AT220274B - Feuerung für Kesselanlagen zur wahlweisen Verfeuerung von Schwachgas einerseits und Brennstaub bzw. Öl anderseits - Google Patents

Feuerung für Kesselanlagen zur wahlweisen Verfeuerung von Schwachgas einerseits und Brennstaub bzw. Öl anderseits

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AT220274B
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  Feuerung für Kesselanlagen zur wahlweisen Verfeuerung von
Schwachgas einerseits und Brennstaub bzw. Öl anderseits 
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dampfkesselanlage, die in der Lage sein soll, ein in wechselnder
Menge anfallendes Brenngas, insbesondere Schwachgas, jederzeit abzunehmen bei praktisch gleichblei- bender   Überhitzer- und   Abgastemperatur unter Anpassung der   Kesselleisiung   an den Dampfbedarf durch entsprechende Zugabe von Brennstaub oder Öl, wobei die maximale Kesselleistung auch von jeder Brenn- stoffart allein erreicht werden muss. 



   Es sind kombinierte Brennstaub-Gasfeuerungen   für Strahlungsdampferzeuger bekannt,   bei denen die übereinanderliegenden Brennerdüse abwechselnd für Staub und Gas ausgebildet sind. Wegen der verschie- denen Einblasegeschwindigkeiten für Staub und Gas ergeben sich jedoch Schwierigkeiten in der Verbrennung, und überdies sind die jeweils nicht in Betrieb befindlichen Brennerdüse der Wärmestrahlung aus dem Verbrennungsraum ausgesetzt. Man hat deshalb die Gasbrenner in grösserem Abstand ober-und unterhalb der als Eckenbrenner ausgebildeten Staubbrenner angeordnet und zusätzlich eine Kühlung der nicht in Betrieb befindlichen Gasbrenner durch abgekühlte Rauchgase vorgenommen, wodurch zugleich die Heissdampftemperatur geregelt wird. 



   Mit dieser Bauart soll eine etwa gleichbleibende Heissdampftemperatur bei einwandfreiem Verbrennungsvorgang durch Vermischung der Flammenanteile erst am Ende des Feuerraumes erreicht werden, wobei abgekühlte Rauchgase die Abstrahlung der   Staubflamme   und den dadurch zu erwartenden Tempe-   raturabfall   am Überhitzer bei Staubbetrieb verringern. 



   Eine derartige Anordnung ergibt jedoch einen komplizierten Regelbetrieb und eine vielteilige Regelapparatur. Diese Schwierigkeiten werden, ohne abgekühlte Rauchgase zur Temperaturregelung verwenden zu müssen, erfindungsgemäss dadurch behoben, dass die Gasbrenner in einer vom ersten   Bertihrungszug   rauchgasmässig weiter entfernten Stelle angeordnet sind als die von den Gasbrennern räumlich getrennten   Staub- bzw. Ölbrenner   und die Gasflamme die gesamte Strahlungsfläche des Kessels beaufschlagt, während die    Staub- bzw. Ölflamme   einen Teil der gesamten Kesselstrahlungsfläche unberührt lässt.

   Dadurch gelingt es, die   Ruchgaseintrittstemperatur   in dem anschliessenden Berührungszug über einen grösseren Belastungsbereich des Kessels unabhängig von dem   jeweiligen Brennstoffmischungsverhältnis   annähernd konstant zu halten, ohne dass eine Verschlechterung des Kesselwirkungsgrades durch Zuführung von Rauchgasen in den Feuerraum in Kauf zu nehmen ist. 



   Zweckmässig werden die Gasbrenner bei grösseren Kesselanlagen in zwei Gruppen von wesentlich verschiedener Leistung unterteilt, wobei die Gruppe mit kleiner Leistung, die nur in Verbindung mit den   Staub- bzw. Ölbrennern   in Tätigkeit tritt, nahe diesen angeordnet ist. Hiedurch lassen sich auch kleine Gasmengen sicher zünden und ausnutzen. Die Gasbrenner mit grosser Leistung können z. B. in einer Verbreiterung des Feuerraumes nahe dem Feuerraumboden angeordnet sein, während die   Staub- bzw. Ölbren-   ner weiter oberhalb liegen. Es ist. aber ebenfalls möglich, die Hauptgasbrenner in Taschen seitlich des Strahlungsraumes unter Bildung einer Umkehrflamme anzuordnen und die Staub- bzw. Ölbrenner weiter entfernt vom Feuerraumboden einblasen zu lassen. 



   Es ist zwar bereits bekannt, Staubbrenner in zwei oder mehr Gruppen aufzuteilen und die Gruppen übereinander oder in seitlichem Abstand voneinander anzuordnen, wobei die eine Gruppe in seitlichen Taschen einer ringförmigen Brennkammer untergebracht sein kann. Derartige Konstruktionen wurden zu 

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 dem Zwecke entwickelt, um einen niederen Teillastbetrieb bei flüssigem Schlackenabzug zu erhalten oder die Zündung der Staubbrenner zu verbessern, nicht aber, um Brenngas, das in wechselnder Menge anfällt, restlos zu verbrennen, den darüber hinausgehenden Wärmebedarf durch   Staub-oder Öl   zu decken und hiebei unabhängig von der jeweiligen Kesselbelastung etwa gleichbleibende Heissdampf- und Abgastemperatur zu erhalten, wie dies durch die Erfindung möglich ist. 



   In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung im vertikalen Längsschnitt durch die Kesselanlage im Schema dargestellt. Hierin zeigt Fig. l die Unterteilung der   Haupt-Strahlungsheizfläche   des Kessels durch eine Einschnürung und die räumliche Trennung der oben liegenden Hauptgasbrenner von den unterhalb der   Einschnürung   liegenden Staub- und Hilfsgasbrennern. 



   Fig. 2 zeigt die Unterbringung der Kohlebrenner und der Gashilfsbrenner in Seitenkammern im oberen Teil des Strahlungsraumes und die Anordnung. der Hauptgasbrenner im unteren Teil. 



   In beiden Figuren ist ein Kessel mit unterteilter Brennkammer dargestellt. 



   Die erfindungsgemässe Ausbildung der Brennerräume und die Anordnung der Brenner ergibt eine von der Brennstoffart weitgehend unabhängige Rauchgastemperatur vor dem Eintritt in den Überhitzer, ferner eine nur wenig schwankende Austrittstemperatur der Rauchgase beim Verlassen der nachgeschalteten Be-   rahrungszüge   und sie ermöglicht die weitere Ausnutzung der Abgaswärme in einem Brenngas- bzw. Luftvorwärmer, wobei Regelorgane nur im Gebiet der niedrigsten Rauchgastemperaturen erforderlich sind. 



   Gemäss Fig. l besteht der Strahlungsraum des Kessels aus den beiden Brennkammern 3, die nach oben hin eingezogen sind und die in den Ausbrennraum 4 münden. Die   Kohlenstaub- oder   Ölbrenner 5 sind im Ausführungsbeispiel als Deckenbrenner ausgebildet. Unter ihnen liegen die Hilfsgasbrenner 6, die die Aufgabe haben, geringe anfallende Gasmengen, etwa bis zu   15%   der Gesamtmenge, aufzunehmen. Die Hauptgasbrenner 7 munden in seitliche Kammern 8, die durch unten aufgelopkerte vertikale Rohrwände 9 vom Ausbrennraum 4 getrennt sind. An den Ausbrennraum 4 schliesst sich der die'beiden Überhitzerrohrsysteme 10,11 aufnehmende Zug 12 an, der in bekannter Weise in einen, die Berührungsheizflächen enthaltenden, absteigenden Zug mündet.

   Dieser Zug ist gemäss der Erfindung derart in zwei parallele Züge 13, 14 unterteilt, dass die überwiegende Menge der Rauchgase, z. B. etwa   75%,   die nachgeschalteten 
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 bespült,mäss der Erfindung im Brenngasstrom ein Wärmetauscher 24, der als   HeissdampfkOhler   dient und bei reiner Gasheizung automatisch die Übertemperatur des Heissdampfes   herdnterkühlt.   



   Die Kesselanlage gemäss der Erfindung arbeitet in folgender Weise :
Wird sie allein mit   Kohlenstaub   als Brennstoff gespeist, so erfolgt die Verbrennung. gemäss Fig. l hauptsächlich in den beiden unteren Brennkammern 3 und in dem   Ausbrennraum 4,   während die seitlichen Gasbrennkammern 8 praktisch ausser Betrieb sind. Am oberen Austritt des Ausbrennraumes 4 entsteht daher die zur Erreichung der   Überhitzungs-Temperatur   notwendige Rauchgastemperatur von   z. B. 10500C.   



   In den beiden nachgeschalteten Zügen 13, 14. nimmt die Rauchgastemperatur auf gleiche Werte, z. B. auf 370 C ab. Die Teilströme sind hiebei auf die entsprechende   Wärmeübertragung   abgestimmt. 



  Die Rauchgase treten dann durch den Luftvorwärmer 21, während der Durchgang   durch den Gasvorwärmer   (Gavo) 20 abgestellt ist. Wird hingegen der Kessel ausschliesslich mit Gas, z. B. Gichtgas beheizt, so   übernehmen   die obenliegenden Hauptbrenner 7 die überwiegende Menge des Brenngases,   z. B. 70% und   die unteren Hilfsbrenner 6 die restliche Brenngasmenge von   SOlo.   Es. werden dadurch alle Räume 3,4 und 8 beaufschlagt und damit den nur gering strahlenden Gasflammen die erforderliche   Wärmeübergangsflä-   che angeboten, so dass am Eintritt in den Überhitzer 10 etwa die gleiche Temperatur herrscht, wie bei 
 EMI2.2 
 Ölfeuerung. InfolgeÜberhitzerkammer 12 höher liegen als bei reiner Staubfeuerung. Es muss deshalb eine Zwischenkühlung des Heissdampfes erfolgen.

   Diese geschieht in dem ausserhalb des Rauchgasstromes liegenden Wärmetauscher 24, in dem die   Überschusswärme   des Heissdampfes auf das frisch zugeführte Brenngas übertragen wird. Damit steigt gleichzeitig die Verbrennungstemperatur des Brenngases im Feuerraum, und es wird eine bessere   Wärmeübertragung   im Strahlungsteil des Kessels erzielt. 



   Die Verhältnisse bleiben etwa die gleichen, wenn die Kesselanlage teils mit Brenngas, teils mit Brennstaub oder Öl befeuert wird, so dass die Tätigkeit der Kesselwärter sich auf die Bedienung der Brenner und Regelorgane 22,23 beschränkt. 



   Die Brenneranordnung kann gemäss Fig. 2 auch derart getroffen werden, dass die Staub- bzw. Ölbren- 

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 ner als Deckenbrenner 5 in die oberen Kammern 8 münden und auch die Gashilfsbrenner 6 neben oder zwischen den Staubbrennern 5 liegen, während die Gashauptbrenner 7 am unteren Ende in die unteren
Brennkammern 3 münden. Es werden bei reiner Staubfeuerung die unteren Brennkammern 3 nur wenig
Strahlungswärme aufnehmen, während bei reiner Gasfeuerung die gesamte Strahlungsheizfläche der Räu- me 3,4 und 8 beaufschlagt wird. 



   Soll die Kesselanlage   neben. dem Hauptübe. rhitzer   noch mit einem Zwischenüberhitzer ausgerüstet werden, dessen Temperatur unabhängig regelbar ist, so wird der Zwischenüberhitzer zweckmässig am oberen Teil des Berahrungszuges 13 eingebaut und der Rauchgasteilstrom durch den Parallelzug 14 etwa mittels einer Klappe od. dgl. am unteren Ende des Zuges regelbar gemacht. Im übrigen entspricht die
Bauart nach Fig. 2 derjenigen der   Fig. 1.   



   Die wahlweise Parallelschaltung des   Gas-und Luftvorwärmers   20,21 stellt ein bequemes Mittel dar, um den Kessel mit geringstmöglicher, praktisch konstanter   Rauchgasaustrittstemperatur   betreiben und die
Durchflusswiderstände durch den   Gas- und Luftvorwärmer   bei jedem Betriebszustand annähernd gleichhal- ten zu können.

   Da bei reiner Gasfeuerung das   Rauchgasvolumen beträchtlich grosser   ist als bei reiner
Staubfeuerung, so wird im erstgenannten Falle der   Gas-und Luftvorwärmer   parallel geschaltet und die
Abwärme gleichzeitig dem Brenngas und der dem Brenngas beizumischenden Verbrennungsluft zugeführt.
Infolge der vergrösserten   Wärmeilbergangsfläche   in beiden Vorwärmern kann auch eine gegebenenfalls auftretende höhere Rauchgastemperatur am Ende der Züge 13,14 im Vergleich mit reiner Brennstaub- feuerung abgebaut werden. Wird nur Brennstaub verfeuert, so ist das Volumen der benötigten Verbrennungsluft wesentlich geringer, und da der Gasvorwärmer nicht im Betrieb ist, ergibt sich automatisch etwa der gleiche Durchflusswiderstand und Wärmeabbau im Lufterhitzer. 



   Durch die Erfindung wird eine Kesselanlage geschaffen, die bei wahlweiser Befeuerung mit Brenngas und/oder Brennstaub bzw. Öl in jedem Falle eine günstige thermische Ausnutzung des Brennstoffes, eine einfache Regelung der Überhitzer-Temperatur und eine besonders einfache Bedienung ermöglicht. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Feuerung für Kesselanlagen zur wahlweisen Verfeuerung von Schwachgas einerseits und Brennstaub bzw. Öl anderseits in getrennten Brenngruppen, dadurch gekennzeichnet-, dass die Gasbrenner an einer vom   ersten Berührungszug rauchgaswegmässig weiter entfernten Stelle angeordnetsind   als die von den Gasbrennern räumlich getrennten   Kohlenstaub- bzw.   Ölbrenner, und die Gasflamme die gesamte Strahlungsfläche des Kessels beaufschlagt, während die Staub- oder Ölflamme einen Teil der gesamten Kesselstrahlungsfläche unberührt lässt,.

   zum Zwecke, die   Rauchgas-Eintrittemperaturen   in dem anschliessenden   Berühtungszug   über einen grösseren Belastungsbereich des Kessels unabhängig von dem jeweiligen Brennstoff-Mischungsverhältnis annähernd konstant zu halten.

Claims (1)

  1. 2. Feuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Staub- bzw. Ölbrenner als Deckenbrenner zur Erzeugung einer Umkehrflamme oberhalb der Gasflamme ausgebildet sind, während die Gasbrenner als Frollt- oder Eckenbrenner im unteren Teil des Strahlungsraumes angeordnet sind.
    3. Feuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasbrenner in zwei getrennte Gruppen von-wesentlich verschiedener Leistung unterteilt sind, wovon die eine Gruppe nur in Verbindung mit den Staub- und Ölbrennern in Tätigkeit tritt und nahe diesen angeordnet ist.
    4. Feuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Staub- bzw. Ölbrenner in geringer Entfernung über der einen im unteren Teil des Strahlungsraumes angeordneten nur in Verbindung mit den Staub- bzw. Ölbrennern in Tätigkeit tretenden Gasbrennergruppe liegen, während die zweite Gruppe der Gasbrenner in Taschen oberhalb der unteren Brennergruppen untergebracht ist, so dass sie eine abwärts gerichtete Umkehrflamme erzeugt.
    5. Feuerung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Brennergruppen, insbesondere in spiegelbildlicher Anordnung zur vertikalen Kessellängsachse vorgesehen sind, und zwischen den Brennräumen eine aus Kühlrohren gebildete Vertikalwand angeordnet ist, die im oberen Teil aufgelockert ist.
    6. Feuerung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen oberhalb der unteren Brennergruppen durch eine aus Kühlrohren gebildete, im'unteren Teil aufgelockerte Rohrwand gegen den'Strahlungsraum abgeschlossen sind, und-die gleichen Rohre auf ihre ganze Länge aufgelockert den unteren Brennraum durchsetzen. <Desc/Clms Page number 4>
    7. Feuerung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorwärmung des Brenngases ausser durch einen am Kesselaustritt angeordneten Gasvorwärmer noch durch einen als Heissdampfkühler dienenden zweiten Vorwärmer erfolgt.
AT797357A 1956-12-24 1957-12-10 Feuerung für Kesselanlagen zur wahlweisen Verfeuerung von Schwachgas einerseits und Brennstaub bzw. Öl anderseits AT220274B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN112325276A (zh) * 2020-11-23 2021-02-05 西安热工研究院有限公司 含有分级炉烟的双u型液态排渣锅炉低氮燃烧系统及方法

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