DE822520C

DE822520C - Heb- und Senkvorrichtung fuer die Spindel- oder Ringbank an Ringspinn- oder -zwirnmaschinen o. dgl.

Info

Publication number: DE822520C
Application number: DEK294A
Authority: DE
Inventors: Johann Keyser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-10-29
Filing date: 1949-10-30
Publication date: 1951-11-26

Description

Heb- und Senkvorrichtung für die Spindel- oder Ringbank an Ringspinn- oder -zwirnmaschinen o. dgl. Die 1--rfindung bezieht sich auf eine Heb- und Senkvorrichtung für die Spindel- oder Ringbank an Ringspinn- oder -zwirnmaschinen o. dgl.
Bei den bekannten Ringspinn- und -zwirnmaschinen, bei welchen die Spindel- oder die Ringbank durch Drehen einer ll-lutter auf einem Gewindeschaft gehoben und gesenkt wird, sind die Hubmuttern in einen Bankträger eingelassen, innerhalb dessen sie sich. starr geführt, drehen. Infolge der erheblichen Länge und des hohen Gewichtes der zu bewegenden Massen erfahren die starr gelagerten Hubmuttern erhebliche Beanspruchungen, die einen hohen Verschleiß der aufeinander gleitenden Teile zur Folge haben und einen großen Kraftaufwand bedingen. Gegenseitige geringe Verschiebungen der Bankteile und ihrer Bewegungsorgane, die im Betrieb durch Wärmeeinflüsse, Absenkungen und Gewichtsverlagerungen nicht ausbleiben, verursachen außerdem unzulässige Spannungen, Klemmungen und Verkantungen, so daß die Teile leicht zu Bruch gehen.
Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Heb- und Senkvorrichtung für die Spindel- bzw. Ringbank zu schaffen, die einen ungehinderten Lauf auch bei geringem Spiel der Maschinenteile gegeneinander bei geringstmöglichern Kraftaufwand gewährleistet.
Erfindungsgemäß ist daher die Hubmutter in einem Hubschlitten untergebracht, und beide Teile sind unabhängig voneinander am Gewindeschaft geführt. .
Durch diese Anordnung wird die Mutter vor den schädlichen Folgen starrer Führung in der Bank bewahrt, weil dadurch eine Einspielmöglichkeit auf betriebsbedingte Verschiebungen der Teile gegeneinander infolge von Wärmespannungen, Staubeinwirkungen oder Verschleißerscheinungen gegeben' ist. Die Verbindung zwischen Hubschlitten und Mutter ist gemäß weiterem Erfindungskennzeichen durch ein Kugellager bewerkstelligt, das alle Schwankungen der aufruhenden Last bzw. geringe Dimensionsänderungen der aufeinander beweglichen Teile auszugleichen gestattet. Eine besonders vorteilhafte Führung des Hubschlittens und der Mutter wird erzielt, wenn der Gewindeschaft ein Flachgewinde hat. Der Antrieb der Hubmutter wird vorzugsweise so angeordnet und gelagert, daß er dem Kippmoment beim Heben der von der .Mutter getragenen Last entgegenwirkt.
In der Zeichnung ist die Heb- und Senkvorrichtung nach der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. i zeigt einen Querschnitt durch die Heb-und Senkvorrichtung der Spindelbank einer Ringspinnmaschine; Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Heb- und Senkvorrichtung für die Spindelbänke einer doppelseitigen Ringspinnmaschine.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Abbildungen gleiche Teile.
An dem Gewindeschaft i, der ein Bestandteil des .Maschinengestells sein kann, läuft die an ihrem Außenumfang verzahnte Mutter 2 auf und ab, die von der Welle 3 über das Zahn- oder Schraubenrad 4 angetrieben wird. Die Welle 3 wird durch ein nicht dargestelltes Getriebe in regelmäßigem Takt einmal im Uhrzeigersinn und zum anderen entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und bewirkt dadurch die Drehung der Mutter 2 in zwei Richtungen, so daß sie einmal am Gewindeschaft i hochsteigt oder an ihm heruntergleitet.
Die -'Mutter 2 befindet sich im Hubschlitten der seinerseits an einer Konsole 6 die Spindelbank 7 trägt. Der Hubschlitten 5 hat oberhalb und unterlialb der Mutter 2 Führungsmuffen 8 bzw. 9, welche satt am Gewindeschaft i anliegen. Die Mutter 2 ist innerhalb des Hubschlittens 5 gewissermaßen schwimmend gelagert, d. h. derart, daß sie ihre Führung einzig und allein durch den Schaft i bzw. das Gewinde io erhält, nicht aber durch den Hubschlitten selbst. Etwaige Gewichtsverlagerungen oder Verschiebungen der zu bewegenden Teile gegeneinander oder gegenüber dem Gewindeschaft i können sich daher nicht auf die Mutter 2 auswirken, sondern werden durch das Kugellager i i aufgenomnien, dessen einzelne Kugeln je nach der Richtung der eintretenden Lastverlagerungen mehr oder weniger stark belastet werden. Sie können zwischen den Laufringen 12 und 13 so einspielen, daß die Mutter 2 stets nur durch das Schaftgewinde io geführt bleibt. Ein kleiner Luftspalt 14 am unteren Ende der Mutter 2 sorgt dafür, daß auch an dieser Stelle keine Klemmungen zwischen der Mutter einerseits und dem Hubschlitten 5 bzw. seiner unteren Führungsmuffe 9 anderseits eintreten können. Besonders vorteilhaft für die sichere Führung des I-Iubschlittens 5 und der Mutter 2 ist ein Flachgewinde, wie dargestellt, weil es an seiner Außenfläche breite Führungsflächen hat und die wenigsten Möglichkeiten für Staub- und Schmutzansammlungen bietet.
Die Antriebswelle 3 mit dem Schraubenrad 4 ist so gelagert, daß dem Kippmoment beim Heben der von der Mutter 2 getragenen Last entgegengewirkt wird. Durch das Gewicht der Spindelbank 7 wird auf den Hubschlitten 5 ein Moment ausgeübt (durch den Pfeil a angedeutet), (las sich auf den Lauf der Mutter 2 nicht auswirken darf. Um das zu erreichen, ist die Welle 3 unterhalb des Lasthebelarms L-I_ angeordnet, und die Verzahnung des Rades 4 ist so ausgebildet, daß die Mutter 2 beim Heben der Last von unten her Unterstützung erhält.
Bei doppelseitiger Anordnung nach Fig.2, bei der auf einem Hubschlitten ;' zwei einander gegenüberliegende Spindelbänke 7 und 7' vorgesehen sind, wird die gleiche Wirkung durch spiegelbildliche Lagerung der Wellen 3 und 3' zur Längsachse des Gewindeschaftes i erzielt. Beim Hebvorgang drehen sich die Wellen 3 und 3' in Richtung der eingezeichneten Pfeile und entlasten dadurch die Mutter 2.
Durch die Ausbildung der Heb- und Senkvorrichtung nach der Erfindung gelingt es, Spinn- und Zwirnmaschinen mit beweglichen Ring- und Spindelbänken von erheblicher Länge auszustatten, die ohne Verklemmungsgefahr von einer einzigen Kraftquelle aus über die durchlaufende @\'elle 3 bewegt werden können. Das Erfindungsprinzip ist in analoger Weise anwendbar auf andere Vorrichtungen an Textilmaschinen, die eine :lufundabbewegung vollführen, so z. B. auf senkrecht bewegliche Fadenführungsstangen oder Streckwerke.
Die Erfindung ist natürlich auch nicht beschränkt in ihrer Anwendung auf Ringspiiiii- und -zwirnmaschinen. Sie kann vielmehr auch bei anderen .-Maschinentypen angewendet werden, z. B. bei Vorspinn-. Flügel- oder Glockenspinnmaschinen ti. a.

Claims

PATEN TA`SPRÜCHE: i. Heb- und Senkvorrichtung für die Spindel-oder Ringbank an Ringspinn- oder -zwirnmaschinen o. dgl. mit einer init einem Gewindeschaft zusammenwirkenden Hubmutter, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubmutter (2) in einem Hubschlitten (5) untergebracht ist und beide Teile unabhängig voneinander am Gewindeschaft (i) geführt sind.
2. Heb- und Senkvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß die Mutter (2) den Hubschlitten (5) über ein Kugellager (i i) trägt.
3. Heb- und Senkvorrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubgewinde (io) des Schaftes als Flachgewinde ausgebildet ist.
4. Heb- und Senkvorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der -Mutter (2) so angeordnet und gelagert ist, daß er dem Kippmoment beim Heben der von der -Mutter getragenen Last entgegenwirkt.