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Gliederheizkessel für unteren Abbrand Gliederheizkessel sind bekanntlich
für eine bestimmte Höchstleistung in ihren Abmessungen festgelegt, bei der sie mit
dem günstigsten heiztechnischen Wirkungsgrad arbeiten. In den Übergangszeiten und
allgemein bei einer Einschränkung der Heizung findet eine geringere Kesselbelastung
statt. Die Rostfläche, der Feuerraum und die Heizfläche stehen dann nicht mehr in
dem richtigen heiztechnischen Verhältnis zueinander, so daß der Wirkungsgrad des
Kessels erheblich absinkt. Man hat schon mit Gien verschiedensten Mitteln versucht,
die Gliederheizkessel diesen Belastungsschwankungen durch bauliche Veränderungen
anzupassen. So hat man vielfach vorgeschlagen, die wirksame Rostfläche zu verkleinern,
dabei aber die Heizflächengröße unverändert zu lassen. Teilweise wurde zugleich
auch der Füllraum verkleinert. Auf diese Weise wird aber die erwünschte Wirkung
nicht erreicht, denn die in der Zeiteinheit in geringerer Menge erzeugten Heizgase
bestreichen die gleiche Heizfläche und kühlen sich dadurch stärker ab, so daß sie
mit niedrigerer Temperatur in den Kamin gelangen. Daraus ergibt sich eine Abnahme,
d. h. eine Verschlechterung des Zuges. Man habt ferner Kessel mit zwei ungleich
großen Füllräumen, Verbrennungsräumen, Rosten und Aschfallräumen gebaut bzw. zwei
verschieden große Kessel aneinandergesetzt, derart, daß die einzelnen Teile auch
einzeln betrieben werden konnten. Derartige Ausführungen sind zwar wärmetechnisch
nicht zu beanstanden, stellen aber abnormale Konstruktionen dar, die keine Aussicht
haben, sich in der Praxis durchzusetzen. Ähnlich zu beurteilen sind Kessel mit zwei
ungleich großen Hälften, die einzeln betrieben werden können. Zumal, wenn der Rost
beider Kesselhälften gemeinsam ist, sind bei Ausschaltung
einer
Hälfte die heiztechnischen Verhältnisse nicht mehr die gleichen wie beim gleichzeitigen
Betreiben beider Hälften. Es sind auch symmetrisch gebaute Kessel bekanntgeworden,
die nach Belieben nur hälftig betrieben werden können, wobei allerdings die Rostfläche
stets dieselbe bleibt. jedoch - Obt i es hierbei auch Ausführungen, bei denen
jede Kesselhälfte einen getrennten Rost aufweist. Abgesehen von der abnormalen Ausbildung
und deshalb teueren Herstellung derartiger Kessel entstehen durch den Betrieb nur
einer Kesselhälfte ungünstige Spannungen im Kessel, die zu Störungen führen können.
Schließlich ist ein Kessel bekannt, der drei Kostflächen nebeneinander, drei dazugehörige
LufteintrittstÜren und drei darüber angeordnete, gesonderte Rauchabzugskanäle besitzt.
Durch Abschaltung der beiden äußeren Teile kann dieser Kessel 1)ei kleineren Belastungen
symmetrisch gefahren werden. Diese Möglichkeit erreicht der erfindungsgemäße Kessel
dadurch, daß einerseits ein oder mehrere Tiber die Kessellänge reichende, dem kost
zugeordnete Absperrorgane, anderseits verschließbare Öffnungen in den Heizzügen
vorgesehen sind, die den Weg der Rauchgase in den Abzug abkürzen, derart, daß durch
Betätigung der Luftabsperrorgane und der die letztgenannten öffnungen kontrollierenden
Abschlußorgane die Heizfläche und die Rostfläche etwa in dem gleichen Verhältnis
verringert bzw. verändert werden können. Dieser Gedanke läßt sich in besonders einfacher
Weise bei solchen Kesseln anwenden, die eine oder mehr schräg oder aufrecht verlaufende
Rostflächen besitzen, deren Luftzuführung erfindungsgemäß in der Höhe durch ein
oder mehr Luftabsperrorgane unterteilt ist, so daß die Beaufschlagung des Rostes
rechtwinklig zur Kessellängsrichtung verändert werden kann. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf Gliederheizkessel, die aus zwei symmetrischen Hälften bestehen.
Bei ihnen sind in Verwirklichung des Erfindungsgedankens die Luftabsperrorgane und
die verschließbaren Öffnungen in den Heizzügen symmetrisch in den Kesselhälften
angeordnet. so daß sich auch bei geringeren Belastungen des Kessels immer eine in
bezug auf die Längsmittelebene symmetrische Beanspruchung des Kessels ergibt.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i zeigt einen Kessel, der in symmetrischer Ausführung aus
den beiden Hälften i und 2 und dem mittleren Füllschacht 3 besteht. Im unteren Teil
des letzteren befindet sich mittig angeordnet ein aufrechter Rost 4 mit mittlerer
Luftzuführungskammer 5. Der oben eingefüllte Brennstoff wird also in zwei Säulen
aufgeteilt, die zwischen dem Rost .I und den Kesselgliedern der beiden Hälften liegen.
In der Höhe des Rostes 4 besitzen die Kesselglieder Rippen 6, zwischen denen die
aus den Brennstoffsäulen austretenden Gase in die Flammenräume 7 gelangen, wo sie
mit Hilfe der aus den Kanälen 8 eintretenden Zweitluft verbrannt werden. ehe sie
in die Heizzüge 9 übertreten, in denen sie nach oben steigen und in die Sammelkanäle
io gelangen. In der Luftzuführungskamtner ; ist eine Klappe i i vorgesehen, die
in der gezeichneten Stellung den Zutritt der Luft in den oberen Teil der Kammer
verhindert und damit die wirksame Rostfläche des Einsatzes 4 verkleinert. Steht
die Klappe t r dagegen senkrecht, so wird die gesamte Rostfläche mit Luft beaufschlagt.
In dem aufsteigenden "feil der Heizzüge 9 sind Öffnungen vorgesehen. die durch Schieber
12 kontrolliert werden. Bei normalem Betrieb, also bei Höchstbelastung, decken die
Schieber 12 diese Öffnungen ab, und die Rauchgrase nehmen den normalen Weg. Zugleich
nimmt die Klappe i i die senkrechte Stellung ein. Bei geringerer Kesselbelastung
wird die Klappe i i mehr oder weniger in die waagerechte Lage gebracht, und zugleich
werden die Öffnungen in den Heizzügen durch Bedienen der Schieber 12 entsprechend
ge-<iffnet. Dadurch wird einerseits die Rostfläche, anderseits die Heizfläche
verringert, und zwar in einem solchen Maße, daß das Verhältnis H : R etwa unverändert
bleibt. Der günstigste Z@'irkungsgrad, wie er der maximalen Belastung entspricht,
wird dadurch aufrechterhalten, wobei die Beanspruchung des Kessels nach wie vor
sich svtnmetrisch auf beide Hälften verteilt.
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In Abb. 2 ist ein Kessel dargestellt. der den gleichen grundsätzlichen
Aufbau, jedoch in umgekehrter Anordnung der Einzelteile, zeigt, d. h. der :Mittelteil
enthält die Zweitluftzuführung, die Flammenräume und die Heizzüge, während die beiden
Außenteile die Rostflächen enthalten. Der aufrechtstehende Rost ist auf diese Weise
in die beiden Hälften 13 und 14 aufgelöst, die im wesentlichen aus einer
senkrechten und einer waagerechten Rostfläche bestehen. Hinter den senkrechten Rostflächen
befindet sich die Luftzufuhr, die mit Hilfe der Klappen 15 und i6 iiher die Höhe
geregelt werden kann. Die Verbrennungsgase treten in die Flammenräume 17, wo sie
sich mit der Frischluft aus den Kanälen 18 vermischen. Sie gelangen sodann in die
übereinanderliegenden Heizzüge i9 und 20, bevor sie in ,den Abzugsstutzen 2 1 eintreten.
Wie aus der das hintere Ende des Kessels im Längsmittelschnitt darstellenden .@l>h.3
ersichtlich ist, kann mit Hilfe der Klappe 22 der Weg der Heizgase in den Abzugsstutzen
21 abgekürzt werden, wodurch sich die Heizfläche entsprechend verringert.
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Die Abb. 4 zeigt schließlich eine Möglichkeit, die Erfindung bei einem
normalen Heizkessel ohne aufrechte Rostfläche zu verwirklichen. Demgemäß ist die
etwa plan verlaufende Rostfläche 24 in ihrer Breite durch angegossene Rippen 25
in drei Teile unterteilt. Die Rippen 2;, die ebenso wie die vorher beschriebenen
Luftregulierungsklappen über die ganze Kessellänge hindurchlaufen, sind mit Klappen
26 versehen, die den Lufteintritt zu den beiden äußeren Teilen der Rostfläche regeln.
In den Kesselgliedern sind ähnlich der Bauart nach Abb. i Unterbrechungen der Rippen
2; \-orgesehen, die durch Schieber 28 kontrolliert werden. Bei normaler Belastung
sind die Klappen 26 geöffnet, so daß die Luft über die ganze Rostbreite in den Brennstoff
eintreten
kann, und die Schieber 28 sind geschlossen, so daß die Gase den normalen Weg durch
die Steig-und Sturzzüge in die Sammelkanäle 29 nehmen müssen. Bei Teilbelastung
werden die Klappen 26 nach außen bis an .die Gliedhälften bewegt und die Schieber
28 so verstellt, daß sie die Öffnungen der Rippen 27 freigeben. Es findet dann nur
eine Beaufschlagung des mittleren Teiles der Rostfläche mit Luft statt, und gleichzeitig
ist der Weg der Heizgase zu den Sammelkanälen 29 abgekürzt.