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Verfahren und Einrichtung zur Kontrolle von Wärmöfen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung, um die Zufuhr von Brennstoff
und Luft zu einem industriellen Wärmofen zu regeln, dessen vornehmliche Aufgabe
in einer gesteuerten Erwärmung von Metallgegenständen besteht. Die Erfindung ist
danach anwendbar bei Wärmöfen verschiedener Art, z. B. bei Blocktieföfen, Glühöfen,
Wärmöfen mit kontinuierlichem Barrenvortrieb und ähnlichen Typen. Bei Ofen der genannten
Art wird `'Wärme in den Blöcken, Barren und anderen Gegenständen absorbiert, die
aus der Brennstoffbrenneryuelle bzw. mehreren Quellen dieser Art stammt, und nachdem
die heißen, gasförmigen Verbrennungsprodukte einen Teil ihrer Wärme abgegeben haben,
gelangen sie in kühlere Zonen des Ofen und von dort durch Rekuperatoren, die bei
gewissen .Anlagen angewendet werden, um die primäre Verbrennungsluft vorzuwärmen
oder um anderen Zwekken zu dienen, z. B. der Erwärmung bestimmter Zonen des Ofens.
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Die Steuerung des Betriebes von Wärmöfen der genannten allgemeinen
Art, unabhängig von der Besonderheit des Ofens und seiner Bestimmung, umfaßt einen
genauen Ausgleich zwischen verschiedenen Betriebsfaktoren, da dafür gesorgt werden
muß, daß die passende und gleichförmige Erwärmung der in den Ofen eingesetzten oder
durch den Ofen bewegten Gegenstände sichergestellt ist, damit sie bis zum Verlassen
des Ofens einen für die weitere Verarbeitung geeigneten Zustand erreichen, ohne
überhitzt zu werden, während die Ofenteile einschließlich der Rekuperatoren gegen
zerstörend wirkende hohe Temperaturen geschützt sind. Das Problem bereitet besondere
Schwierigkeiten
bei kontinuierlich arbeitenden Ofen, wo eine Unterbrechung
der Wanderung des zu erwärmenden Gutes häufig vorkommt, da in solchem Fall die gesamte,'
durch das Metall dem Ofen entzogene Wärme regellos ist, und die durch die im Ofen
stehenden Gegenstände ausgestrahlte Wärme zur Wärmeabsorption seitens der Wände
und anderer Teile der Ofen beiträgt.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung erfolgt die Steuerung des
Ofenbetriebes derart, daß das Gut im Ofen gleichförmig erwärmt wird bis genau auf
die benötigte Temperatur, während die Möglichkeit einer Überhitzung des Materials
endgültig ausgeschaltet ist. Darüber hinaus ist die Steuerung des Ofens derart,
daß die größte Strahlungs- oder Wärmeabgabekapazität des Ofens voll ausgenutzt wird,
während irgendwelche Möglichkeit, daß die Ofenteile durch Überhitzung Schaden leiden,
auf ein Minimum zurückgeführt ist. Es ist daher das vornehmliche Ziel der Erfindung,
ein verbessertes Verfahren für die Steuerung eines industriellen Wärmofens zu schaffen,
welches eine wirtschaftlichere und genaue Erwärmung der Blöcke, Barren u. dgl. im
Gefolge hat, während Verluste infolge Materialüberhitzung und Beschädigungen von
Ofenteilen auf einem Minimum gehalten werden.
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Das genannte Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man den
Ofengang mittels zweier oder mehr temperaturempfindlicher Vorrichtungen steuert,
die in unterschiedlichen Temperaturbereichen des Ofens angebracht sind, z. B. im
Bereich höchster Temperatur, d. h. in der Verbrennungszone, und im Bereich niedrigster
Temperatur, d. h. im Abgaskanal. Ein Thermoelement oder eine andere Temperaturmeßvorrichtung
ist in der heißen Ofenzone vornehmlich dazu vorgesehen, die Qualität des im Feuerraum
verbrannten Brennstoffs zu bestimmen, wodurch die Aufrechterhaltung einer wirksamen
Temperatur in diesem Raum ständig gewährleistet ist; ein Thermoelement oder eine
andere Temperaturmeßvorrichtung, die in der kühleren Ofenzone, z. B. im Abgaskanal,
liegt, regelt in erster Linie die Quantität des im Feuerraum verbrannten Brennstoffs
und sichert dadurch eine ausreichende Gesamtwärmezufuhr zum wirksamen Ofenbetrieb
und zur richtigen Erwärmung des in den Ofen eingebrachten Materials. Um unter gewissen
Umständen, z. B. wenn eine besondere Materialmenge für anormal lange Zeit in dem
Ofen verbleibt, eine Überhitzung des Materials und des Ofens zu verhindern, ist
das Thermoelement in der heißeren Zone so eingerichtet, daß es die Steuerung des
Thermoelementes in der kühleren Zone aufhebt, sobald die Temperatur in der heißen
Zone einen bestimmten Höchstwert überschreitet. Auf diese Weise wird die maximale
Temperatur in dem Ofen jederzeit gesteuert mit dem Erfolg, daß eine Beschädigung
des Materials im Ofen infolge Überhitzung verhindert ist.
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten
Verfahrens für die Steuerung des Betriebes eines industriellen Wärrwfens, in welchem
billiger gasförmiger Brennstoff, z. lt. Hochofengas, in befriedigender @N'eise verwendet
wird derart, daß wesentliche Ersparnisse iin Betrieb des Ofens erzielt werden. Es
ist auch ein Ziel der Erfindung, eine Brennstoffzufuhr- und -regelanordnung für
einen solchen Ofen zu schaffen, wobei das billige Hochofengas als Brennstoff verwendet
werden kann, während die Vorteile des oben erläuterten Steuersvstems bestehenbleiben.
Diese Ziele werden erfindungsgemäß dadurch verwirklicht, daß man die Brenner sowohl
mit Gas von hohem Heizwert als auch mit Gas von niedrigem Heizwert speist, das Gas
von geringem Heizwert ist zweckmäßig Hochofengas, und das Gas von hohem Heizwert
ist zweckmäßig entweder Naturgas oder Koksofengas.
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Die Bemessung der Anteile der verfeuerten Gase hängt normalerweise
von dem zwischen der Temperatur in der heißen und der Temperatur in der kalten Zone
des Ofens bestehenden Verhältnis ab. Die Gesamtmenge des zugeführten Hochofengases
wird dabei durch die in der kalten Zone bestehende Temperatur bestimmt und die-Menge
des Koksofengases durch die Temperatur, die in der heißen Zone herrscht. Wegen des
sehr geringen Heizwertes des Hochofengases werden große Mengen dieses Gases verbraucht,
während eine vergleichsweise kleine Menge des Koksofengases zugeführt wird. Daher
wird das Thermoelement in der heißen Zone des Ofens normalerweise die Qualität des
Gases regeln, während das Thermoelement in der kalten Zone normalerweise die Gesamtmenge
des Gases steuert.
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Diese und andere Ziele und Vorteile der Erfindung werden verständlich
aus der folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung,
worin eine beispielsweise Anwendung der Erfindung erläutert ist. Die Erfindung ist
nach diesem Ausführungsbeispiel bei einem runden Blockwärmofen, der gewöhnlich Tiefofen
genannt wird, angewendet; die einzige Darstellung der Zeichnung ist ein Querschnittsbild
des Ofens und zeigt schematisch das Brennstoffzufuhr- und -steuersystem, das nach
den Grundsätzen der Erfindung ausgeführt ist.
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In der Zeichnung ist mit to ein runder Blockwärmofen bezeichnet, der
einen runden Herd t i für die Aufnahme der Blöcke 12 und einen mittels Kran 14 entfernbaren
Deckel 13 aufweist. Unmittelbar außerhalb der Herdfläche 11, aber in Einwärtsrichtung
mit Abstand von der Außenwand des Ofens, ist eine Ringbrücke y vorgesehen, hinter
welcher eine Reihe auf den Umfang verteilter Brenner 15 in der Außenwand des Ofens
angebracht ist. Eine Brennstoffring- oder -zuführungsleitung 16, die bei und zweckmäßig
unterhalb der Brenner 15 liegt und mit den einzelnen Brennern durch Rohre 17 verbunden
ist, umgibt den Ofen io. In gleicher Weise wird der Ofen io zweckmäßig oberhalb
der Brenner 15 von einer Ring- oder Zuführungsleitung 18 für Luft umgeben, die über
Verbindungsstücke i9 an die Brenner angeschlossen ist. Das Gas mii niedrigem Heizwert
wird der Ringleitung 16 voii 21 über Ventil 23 und 1_eitliilg 2:4 zugeführt.
1):t>
(ja> nut holwm lleizwe@t 1«mttnt von 25 über
das Ventil 26 und die Leitung 27 in die Ringleitung 16. Die Verbretinungshtft wird
unter Druck von einem Gebläse 29 geliefert, welches an das Sammelrohr 30 angeschlossen
ist. Von dem Sammelrohr 30 führen zwei parallele Zweigleitungen 31 und 32
zu einem L.ttftverteiler 33. Die auf diese Weise verfügbar gemachte I_ttft wird
von einem Luftmischer 35 durch ein Rohr 3.4 der Satnmelleitung 18 zugeführt. l,'in
Teil der vorn Verteiler 33 im Mischer 35 ankommenden Luft nimmt den Weg durch die
Leitung 39, einem Rekuperator 37 und die Leitung 38, die zum Mischer 35 führt. In
der Leitung 39 ist ein Schieber oder Ventil 4o angebracht, welches die durch den
Rekttperator strömende Luftmenge bemißt. Die restliche Luft, die vom Verteiler 33
zum :\lischer 35 gelangt, strömt durch die Leitung» unmittelbar zum Mischer. Ein
in der Leitung 36 angeordneter Schieber oder Ventil4i regelt die Luftmenge, die
unmittelbar dem Mischer zuströmt.
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Um das richtige Verhältnis von Luft zu Gas aufrechtzuerhalten, und
zwar unabhängig davon, ob Koksofengas oder Hochofengas oder ein beliebiges Gemisch
aus beiden im Feuerraum verbrannt wird, ist ein Mengenregler zwischen jeder Gasspeiseleitung
und einem der Abzweige, die von dem Satnmelrohr 3o kommen, angebracht. Ein mit 43
bezeichneter Regler ist so angeordnet, daß die Kraft, die eine der Membranen zu
bewegen strebt, von der Gasströmung durch die Leitung 27 abhängt; in der Leitung
27 befindet sich eine Düsenscheibe .a. um die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung
erfassen zu können. Die andre Membran des Reglers spricht auf die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft durch die Zweigleitung 32 an, die eine Düsenscheibe 45 enthält und beiderseits
der Düsenscheibe über Druckleitungen mit entgegengesetzten Seiten der Membran verbunden
ist. Wie dem Fachmann Ohne weiteres verständlich ist, wird die Regelstellung des
den Flüssigkeitsdruck oberhalb und unterhalb des im Zylinder 46 befindlichen Kolbens
abstimmenden Reglers durch die Lage der erwähnten Membran gesteuert, und zwar in
der Weise, daß Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit in den Leitungen 27 und 32
entsprechende Änderungen des Drucks oberhalb und unterhalb des Kolbens im Zylinder
+6 zur Folge haben, und demgemäß eine entsprechende Änderung in der Stellung des
Ventils .47, (las von dem Zylinder 46 aus gesteuert wird. Der Regler arbeitet in
der Weise, daß die durch <Zen Abzweig 32 zugeführte Luftmenge stets auf die <furch
die Leitung 27 strömende Gasmenge abgestimmt ist. Wenn kein Gas durch die Leitung
27 stro@mt, so hört auch die Luftströmung durch den Abzweig 32 auf, und wenn eine
maximale Brennstottmc-nge durch Rohr 27 strömt, so besteht auch für die I.tift die
Möglichkeit, in maximaler Menge <I111-eh den :\1>ztveig 32 zu strömen.
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I» :ihnlicher \\'eise ist ein Regler 5o, der mit dem Regler .43 identisch
ist, zwischen der Brennstoffversf)rgung:leitttt1g 2.4 und der Luftabzweigung 3 r
vorgesehen, uni die I..uftstr('imtttig durch die Abentsprechend der Stärke der Gasströ
ntung durch die Leitung 24 zu regeln. In der Leitung 2-1 ist eine Düsenscheibe 5
i angeordnet eine ähnliche Scheibe 52 befindet sich in dem Abzweig 3i. Die Luftströmung
in dem Abzweig 3 t wird durch ein Ventil 54 gesteuert, das von einem Flüssigkeitsdruckausgleichzylinder53betätigt
wird. Die in dem Zylinder 53 wirksamen Drücke werden von den Membranen imRegler
5oeingestellt. Auf diese Weise ist die Zufuhr der durch den Verteiler 33 und den
Mischer 35 in die Ringleitung 18 strömenden Luft stets genau auf die zugeführte
Brennstoffmenge abgestimmt, und zwar unabhängig von der Art des Brennstoffs.
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Die Menge des in die Ringleitung 16 zuströmenden Koksofengases wird
durch das Ventil 26 geregelt, das mittels eines ausgleichenden \"entilbetätigungsmechanismus
57 eingestellt wird, der seinerseits über dem Stromkreis 58 von einem Relais
61
mit Energie versorgt wird. Für einen noch näher zti erläuternden Zweck
ist in dem Stromkreis 58 ein Schalter 59 vorgesehen, der normalerweise, den Mechanismus
57 mit dem Relais 61 verbindet und so betätigt werden kann, daß er das Relais 61
an einen Stromkreis 67 anschließt. Der Stromkreis 67 steuert die Tätigkeit eines
zweiten Ventilbetätigungsmechanismus 66, der seinerseits das den Hochofengasstrom
zur Ringleitung 16 regelnde Ventil 23 betätigt. Das Relais 61 steht über den Stromkreis
6o unter dem Einfluß eines Reglers 62. Das Galvanometer des Reglers, der vom Schlagwerktyp
(beater type) ist, liegt in einem Stromkreis mit dem Thermoelement 6.4, das in der
Brennkammer des Ofens io in der Nähe der Wand 9 und zwischen benachbarten Brennern
15 angeordnet ist. Wie dem Fachmann ohne weiteres verständlich ist, gehört das beschriebene
Ventilsteuerungssystem zu der Sorte, welche die Stärke der Gasströmung durch das
Rohr 27 abstimmt in Übereinstimmung mit dem Ausmaß, um welches die Temperatur an
dem.Thermoelemertt vom Normalen abweicht.
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Ein dem Regler 62 ähnlicher Regler 71 ist über den Stromkreis 72 mit
einem Thermoelement 73 verbunden, das im mittleren Gasauslaß des Ofens io angebracht
ist und normalerweise über Relais 70, Stromkreis 69, Schalter 68 und Stromkreis
67 die Betätigung des Ausgleichsventilbetätigungsinechanismus 66 steuert, welcher
auf das Ventil 23 einwirkt. Der Regler 71 und seine Nebenteile besorgen die
Abstimmung der Brennstoffströmung durch die Leitung 24 entsprechend dem Ausmaß,
um welches die Temperatur an dem Thermoelement 73 vom Normalen abweicht.
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Die Arbeitsweise der bisher beschriebenen Brennstoffzuführungs- und
-kontrollanordnung ist leicht verständlich. Das Thermoelement 6.4 in der heißen
Oder Verbrennungszone des Ofens regelt normalerweise die Zufuhr an Koksofengas oder
anderem Gas von hohem Heizwert, und zwar unter Vermittlung des Reglers 62 und des
Ventilbetätigungsmechanismus 57. Wenn während des Betriebes der llerd kühl ist oder
gerade eine Menge kalten Stahls aufgegeben wurde, so wird die starke Abweichung
der Ofentemperatur im Bereich des Thermoelerrtentes
64 vom Normalen
zur Folge haben, daß den Brennern große Mengen an reichem Gas zugeführt werden und
die Flammen der Brenner hell brennen und starke Hitze entwickeln. Da das Gas durch
das Rohr 27 hindurchströmt, wird der Regler 43 selbsttätig die richtige Luftmenge
für die Verbrennung des Gases in den Verteiler 33 einführen. Der Herd wird deshalb
rasch auf die Temperatur gebracht, die für den wirkungsvollen Betrieb des Ofens
und für die rasche Erwärmung des eingesetzten Stahls erforderlich ist.
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Um die gleichmäßige und rasche Erwärmung im gesamten Ofen sicherzustellen,
ist das Thermoelement 73, welches normalerweise die Strömung des Gases mit niedrigem
Heizwert, z. B. des Hochofengases, zu den Brennern steuert, in der kalten Zone des
Ofens an einer Stelle angebracht, die wesentlichen Abstand von der Thermozelle 64
hat. Das Thermoelement 73 steuert über den Stromkreis 72, den Regler 71, das Relais
70 und Ventilbetätigungsmechanismus 66 die Arbeitsweise des Ventils 23, welches
die eienge solchen dem Brenner zugeführten Gases regelt, da dasselbe mit langer,
weniger heißer Flamme verbrennt; die Verbrennung von großen Mengen derartigen Gases
hat die Bildung kräftiger, langer, verhältnismäßig kalter Flammen im Ofen zur Folge,
die sich im wesentlichen bis an die Unterbringstelle des Thermoelementes 73 ausdehnen
können, wodurch die Erwärmung des Ofens und des eingesetzten Materials in der gesamten
Ausdehnung des Ofens gewährleistet ist.
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Obwohl die Erfindung in spezieller Anwendung bei einem runden Blockwärmofen
erläutert wurde, so eignet sie sich, wie bereits erwähnt wurde, für zahlreiche andere
Verwendungen, z. B. in Verbindung mit großräumigen Stoßöfen, wo das Materialaufgabeende
des Ofens auf einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur, z. B. 85o°, gehalten wird,
während an dem Ende, wo das Material den Ofen verläßt, die Aufrechterhaltung einer
Temperatur von 14oo° erwünscht ist. Die Brenner und die Verbrennungszone würden
neben dem letzterwähnten Ende vorgesehen, und ein Thermoelement, entsprechend dem
Thermoelement 73, würde in der Nähe des Materialaufgabeendes des Ofens angeordnet
werden, um die Zufuhr von Gas geringen Heizwertes zu den Brennern zu regeln. In
ähnlicher Weise wird bei Anwendung der Erfindung bei Glühöfen, wo zwischen der Brennkammer
und dem zu glühenden Gut eine Schirmwand vorgesehen ist, das Thermoelement, das
normalerweise die Zufuhr des Brennstoffs mit hohem Heizwert regelt, in der Verbrennungskammer
angeordnet, während das Thermoelement für die Regelung der Zufuhr von niedrigwertigem
Gas in dem Raum untergebracht wird, in welchem sich das zu glühende Gut befindet.
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Um eine Überhitzung des Ofens und des eingesetzten Gutes zu verhüten
und um zu erreichen, daß der Ofen bei Verfeuerung einer minimalen Menge hochwertigen
Gases zufriedenstellend betrieben werden kann, sind Schalter 59 und 68 in den von
den Relais 61 bzw. 7o kommenden Stromkreisen angeordnet, die ihrerseits durch die
Regler 62 bzw. 71 gesteuert werden. Die Schalter 59 und 68 werden gleichzeitig aus
einer Grenzlage in die andere Grenzlage mittels eines Solenoids 75 umgeschaltet;
in der einen Stellung verbinden sie die Relais 61 und 7o mit ihren zugehörigen Ventilbetätigungsmechanismen
57 und 66; wenn die Schalter sich in der anderen Grenzstellung befinden, verbindet
der Schalter 59 das Relais 61 mit dem Ventilbetätigungsmechnismus 66, während der
Schalter 68 das Relais 7o und den Regler 71 Volt einer weiteren Steuerung abschaltet.
Das Solenoid 75 erhält seine Energie aus einer geeigneten Netzleitung 77, und zwar
über den Stromkreis 76, der einen Schalter oder Kontakte 78 enthält. Der Schalter
78 ist in den Regler 66 eingebaut, wobei er in Abhängigkeit von der Lage des Kreisausgleichmechanismus
des Reglers in der Weise betätigt wird, daß nach Erreichung einer vorbestimmten
Minimaltemperatur in der Verbrennungskammer des Ofens, entsprechend der Anzeige
des Thermoelementes 34, der Schalter 78 geschlossen wird und dadurch das Solenoid
7.1 einschaltet. Nach Erreichung einer vorbestimmtest gewünschten Temperatur in
der Verbrennungskammer des Ofens oder in einer anderen Zone hoher Temperatur stellt
der Schalter 59 durch Umschaltung in die gestrichelt dargestellte Lage über das
Relais 61 die Verbindung zwischen Regler 62 und Ventilbetätigungsmechanismus 66
her, der die Strömung des Hochofengases oder eines anderen niedrigwertigen Gases
zum Ofen steuert. Gleichzeitig wird der Schalter 68 geöffnet, wie es in der Zeichnung
durch gestrichelte Linien veranschaulicht ist, wodurch der Regler 71 und mit ihm
die Thermozelle 73 von der weiteren Steueruni; abgeschaltet werden.
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Der Arbeitsbereich des Ventilbetätigungsmechanismus 57 und das Ventil
26, -,welches die Zufuhr von Koksofengas oder anderem hochwertigen Gas zum Ofen
steuert, und die Einstellung des Reglers 62
sind so gewählt und aufeinander
abgestimmt, daß die Zufuhr solchen Gases vollständig abgestellt wird, sobald die
genannte vorbestimmte Temperatur erreicht ist, die für die Schließung des Schalters
78 erforderlich ist. Es ist daher verständlich, daß nach Erreichung der vorbestimmten
'\finimaltetnperatur in der heißen Zone des Ofens, entsprechend der Anzeige des
Thermoelementes 64, der Ofen dann ausschließlich mit billigem, niedrigwertigem Brennstoa
beheizt wird. Erfahrung und Versuch bestimmen die @littiinaltemperatur, die itt
der Verbrennungskammer oder in der heißen Zone des Ofens für dessen wirkungsvollen
Gang aufrechtzuhalten ist. Solange wie die Temperatur dieser Zone über der Minimaltemperatur
liegt, wird das niedrigwertige Gas ausschließlich verfeuert, um diese Temperatur
aufrechtzuerhalten. Wenn aber kalter Stahl in den Ofen aufgegeben oder die Belastung
erhöht wird, z. 13. im Fall eines kontinuierlich arbeitenden Ofens, und (las niedrigwertige
Gas die vorbestimmte Temperatur in der heißen Zone des Ofens nicht aufrechterhalten
kann, so setzt der Regler 62 über den Schalter 78 (las Solenoid 75 außer Betrieb,
so daß die Schalter 59 und 68 fit ihre
ursprüngliche Stellung
zurückkehren können und die Möglichkeit schaffen, daß dem Ofen hochwertiges Gas
zugeführt wird. Die starke Wärmeentwicklung von solchem Gas bewirkt einen raschen
Anstieg der Ofentemperatur auf den gewählten Minimalwert.
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I?s ist verständlich, daß die Anwendung der beschriebenen Kontrollschalteranordnung
jede Möglichkeit einer Cberhitzung des Ofens oder des Ofeninhalts ausschaltet. Infolge
der Eigenart und des Aufbaues des Ofens selbst und im Hinblick auf die Menge und
den Zustand des im Ofen befindlichen Stahls sowie wegen der Lage und der Beschaffenlieit
der Umgebung der der niedrigen Temperatur ausgesetzten Thermozelle im Ofen könnte
es beim Fehlen einer solchen Schalteranordnung vorkommen, daß das T hermoeleinent
in der Zone hoher Temperatur zufriedengestellt und die Zufuhr von hochwertigem Gas
abgestellt würde, während das Thermoeleinent in der Zone niedriger Temperatur nicht
auf Temperatur käme und die Zufuhr großer Mengen niedrigwertigen Gases zum Ofen
veranlassen würde, so daß die Zone hoher Temperatur des Ofens und das in deren Nähe
befindliche Material unzulässig überhitzt werden können. Durch Aufhebung der Steuerung
durch das Thermoelement in der Zone niedriger Temperatur, sobald in der Hochtemperaturzone
eine vorbestimmte Temperatur erreicht wird, ist jede Möglichkeit der Überhitzung
des Ofens und seines Inhalts beseitigt.
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Die oben beschriebene Ausführung der Erfindung ist nur als Beispiel
anzusehen, da viele Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Wesen und Geist
der Erfindung abzuweichen. Es ist z. B. einleuchtend, daß auch andere als die beschriebenen
Steuervorrichtungen verwendet werden können, um deren Aufgaben zu erfüllen.