DE826797C - Vorrichtung zur Auswertung von Messgroessen - Google Patents

Description

In der Meß- und Regel technik werden häufig Vorrichtungen benutzt, die die angezeigte Meßgröße entweder rechnerisch auswerten oder sie in einen Regelvorgang umsetzen.

Vorrichtungen dieser Art lassen sich verhältnismäßig einfach gestalten, solange die Meßanzeige einer linearen Funktion folgt. Sie sind aber bisher, wenigstens in einfacher Bauweise, unbekannt für nichtlineare Anzeigen und besonders für solche, die so ausgewertet werden sollen, daß sich als jeweiliges Resultat z. B. eine Reihe von zusammengehörenden Wertepaaren ergibt, die abgelesen oder in einen Regelvorgang umgesetzt werden sollen.

Die Notwendigkeit einer derartigen Auswertung ist beispielsweise bei fotoelektrischen Belichtungsmessern gegeben.

Zur Erzielung eines richtig geschwärzten Negatives ist für eine vorgegebene Filmempfindlichkeit eine ganz bestimmte Belichtung, nämlich L Luxsekunden, erforderlich. Der Fotograf muß diese ao durch passende Einstellung von Verschlußzeit und Blende an seiner Kamera einstellen. Die hierbei zu berücksichtigenden Beziehungen ergeben sich aus der Formel

wobei / die auf das Objektiv fallende Lichtintensität, t die Belichtungszeit, ζ das relative Öffnungsverhältnis und C eine Konstante bedeuten. / stellt nun die Meßgröße dar, die mit Hilfe des Belichtungsmessers ermittelt wird und die so aus-

gewertet werden muß, daß der Fotograf die jeweils zueinander gehörenden Werte von t und ζ unmittelbar ablesen kann.

Der erforderliche Rechenvorgang besteht mithin aus der Auflösung des Quotienten ^ in Zähler und Nenner und dem Wurzelziehen aus letzterem.

Auf Grund der Charakteristik von Fotozelle und Meßwerk ergibt sich beim Belichtungsmesser eine nichtlineare Anzeige der Meßgröße /. Ihre Auswertung durch eine Vorrichtung muß so erfolgen, daß die korrespondierenden Werte von t und ζ zwei einander gegenüberstehende Reihen bilden. Aus diesen Wertepaaren kann dann der Fotograf sich die ihm für seine spezielle Aufgabe passend erscheinende Blende und Belichtungszeit auswählen.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine einfache

Vorrichtung, die es ganz allgemein ermöglicht, die nach beliebiger Funktion verlaufenden Meßanzeigen so auszuwerten, daß die Resultate des hierfür er,-

eo forderlichen Rechenvorganges direkt ablesbar gemacht bzw. in einen Regelvorgang umgesetzt werden. In Fig. ι sind die Einzelheiten dieser Vorrichtung am Beispiel eines Belichtungsmessers dargestellt.
Unter der Skalenplatte i,die mit den zwei parallel

as zueinander verlaufenden Schlitzen 2 und 3 versehen ist, befinden sich je eine drehbar gelagerte Walze 4 und 5. Beide sind über das Getriebe 6 zwangsläufig miteinander gekuppelt. Der Antrieb dieser beiden Walzen erfolgt durch das Handrad 7. Die Walze 5 besitzt auf ihrem Umfang gegeneinander versetzte Strichmarken, deren Charakteristik der Anzeige des Meßwerkes 8 mit dem Zeiger 9 entspricht.

Die Walzen 4 und 5 können ganz allgemein eine polygone oder zylindrische Form besitzen und je nach dem Verwendungszweck mit den verschiedensten Marken, Kurven, Ziffern o. dgl. versehen sein. So zeigt z. B. Fig. 2 die Abwicklung einer polygonen Walze S, welche mit Marken versehen ist, die einer quadratischen Funktion entsprechen. Die Abwicklung einer zylindrischen Walze 5 mit einem logarithmischen Kurvenzug zeigt Fig. 3·

Auf der Walze 4, die sich unter dem Sehschlitz 2 bewegt, befinden sich gegeneinander versetzte Reihen von Blendenwerten, die so angeordnet sind, daß sie sowohl den über dem Sehschlitz 2 angebrachten Belichtungszeitwerten 10 (für Standfoto), wie auch den unter diesem angebrachten Ganggeschwindigkeiten 11 (für Kinoaufnahmen) gegenüberstehen.

Die Lichtintensität / bewirkt einen mehr oder weniger großen Ausschlag des Zeigers 9. Die Walze 5 wird mittels des Handgriffes 7 so lange gedreht, bis eine der hierbei im Sehschlitz 3 nacheinander sichtbar werdenden Marken mit dem Zeiger 9 zur Deckung kommt. Dabei hat sich die Walze4 mitgedreht und ist in eineStellung gebracht worden, bei der im Sehschlitz 2 jetzt unter der feststehenden Skala der Belichtungszeiten 10 die Reihe der Blendenwerte sichtbar ist, die der gemessenen Intensität / entspricht. Die zusammengehörenden Wertepaare von Belichtungszeit und Blende können daher jetzt ohne weiteres abgelesen werden.

Das beschriebene und in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines fotoelektrischen Belichtungsmessers kann Abwandlungen erfahren. So kann man z. B. die Walze 5 fortlassen und an ihrer Stelle über die Walze 4 einen angepaßten Zylinder aus durchsichtigem Material ziehen, auf dem die Markierungen der Skalencharakteristik angebracht sind und durch den hindurch die Blendenwerte abgelesen werden.

Da aber die zu verwendenden Zeit- und Blendenwerte nicht nur von der Lichtintensität/, sondern auch von der Empfindlichkeit des Filmmaterials abhängen, sind erfindungsgemäß Vorkehrungen getroffen, daß entweder die beiden Walzen oder die Walze und der durchsichtige Zylinder jeweils zur Einstellung der Filmempfindlichkeit gegeneinander verdrehbar sind.

Falls die räumlichen Verhältnisse es nicht zulassen, die beiden Walzen parallel zueinander anzubringen, kann man sie auf einer gemeinsamen Achse anordnen, wobei wiederum vorzusehen ist, daß zur Einstellung der Filmempfindlichkeit die beiden Walzen gegeneinander verdreht werden können.

Schließlich ist es auch möglich, an Stelle der vorgesehenen Walzen oder durchsichtigen Zylinder nur deren plattenförmige Abwicklungen zu verwenden, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. In diesem Falle bewegen sich die mit der Anzeigencharakteristik versehene Platte 5° unter dem Sehschlitz 3 und die mit den Reihen der Blendwerte versehene Platte 4° unter dem Sehschlitz 2 in horizontaler Richtung. Zwischen beiden befindet sich ein Kupplungsglied6", das zur Einstellung der Filmempfindlichkeit verstellbar ist. Der Deutlichkeit wegen sind in Fig. 4 die am Ranide des Sehschlitzes 2 angebrachten Belichtungszeitwerte bzw. Ganggeschwindigkeiten nicht mit eingezeichnet.

Handelt es sich bei dem Belichtungsmesser um einen solchen mit mehreren Meßbereichen, so kann die mechanische, optische oder elektrische Umschaltung selbsttätig erfolgen, derart, daß auf der Achse der Zeigerwalze oder einem entsprechenden Bauteil des Gerätes eine Schaltvorrichtung angebracht wird. Eine solche ist beispielsweise in Fig. ι dargestellt, wobei 12 ein auf der Zeigerwalze befindlicher Nocken ist, der den elektrischen Um- no schaltkontakt 13 betätigt.

Claims (7)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum Auswerten der Vorzugsweise nichtlinearen Anzeige einer Meßgröße, dadurch gekennzeichnet, daß zwei drehbare Walzen, unter je einem Sehschlitz angeordnet, so miteinander gekuppelt sind, daß die Drehbewegung der einen auf die andere übertragen wird, wobei die eine Walze, die sich im Skalenbereich des Meßwerkzeigers befindet, mit Marken oder einer Kurve versehen ist, während die zweite Walze sowie der Rand ihres Sehschlitzes Zahlenreihen oder Skalen tragen, die die Auswertung der jeweiligen Meßgröße ermöglichen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Walzen gegebenenfalls auf gemeinsamer Achse angeordnet, gegeneinander verdrehbar sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Walzen als durchsichtiger Zylinder über die andere Walze geschoben und gegen sie verdrehbar angeordnet ist.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß plattenförmige Abwicklungen einer oder beider Walzen unter den Sehschlitzen bewegbar angeordnet sind.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Walze eine gleichmäßig gestufte Teilung bzw. eine Kurve aufweist, deren Abwicklung eine Gerade ergibt, und daß sogenannte Kanäle oder Leitlinien zur Überführung der nichtlinearen Anzeigecharakteristik des Meßwerkes in die gleichmäßig gestufte Teilung der Walze vorgesehen sind.
6. O.Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, daß sie an einem fotoelektrischen Belichtungsmesser angebracht ist.
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der beiden Walzen Zahlenreihen der Blendenwerte trägt und daß am Rand ihres Sehschlitzes die Reihe der Belichtungszeiten aufgetragen ist.

   Angezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 623 954, 732 633, 132.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   0 2652 12.51