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Es ist bekannt, bei viereckigen Spulen für elektrische Apparate und
Maschinen Spulenkästen zu verwenden, die aus einzelnen losen Plattenteilen, und
zwar aus vier sogenannten Halsteilen und zwei Flanschteilen, zusammengeschachtelt
bzw. zusammengesteckt sind. Über die mittels Nuten und Zapfen aneinandergefügten
Halsteile sied beiderseits die Flansche, die eine viereckige Öffnung haben, aufgesteckt.
Sobald die beiden Flansche in ihre richtige Lage gebracht sind, ist der Spulenkasten
so stabil, daß auf ihm die Wicklung in üblicher Weise aufgewickelt werden kann.
Derartige geschachtelte Spulenkästen haben den Nachteil, daß beim Aufwickeln der
Wicklungsleiter, insbesondere dann, wenn dies unter Zug geschieht, die geraden Halsteile,
die an den Spulenflanschen nur lose anliegen und von diesen nicht weiter gehalten
werden, sich unter der Zugbelastung nach innen verbiegen. Dadurch verkleinert sich
die lichte Vierecköffnung des Spulenkastens. Das Aufschieben des fertig gewickelten
Spulenkörpers auf den zugehörigen Eisenkern ist erschwert bzw. wird überhaupt unmöglich.
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Um diesen Übelstand zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
bei geschachtelten Spulenkästen den viereckigen Flanschausschnitt wenigstens an
zwei gegenüberliegenden Seiten, insbesondere den breiteren, bogenförmig nach außen
gewölbt auszuführen und die zugehörigen Halsteile beim Zusammenbau an den bogenförmig
gewölbten Seiten des Flanschausschnittes anschmiegen zu lassen.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Spulenkastens liegt darin, daß beim
Aufwickeln der Wicklungsleiter unter Zug die Halsteile sich nicht mehr wie bisher
nach innen durchbiegen können. Infolge der bereits beim Zusammenbau erteilten Vorbiegung
nach außen haben die Halsteile beim Aufbringen der Wicklung unter Zug das Bestreben,
sich in der vorgegebenen Bogenrichtung nach außen zu verbiegen. Ein beliebiges Nachaußenbiegen
ist aber einerseits durch die Flansche gehemmt und andererseits durch die aufgebrachten
ersten Wicklungslagen, die bereits den ganzen Biegedruck aufnehmen, unmöglich gemacht.
Es ist also nunmehr möglich, die Wicklungen selbst mit sehr starkem Zug auf den
viereckigen geschachtelten Spulenkästen aufzuwickeln, ohne daß man dabei Gefahr
läuft, daß sich die lichte Weite der Kästen verengert.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden: Die
Fig. i zeigt in räumlicher Darstellung einen aus den vier Halsteilen i, 2, 3, 4
sowie den beiden Flanschen 5 und 6 zusammengebauten viereckigen Spulenkasten üblicher
Bauart. Die einzelnen Teile können aus Hartpapier, Preßspan, Kunststoff, Hartgewebe
oder einem ähnlichen steifen Plattenmaterial gefertigt sein. Die beiden breiteren
Halsteile i und 2 des Spulenkastens haben an den an den Flanschen 5 und 6 anliegenden
Enden vorspringende Nasen 7, 7', mit deren Hilfe die Flansche auf dem von den Halsteilen
i bis 4 gebildeten Viereckrahmen gehalten «-erden. Die Halsteile i und 2 besitzen
etwa in der Mitte Nuten B. In diese greifen entsprechende Zapfen 9 der Halsteile
3 und 4 ein.
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Mit der gestrichelten Linie io ist angedeutet, daß sich die Halsteile
nach innen auszubiegen versuchen, wenn die Wicklungswindungen unter Zug auf einen
Spulenkasten bisheriger Bauart aufgebracht werden.
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Die Fig. 2 zeigt einen gemäß der Erfindung ausgeführten Spulenkastenflansch
5. 5o ist die viereckige Flanschöffnung. Die Seite 51 der Öffnung 5o ist nicht geradeverlaufend
ausgeführt, sondern ihre Begrenzungslinie verläuft leicht nach außen gebogen. Auf
der gegenüberliegenden Seite ist ein eingesetzter Halsteil 52 angedeutet, wie er
sich an dem nach außen gebogenen Flanschteil gewölbeartig anschmiegt. Meist genügt
es in der Praxis, wenn zwei Halsteile in der angegebenen Weise gewölbt ausgeführt
werden. Selbstverständlich steht nichts im Wege, auch sämtliche Halsteile oder auch
nur einen der Halsteile in der angegebenen Weise auszubilden. Auch in diesem Fall
wird der erstrebte Zweck erreicht.
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Die erfindungsgemäße Spulenkastenausführung ergibt nicht nur Spulenkästen,
die sich nicht nach innen drücken, sondern vor allem auch steifere Spulenkästen
als bisher. Infolgedessen ist es möglich, zur Spulenkastenherstellung dünneres Plattenmaterial
als bisher zu verwenden. Dies bedeutet aber, daß zugleich der verfügbare Wickelraum
vergrößert wird.