DE821515C

DE821515C - Einrichtung fuer die Messstellenumschaltung elektrischer Messgeraete mit Nullpunkt innerhalb der Skala, vornehmlich elektrischer Zweifachregler mit Nullpunkt in Skalenmitte

Info

Publication number: DE821515C
Application number: DEJ1601A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Staerk
Original assignee: Joens & Co W H
Current assignee: Joens & Co W H
Priority date: 1950-07-11
Filing date: 1950-07-11
Publication date: 1951-11-19

Description

Einrichtung für die Meßstellenumschaltung elektrischer Meßgeräte mit Nullpunkt innerhalb der Skala, vornehmlich elektrischer Zweifachregler mit Nullpunkt in Skalenmitte Die Erfindung betrifft eine elektrische Umschalteinrichtung, die mit Vorteil bei der Meßstellenumschaltung elektrischer Meßgeräte mit Nullpunkt innerhalb der Skala, vornehmlich bei der Meßstellenumschaltung von elektrischen Zweifachreglern mit Nullpunkt in Skalenmitte angewandt wird.
Allgemein wird bei elektrischen Reglern angestrebt, daß die Zeigerstellung des Meßwerkes in möglichst kurzen Zeitabständen durch die Abtasteinrichtung des Reglers abgefühlt wird. Dabei sind nach unten Grenzen gesetzt durch die Zeit, welche das Meßwerk des Reglers für die Einstellung auf die jeweilige Meßgröße benötigt. Bei Reglern mit Drehspulmeßwerk zum Anschluß an Thermoelemente ist diese Einstellzeit des Meßwerkes verhältnismäßig groß, weil die relativ geringe EMK der Thermoelemente es nicht erlaubt, die Meßwerke mit einer für eine kurze Einstellzeit ausreichend großen Richtkraft zu versehen. Hinzu kommt, daß für Meßgeräte zum Anschluß an Thermoelemente ein möglichst hoher Innenwiderstand angestrebt wird, was auch nur auf Kosten der Einstellzeit möglich ist. Aus diesen Gründen sind Reglermeßwerke zum Anschluß an Thermoelemente meist aperiodisch und vielfach nur kriechend gedämpft.
Besonders unangenehm wirkt sich die lange Einstellzeit der Meßwerke bei Zweifachreglern aus. Es sind das Regler mit zwei Reglerschalteinrichtungen im gleichen Gehäuse, die sich eines gemeinsamen Meßwerkes bedienen, welches abwechselnd auf zwei Fühler für die Meßgröße, beispielsweise zwei Thermoelemente, umgeschaltet wird. Bei solchen Zweifachreglern liegt der Nullpunkt des Meßwerkes innerhalb der Skala, in der Regel in Skalenmitte, und der Meßwerkzeiger muß sich abwechselnd über den Nullpunkt hinweg von dem linken Regelwert zum rechten Regelwert und umgekehrt bewegen. Dabei muß der Meßwerkzeiger jedesmal seine Einstellung beendet haben, wenn seine Stellung von dem Schaltwerk des Reglers abgetastet wird.
Um bei derartigen Zweifachreglern eine relativ rasche und sichere Einstellung des Meßwerkes zu erreichen, macht die Erfindung von der Tatsache Gebrauch, daß Meßwerke mit frei gewickelten Rähmchen im ungedämpften Zustand sehr rasch schwingen. Demgemäß sieht die Erfindung vor, daß bei Zweifachreglern und anderen Meßgeräten mit Nullpunkt innerhalb der Skala der Meßwerkzeiger bei der Meßstellenumschaltung durchUnterbrechen des Sleßstromkreises rasch in die Nähe des neuen Meßwertes geführt wird und verwendet zu diesem Zweck Meßstellenumschalter, die so gebaut sind, daß während des Umschaltens des äußeren Stromkreises dieser für eine bestimmte Zeit unterbrochen bleibt, und zwar so lange, bis der Zeiger des dann ungedämpften Meßwerkes über seinen Nullpunkt hinaus mit einer kräftigenÜberschwingung sich bis in die Nähe des neuen Meßwertes bewegt hat. Erst kurz vor Erreichung des neuen Meßwertes schaltet der Umschalter die jeweilige Meßstelle ein, worauf die ungedämpfte Uberschwingung abgedämpft wird und der Zeiger sich mit normaler Geschwindigkeit auf den neuen Meßwert einstellt.
Auf den Beschauer wirkt es direkt frappierend, zu sehen, wie der Zeiger eines derartigen Reglers rasch von der einen Skalenhälfte in die andere hinüberschwingt und kurz vor dem neuen Meßwert dann langsam auf diesen einspielt.
Die Bauform des Umschalters mit Unterbrechung während des Umschaltens kann beliebiger Art sein.
Lediglich als Beispiel seien Umschalter mit isolierten Lamellen oder mit Blindlamellen oder Umschalter, bei denen ein abhebender Kontakt zwischen zwei festen Kontakten hin und her bewegt wird, genannt. Wichtig ist lediglich, daß die Zeit der Kontaktunterbrechung auf die Schwingungszeit des ungedämpften Meßwerkes richtig abgestimmt ist, was beispielsweise durch entsprechende Bemessung des Schaltweges erreicht werden kann. Ferner kann für eine festliegende Unterbrechungszeit des Umschalters die Zeit der ungedämpften Schwingung des Meßwerkes durch einen Nebenwiderstand zu der Meßwerkspule innerhalb gewisser Grenzen eingestellt werden.
In der Zeichnung ist I das Rähmchen eines Drehspulmeßwerkes mit seinem Zeiger 2 und daran befindlichen Kontaktklötzchen 3, 4 und 5 sind die zwei Regelwerke des Zweifachregl ers, die dann betätigt werden, wenn sich das Kontaktklötzchen 3 des Zeigers 2 unter den Schaltwippen der nur angedeuteten Regelwerke 4 und 5 befindet. 6 ist der Meßstellenumschalter, der im vorliegenden Beispiel den blinden Kontakt 7 erhalten hat. Bewegt sich der Umschalter von dem Kontakt 8 über den blinden Kontakt 7 auf den Kontakt g oder umgekehrt, dann ist während des Überstreichens des blinden Kontaktes 7 der äußere Stromkreis, der im vorliegenden Beispiel die beiden Thermoelemente lo bilden, unterbrochen. Das dadurch ungedämpite Meßwerk macht dann eine kräftige Schwingung weit über den Nullpunkt hinaus, bis der Kontakt g oder umgekehrt der Kontakt 8 des Umschalters 6 geschlossen wird und das Niteßwerk mit normaler Geschwindigkeit auf den neuen .\meßwert einspielt.
Bei festliegender Unterbrecllungszeit des Umschalters kann mit dem Nebenwiderstand 1 1 die Schwingungszeit des Meßwerkes der lUIlterbrechullgszeit des Meßstellenumschalters angepaßt werden.
PATENTANSrRt; cli R I. Einrichtung für die Nleßstellenumschaltung elektrischer Meßgeräte mit Nullpunkt innerhalli der Skala, vornehmlich Einrichtung für die Meßstellenumschaltung elektrischer Zweifachregler mit Nullpunkt in Skalenmitte, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer möglichst kurzen Einstellzeit für das Meßwerk Meßstellenumschalter verwendet werden, die so gebaut sind und angewendet werden, daß liei jedesmaligem Umschalten von der einen Meßstelle zur anderen der Meßstromkreis für die Zeit unterbrochen ist, die das Meßwerk henötigt, um über seinen Nulll)ullkt hinaus eine rasche ungedämpfte Schwingung bis in die Nähe des neuen Meßwertes zu machen.

Claims

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der richtigen Zeit für die ungedämpfte Schwingung des Meßwerkes der Schaltweg des l Umschalters entsprechend bemessen wird.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei festliegender Unterbrechungszeit des Meßstellenumschalters dieser die Schwingungszeit des ungedämpften Meßwerkes durch einen Nebenwiderstand zu dem Meßwerkrähmchen angepaßt wird.