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Einrichtung zum Prüfen tragbarer Uhren Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zum Prüfen tragbarer Uhren, mittels deren tragbare Uhren nach
der Neuherstellung oder Reparatur in jeder beliebigen Stückzahl in bezug auf genaue
Zeiteinhaltung im Gebrauch überprüft werden können.
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Bei den bisher bekannten Einrichtungen zum Prüfen tragbarer Uhren,
wie Armband- und Taschenuhren, fehlt eine Einrichtung zur stetigen unregelmäßigen
Lagenveränderung während ,der Beobachtungszeit beim Regulieren der Uhren. Das im
allgemeinen übliche Verfahren ist, die Uhren nach der Reparatur beim Uhrmacher in
einen Wandkasten zu hängen und sie dort über einige Tage auf ihren genauen Gang
zu beobachten. In der Fabrikation werden dieselben liegend, meist das Zifferblatt
nach oben oder unten, über einen bestimmten Zeitraum, ein bis mehrere Tage auf ihre
genaue Zeiteinhaltung beobachtet. Diese Verfahren entsprechen in keiner Weise den
tatsächlichen Beanspruchungen, der eine Uhr beim Tragen ausgesetzt ist. Weiterhin
sind in der Deutschen Uhrmacherzeitung Nr. ii vom November und Nr. 12
vom
Dezember 1949 zwei Apparate beschrieben, die die zu prüfenden Uhren über die Beobachtungszeit
in eine stetige und gleichmäßige Umdrehung versetzen, was beim Gebrauch einer Uhr
in der Wirklichkeit in keiner Weise der Fall ist. Auch sind diese Apparate nur für
sehr geringe Stückzahlen zu verwenden. Es ist also bei diesen verhältnismäßig primitiven
Prüfungen dem Uhrenreparateur wie dem Hersteller keine genügende Gewähr geböten,
daß die von ihm für gut befundenen Uhren auch beim Tragen, also bei stetig unregelmäßig
sich ändernder Lage der Uhr dieselbe ihren genauen Gang behält. Das Fehlen einer
wirklich
zuverlässigen Prüfungseinrichtung hat dem Uhrmacher schon
viel verärgerte und verlorene Kunden verursacht.
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Demgegenüber hat die Erfindung den Vorteil, daß sie für kleinste wie
auch für größte Stückzahlen, d. h. in der Reparaturwerkstätte wie auch bei der Massenherstellung
von Uhren verwendet werden kann und einen verhältnismäßig geringen Anschaffungspreis
erfordert. Außerdem ist in jedem Falle höchste Garantie für einwandfreien Gang der
Uhren nach der Prüfung dadurch gegeben, daß die erfindungsgemäße Einrichtung die
Uhren während der Prüfdauer in jede erdenkliche Lage bringt. Diese vollkommen ungesetzmäßige
dauernde Lagenveränderung der zu prüfenden Uhren läßt den Hersteller ebenso wie
den Reparateur auftretende Gangungenauigkeiten und Stehenbleiben einer Uhr sofort
erkennen, was zu deren Abhilfe vor Reklamation durch den Kunden führt und somit
dem Uhrmacher wie dem Fabrikanten eine zufriedene Kundschaft sichert.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß die Einrichtung in geschmackvoller
Ausführung als Blickfang während des Betriebes im Schaufenster aufgestellt werden
kann und dadurch Schaulustige auf die ausgestellte Ware aufmerksam macht und dem
Kunden die Sicherheit gibt, eine einwandfrei überprüfte Uhr ausgehändigt zu erhalten.
Für den Prüfenden ist außerdem die Möglichkeit gegeben, die Uhren während des Laufens
der Einrichtung ohne Unterbrechung derselben wahlweise herauszunehmen und ihre genaue
Zeiteinhaltung zu überprüfen. Die Anschaffung einer solchen Einrichtung ist verhältnismäßig
gering und dieselbe einfach in der Bedienung. Sie erfordert nur wenig Betriebskosten
bei höchster Leistungsfähigkeit. und zuverlässigstem Prüfergebnis.
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Die Erfindung besteht darin, daß die zu prüfenden Uhren in ein oder
mehrere kugelförmige, geteilte Hohlkörper gelegt werden und durch eine stetig oder
mit kurzzeitigen Unterbrechungen sich drehende Leitwalze, Scheibe oder Trommel,
die beliebig ausgeführte Erhebungen oder Vertiefungen aufweist, in Bewegung gesetzt
werden. Als Gegenhalt gegenüber den sich bewegenden Hohlkörpern dient eine der Walzenlänge
entsprechende Laufstange. Einrichtungen mit beiderseits der Leitwalze vorhandenen
Hohlkörperlaufbahnen besitzen demgemäß zwei derartige Laufstangen. Der Antrieb der
Leitwalze erfolgt beispielsweise durch einen Schneckenantrieb in Verbindung mit
einem Elektromotor, wobei die Geschwindigkeit der Umdrehungen beliebig gesteuert
werden kann. Die kugelförmigen Hohlkörper, die zur Aufnahme der tragbaren Uhren
dienen, können ein- oder mehrteilig sein und ganz oder teilweise aus durchsichti-@gem
oder undurchsichtigem Material, z. B. Holz, Metall oder Kunststoff bestehen. Die
zur Prüfung vorgesehenen Uhren können mit Armband oder ohne Armband mit einer Schutzhülle
aus Leder oder Stoff in die Hohlkörper eingelegt werden, was für den Uhrmacher eine
wesentliche Zeitersparnis bedeutet. Die Größe der Einrichtung bzw. die Anzahl der
benötigten kugelförmigen Hohlkörper richtet sich nach der Menge der zur Prüfung
anfallenden Uhren. Bei sinngemäß gleichem Arbeitsprinzip kann demnach eine solche
Einrichtung sowohl für Massenüberprüfung wie auch für Einzelüberprüfungen von tragbaren
Uhren verwendet werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel de: Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es bedeutet Abb. i Vorderansicht einer Einrichtung zum Prüfen tragbarer
Uhren, Abb. 2 einen Schnitt dazu nach Linie A-B, Abb.3 eine Armbanduhr ohne Armband
mit Schutzhülle.
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Auf einer Grundplatte i ist zunächst ein Elektromotor 2 mit einer
Antriebsschnecke 3 montiert. Die Antriebsschnecke 3 berührt ein Schneckenrad 4 mit
Welle 5, die in den beiden seitlichen Lagern 6 und 7 ruht und im oberen Teil mittels
einer Distanzstange 8 verbunden sind. Mit der Welle 5 ist eine Leitwalze oder Trommel
9 fest verbunden, die an der Anliegefläche der Hohlkörper 13 und 14 beliebig angeordnete
Erhöhungen io von beliebigem Querschnitt aufweist. Bei einer doppelseitigen Einrichtung
ist auf den äußeren Seiten der Lager 6 und 7 je eine Laufstange i i, 12 angeordnet,
die annähernd in der Längs- und Mittelebene der Walze 9 liegt. Zwischen den äußeren
Laufstangen i i, 12 werden ein oder mehrere kugelförmige Hohlkörper 13 bzw. 14 gelegt.
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Hierbei sind die Hohlkörper 13 in undurchsichtigem und 14 in teilweise
durchsichtigem Material hergestellt. In den Hohlkörpern 13, 14 werden die Uhren
15, mit Armband 16 oder Hülle 17 eingelegt.
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Die Wirkungsweise einer solchen Einrichtung zum Prüfen tragbarer Uhren
geht folgendermaßen vor sich: Nachdem der Elektromotor 2 eingeschaltet ist, wird
die Walze oder Trommel 9 in Umdrehungen versetzt, wobei die Geschwindigkeit beliebig
eingestellt werden kann. Die zwischen der Leitwalze 9 und den äußeren Laufstangen
ii und 12 aufgelegten, mit Uhren gefüllten kugelförmigen Hohlkörper 13, 14 werden
durch die Walze 9 mitgenommen und auf Grund ihres Beharrungsvermögens in rotierendeBewegung
gesetzt. Hierbei werden durch die Erhöhungen io auf der Walze unregelmäßige und
zum Teil stoßartige Bewegungen der Hohlkörper 13 und 14 ausgelöst. Die Uhren selbst
sind also nicht allein einer ständigenLagenveränderung, sondern auch gewissen Stoßwirkungen
unterworfen. Diese Prüfzeit entspricht, insbesondere bei Armbanduhren, einer natürlichen
Beanspruchung. Es können also, selbst bei Verwendung einer Prüfeinrichtung mit nur
einseitiger Laufbahn, die damit geprüften Uhren vom Hersteller wie vom Uhrmacher
im besten Vertrauen auf genaueste Zeiteinhaltung in allen Lagen, aus der Hand gegeben
werden.