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Rückschlagventil für Narkosegeräte
13ei Gasnarkosen, die mit Gasmischungen
bestimmter Zusammensetzung, wie beispielsweise Äther und Sauerstoff oder Stickoxydul
und Sauerstoff, durchgeführt werden, sind die Atemwege des 1 Patienten über eine
Gesichtsmaske mit dem Narkosegerät verlunden. Um den Weg des Gasstromes zu lenken.
ist zwischen dem Narkosegerät, in dem die Gasmischung hergestellt wird, und der
Gesichtsmaske und weiterhin zwischen Gesichtsmaske und der umgebenden Außenluft
je ein Rückschlagventil angeordnet, und zwar derartig, daß das Gas während der Einatmungsperiode
nur vom Gerät zur Gesichtsmaske und während der Ausatmungsperiode zur V 011 tler
( ,esichtstnaske ins Freie Strömen kann'.
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Die Rückschlagventile bestehen durchweg aus einem Ventilsitz und
einer ihm anliegenden federbelasteten Dichtscheibe. Im allgemeinen haben beide Rückschlagventile
einen sehr geringen Atemwiderstand, der etwa bis 4 mm Wassersäule beträgt.
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Die Spannfeder für die Dichtscheibe wird so ausgel)ildet, daß sie
eine flache Federcharakteristik aufweist, damit der Widerstand bei unterschiedlich
großer Menge durchströmender Luft, die die Öffnungsweite und damit das Zusammendrücken
der Feder bestimmt, nicht nennenswert schwankt.
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Bei Überdrucknarkose, wie sie vor allem bei Lungenoperationen angewandt
wird, wird der Druck des dem Patienten zugeführten Narkosegases, der etwa bei 200
mm Wassersäule ül>er dem Raum-
druck liegt, dadurch erreicht,
daß in dem Rückschlagventil zwischen Gesichtsmaske und Außenluft ein entsprechender
Widerstand erzeugt wird. Es wurden hierfür Ventile verwandt, die einen entsprechend
hohen Öffnungswiderstand besitzen.
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Bei Durchführung der Narkose ergibt sich dann der Nachteil, daß bei
der Einleitung der Narkose, die zweckmäßig unter Atmosphärendruck durchgeführt wird,
zunächst das normale Rückschlagventil eingesetzt wird und erst zu einer späteren
Zeit durch das bei einem höheren Druck öffnende Rückschlagventil ausgetauscht wurde.
Um die durch das Austauschen der Ventile bedingte, bei der Operation störende Mehrarbeit
zu vermeiden, hat man auch schon Überdruckventile vorgeschlagen, bei denen die Vorspannung
der Ventilfeder verstellt werden konnte. Zu Beginn der Narkose wurde der Ventilwiderstand
auf ein geringes Maß eingestellt. Bei Überdrucknarkose wurde der Widerstand durch
Spannung der Feder auf den gewünschten Wert gebracht. Derartige Ventile sind aber
praktisch nicht mit der genügenden Genauigkeit des Öffnungswiderstandes herzustellen,
da die durch die Verstellung zu erreichende Widerstandsänderung bis zu 1 :50 beträgt.
Eine derartige Widerstandsveränderung ist mit normalen Federn mit einfachen Mitteln
nicht herzustellen. Derartige Ventile sind demzufolge auch nicht eichfähig. Um mit
derartigen Ventilen überhaupt arbeiten zu können, ist es notwendig, die Druckhöhe
in der Gesichtsmaske laufend mit Hilfe eines Druckmanometers vom Narkotiseur überwachen
zu lassen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Verwendung von Rückschlagventilen zu vermeiden. Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil
für Narkosegeräte und besteht darin, daß an einem verstellbaren Widerlager mindestens
zwei Federn unterschiedlicher Stärke angeordnet sind, von denen die schwächere dauernd,
die stärkere bzw. die stärkeren nur ab einer bestimmten Annäherung des Widerlagers
an den Ventilteller an diesem anliegen. Das Ventil öffnet sich bei einem der Federkraft
entsprechenden Druck, der beispielsweise auf 4 mm Wassersäule eingestellt sein kann.
Wird das Widerlager nun derart eingestellt, daß auch die stärkere Feder den Ventilteller
belastet, so kann bei entsprechender Ausbildung der stärkeren Feder der Öffnungsdruck
auf beispielsweise 200 mm Wassersäule eingestellt werden.
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Es können mehrere stärkere Federn angeordnet sein, die bei einer Verstellung
des Widerlagers nacheinander zum Anliegen an den Ventilteller kommen, so daß der
Öffnungsdruck bei einer Verstellung des Widerlagers sprunghaft gesteigert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ergibt den Vorteil, daß der Narkotiseur lediglich
durch ein Verstellen des Widerlagers den Narkosedruck sofort auf jedes beliebige
Maß verstellen kann.
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Hierzu genügt ein einfacher Handgriff. Die Ventile können dann ohne
weiteres derartig ausgebildet sein, daß sie ganz bestimmte Offnungsdrucke einhalten,
so daß man ohne jede Kontrollinstrumente bei der Narkose auskommt.
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Das Widerlager kann in unterschiedlicher Art und Weise verstellbar
ausgebildet sein. Eine einfache Ausführungsform besteht darin, daß das Widerlager
an einer bajonettartigen, vorzugsweise mit einer Markierung versehenen Spannvorrichtung
befestigt ist. Bei dem Zusammenschieben des bajonettartigen Verschlusses kommt dann
die stärkere Feder zum Anliegen an die Ventilscheibe.
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Der bajonettartige Verschluß kann auch in mehreren Stufen ausgebildet
sein, so daß die Spannung, unter der der Ventilteller steht, mehrfach sprunghaft
gesteigert wird. An der Markierung, die an der Spannvorrichtung angebracht ist,
kann man dann sofort den eingestellten Offnungsdruck ablesen.
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Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils,
bei der die Offnungsspannung bei Überdrucknarkose kontinuierlich verstellt werden
kann, besteht darin, daß das axial verschiebbar und nicht drehbar gelagerte Widerlager
über eine Schraubverbindung mit einer bajonettartigen und drehbaren Spannvorrichtung
verbunden ist. Beim Zusammenschieben der baj onettartigen Spannvorrichtung wird
zunächst eine stärkere Feder gegen den Ventilteller geführt. Bei einem weiteren
Verdrehen der Spannvorrichtung wird nun, da das Widerlager der Drehung nicht folgen
kann, entsprechend der Ganghöhe der Schraubverbindung zwischen Widerlager und Spannvorrichtung
das Widerlager noch in Richtung auf den Ventilteller bewegt und dadurch die Feder
weiter gespannt.
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Die Druckhöhe kann also durch entsprechendes Drehen der Spannvorrichtung
auf jeden Wert genau eingestellt werden. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich
außerdem noch der Vorteil, daß die Feder, die dem Ventilteller anliegt, sich nicht
drehen und damit den Ventilteller verletzen kann.
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Dies ist besonders dann wünschenswert, wenn der Ventilteller aus Glimmer
oder einem anderen leichten und auskochbaren Material besteht.
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Eine handliche Ausführungsform besteht darin, daß die bajonettartige
Spannvorrichtung aus einer das Ventilgehäuse umgreifenden Kappe ausgebildet ist.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Verbindung eines Narkosegerätes mit dem Patienten,
Abb. 2 ein erfindungsgemäßes Rückschlagventil im Schnitt, Abb. 3 das gleiche Ventil
in Ansicht.
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Von dem Narkosegerät I führt der Verbindungsschlauch 2 zur Gesichtsmaske
3 des Patienten.
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Zwischen dem Narkosegerät I und dem Schlauch 2 ist das Rückschlagventil
4 und zwischen der Gesichtsmaske 3 und der umgebenden Außenluft das Rückschlagventil
5 angeordnet. Das letztere ist in Abb. 2 und 3 vergrößert dargestellt.
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Der Rohrstutzen 6, der an der Gesichtsmaske 3 befestigt ist, endet
in dem Ventilsitz 7. Auf diesem ruht die Ventilscheibe 8, die von der dauernd ihr
anliegenden schwachen Feder g gegen den Ventilsitz gedrückt wird. Das Widerlager
10 der Feder g trägt außerdem eine stärkere Feder II, die in der
gezeichneten
Stellung nicht bis zum Ventilteller 8 reicht.
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Das Widerlager IO ist derart gelagert, daß es axial verschiebbar,
aber nicht drehbar ist. In das Widerlager 10 ist das Gewinde I2 eingelassen, in
das die Schraube I3 eingreift, die über den Schaft I4 mit der Kappe 15 fest verbunden
ist. Diese umgreift das Ventilgehäuse 16, welches an dem unteren Ende mit Bohrungen
I7 versehen ist, durch die bei geöffnetem Ventil 7, 8 das Gasgemisch aus dem Rohrstutzen
6 ins Freie abströmen kann. An dem Schaft 14 ist seitlich ein Stift I8 eingelassen,
der in einem in Abb. 2 im Schnitt gezeichneten Längsschlitz 19 des Ringes 20 in
Richtung der Achse beweglich ist. Die Feder 2I drückt die Kappe mit dem Widerlager
in die in Abb. 2 gezeichnete Stellung. Beim Niederdrücken der Kappe 15 kann diese,
wenn der Stift 18 den Schlitz 19 verläßt, seitlich verdreht werden. Die Kappe svird
dann in der niedergedrückten Stellung durch den Stift t8, der nunmehr auf dem Ring
20 liegt, gehalten. Beim Verdrehen der Kappe 15 wird das Widerlager Io, das nur
längs verschiebbar, aber nicht drehbar ist, durch die Schraube 13 weiter nach unten
bewegt.
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Dabei wird die Feder II, die beim Niederdrücken der Kappe 15 an dem
Ventilteller 8 sich anlegt, mehr oder weniger stark gespannt. Wie Abb. 3 zeigt,
ist die Markierung 21 auf der Außenseite des Gehäuses 16 dargestellt, die das Maß
der Veränderung des Offnungswiderstandes des Ventils, geeicht nach Zentimeter Wassersäule,
anzeigt. Der Narkosedruck kann dort unmittelbar abgelesen werden.