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Werkzeug zum Aufbiegen von Zungen und zum Lochen der Isolierstoffauskleidung
bei Wanddosen oder -kästen aus Blech Durch das Hauptpatent 813 052 sind insbesondere
für die elektrischeHausinstallation bestimmte Wanddosen oder -kästen mit vorbereiteten
Rohr- oder Leitungseinführungsöffnungen geschützt, die am Rande einen Kranz von
aufbiegbaren Zungen haben. Beim Gebrauch der Dose werden die Zungen nach außen abgewinkelt,
um Führungen oder Lager für die einzuführendenRohreo. dgl. zu bilden. Dabei muß
die Isolierstoffauskleidung der Dose mit einem dem Lager angepaßten Loch versehen
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufbiegen der am Rande
von in der Dosenwandung vorbereiteten Einführungsöffnungen sitzenden Zungen und
das Lochen der Isolierstoffauskleidung zu vereinfachen und zu erleichtern. Die gestellte
Aufgabe ist durch die Schaffung eines. Werkzeuges in Form einer Zange gelöst, die
an ihrem einen Maulteil einen zugleich zum Aufbiegen der Zungen dienenden Lochstempel
und am anderen Maulteil eine Loch- und Biegematrize trägt, deren Weite etwas größer
ist als der Stempeldurchmesser. Bei Anwendung dieses Werkzeuges erfordert das Lochen
der Dosenauskleidung und das Aufbiegen der Zungen nur einen 'kleinen Arbeits- und
Zeitaufwand. Lochen und Aufbiegen geschehen nämlich in einem einzigen Arbeitsgang
durch Schließen der mit ihrem Maul über die Dosen- und Kastenwand gestreiften Zange,
wie dies weiter unten in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben
ist. Zugleich besteht der Vorteil, daß das
Loch in der Auskleidung
sich stets mit dem durch das Aufbiegen der Zungen-in der Dosenwandung selbst gebildeten
öffnung deckt. Weil das Aufbiegen durch das Lochwerkzeug erfolgt, werden die Zungen
nämlich immer genau am Rande des in der Auskleidung gestanzten Loches abgewinkelt.
Dabei ist es gleichgültig, ob das Abwickeln an der Wurzel der Zungen oder zur Erzielung
einer kleineren Rohreinführung im Abstand von der Wurzel stattfindet. Im letzteren
Falle war es bisher etwas schwierig, die Zungen sämtlich im gleichen Abstand von
der Wurzel aufzubiegen, so daß unrunde Einführungsöffnungen entstehen konnten. Dieser
Mangel tritt bei Anwendung des neuen Werkzeuges nicht auf, weil auch bei Bildung
einer Rohreinführung von kleinerer Weite als das in der Dosenwandung vorgesehene
armsternförmige Loch die Biegestellen der Zungen stets genau auf einem Kreise liegen.
Es wird also insbesondere auch das Abwickeln der Zungen entfernt von ihrer Wurzel
vereinfacht und erleichtert. Endlich besteht deshalb, weil das Aufbiegen der Zunge
.durch das Zusammenwirken eines Stempels mit einem Gesenk geschieht, der Vorteil,
daß eine Versteifung der Dosenwandung an den Wurzeln der Zungen nicht notwendig
ist. Die für diesen Zweck im Hauptpatent vorgesehenen Versteifungsmittel, wie eine
um das armsternförmige Loch herumlaufende Sicke oder eine diesesLoch enthaltende
flacheAusprägung der Dosenwandung sind daher entbehrlich.
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Der Loch- und Biegestempel und die Loch- und Biegematrize sind an
den Maulteilen der Zange auswecttselbar befestigt, so daß sie gegen Stempel und
Matrizen von anderem Durchmesser ausgewechselt werden können. Weitere Eigenheiten
des neuen Werkzeuges sind aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
zu entnehmen. Das Beispiel ist auf der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt Fig. i
eine geöffnete Zange in Seitenansicht mit Schnitt durch ihre Maulteile und die daran
befestigten Loch- und Biegewerkzeuge, r ig. 2 die Arbeitsweise der Werkzeuge im
Schnitt durch das geschlossene Zangenmaul und einen Wandungsteil einer Dose, F ig.
3 einen Schnitt nach der LinieA-A in Fig. 2, Fig.4 einen Teil einer Dosenwandung
mit armsternförmigem Loch.
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Die in Fig. i gezeigte Zange besitzt zwei Griffschenkel 21, 22 sowie
zwei je mit einem Griffschenkel einstückige Maulhälften 23, 24. Die Zangenschenkel
sind am Gewerbe über Kreuz geführt und durch eineSchraube 25 drehbar miteinander
verbunden. Die Maulhälften 23, 24 haben flache Endteile, die je eine senkrecht zu
ihrer Ebene stehende Bohrung 26 enthalten. Bei geschlossener Zange verlaufen dieMaulhälftenparallel
zueinander, wobei ihre Bohrungen gleichachsig stehen. An der einen Hälfte des Zangenmauls
ist ein Loch- und Biegestempel 27 und an der anderen Hälfte eine Loch- und Biegematrize
28 auswechselbar befestigt. Die Befestigung geschieht je mit Hilfe eines an der
hinteren Stirnseite des Stempels bzw. der Matrize vorgesehenen, vorzugsweise damit
einstückigen Zapfens 29, der in eine Böhrung 26 eingreift und darin beispielsweise
mittels einer seitlichen Schraube 30 'festgeklemmt ist. Gegebenenfalls können die
Schrauben durch andere Mittel, z. B. Schnappstifte ersetzt werden, die in Ringnuten
der Zapfen eingreifen.
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Der Lochstempel 27 ist ein zylindrischer Körper, der an seiner vorderen
Stirnseite eine weite Höhlung 31 hat. Die Höhlung weist vorzugsweise die Form einer
Kugelschale auf, die bei einem größeren Durchmesser am Grund abgeflacht sein kann,
wie im Beispiel gezeigt. Die Matrize 28 hat die Form eines mit seiner offenen Seite
dem Stempel zugekehrten Topfes. Seine lichte Weite ist um die doppelte Stärke der
Blechwandung der mit dem Werkzeug zu behandelnden Wanddosen größer als der Außendurchmesser
des Lochstempels 27, so daß zwischen der Matrize und dem darin eingreifenden Stempel
ein zur Aufnahme der abgewinkelten Zungen geeigneter Ringspalt verbleibt. Der Boden
der Matrize 28 trägt einen vorzugsweise damit einstückigen, zentralen Vorsprung
32 in Form eines zylindrischen Dorns, dessen Querschnitt gleich groß oder ein wenig
'kleiner ist als der zwischen den inneren Enden der Zungen 6 der in den sternförmigen
Üff nungen 5 einer Dosenwandung verbleibende freie Raum (s. F ig. 4). Der Dorn 32
hat eine zylindrische Stirnfläche, und seine Länge ist wenigstens um die Dicke der
Isolierstoffauskleidung der Blechdosen kleiner als die Tiefe der Höhlung 31 des
Stempels 27.
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Beim Gebrauch wird die Zange mit ihrem Maul so über die Wandung i
der Wanddose oder des Kastens gestreift, daß der Stempel 27 im Innern der Dose,
die Matrize 28 dagegen außen liegt. Nachdem Stempel und Matrize auf ein in der Dosenwandung
vorgesehenes sternförmiges Loch ausgerichtet worden sind, wird die Zange geschlossen.
Dabei legt sich die Matrize 28 mit ihrem Rand rings um das sternförmige Loch außen
an der Dosenwandung an, wohingegen der Stempel 27 von innen her durch die Isolierstoffauskleidung
3 der Dose und die Dosenwandung hindurchgedrückt wird und in die Matrize eintritt.
Bei diesem Vorgang werden in einem Arbeitsgang die Dosenauskleidung 3 gelocht und
die Zungen 6 des armsternförmigen Loches 5 um den Matrizenrand nach außen abgewinkelt,
so daß sie wie im Hauptpatent ein Lager für ein in die Dose einzuführendes Isolierrohr
o. dgl. bilden. Das Abwinkeln der Zungen 6 erfolgt um den als Biegekante dienenden
Rand der Matrize, während das Lochen im wesentlichen durch Zusammenwirken der Stirnkante
des Stempels 27 mit den in Biegung begriffenen Zungenwurzeln geschieht. Beim Schließen
der Zange legt sich der in der Matrize vorgesehene Dorn 32 von außen an die Isolierstoffauskleidung
der Dose an und setzt deren auszustanzendenTeiluhter Spannung, wodurch ein glattes
Ausstanzen des Lochbutzens erzielt wird, obgleich der Lochstempel nicht unmittelbar
mit dem Matrizenrand, sondern mit den um diesen herumgebogenen Zungen zusammenwirkt.
Der
ausgestanzte Butzen 33 wird vom Dorn in die Höhlung 31 des Stempels gedrückt, aus
dem er nach dem Öffnen der Zange entfernt wird. Durch die hohlkugelige Form der
Stempelhöhlung wird das Entfernen des Butzens erleichtert, da er auf der Hohlkugelfläche
leicht nach der Seite herausgeschoben werden kann. Soll das an der Dose gebildete
Rohrlager einen kleineren Durchmesser erhalten, so daß die Zungen 6 im Abstand von
ihrer Wurzel abzuwinkeln sind, dann werden die Stempel 27 und Matrize 28 gegen Werkzeuge
von entsprechend kleinerem Durchmesser ausgewechselt.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
und beschriebene Beispiel, vielmehr sind Abänderungen desselben sowie andere Ausführungsformen
und Anwendungen möglich. Die Zunge kann gewünschtenfalls parallel geführte Maulteile
haben.