DE822060C

DE822060C - Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen Spritzen von Unterlagen, wie beispielsweise Haeuten, mit Fluessigkeiten, wie Farbloesungen, und deren Trocknung

Info

Publication number: DE822060C
Application number: DES2844A
Authority: DE
Inventors: Charles Wolf
Original assignee: CHARVO SOC
Current assignee: CHARVO SOC
Priority date: 1950-04-20
Filing date: 1950-04-20
Publication date: 1951-11-22

Description

Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Spritzen von Unterlagen, wie beispielsweise Häuten, mit Flüssigkeiten, wie Farblösungen, und deren Trocknung Bisher wird in der Industrie das Spritzen von Unterlagen mit irgendwelchen Flüssigkeiten, wie beispielsweise in Gerbereien das Spritzen der Häute mit Farblösungen, von Hand mittels Spritzpistolen durchgeführt. Diese Arbeitsweise hat jedoch den 'Nachteil, daß trotz aufgewendeter Sorgfalt das Spritzen niemals ganz gleichmäßig durchgeführt werden kann und daß das Trocknen der so behandelten Unterlagen zwecks deren Weiterverarbeitung verhältnismäßig lange Zeit erfordert.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, durch die das bisher von Hand durchgeführte Spritzen selbsttätig durchgeführt und hierdurch eine vollkommene Gleichmäßigkeit im Spritzvorgang und im Erfolg erzielt wird. Die so behandelten Unterlagen oder Gegenstände werden dann erfindungsgemäß durch Bestrahlen mit Infrarotlicht behandelt, wodurch der Trockenvorgang wesentlich beschleunigt wird und die so behandelten Gegenstände, z. B. die gefärbten Häute, nach dem Verlassen der Vorrichtung sofort aufeinandergeschichtet oder der weiteren Verarbeitung zugeführt werden können.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben, die in Abb. i schematisch die Förder-, Spritz- und Trockenvorrichtung von der Aufgabenseite und in Abb. 2 von der Abnahmeseite gesehen darstellt.
Die neue Vorrichtung besteht gemäß Abb. i und 2 im wesentlichen aus einer Fördervorrichtung für die zu behandelnden Gegenstände, einer über dieser Fördervorrichtung angeordneten, selbsttätig wirkenden Spritzeinrichtung, einer mit Infrarotstrahlen arbeitenden Trockenanlage und einer Absaugvorrichtung unterhalb der Spritzeinrichtung.
Die Fördervorrichtung besteht aus dem Masc'hiiiengestell t, auf dessen vorderem und hinterem Ende je eine Förderwalze 2 bzw. 3 gelagert und auf dessen Mitte ein Fördertisch .4 angeordnet ist. Über die genannten Förderwalzen und den Fördertisch läuft maschinell angetrieben ein Förderband 5 um, das aus einem, dem jeweiligen Verwendungszweck der Anlage angepaßten Material besteht und beispielsweise, wie veranschaulicht, ein Metallnetz sein kann. Die Geschwindigkeit des Umlaufes des Förderbandes ist einstellbar, so daß sie den Bedürfnissen des betreffenden Industriezweiges, in dem die Vorrichtung benutzt wird, angepaßt werden kann.
Die selbsttätig arbeitende Spritzanlage besteht aus einem oder mehreren Druckluftfarbbehältern 6, die über Schlauchverbindungen o. dgl. mit einer oder mehreren Spritzpistolen 7 für Dauerbetrieb verbunden sind, sowie einer mechanischen Vorrichtung 8, durch die den Spritzpistolen, die am Ende eines Pendels 9 befestigt sind, die erforderliche Bewegung erteilt wird, um das Förderband in der gewünschten Breite. zu bespritzen. Die mechanische Vorrichtung kann so ausgeübt werden, daß sie entweder vertikal oder horizontal mittels eines Laufschlittens arbeitet. Der Abstand der Pistolen ist verstellbar, und ferner ist auch der vom Pendel beschriebene Winkel einstellbar, so daß die Spritzbreiten geändert werden können.
Die Trockenanlage besteht aus einem Gehäuse io, in dem eine beliebige Artzahl von Vorrichtungen zur Erzeugung von Infrarotstrahlen, wie Röhren oder Lampen mit Reflektoren sowie Ventilatoren i i angeordnet sind, deren gemeinsame Aufgabe es ist, die durch dlie Pistolen aufgespritzten Lösungen selbsttätig zu trocknen. Die Trockenanlage kann auch in mehrere Trockenkreise unterteilt werden, deren Benutzung von den jeweiligen Bedürfnissen abhängt.
Die unterhalb der Spritzpistolen angeordnete Absaugvorrichtung 12 mit Abzug 13 ist von üblicher bekannter Ausführungsform, deren Größe und Einzelheiten der Ausführung sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck der Anlage richtet.
Zwecks Durchführung des Verfahrens wird das zu bearbeitende Material, wie beispielsweise Oberlederhäute, durch eine Hilfskraft auf das Förderband 5 gelegt, durch das es mit gleichförmiger Geschwindigkeit unter den in Querrichtung gleichmäßig pendelnden Spritzpistolen j hindurchgeführt und somit gleichmäßig, beispielsweise mit einer Farbstofflösung, bespritzt wird. Hierauf gelangt das bespritzte Material durch das Förderband in die Trockenanlage io, in der es durch die darin erzeugte Infrarotstrahlung nahezu sofort getrocknet wird, so daß es am Ende des Förderbandes von einer zweiten Hilfskraft abgehoben Nverden kann.
Es wird also zur Bedienung der Anlage, außer zum Einstellen der Pistolen, nur ungelerntes Hilfspersonal benötigt, da der Arbeitsgang sich vollständig automatisch abspielt.
Bei einer Geschwindigkeit des Förderbandes von ungefähr i i m/min ist es möglich, in einer Stunde bis zu 55o Kalbfelle mittlerer Größe zu bespritzen und zu trocknen.
Die vorstehend beschriebene Anlage soll insbesondere in Gerbereien, beispielsweise zum Aufspritzen und Trocknen von Farblösungen, Appreturen, Fixierlösungen sowie zum Befeuchten henutzt werden, doch können derartige Anlagen mit entsprechenden Abänderungen auch in vielen anderen Industriezweigen für ähnliche Zwecke Verwendung finden, wie beispielsweise in der Textil-oder Papier- und Kunststoffindustrie.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Spritzen von Unterlagen, wie Häuten, mit Flüssigkeiten, Nvie Farbstofflösungen, und zu deren Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß die zti bearbeitenden Unterlagen selbsttätig mittels einer hör<lervoi-richtung unter selbsttätig arbeitenden pendelnden Spritzpistolen hindurchgeführt und anschließend durch eine Trockenvorrichtung geschickt werden, in der das Trocknen durch Bestrahlen mittels Infrarotlicht bewirkt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine selbsttätig arbeitende Fördervorrichtung (i bis 5), eine über dein Förderband (5) angeordnete, selbsttätig arbeitende, der Höhe und der Schwingweite nach einstellbare pendelnd: Spritzeinrichtung (j bis ()) und eine mit Vorrichtungen, wie Röhren oder Lampen, zur Erzeugung von Infrarotlicht sowie Reflektoren und Ventilatoren (i i) ausgestattete Trockenkammer.