstärke des oder der anzulassenden Motoren zu bringen. Daraus ergibt
sich, claß das steuernde Gerät mit seinen wenigen Kontakten für sämtliche Fälle.
bei denen irgendeine beliebig lange Schützenreihe gesteuert werden soll. einheitlich
ausgeführt werden kann. Es ist gleichgültig, ob eine:\bhängigkeit von der Zeit oder
vorn Strom oder von beiden bestehen soll. In Betrieben, in denen eine Reihe von
Antrieben in etwa gleichen Zeitabständen eiligeschaltet bzw. angelassen werden soll,
genügt die Verlegung einer zweiadrigen Ringleitung, an die die zu steuernden Geräte
angeschlosesn werden; auch das parallele Anfahren verschiedener Antriebe ist ohne
weiteres durchführbar. Bestehende Alltriebe lassen sich durch Hinzufügen eines oder
mehrerer Schütze jederzeit erweitern, ohne daß eine Änderung des steuernden teriites
erforderlich wäre. _=111 dies ist bei bekannten` _\nlalisteueruilgen mit Schwierigkeiten
verknüpft.
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Der einwandfreie Betrieb wird erreicht, weilst die Zeitverzögerung
doppelseitig und symmetrisch wirkt. Man stellt die Zeitverzögerung auf solche Werte
ein, die bei Steuerungen finit Stromwächter lediglich das Durchschalten verllinderil,
aber sonst die Steuerung dem Stroinwäcllter überlassen.
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Als Antrieb für das zeitverzögerilde Glied kommen in Frage: Hemmwerke,
\\'itidfliigel, Flüssigkeitsspeicher, Federspeicher, wärmeempfindliche Glieder,
aber z. B. auch inotor isrh bewegte Kontakte, wobei der Motor nur die verhältnismäßig
geringe Spulenleistung des Steuergerätes zu schalten hat. Als verzögert arbeitender
Kontakt zur Steuerung des elektromagnetischen Schalters kommt aller z. B. auch eine
Quecksilberschaltröhre iss Frage, deren Inneres durch eine den Durchlauf des Quecksilbers
beeinflussende Zwischenwand ist zwei Kammern geteilt ist. Solche Röhren sind an
sich bekannt, sie sind aber bisher nicht zur Steuerung von Hilfsschützen oder Stromstoßschaltern
bei Anlaßsteuerungen verwendet worden. was aber gerade die erwähnten Vorteile finit
sich bringt. Die Quecksilberschaltröhren
gestatten einen einfachen
Aufbau des Hilfsschützes oder des Stromstoßschalters und werden nach der Erfindung
ausschließlich zur Steuerung der Spule des elektromagnetischen Schalters benutzt,
also nur in geringerem Maße beansprucht, so daß lange Lebensdauer gewährleistet
ist. Man kann solche Quecksilberschaltröhren ohne Schwierigkeit als Umschalter ausbilden,
die in beiden Schaltrichtungen den bisher geschlossenen Stromkreis rasch öffnen
und den neuen Stromkreis verzögert schließen, oder Schaltröhren in Form von Ausschaltern
verwenden, die den gesteuerten Stromkreis verzögert öffnen und später verzögernd
wieder schließen. Durch einfache Auswahl solcher Quecksilberschaltröhren ist es
möglich, die Anlaßschützensteuerung nach der Erfindung den verschiedensten Betriebsverhältnissen
anzupassen und den Anlaßvorgang selbst in jeder gewünschten Weise zu beeinflussen.
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Die Zeichnung läßt beispielsweise Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgedankens
erkennen, sie veranschaulicht noch weitere Erfindungsmerkmale. Mit gleichen Indices
bezeichnete Teile gehören zu ein und demselben Schaltgerät.
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Bei allen beispielsweisen Schaltungsmöglichkeiten ist aus Gründen
einheitlicher Darstellung angenommen, daß an die Steuerleitung 2, 3 die Speiseleitung
7 der Hilfsschützspule 8 angeschlossen ist, in der sich der Impulskontakt 1 mit
einem von dem zuerst ansprechenden Schütz a1 gesteuerten Überbrückungskontakt iol
findet; man kann an Stelle eines Impulskontaktes auch einen Schalter mit Dauerkontakt
verwenden, dann wird die überbrückung überflüssig. Die Steuerleitung 2 geht ferner
in eine Haltesammelschiene H über und führt über den vom Hilfsschütz 8 gesteuerten
Umschalter 5 abwechselnd in die beiden Steuersammelschienen Si und S2. In der Speiseleitung
7 findet sich übereinstimmend noch ein vom zuletzt ansprechenden Schütz a5 gesteuerter
Öffnungskontakt 95, durch den die Steuerung stillgesetzt werden kann. Es ist bei
den Ausführungsmöglichkeiten nach Abb. 2 bis 7 ebenso wie bei derjenigen nach Abb.
i angenommen, daß nacheinander fünf Schütze a1 bis a. zum Anziehen gebracht werden
sollen. Wie bei der Schaltung nach Abb. i dargestellt, sind die Spulen a1 bis a5
wechselweise derart an die beiden Steuersammelschienen S1, S2 angeschlossen, daB
die Spulen ungerader Ordnungszahl an der Sammelschiene Si, diejenige gerader Ordnungszahl
an der Sammelschiene S2 liegen. Die Spulen a1 bis a" können bei Einzelantrieben
zu Läuferschützen, bei Anlaßsteuerungen für Gruppenantriebe zu Einzelschützen gehören;
bei Stufenanlaßsteuerungen kann als erstes das Ständerschütz an die Sammelschiene
Al angeschlossen werden; dadurch wird die Gefahr des Durchschaltens noch weiter
eingeschränkt und die Betriebssicherheit erhöht. Jedes Schütz besitzt außer einem
Selbsthaltekontakt hl, h2, h3, h4, h5 im eigenen Stromkreis einen Hilfsschließkontakt
v1, v2, v3, v4 in der Spulenspeiseleitung 4 des nächstfolgenden Schützes. Weitere
Kontakte sind an den Schützen, mit Ausnahme des ersten und letzten, nicht erforderlich.
In der Spulenspeiseleitung 4 des ersten Schützes a1 ist ein Überstromschalter 6
angeordnet.
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Bei der Ausführung nach Abb. i verzweigt sich die Speiseleitung 7
in eine Leitung ii mit dem vom Hilfsschütz 8 unverzögert gesteuerten Schließkontakt
12 und dem Widerstand 13 sowie in die Leitung 14 mit einer Quecksilberschaltröhre
15, die beim Anziehen des Hilfsschützes 8 die Steuerleitung 7, 14 sofort unterbricht
und die Leitung 14 mit Zeitverzögerung an die die Spule 8 umgehende Leitung 16 schließt,
umgekehrt beim Abfallen des Hilfsschützes 8 sofort von der Kurzschlußleitung 16
ab- und verzögert auf die Ansprechleitung 7 umschaltet. Das Kennzeichen der Schaltung
nach Abb. i besteht darin, daß die Ansprechleitung 7 des als Hilfsschütz 8 ausgebildeten
elektromagnetischen Schalters verzweigt ist und die beiden abwechselnd geschlossenen
Zweige i 1, 14 durch einen vom Hilfsschütz 8 gesteuerten, unverzögerten Schließkontakt
12 sowie einen gleichfalls vom Hilfsschütz 8 gesteuerten, verzögert schließenden
Kontakt 15 hintereinander in die die Hilfsschützspule 8 umgehende Kurzschlußleitung
16 geschaltet werden. Beim Schließen des Druckknopfes I erhält die Spule 8 Erregung,
sie zieht an und legt den Umschalter 5 auf die Sammelschiene S1, so daß die Spule
a1 (Einzelschütz, erstes Läufer- oder Ständerschütz) anspricht. Zugleich wird Schalter
12 geschlossen, die Spule 8 bleibt daher erregt, bis der verzögert schließende Kontakt
15 die Ansprechleitung 7 über die Leitung i 1, 14 an die Leitung 16 geschaltet hat,
wodurch die Spule des Hilfsschützes 8 überbrückt wird, dieses also abfällt. Dadurch
wird der Umschalter 5 an die Sammelschiene S2 gelegt, es spricht die Spule a2 an,
zugleich wird Kontakt 12
geöffnet und der Quecksilberkontakt 15 in die gezeichnete
Ausgangslage gebracht. Die Ansprechleitung 7, 14 wird nun zeitlich verzögert wieder
geschlossen und dadurch das Hilfsschütz 8 erneut zum Ansprechen gebracht. Es legt
den Umschalter auf die Steuersammelschiene S1, die Spule a3 kann ansprechen. In
diesem Wechselspiel vollzieht sich die Durchführung des ganzen Anlaßvorganges, währenddessen
es nicht möglich ist, daß eine der Schützspulen vorzeitig anspricht.
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Das Kennzeichen der Schaltung nach Abb. 2 besteht darin, daß die Ansprechleitung
7 der Hilfsschützspule 8 verzweigt und ein vom Hilfsschütz 8 gesteuerter Umschaltkontakt
i9 vorgesehen ist, der beim Öffnen des ersten Leitungszweiges 18 auf den zweiten
Leitungszweig 17 schaltet und diesen verzögert öffnet. Die hierzu beispielsweise
verwendbare Quecksilberschaltröhre 20 (Abb. 3) besitzt eine den Durchlauf des Quecksilbers
hemmende Zwischenwand 21, die als Kontaktfahne ausgebildet ist und mit je einem
in der einen der beiden Kammern 22 angeordneten Zu- bzw. Anleitungskontakten 23,
24 zusammenwirkt. Beim Druck auf den Einschaltknopf 1 erhält die Spule 8 Spannung,
sie legt den Umschalter 5 auf die Sammelschiene S1, das erste Schütz a1 (Einzelschütz,
erstes Läufer-oder Ständerschütz) spricht an, der Schalter 25
wird
umgelegt. Die Schaltröhre 20 hält, obwohl der Kontakt i9 am Zweig 17 liegt, über
diesen den Erregerstromkreis für die Spule 8 noch eine Zeitlang geschlossen (vgl.
Mittelstellung nach Abb. 3 B), bis das Quecksilber bis in die Stellung nach Abb.
3 C durchgelaufen ist. Dann fällt Schütz 8 ab,es geht der Umschalter 5 auf die gezeichnete
Ausgangsstellung zurück, ebenso auch der Schalter 25, Spule a.= kann jetzt erst
ansprechen. Die Spulenspeiseleittillg 7 schließt sich nach Durchlauf des Ouecksilbers
in der Schaltröhre 2o, es spricht dann, also nach Zeitverzögerung das Hilfsschütz
8 wiederum an, der Umschalter 5 legt die Steuersammelschiene S, an Spannung, es
spricht das nächste Schütz a3 an usf. Das nacheinanderfolgende Einschalten der Schütze
erfolgt demgemäß zeitabhängig unter Vermittlung des verzögert arbeitenden, vom Hilfsschlitz
8 gesteuerten Kontaktes 19.
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Bei der Schaltung nach Abb. :I erfolgt die Steuerung des Anlaßvorganges
nicht durch ein Hilfsschütz, sondern durch einen stromstoßgesteuerten Fernschalter
27, wie er z. B. aus der Patentschrift 623 023 bekannt ist. Im Gegensatz
zu Hilfsschützen, die bei Erregung anziehen und erst wieder nach Abschalten des
Erregerstromkreises abfallen, schaltet sich der Fernschalter nach dem Ansprechen
,ofort ab und bleibt in der eingenommenen Lage stehen, bis er von neuem erregt wird.
Der Stromstoßschalter 27 nach Abb. d. legt also bei jedesmaliger Erregung,den Kontakt
5 von der Sammelschiene Si auf die Sammelschiene S, oder umgekehrt um. Zugleich
aber steuert er seinen Schalter 25 mit dem Umschaltkontakt 26, dieser öffnet sofort
und schließt verzögert. Beim Druck auf den Knopf I wird die Spule 27 erregt, sie
zieht an und legt einerseits den Umschalter 5 auf die SammelschieneSi (Spuleai spricht
an), andererseits schaltet sie sich nicht nur selbst ab (vgl. Patentschrift (23
023), sondern schaltet von der Leitung 7-30-28 auf die Leitung 7-29-28 um, was aber
durch den verzögert arbeitenden Kontakt 26 nicht sofort, sondern erst nach Ablauf
einer gewissen, zweckmäßig einstellbaren Zeit geschieht. Dann erst schließt sich
der Stromkreis 2-7-29-28-3, der Fernschalter 27 spricht erneut an und schaltet den
Kontakt 5 von der Sammelschiene St auf die Sammelschiene S2 um. Jetzt kann die Spule
a, ansprechen. Der weitere Anlaßvorgang wiederholt sich wie vorstehend dargelegt,
ohne daß es möglich wäre, daß eine der Schützspulen a, bis a. vorzeitig anspricht.
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Bei den vorbeschriebenen Schaltungsmöglichkeiten kann eine etwa erforderlich
werdende Stromabhängigkeit durch Einfügen eines Stromwächters erzwungen werden,
dessen Kontakte nach dem Anziehen des steuernden Gerätes dessen Abfallen so lange
verhindern, als noch eine Stromspitze besteht, während das abgefallene Steuergerät
so lange am Anziehen verhindert wird, wie die durch das Abfallen bewirkte Stromspitze
noch nicht abgeklungen ist. Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist in die Zweigleitung
14 der öffnungskontakt 31 eines Stromwächters 32 gelegt, dessen Spule natürlich
von dein zu Überwachenden Motorstrom durchflossen wird. Solange eine Anlaufstromspitze
besteht, also der Stromwächter 32 angesprochen hat, kann die Kurzschlußleitung 7-i
i-id-i6 nicht geschlossen, also das Schütz 8 nicht zum Abfallen gebracht werden.
Durch den erfindungsgemäßen Einbau eiiic# Stromwächters 32 wird die Schaltung nach
_\1i1. i Strom- mid zeit-,ibllängig.
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Bei der Schaltung nach AN). 2 liegt die Spule des wahlweise vorzusehenden
Stromwächters 32 wiederum in dem zu überwachenden Jlotorstroinkreis, der Kontakt
des Stromwächters ist hier als Umschaltkontakt ohne Unterbrechung 33 ausgebildet
und schaltet beim Ansprechen des Stromwächters auf den Parallelzweig 34 um, der
durch den Hilfskontakt 35 in die Spulenspeiseleitung 7 g=eschaltet wird. Solange
eine Stromspitze besteht. kann demnach das Hilfsschütz N nicht zum Allfallen gebracht
werden.
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Bei der Schaltung nach Abb. 4 ist in die Speiseleitung 7, 28 der Unterbrecher
36 eines Stromwächters 32 geschaltet. Es kann der -;tromstoßschalter 27 nicht ansprecheil.
solaiiae eine .\nlaufstromspitze besteht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 5 liegt in der Speiseleitung
7 des in diesem Falle wiederum als Hilfsschütz8 ausgebildeten elektromagnetischen
Schalters wahlweise ein Stromwächter 32 mit Umschaltkontakt 37, der bei seinem
Ansprechen die Leitung 7 unterbricht und über die Leitung 38 auf die Steuersammelschiene
S1 ungerader Ordnungszahl umschaltet. Parallel zum Stromwächter 32 liegt der vom
Hilfsschütz ` gesteuerte Haltekontakt 39 und hintereinander mit (lern Stromwächter
32 der gleichfalls vom Hilfsschütz 8 gesteuerte Öffnungskontakt :4o, der die Speiseleitung
7 verzögert öffnet und später beim Abfallen des Hilfsschützes 8 wieder verzögert
schließt. Beim Druck auf den Einschaltknopf I wird die Spule 8 erregt, sie bringt
den Umschalter 5 auf die Sammelschiene S, (das erste Schütz a" kann ansprechen).
Zugleich wird Kontakt 39 geschlossen, der Kontakt .4o verzögert geöffnet, die Spule
8 bleibt also erregt, zumal der Stromwächter 32 den Kontakt 37 auf die Leitung 38
geschaltet hat. Klingt die Einschaltstronispitze ab, so geht wohl der Stromwächter
32 in die gezeichnete Ausgangslage zurück, aber 111-zwischen hat Kontakt 4o geöffnet,
es fällt also das Hilfsschütz 8 ab und schaltet auf die Steuersammelschiene S.=
um, so daß jetzt das nächste Schaltschütz a, (Abb. i) ansprechen kann. Wiederum
zieht der Stromwächter 32 an, beim Abfallen des Hilfsschützes 8 wurde jedoch Kontakt
39 geöffnet, und Kontakt 4o schließt erst nach Ablauf der Zeitverzögerung; also
erst dann, wenn nach Abklingelt der Stromspitze der Stromwächter 32 wieder abfällt,
erhält die Spule 8 erneut Erregung und zieht an, so daß jetzt das nächste Schaltschütz
a" (Abb. i ) ansprechen kann. Den Haltekontakt 39 kann inan vermeiden, wenn nach
:£bb. 6 der Umschaltkontakt 37 des Stromwächters 32 als Umschaltkontakt ohne Unterbrechung
ausgebildet wird, der beim -ilsprechen
des Stromwächters 32 unterbrechungslos
von Leitung 7 auf Leitung 38 umschaltet.
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Bei der Schaltung nach Abb. 7 ist als zeitverzögernder Kontakt ein
wärmeempfindliches Glied 41 vorgesehen, dessen Heizleitung44 an die Steuersammelschiene
Si angeschlossen ist und dessen Kontakt 42 in der Speiseleitung 7 der Hilfsschützspule
8 liegt. Die Beheizung des wärmeempfindlichen Gliedes 41 erfolgt über den Widerstand
43 (sie kann auch anders, z. B. transformatorisch erfolgen), solange der Umschalter
5 an der Steuersammelschiene St liegt. Das wärmeempfindliche Glied 41 schaltet bei
seinem Ansprechen das Hilfsschütz 8 ab. Wird die Steuerleitung 2, 7, 3 geschlossen,
spricht das Schütz 8 an und legt den Umschalter 5 mit der mehrfach erwähnten Wirkung
auf die Sammelschiene Si um. Die Beheizung des wärmeempfindlichen Gliedes41 setzt
ein, es schaltet nach Zeitablauf die Spule 8 ab, wodurch der Umschalter 5 von der
Sammelschiene S1 auf die Sammelschiene S2 umgelegt wird. Die Beheizung des wärmeempfindlichen
Gliedes bleibt aus, nach erfolgter Abkühlung geht das wärmeempfindliche Glied 41
auf die in Abb. 7 dargestellte Ausgangslage zurück, so daß das Hilfsschütz 8 erneut
ansprechen und die Fortsetzung des Anlaßvorganges bewirken kann. Es ist demnach
bei der erfindungsgemäßen Schaltung nicht nur möglich, mittels eines vom Hilfsschütz
8 gesteuerten, verzögert ansprechenden Kontaktes, beispielsweise einer Quecksilberschaltröhre,
den Anlaßvorgang durchzuführen, sondern es ist auch möglich, beispielsweise ein
wärmeempfindliches Glied als verzögerndes Element einzuschalten mit dem Ergebnis,
daß in Abhängigkeit von der Beheizung bzw. Abkühlung des wärmeempfindlichen Gliedes
41 eine Hilfsschützspule 8 gesteuert und dadurch das abwechselnde Anspeisen der
beiden Steuerleitungen S1, S., bewirkt wird.