DE827358C - Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan

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DE827358C
DE827358C DED539A DED0000539A DE827358C DE 827358 C DE827358 C DE 827358C DE D539 A DED539 A DE D539A DE D0000539 A DED0000539 A DE D0000539A DE 827358 C DE827358 C DE 827358C
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DE
Germany
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chlorine
hydrocyanic acid
cyanogen chloride
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production
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Expired
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DED539A
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English (en)
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Dr Hans Huemer
Dr Walter Pohl
Dr Hermann Schulz
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/004Halogenides of cyanogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Es ist bekannt, Chlorcyan aus wässerigen Lösungen von Blausäure und Chlor herzustellen. Als besondere Ausführungsform ist u. a. auch die kontinuierliche Einwirkung von Chlor auf wässerige Blausäurelösungen in einer Kolonne beschrieben, wobei das Chlor der über Füllkörper herunterrieselnden Blausäurelösung im Gegenstrom geleitet wird.
  • Man kann sich davon überzeugen, daß bei dieser Arbeitsweise ein Reaktionsprodukt erhalten wird, welches als Verunreinigung Chlor neben Blausäure und auoh Salzsäure enthält. Dieser Befund wird in der Literatur (britische Patentschrift Gor 701) bestätigt, in der die Reinigung von nach diesem Verfahren erhaltenem Chlorcyan beschrieben wird. Zur Entfernung der Nebenprodukte ist es erforderlich, eine Wäsche mit wässerigen Calciumcarbonatsuspensionen und Behandlung mit Aktivkohle vorzunehmen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus wässeriger Blausäure und Chlor unmittelbar reines Chlorcyan ohne die obengenannten Produkte erhalten kann, wenn bei der kontinuierlichen Einwirkung von Chlor auf Blausäure die mit dein Chlor in einem Reaktionsturin, z. B. einer Füllkörperkolonne, zur Umsetzung gelangende wässerige Blausäurelös.ung im Kreislauf geführt wird. Die neue Regel technischen Handelns ist gegenüber dem oben skizzierten Stand der Technik dadurch gekennzeichnet, daß die mit gasförmigem Chlor im Austausch stehende Menge an wässeriger Blausäure infolge der Umwälzung im Kreislauf etwa io- bis 30mal größer ist als bei dem vorbekannten Verfahren.
  • Es hat sich gezeigt, daß es erst durch die erfindungsgemäße Maßnahme möglich ist, die Reaktion bis zur iooprozentigen Umsetzung des Chlors zu treiben, so daß ein Chlorcyan entsteht, das infolge seiner hohen Reinheit ohne besondere Aufarbeitung der weiteren Verwendung zugeführt werden kann. Das am Kopf der Umwälzkolonne abgeführte C'hlorcyangas ist frei von geringsten Spuren Chlor. Die C'hlorierung bei geringen Blausäurekonzentrationen bietet weiterhin dien bedeutungsvollen, technischen Vorteil, daß die Abtrennung von Blausäure durch Wäsche mit Wasser so weit getrieben, werden kann, daß das entstandene Chlorcyan auch frei von jeder Spur Blausäure ist.
  • Der Ersatz der bei -der Reaktion verbrauchten Blausäure erfolgt erfindungsgemäß zweckmäßig durch Einleiten in hoher Konzentration am Fuße des Reaktionsturmes in der Nähe der Eintrittsstelle des Chlors. Die eingeführte konzentrierte Blausäure wird bei dem Verfahren der Erfindung teils durch die Umsetzung mit Chlor, teils durch Zugabe von Wasser über den oberen Teil des Reaktionsturmes so weit verdünnt, daß ihre Konzentration im Reaktionsturm niedrig, z. B. auf 2 bis 3 % gehalten wird.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet, blausäure-und: chlorfreies Chlorcyan ohne Zuhilfenahme von zusätzlichen chemischen Prozessen oder Adsorptionsvorgängen zu einer einzigen kontinuierlich betriebenen Apparateeinheit zu erzeugen.
  • Die Reinheit des anfallenden Chlorcyans spielt eine ausschlaggebende Rolle bei der Trimerisierung zu Cyanurchlorid in der Gasphase.
  • Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes Beispiel: Am Fuß einer Füllkörperkolonne a gemäß der beigefügten Abbildung werden stündlich 6,75 kg Blausäure an der Zuführungsstelle b aufgegeben. In der Kolonne befindet sich eine 2- bis 3prozentige wässerige Blausäure im Umlauf, deren Konzentration durch den Umsatz mit Chlor, welches ebenfalls am Boden der Kolonne c zugeführt wird, annähernd konstant gehalten wird. Mit Hilfe einer Kreiselpumpe d wird eine Flüssigkeitsmenge von stündlich 3 bis 4 cbm im Kreislauf vom Boden auf den Kopf der Kolonne geführt. Oberhalb dieser Chlorierungskolonne befindet sich eine zusätzliche Füllkörperkolonne e, durch welche pro Stunde 300 1 Wasser über die Zuführung f auf die Reaktionskolonne herunterrieseln. Durch Einbau von Kühlelementen wird für die Abfuhr der Reaktionswärme Sorge getragen. Die Temperatur innerhalb der Umwälzchlorierungskolonne wird auf diese Weise auf 40° gehalten.
  • Der größte Teil des gebildeten Chlorcyans entweicht durch die aufgesetzte Waschkolonne in reiner Form, während ein kleiner Anteil zusammen mit verdünnter Blausäure aus dem Kreislaufsystem heraus auf eine Entgeistungskolonne g aufgegeben' wird, aus der die flüchtigen Anteile, d. h. Chlorcyan und Blausäure, über die Leitung h auf den Kopf der Chlorierungskolonne zurückgeleitet werden, während die verdünnte Salzsäure bei i abgezogen wird.
  • Zur völligen: Reinigung auf ioo % ist es lediglich erforderlich, das aus der Waschkolonne austretende Chloreyangas mit nichtalkalischen Trocknungsmitteln, wie Chlorcalcium, Silicagel, Aluminiumoxydgel usw., im Trockenturm k zu trocknen. Nach der Trocknung wird dem Fabrikationssystem stündlich eine Menge von 14,7 kg Chlorcyan von ioo % entnommen, was einer Ausbeute von. 95,7 0/0 entspricht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan durch kontinuierliche Einwirkung von Chlor auf Blausäure, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Chlor in einem Reaktionsturm zur Umsetzung gelangende wässerige Blausäurelösung im Kreislauf geführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Chlor wie konzentrierte Blausäure am Fuße des Reaktionsturmes eingeleitet werden, in dem die umlaufende wässerige Blausäure auf niedriger Konzentration, z. B. einer solchen von 2 bis 3 0/0, gehalten wird.
DED539A 1949-12-13 1949-12-13 Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan Expired DE827358C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4328010A (en) 1979-08-02 1982-05-04 Degussa Aktiengesellschaft Process for the recovery of pure cyanogen chloride
EP2913302A4 (de) * 2012-10-26 2017-01-11 Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc. Cyanhalidherstellungsverfahren, cyanatesterverbindung und herstellungsverfahren dafür sowie harzzusammensetzung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4328010A (en) 1979-08-02 1982-05-04 Degussa Aktiengesellschaft Process for the recovery of pure cyanogen chloride
EP2913302A4 (de) * 2012-10-26 2017-01-11 Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc. Cyanhalidherstellungsverfahren, cyanatesterverbindung und herstellungsverfahren dafür sowie harzzusammensetzung

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