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Verteiler für Klebstreifenmaterial
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung, die benutzt wird zum Verteilen von Briefmarken, Zetteln oder anderem
aus Klebstreifen bestehendem Material. Da die Erfindung insbesondere benutzt wird,
um Briefmarken an gummierten Briefumschlägen zu befestigen, wird die Erfindung insbesondere
mit Rücksicht hierauf erläutert.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Verteiler für Briefmarken u.
dgl., welcher auch benutzt werden kann, um die gummierten Klappen von Briefumschlägen
atizufeuchten und die Briefmarken auf die Umschläge aufzukleben. Ein wesentliches
Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung auf den Tisch gelegt werden
kann, ohne die Tischfläche dabei zu benetzen. Dabei ist die Einrichtung so getroffen,
daß, wenn die Marken nicht mit der Vorrichtung aufgeklebt werden, sie nur an einer
ganz kleinen Fläche mit Feuchtigkeit versehen werden. Die Vorrichtung besteht dabei
aus einem oberen verschiebbaren Teil, der als Deckel für einen Briefmarkenbehälter
dient und mit einem Längsschlitz versehen ist. Sie besitzt einen Arm, an dessen
Ende ein Saugkissen vorgesehen ist, über welches die Marken geführt und an ihm befeuchtet
werden. Dazu ist ein Behälter für die Flüssigkeit bzw. für Wasser vorgesehen, das
durch Wischer einer Querwand mit dem zur Befeuchtung dienenden Kissen in Verbindung
steht. Die obere Deckelplatte kann abgenommen werden und umschließt auch den Behälter
für die Briefmarken, die in Gestalt einer Rolle in dem unteren Teil des Verteilers
untergebracht sind.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Ansicht von oben
und Fig. 3 einen Längsschnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2.
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Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3.
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Der Verteiler besteht aus einem unteren Teil 10 und einem oberen
Deckel 12, die eine mit perforierten Briefmarken versehene Rolle 20 umschließen.
Der untere Teil 10 besitzt eine untere Wand 14 und einen hohlen Arm I6, sowie zwei
SeitenffändeI8. Der hohle Arm i6 besitzt eine untere Wand 21 und eine obere Wand
22, welche zusammen mit den Seitenwänden I8 einen länglichen Kaum bilden, der durch
eine Querwand 24 in einen Wasserbehälter 26 und einen Behälter für das Befeuchtungskissen
geteilt ist. Die Verbindung zwischen dem Behälter 26 und dem Kissen 28 wird durch
Löcher 25 in der Querwand 24 hergestellt. Zum Füllen des Behälters 26 ist ein herausziehbarer
Stopfen 27 in dem hinteren Teil der unteren Wand 2I vorgesehen. Alle Wände des Verteilers
sind aus durchsichtigem Stoff hergestellt, um die Rolle 20 mit den Briefmarken stets
besichtigen zu können.
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Das vordere Ende der unteren Wand 2I ist ein wenig aufwärts gekrümmt,
so daß eine Art Kinn 36 entsteht. Die vorderen Enden der oberen und unteren Wände
2I und 22 bilden eine'eingezogene öffnung oder ein Mundstück 38 für ein Kissen 40,
das mit einer Befeughtungszunge 42 versehen ist, welche etwas über die obere Wand
22 hervorragt.
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Die Teile der beiden Seitenwände I8, welche über der oberen Wand
22 des hohlen Armes I6 liegen, sind mit zwei Nuten 41 versehen, die sich vom rückwärtigen
Ende 44 des Gehäuses nach den vorderen Enden des hohlen Armes 16 erstrecken.
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Die Nuten 41 liegen parallel zu den zwei Wänden 21 und 22 des hohlen
Armes I6. Die vorderen Enden der Nuten 4' bilden Anschläge 43 und die hinteren Enden
44 sind offen.
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Die Deckelplatte I2 hat einen geraden, nach vorn gerichteten Teil
46 und einen nach hinten gekrümmten Teil 48. Der vordere Teil 46 ist verschiebbar
in den beiden Einschnitten 41 und ist versehen mit aufwärts gebogenen Teilen 50
an den entgegengesetzten Seiten, um diese Teile mit Reibung in den Einschnitten
41 festzuhalten. Das vordere Ende 49 der Deckelplatte I2 ist ein wenig enger als
der verbleibende Teil des geraden Teiles 46, so daß zwei Schultern 52 entstehen,
an welche die Anschläge 43 anschlagen, so daß das vordere Ende 49 des vorderen Teiles
46 in einer bestimmten Lage relativ zu der unteren Wand 10 gehalten wird. Das vordere
Ende 49 ist etwas nach unten heruntergebogen, wodurch ein nachgiebiger Haltefinger
entsteht, der eine Briefmarke gegen die Anfeuchtungszunge 42 drückt.
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Wenn die Deckelplatte 12 auf der unteren Platte 10 angebracht ist,
so bilden der nach unten gebogene hintere Teil 48 der Deckelplatte 12 und der hintere
Wandteil 14 mit den Seitenwänden I8 ein zylindrisches Gehäuse 60 für die Aufnahme
einer Briefmarkenrolle. Der gerade Teil 46 der Deckelplatte I2 bildet mit der oberen
Wand 22 des hohlen Armes I6 und den beiden Seitenwänden I8 einen Arm, der einen
in der Längsrichtung sich erstreckenden Schlitz 62 besitzt, welcher tangential von
dem oberen Ende des zvlindrischen Briefmarkengehäuses sich erstreckt. Ein kleiner
Spalt 6I ist zwischen dem hinteren Ende der beiden gekrümmten Teile 14 und 48 frei
gelassen für Zwecke, die später noch auseinandergesetzt werden.
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Die oberen und unteren Wände 22 und 21 des hohlen Armes I6 enden
in kurzem Nbstaiid hinter dem vorderen Ende der Seitenwände 18. Die den Schlitz
62 hildende Wand 22 ist am vorderen Ende etwas verkürzt, so daß die lefeucbtun('szunge
42 etwas in den Schlitz hineinragt und eine Lage einnimmt, in der sie mit den Briefmarken
in Berührung kommt, wenn diese in dem Schlitz 62 vorwärts geschoben werden. Eine
verlängerte Öffnung 64, die weit genug für die Einführung des Daumens ist, befindet
sich in dem vorderen Ende der Deckelplatte I2, um die Briefmarken in dem Schlitz
62 zwischen dem Finger 49 und der Zunge 42 vorschieben zu können.
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Um die Vorrichtung für den Gebrauch vorzubereiten, wird ein Befeucbtungskissen
40 von entsprechender Länge durch den Äfund 38 in den Teil 28 hineingezwängt. In
der Praxis hat es sich als äußerst günstig herausgestellt, wenn die Zunge 42 vor
dem Mund 38 um ungefähr 3 mm oder etwas weniger vorspringt. Dann wird der Stopfen
27 entfernt und der Wasserbehälter 26 mit Wasser gefüllt und der Stopfen wieder
eingesetzt. Nach kurzer Zeit befeuchtet das durch die Öffnungen 25 hindurchtretende
Wasser das Kissen 40 über seine ganze Länge einschließlich seiner Zunge 42. Das
Kissen 40 wird hergestellt aus einem ebenen Stück Filz oder einem anderen, Feuchtigkeit
haltenden Stoff, gewöhnlich von rechteckiger Gestalt und normaler Dicke, die etwas
größer als die Breite des hlundes 38 ist. So wird das Kissen zwischen den oberen
und unteren Seiteii des Nlundes zusammengepreßt gehalten.
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Dann wird die Deckelplatte 12 rückwärts gezogen, so daß man zu dem
Behälter 60 und dem Schlitz 62 gelangen kann. Eine perforierte und gummierte Rolle
von Briefmarken wird in den Behälter 60 eingesetzt und ihr Ende dann über die obere
Wand 22 gezogen. Die Deckelplatte 12 wird dann wieder eingesetzt, und der Verteiler
ist für den Gebrauch fertig.
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Wenn eine Briefmarke auf einen Briefumschlag aufgeklebt werden soll,
so muß der Benutzer der Vorrichtung mit seinem Daumen durch die Öffnung 64 gegen
den Briefmarkenstreifen drücken und diesen nach vorn an der Zunge 42 entlang drücken.
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Da das vordere Ende 49 der Deckelplatte 12 nach vorn gegen die Zunge
42 drückt, so wird die Briefmarke über ihre ganze Länge gut befeuchtet. Die befeuchtete
Briefmarke schiebt sich dann von dem
Schlitz 62 fort und wird auf
den Briefumschlag aufgedrückt und an den Durchlochungen abgerissen. Dieses Verfahren
kann so lange wiederholt werden, wie die Rolle noch Briefmarken enthält.
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Es ist zu bemerken, daß, wenn der Verteiler nicht gebraucht wird,
nur ein sehr kleiner Teil der vordersten Briefmarke mit der Zunge 42 in Berührung
kommt. Daher wird, selbst wenn etwas von dem Klebstoff der Briefmarke sich durch
die Feuchtigkeit an der Zunge aufgelöst hat, die Fläche, von welcher der Klebstoff
entfernt ist, nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Fläche der Briefmarke darstellen,
so daß dadurch das Aufkleben der Marke nicht beeinflußt wird.
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Der beschriebene Verteiler kann nicht nur benutzt werden zum Befestigen
der Briefmarken auf Briefumschlägen, sondern auch zum Anfeuchten der gummierten
Klappen von Umschlägen oder anderen gummierten Flächen. Dies kann geschehen, indem
man die Zunge 42 gegen die gummierte Fläche drückt. Der Gebrauch der Vorrichtung
wird noch erleichtert durch die Tatsache, daß der Mund 38 vor dem hohlen Arm I6
etwas vorsteht.
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Die Länge der Zunge 42 ist im Verhältnis zu den verschiedenen Abmessungen
der Vorrichtung so bemessen, daß, wenn die untere gebogene Wand I4 des Vorratsbehälters
und das Kinn 36 in Berührung mit einem ebenen Tisch liegen, die Zunge 42 selbst
jiber der Fläche des Tisches liegt. Dies verhindert, daß die Zunge den Tisch, auf
dem die Vorrichtung liegt, befeuchtet. Wenn gewünscht, kann man die Vorrichtung
auch in aufrechter oder seitlicher Lage auf einen Tisch legen, ohne daß die Zunge
42 den Tisch benetzt.
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I)ie beschriebene Vorrichtung kann nicht nur Verwendung finden für
Briefmarken in Rollenform, sondern auch für solche in Streifenform. In dem Fall,
wo nur ein Streifen von Briefmarken vorhanden ist, werden die Briefmarken in den
Schlitz 62 durch den Schlitz 6I hindurchgesteckt und hängen aus dem Schlitz 6I heraus.
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Ol>wohl die Erfindung beschrieben ist in Anwendung auf die Verteilung
von Briefmarken und in Anwendung auf das Anfeuchten von Briefumschlägen, so ist
es klar, daß sie auch für Klebstreifen von irgendwelcher anderen Art dienen kann.
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PATENTANSPRÛCHE I. Verteiler für Klebstreifenmaterial, bestehend
aus einem Behälter für dieses Material und einem Arm zur Führung des Materials und
einer Vorrichtung, um den hindurchgeführten Streifen zu befeuchten.