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Hohlkörper aus erhärtetem Ton Gegenstand der Erfindung ist ein Hohlkörper
aus erhärtetem Ton. welcher aus allseitig einen Hohlrauin umschließenden Wänden
und mit diesen einen einheitlichen Gußkörper bildenden, doppelkelchförmigen
Versteifungsstützen gegen Drücke von außen besteht. Der neuartige Hohlkörper findet
besonders auf dem Gebiete der Wärmeisolierung vielfache Anwendung. Beispielsweise
können doppelwandige Thermostöpfe aus Ton mit großem Fassungsraum, Thermosplatten
und isolierende Wände aus solchen Hohlkörpern hergestellt werden.
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Was den gegenwärtigen Stand der Technik auf diesem Gebiete betrifft,
so werden Hohlkörper aus erhärtetem Ton wohl schon lange als Hohlziegel im Bauwesen
verwendet; auch als Gefäße sind Hohlkörper aus Ton schon seit Jahrtausenden bekannt.
Von a11 den vielen heute bekannten Hohlkörpern aus erhärtetem Ton ist jedoch nicht
einer, der bei gleicher asse und gleichem Volumen ebenso widerstands-2 fähig gegen
Druck von außen ist, wie der im nachfolgenden beschriebene Hohlkörper.
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Der neue Hohlkörper besteht aus einer doppelwandigen ebenen oder gekrümmten
Schale und mehreren, die Wände dieser Schale gegenseitig versteifenden, doppelkelchförmigen
Stützen mit vollem oder mit hohlem Schaft, wobei Schale und Stützen ein einheitliches
Ganzes bilden. Besonders charakteristisch ist die Doppelkelchform der Stützen.
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Die Herstellung der doppelkelchförmigen Stützen, die sich im Gußverfahren
zu einem einheitlichen Gußkörper mit den Wänden verbinden (Fig. i), wird ermöglicht
durch die Verwendung von zerlegbaren Matrizen a mit der Trennfuge
d aus Gips, oder einem anderen geeigneten, hygroskopischen Material, und
zwar von Matrizen, die an den Stellen, an denen die Stützen zu liegen kommen, beiderseits
Erhöhungen b zeigen, deren oberste Stellen sich nur nahezu berühren (Fig.6) oder
aber
eine gemeinsame Berührungsfläche aufweisen (Fig.2). Welche Bewandtnis es mit diesen
Erhöhungen der Matrizenoberfläche hat, wird am besten ersichtlich aus der Entstehungsweise
des Hohlkörpers bei seiner Herstellung: Dem in den durch die Matrizen a gebildeten
Hohlraum eingebrachten flüssigen Ton e (Fig. 2 und 6). wird zufolge der hygroskopischen
Eigenschaft des Matrizenmaterials a die Feuchtigkeit entzogen, so daß das Gußmaterial
e an den Matrizenwänden nach einiger Zeit fest wird (Fig. 3 und 7). Gleichzeitig,
mit den Hohlkörperwänden an den Kelchrändern zu einer einheitlichen Gußmasse verschmelzend,
bilden sich an den sich gegenüberliegenden Erhöhungen der Matrizen die Stützen in
der so charakteristischen Form eines Doppelkelches aus, und zwar eines solchen mit
vollem Schaft, wenn die erwähnten Dlatrizenerhöhungen an ihren obersten Stellen
sich nur nahezu berühren (Fig. 6 bis 8), und eines solchen mit hohlem Schaft, wenn
ihre höchsten Stellen sich in einer gemeinsamen Stelle berühren (Fig. I bis 5).
Nachdem die feste Schicht die für die Stärke der Wände und der Stützen geeignete
Dicke erreicht hat, wird das noch flüssige Material durch eine ausgesparte Öffnung
c (Fig. i), die hernach geschlossen wird, ausgegossen. Die eigentliche Erhärtung
geschieht durch Brand oder evtl. auf anderem Wege.
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Berühren sich die gegenüberliegenden obersten Erhebungen
b der Matrizenwände a in einer Fläche, so bilden sich durchlöcherte
Hohlkörper aus. Dies ist dann von großem Vorteil, wenn es sich um Hohlkörper handelt,
die durch Nagelung oder Verschraubung an Wänden befestigt werden sollen, was dann
am besten mit eingelegten Dübeln g geschieht (Fig. 5), oder wenn es sich um den
Durchlaß von Leitungsdrähten handelt, oder aber wenn Bilder oder andere Gegenstände
an Mauern befestigt werden sollen, die mit isolierenden Wänden aus Hohlkörpern der
beschriebenen Art verleidet sind.
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Daß die entstehenden muldenförmigen Vertiefungen der Oberfläche den
Hohlkörper auch dekorativ zu beleben vermögen, sei hier nur nebenbei erwähnt, denn
ob es sich bei diesen Hohlkörpern um solche mit vollem oder durchbrochenem Stützenschaft
handelt, die an der Oberfläche entstehenden muldenförmigen Vertiefungen verdanken
in beiden Fällen ihre Entstehung der der Doppelkelchform der Stützen zugewiesenen
Funktion, den Hohlkörper vor dem Zerdrücktwerden durch äußere Kräfte zu schützen.
Besonders wertvoll erweist sich die Doppelkelchform der Stiftzen (1a, wo aerostatische
oder hydrostatische Druckbeanspruchungen in Frage kommen, weil es durch diese Art
von Stützen möglich ist. I-Iohlkörper aus erhärtetem Ton mit allseitig einen Hohlrahm
einhüllenden Wänden in den verschiedensten Formen und Ausmaßen zu schaffen, die
keine Gefahr laufen, eingedrückt zu werden, wenn sie tnit Vakuum versehen werden.
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Fig. 9 stellt eine Thermosplatte nach dem Konstruktionsprinzip der
Erfindung dar, und zwar im Schnitt E-F der Fig. io und i i, die ihrerseits Schnittdarstellungen
der Fig. 9 nach den Schnittlinien C-D und A-B zeigen. Der IIolilkörper ist innen
mit Silberspiegel und Vakuum versehen.
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Fig. 12 zeigt den vorgeschlagenen Hohlkörper in der Form eines kugelförmigen
K<irpers in Ansicht von vorn und von oben. Derartige Kugeln können als Thermoskugeltöpfe
ausgebildet werden, wobei die Stützen mit hohlem Schaft als Ein- oder Ausgußöffnung
dienen können. Die Kugel kann lose auf einem Dreifuß sitzen und beispielsweise io
1 Inhalt haben.
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:'eben den beispielsweise angeführten Formen lassen sich auch Röhren
in Art der vorgeschlagenen Hohlkörper herstellen.