DE465425C - Dampfkessel, insbesondere fuer Kohlenstaubfeuerung, mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs - Google Patents

Description

• Dampfkessel, insbesondere für Kohlenstaubfeuerung, mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs Die Erfindung betrifft einen Dampfkessel mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs, der insbesondere für Kohlenstaub; feuerurig geeignet ist. Die bekannten Kohlenstaubfeuerungskessel sind für unmittelbare Erzeugung des Betriebsdampfs eingerichtet und zeigen meist einen unorganischen Zusammenbau des eigentlichen Kessels und der Verbrennungskammer. Sie haben daher großen Platzbedarf, insbesondere große Bauhöhe. Die Erfindung bezweckt, durch eine vorteilhafte Anordnung des als Berührungsheizfläche ausgebildeten Teiles der wärmeaufnehmenden Rohre des Heizrohrsystems einen mittelbar beheizten Dampfkessel so auszubilden, daß er auch bei Kohlenstaubfeuerung einen organischen Aufbau erhält, wenig Platz beansprucht und vor allem die große Bauhöhe bekannter Kohlenstaubfeuerungskessel vermeidet. Es ist bei Dampfkesseln mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs bekamt, einen Teil der wärmeaufnehmenden Rohre des Heizrohrsystems als Strahlungsheizfläche zur Auskleidung der Verbrennungskammer zu verwenden und den übrigen Teil dieses Rohrsystems als Berührungsheizfläche auszubilden. Die beiden wärmeaufnehmenden Teile des Heizrohrsystems liegen dabei senkrecht übereinander oder in mehreren senkrechten Zügen nebeneinander. Demgegenüber liegen gemäß der Erfindung die Strahlungsheizfläche und die Berührungsheizfläche der wärmeaufnehmenden Rohre so nebeneinander, daß die Berührungsheizfläche in einem sich an die Verbrennungskammer anschließenden waagerechten Heizzug angeordnet wird, auf den ein senkrechter Heizzug folgt, der in an sich bekannter Weise einen D.ampfüberhitzer und gegebenenfalls Vorwärmer für Speisewasser und Verbrennungsluft enthält. Auf diese Weise wird eine sehr gedrängte und niedrige Bauart des Kessels ermöglicht. Durch die Unterbringung der Berührungsheizfläche in einem waagerechten Heizzug wird unterhalb dieses Heizzuges ein Raum gewonnen, der als Begehungsgang ausgebildet werden kann und die Besichtigung einzelner Teile des Heizrohrsystems und der V orwärmer ermöglicht. Vorteilhaft wird zwischen dem waagerechten Heizzug und dem folgenden senkrechten Heizzug ein gekühlter Steg vorgesehen, an dem ein Schieber zwecks Regelung des Durchganges der Heizgase zum Cberhitzer verschiebbar ist.
• In den Zeichnungen ist eine Ausführungstorm eines Kessels nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
• Abb. i ist ein Längsschnitt durch den Kessel nach Linie I-I von Abb. 2, während Abb. 2, 3 und 4 Querschnitte durch den Kessel nach den Linien II-II, III-III und IV-IV von Abb. i sind.
• Das Mauerwerk i des für Kohlenstaubfeuerung eingerichteten Kessels umschließt einen Feuerraum 2 mit daran anschließender Verbrennungskammer 3, einen waagerechten Heizzug 4 und einen senkrechten Heizzug 5. In der vorderen Wand des Feuerraumes 2 sind in bekannter Weise Luftzuführungsöffnungen 6 vorgesehen. Oberhalb des Mauerwerks i liegen zwei Oberkessel ? und 8, in denen der Betriebsdampf durch mittelbare Beheizung erzeugt wird. Hierzu dienen im Wasserraum .der Oberkessel liegende Heizschlangen 9, welche die ihnen von den wärmeaufnehmenden Rohren des zur mittelbaren Beheizung dienenden Rohrsystems zugeführte Wärme an das Wasser - der Oberkessel abgeben. Die Heizschlangen 9 sind in bekannter Weise durch Verteil- oder Sammelkammern 1o an die wärmeaufnehmenden Teile ,des zur mittelbaren Beheizung dienenden Rohrsystems angeschlossen. Diese wärmeaufnehmenden Rohre sind in zwei Teile geteilt, von denen der eine die Wärme durch Strahlung, der andere die Wärme durch Berührung aufnimmt. Die Strahlungsheizfläche wird durch die Rohre 11 gebildet, (die an den Seitenwänden, .an der Rückwand und an der Decke der Verbrennungskammer in an sich bekannter Weise angeordnet sind. Der übrige Teil der wärmeaufnehmenden Rohre des Rohrsystems, d. h. die Rohre 12, liegt in dem der Verbrennungskammear 3 folgenden waagerechten Heizzug ¢. Von den Rohren i i sind die beiden der Rückwand 13 der Verbrennungskammer zunächst liegenden Rohrreihen in der aus Abb.3 ersichtlichen Weise im Zickzack gebogen und gegeneinander versetzt angeordnet, so daß die Rückwand 13 möglichst gut bedeckt ist. Die im waagerechten Heizzug 4 liegenden Rohre 12 sind alle in dieser Weise zickzackförmig gebogen unter Versetzung benachbarter Rohrschlangen gegeneinander, um infolge der Wirbelung der Verbrennungsgase einen möglichst guten Wärmeübergang durch Berührung zu erhalten.
• Unterhalb des Feuerraumes 2 und der Verbrennungskammer 3 befindet sich in an sich bekannter Weise ein Kühlrost 14, dessen Rohre 15 und 16 ebenfalls mit in dem Oberkessel liegenden Heizschlangen verbunden sind. Auch die Kühlrostrohre 14 bilden daher einen Teil der wärmeaufnehmenden Heizfläche des mittelbaren Beheizungssystems; auch sie .erhalten ihre Wärme durch Strahlung.
• In dem senkrechten Heizzug liegt oben ein Überhitzer 17 und unten ein Vorwärmer 18. Hinter dem Heizzug 5 ist ein Luftvorwärmer 19 angeordnet. In dem Heizzug 5 strömen die Heizgase nach Verlassen des waagerechten Heizzuges 4 nach unten. Der senkrechte Heizzug 5 könnte indessen auch so eingerichtet sein, daß die Heizgase nach oben abströmen. Dann würde die Anordnung des Überhitzers und des Wasservorwärmers sowie des Luftvorwärmers anders ausgeführt werden müssen.
• Unterhalb des waagerechten Heizzuges 4 liegt ein von außen zugänglicher Gang 20. Dieser Gang ermöglicht die Zugänglichkeit zu den Rohren des Vorwärmers 18 und zu Sammelkammern 21, in welche die Rohre 15 ,und 16 münden.
• Zur Regelung der Überhitzungstemperatur ist ein Schieber 22 vorgesehen, der nach oben ausziehbar ist. Ein Steg 23, der zweckmäßig gekühlt ist und aus Mauerwerk bestehen kann, liegt zwischen den Zügen 4 und 5 so, daß der Schieber 22 in einer Stellung (in der ausgezogenen) den Heizgasen völlig den Weg zum Überhitzer 17 freigibt, während er in der anderen Stellung (in der gestrichelten) den Heizgasen Iden Weg über den Überhitzer ganz oder fast ganz versperrt.
• Sowohl in der Verbrennungskammer 3 wie auch im waagerechten Heizzug 4. kann ein Teil der Kesselheizfläche durch Überhitzerheizfläche ersetzt sein.
• Die Abbildungen lassen erkennen, daß der Kessel als organische Einheit wirkt und eine sehr geringe Bauhöhe aufweist. Diese Merkmale unterscheiden ihn vorteilhaft von kohlenstaubbefeuerten Kesseln anderer Bauarten. Die Vorteile kommen jedoch auch bei Verwendung von Rostfeuerungen zur Geltung. Gleichzeitig werden bei dem Kessel die Vorteile des mittelbaren Beheizungssystems für die Betriebsdampfkessel erreicht.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dampfkessel, insbesondere für Kohlenstaubfeuerung, mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs und Anordnung eines Teiles der wärmeaufnehmenden Rohre des zur mittelbaren Beheizung dienenden Rohrsystems in der Verbrennungskammer als Strahlungsheizfläche und des übrigen Teiles dieses Rohrsystems als Berührungsheizfläche in an sich bekannter Weise zwischen der Brennkammer und einem Dampfüberhitzer, Wasservorwärmer und gegebenenfalls Luftvorwärmer enthaltenden senkrechten Heizzug, dadurch gekennzeichnet, daß .der als Berührungsheizfläche angeordnete Teil (12) der wärmeaufnehmenden Rohre des zur mittelbaren Dampferzeugung dienenden Rohrsystems in einem zwischen oder Brennkammer (3) und dem senkrechten Heizzug (5) liegenden waagerechten Heizzug (q.) untergebracht ist.
2. 2. Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des waagerechten Heizzuges und an der Rückseite der Verbrennungskammer liegende Raum als Begehungsgang (2o) ausgebildet ist zwecks Zugänglichmachung z. B. von Sammelkammern (2i) und von Vorwärmerrohren (1s) des senkrechten Heizzuges.
3. 3. Dampfkessel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem waagerechten Heizzug und dem darauffolgenden senkrechten Heizzug ein waagerechter Steg o. dgl. (23), z. B. aus gekühltem Mauerwerk, angeordnet ist, an dem ein Schieber (22) derart verschiebbar ist, daß entweder oberhalb oder unterhalb des Steges ein Durchgang für die Heizgase vom waagerechten zum senkrechten Zug frei bleibt.