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Schutzeinrichtung für Destillationsglaskolben, insbesondere für Metallbadkolben
Es
ist be'kannt, daß das Arbeiten mit Olbädern im l.ahor wegen der häufig lästigen
Dampfentwicklung und der damit verbundenen Unfall- und 13randgefahr unbequem und
gefährlich ist. In gleicher Weise trifft dies auch auf Metallbäder zu, wozu noclh
kommt, daß Metallbäder wegen ihres hohen Gewichts sehr schwer zu handhahen sind
und wegen des starken Auftriebs auf den Glaskolben besondere Sorgfalt bei der Befestigung
des Kolbens erforderlich ist. Auch hier ist das Arbeiten mit einer gesteigerten
Unfallgefahr verbunden. Beim I:rhitzen von feuergefährlichen Flüssigkeiten in Glaskoll)en,
vor allen Dingen bei größeren Mengen, ist hei Bruch des Kolhens die Gefahr von Bränden
und Explosionen sehr groß und oft unvermeidlich.
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Es wurde. nun gefunden, daß das Arbeiten mit solchen Bädern mit wesentlich
geringerer Gefahr und viel bequemer durchgeführt werden kann, wenn erfindungsgemäß
der Destillationsglaskolben mit einer Schutzvorrichtung versehen wird, die aus einem
den Glaskolben mit einem gewissen Abstand umgebenden Metallmantel besteht, der vorzugsweise
aus zwei Halbkugeln zusammengesetzt ist.
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Jede Halbkugel hat einen Ringflansch, und die heiden Ringflansche
werden in geeigneter Weise zusammengehalten. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal
des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß der Kolben'hals oder die Kolbenhälse
nach dem Hohlraum zwischen Metallmantel und Glaskolben zu stopfhuchsenartig abgedichtet
werden und der Hohlraum im unteren Teil zur Aufnahme eines Wärmeübertragungsmediums,
beispielsweise Quecksilber, dient und im oberen Teil ein inertes Gas aufnimmt.
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Bei der praktischen Ausführung hat es sich als vorteilhaft erwiesen
die Ringflansche zu ver-
schweißen, und zwar lediglich an ihren
Stirnflächen.
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Anstatt die Flansche zu verschweißen, können sie aber auch verlötet
oder in anderer geeigneter Weise zusammengehalten werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
bei einem Destillationsglaskolben mit einem Kolbenhals dargestellt.
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Abb. I zeigt einenSchnitt durch denDestillationsglaskolben mit der
Schutzhülle nach der Erfindung, wobei einzelne Teile zur Vereinfachung der Darstellung
um go lezw. um 300 versetzt dargestellt sind.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Gegenstand der Abb. I.
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Der Destillationsglaskolben I ist von üblicher Form und sitzt in
einem Kocher 2, der auf Füßen 3 steht. Mit 4 ist ein Rohr für die Zufuhr von Gas
zu einem Gasbrenner 5 im Kocher bezeichnet. Die Schutzeinrichtung gemäß der Erfindung
besteht aus einem Metallmantel, vorzugsweise in Form von zwei Halbkugeln 6 und 7
aus Eisenblech, die an ihren Rändern mit je einem Ringflansoh 8 und 9 versehen sind,
die aufeinander passen. Zwecks guten Abdichtens werden diese Ringflansche verschweißt,
und vorzugsweise erfolgt die Verschweißung an den Stirnkanten 19 der Flansche.
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L)ie Verschweißung an dieser Stelle ist deshalb gewählt worden, um
zu verhindern, daß die beim Schweißen erforderliche Hitze den Glaskolben überhitzt,
ferner zu erreichen, daß zwecks Auseinandernehmens der beiden Kugelhälften zwecks
i2uswechselns eines zerbrochenen Glaskolhens, die Schweißnaht nur abgeschliffen
zu werden braucht.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, umgeben die Metallhalbkugeln
6 und 7 den Destillationskolben nicht eng anliegend, sondern es ist ein gewisser
Hohlraum 10 gelassen, der im unteren Teile teilweise mit Nocken In ausgefüllt ist,
zwischen welche das Wärmeübertragungsmedium 12, beispielsweise Quecksilber, eingefüllt
wird, während der obere freie Raum mit einem Inertgas gefüllt sein Ikann. Zum Einfüllen
sind Stutzen 13 vorgesehen.
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Die metallische Schutzhülle ist nach oben hin um den Hals des Glaskolbens
durch eine in Form einer Stopfbüchse ausgeführte Abdichtung 14 gut abgedichtet,
wodurch bei Bruch des Glaskolbens vermieden wird, daß der Inhalt nach außen treten
kann. Hierdurch wird eine große Gefahr vermieden.
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Der Kopf der Schutzhülle ist mit einem Schraubdeckel 15 versehen,
der als Schutz bei Transport oder Lagerung dient. Bei Benutzung des Glaskolbens
wird der Deckel abgeschraubt.
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Es ist noch zu erwähnen, daß die Schutzvorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung mit zwei Schaugläsern I6, einem Thermometer I7 und Temperaturregler I8
zwecks Konstanthaltung der Temperatur versehen ist.
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Im Falle des Bruches des Glaskolbens wird die Schweißnaht bei 19
nur um 1 mm abgeschliffen, wodurch die beiden Kugelhälften voneinander gelöst werden.
Nach dem Einsetzen des neuen Glaskolbens wird die Naht wiederum am Rande verschweißt.
Diese Arbeit ist leicht durchzuführen, da das dünne Blech sich schnell verschweißen
läßt.
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Es versteht sich von selbst, daß auch komplizierte Glaskolben, d.
h. solche mit mehreren Stutzen, in ähnlicher Weise mit metallischen Schutzhüllen
umkleidet sein können.
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Die Flanschverbindung braucht nicht unbedingt geschweißt zu sein,
sie könnte auch durch Verlöten oder durch Dichten mit Dichtungsringen unter Verwendung
von Klammern oder Schrauben vorgenommen werden.
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Anstatt der Beheizung durch Gas, kann auch ein elektrisches Heizelement
in geeigneter Weise angebracht sein.
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PTENTANSPROCHE: I. Schutzeinrichung für Destillationsglaskolben,
insbesondere für Metallbadkolhen, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskolben (1)
von einem im Abstand (Io) angeordneten Metallmantel umgeben wird, der vorzugsweise
aus zwei Halbkugeln (6, 7) besteht, deren flanschartige Berührungsflächen (8, 9)
in geeigneter Weise zusammengehalten werden, und der Kolbenhals oder die Kolbenhälse
nach dem Hohlraum zwischen Metallmantel und Glaskolben zu stopfbuchsenartig ahgedichtet
werden, wobei der Zwischenraum (io) zwischen dem Glaskolben (1) und der oberen Halbkugel
(6) zur Aufnahme eines inerten Gases dient, während der Zwischenraum zwischen dem
Glaskolben und der unteren Halbkugel (7) ein wärmeübertragendes Medium (12), beispielsweise
Quecksilber, aufnimmt.