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Loch- bzw. Prüfmaschine für Lochkombinationen in Zählkarten Unter
Lochkombinationen versteht man die symbolische Darstellung von Zeichen durch Lochungen
innerhalb einer geringeren Anzahl von Lochpositionen, als sie der Anzahl der darzustellenden
Zeichen, beispielsweise der zehn Grundziffern o bis 9, entspricht. Die Zeichen können
aber auch durch Einzellöcher, also nicht nur durch Kombinationen mehrerer Löcher
dargestellt werden. Eine besondere Art von Lochkombinationen stellt das additive
Lochkombinationssystem dar, bei dem aus der Addition der einzelnen, den- Lochpositionen
zugeordneten Teilwerten sich die Wertbedeutung der Lochkombinationen ergibt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Maschine zur Herstellung
oder Prüfung von Lochkombinationen nach dem additiven Lochkombinationssystem. Sie
bietet vor allem dann besondere Vorteile, wenn die auf der Zählkarte zum Ausdruck
gebrachten Werte außer der Addition auch der Subtraktion unterworfen werden sollen.
Zweckmäßigerweise erfolgt beim maschinellen Anrechnen die Subtraktion auf dem Umweg
der -Addition, inderrl der Subtrahend zu einem Komplementwert umgeformt und dann
addiert wird. Vorteilhafterweise wird aber nur das unechte (Neuner-) Komplement
in den einzelnen Dezimalstellen gebildet, das sich von dem wahren Komplementwert
dadurch unterscheidet, daß die einzelnen Subtraktionsziffern nur zur 9 ergänzt werden.
Nach erfolgtem Rechenvorgang wird dann zur endgültigen Resultatbildung selbsttätig
die sogenannte zusätzliche i hinzugefügt.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht nun darin, daß von je zwei Tasten
für zwei Ziffern, die einander zu Neun ergänzen, die eine Taste in allen denjenigen
Lochpositionen eine Lochung erzeugt, an denen die andere Taste keine Lochungen veranlaßt,
und daß umgekehrt die letztere Taste an allen denjenigen
Positionen
eine Lochung erzeugt, an denen die erste Taste keine Lochung veranlaßt. Dadurch
ergeben bei dem additiven System die Teilwerte der ungelockten Positionen jeweils
das unechte Komplement der gelochten Ziffer.
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Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird eine vielseitigere Verwendung
der nach dem additiven Lochkombinationssystem erzeugten Lochkombinationen ermöglicht.
Für die Auswertung in Tabelliermaschinen o. dgl. ist es im allgemeinen notwendig,
einen Übersetzer zu verwenden. Dieser kann bei Verwendung von additiven Lochkombinationen
und entsprechender Ausbildung der Auswertorgane vermieden werden, vor allem dann,
wenn die einzelnen Teilwerte der Lochkombinationen direkt zur Einwirkung auf die
Registrier- oder Zählwerke gebracht werden. Für diesen Fall ergeben die mit der
Lochmaschine gemäß der Erfindung hergestellten Lochkombinationen besondere Vorteile,
wenn es sich darum handelt, die Lochkombinationen auch zur subtraktiven Auswertung
heranzuziehen. Da die nicht gelochten Positionen nämlich immer den unecht komplementären
Wert der gelochten Positionen darstellen, ist es für die Zwecke der Subtraktion
nur erforderlich, statt der gelochten Positionen die nicht gelochten Stellen der
Lochspalten zur Auswertung kommen zu lassen.
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Der Erfindungsgedanke kann auch auf Prüfmaschinen zur Überprüfung
der nach dem Lochkombinationssystem gelochten Zählkarten Anwendung finden, bei welchen
Maschinen die Ab fühlorgane für die einzelnen Lochpositionen gemeinsam mit
den Prüftasten der Zifferntastatur eine Vergleichseinrichtung überwachen. Bei einer
solchen Prüfmaschine muß dann ähnlich wie bei der Lochmaschine Vorsorge getroffen
werden, daß von je zwei Zifferntasten eine Taste alle diejenigen Lochpositionen
einer Lochspalte überwacht, an denen die komplementäre Taste keine Überwachung veranlaßt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung nur schematisch dargestellt,
da die bauliche Ausgestaltung von Loch- und Prüfmaschinen, die für den erfindungsgemäßen
Zweck verwendet werden können, allgemein bekannt ist.
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Fig. i zeigt einen Lochschlüssel, nach dem in der erfindungsgemäßen
Lochmaschine Lochkombinationen erzeugt werden; Fig.2 zeigt schematisch die Zifferntastatur
einer Loch- oder Prüfmaschine mit den von den Tasten betätigten Wählerschienen;
Fig. 3 und 4 sind weitere Lochschlüssel, die in einer entsprechenden Lochmaschine
angewandt werden können; Fig. 5 ist das Schaltbild einer Lochmaschine; Fig. 6 ist
das Schaltbild einer Prüfmaschine.
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Aus dem in den Fig. 1, 3 und 4 gezeigten Schlüssel für Lochkombinationen
nach dem additiven Prinzip ist die Wertgesetzmäßigkeit der zueinander komplementären
Lochzeichen ersichtlich. Am linken Rand sind in römischen Ziffern die Teilwerte
angegeben, die jeder Lochposition beigelegt sind und aus deren Addition sich die
Bedeutung der Lochung einer Spalte ergibt. In Fig. i ist z. B. die Ziffer i durch
ein Loch in der 1-Position und o-Position dargestellt, während der zugehörige unechte
Komplementwert 8 durch die Lochungen in allen anderen drei Positionen zum Ausdruck
kommt. Die Addition der den Lochpositionen zugeordneten einzelnen Teilwerte ergibt
nämlich den Wert B. In ähnlicher Weise liegt das Verhältnis bei den anderen zueinander
komplementären Ziffern, und es ist ohne weiteres erkennbar, daß die gleiche Gesetzmäßigkeit
bei den Schlüsseln nach Fig. 3 und 4 besteht.
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Bei der veranschaulichten bevorzugten Ausführungsform der Lochmaschine
zur Herstellung einer Lochkombination werden statt vier Lochpositionen zur Darstellung
der zehn Grundzahlen fünf Lochpositionen verwendet. Man könnte zwar den Erfindungszweck
ebenfalls erreichen, wenn man in bekannter Weise nur vier Lochpositionen heranziehen
und die Null durch Nichtlochung zum Ausdruck bringen würde. Dann würde beispielsweise
die Ziffer g in allen drei Schlüsseln durch Lochungen aller vier Positionen und
die komplementäre Ziffer o durch Nichtlochung dargestellt sein. Da aber das Sortieren
der Karten auch die Lochung der Null erfordert, ist bei der bevorzugten Ausführungsform
für die Null eine besondere Lochposition vorgesehen, und die übrigen neun Grundziffern
sind in bekannter Weise innerhalb von vier Lochpositionen dargestellt. Es ist jedoch
bei dieser Anordnung trotzdem die Bedingung gewahrt, daß sich die Gesamtbedeutung
einer Spalte aus den Teilwerten der einzelnen Löcher zusammensetzt, weil eben der
Teilwert der untersten Lochposition mit Null bezeichnet ist.
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Bei der in Fig. 2 schematisch gezeigten Wähleinrichtung einer Lochmaschine
wirken die Tastenhebel io, von denen nur der 7- und 8-Hebel ausführlicher angedeutet
sind, auf Wählerschienen 15 derart ein, daß beim Niederdrücken eines Tastenhebels
derselbe auf die Nasen 14 der Wählerschienen trifft und diese nach links verschiebt.
Beim Niederdrücken einer Taste werden jeweils eine oder mehrere Wählerschienen in
der durch den gewählten Lochschlüssel gegebenen Kombination nach links verschoben.
Es ist aus Fig. i erkennbar, daß die Wählerschienen 15 mit ihren Nasen 14 den Kombinationen
innerhalb einer Lochspalte entsprechen müssen, um die gewählte Kombination durch
Lochungen zum Ausdruck zu bringen. Außer den Werttasten ist noch eine Minustaste
13 vorgesehen, die oberhalb des Ziffernfeldes (Fig. i) ein besonderes Steuerloch
18 veranlaßt, das zur subtraktiven Einsteuerung der auf der Zählkarte angeordneten
Werte in die Auswertmaschine, beispielsweise Tabelliermaschine, dient. Die Wählschienen
15 schließen bei ihrer Bewegung nach links durch die Ansätze i i ihre zugeordneten
Kontakte 12, während die der Minustaste 13 zugeordnete Schiene 15 einen Kontakt
16 schließt. Durch das Schließen der Kontakte 12 werden die Lochmagnete 17 erregt,
und die Lochstempel 20 stanzen entsprechend der niedergedrückten Taste in den verschiedenen
Lochpositionen der Lochspalte ein Loch. Die Lochkarte wird in bekannter Weise nach
erfolgter Lochung durch einen Transportmagnet ig schrittweise unter der Reihe von
Lochstempeln 2o hinweg um eine Lochspalte bzw. Stelle weitergeschaltet.
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Eine Prüfmaschine gemäß der Erfindung ist schematisch
in
Fig. 6 wiedergegeben. Ebenso wie bei der Lochmaschine sind bei der Prüfmaschine
Wählerschienen 21 vorgesehen, die bei Tastenbetätigung verschoben werden und ihre
zugeordneten Kontakte 22 schließen. Die Karte wird stellenweise durch eine Vergleichseinrichtung
geprüft und gelangt zu diesem Zweck unter Abfühlkugeln 3o. Die Vergleichseinrichtung
besteht aus Relais 31 mit entgegengesetzt wirkenden Wicklungen, von denen die eine
Wicklung an die Abfühlkugeln 30 und die andere an die Wählerschienenkontakte
22 angeschlossen sind. Beim Betätigen einer Prüftaste wird durch die Wählerschienen
die entsprechende Kombination von Kontakten 22 geschlossen. Wenn diese Kontaktkombination
mit derjenigen der Abfühlkugeln übereinstimmt, heben sich die entgegengesetzten
Wirkungen der Wicklungen der Relais 31 auf, die zugeordneten Vergleichskontakte
29 bleiben geschlossen, und der die Kartentransportorgane steuernde Kartentransportmagnet
28 kann die Weiterschaltung der Karte auf die nächste Spalte vornehmen. Besteht
jedoch zwischen der angeschlagenen Taste und der Abfühlung der Karte keine Übereinstimmung,
so wird eines oder mehrere der Relais 31 wirksam und dementsprechend öffnet sich
einer oder mehrere der Ruhestromkontakte 29. Der Stromkreis für den Kartentransportmagnet
28 wird daher unterbrochen, und es unterbleibt der Weitertransport der Karten, wodurch
dem Bediener der Maschine ein Fehler angezeigt wird. Der Kreis des Transportmagnets
28 wird beim Niederdrücken jeder Taste durch den Kontakt 24 geschlossen. Dieser
steht unter der Überwachung einer allgemeinen Zahnstange 23, die beim Niederdrücken
jeder Taste verschoben wird.