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Stereo-Betrachtungsapparat Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat
zum Betrachten von Bildern, ferner auf einen entsprechend ausgebildeten Diapositivfilm.
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Die Möglichkeit, Fotobilder u. dgl. unter plastischer Wirkung betrachten
zu können, wird von den entsprechenden Kreisen vielfach angestrebt. Diese Betrachtungsweise
hat bei der breiten Masse, die sich mit Fotoaufnahmen oder der Sammlung von solchen
Bildern befaßt, im wesentlichen wohl deswegen keinen Eingang finden können, weil
die Apparate für die Stereobetrachtung bzw. die Herstellungsverfahren der Bilder
dem kaufenden Publikum nicht zusagten. Die bisher erzeugten Stereo-Betrachtungsapparate
sind entweder zu teuer oder in'der Handhabung zu unbequem. Bei billigen Ausführungen
sind die Apparaturen wieder zu primitiv und entsprechen nicht den an solche Geräte
zu stellenden Anforderungen. Man hat ferner versucht, Geräte zum Betrachten von
Bild-Serien nach der Stereoart oder von stereoskopischen Bildfilmen zu schaffen.
Die Ausführungen sind jedoch noch nicht handlich genug.
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Die Erfindung bietet die Möglichkeit, für die Stereobetrachtung geeignete
Filme, vorzugsweise Diapositive herzustellen und auch als Bilder mit Raumwirkung
zu sehen und zu betrachten. Der Betrachtungsapparat gemäß der Erfindung zeichnet
sich im wesentlichen dadurch aus, daß der Apparat mit den Okularlinsen entsprechend
dem jeweiligen Augenabstand eingestellt werden kann und der in den Apparat eingelegte
Film sich der Änderung des Abstandes so anpaßt, daß die an den Betrachtungsfenstern
sich befindenden Bilder des an sich zusammenhängenden Films im Okularfeld unverändert
verbleiben. Hierzu ist eine Apparathälfte mit einem zugehörigen Betrachtungsfenster
und einer Okularlinse gegen die andere Hälfte des Apparates verschiebbar, wobei
die Aibstandsänderung
der Bilder an dem an sich durchgehenden Filmstreifen
durch eine Ausgleichvorrichtung aufgenommen wird. Diese Ausgleichvorrichtung wird
zweckmäßig aus einem Winkelscharnier gebildet, dessen Schenkel an je einer Apparathälfte
angelenkt ist. Der in den Apparat eingelegte Film verläuft zwischen den Betrachtungsfenstern
längs der Ausgleichvorrichtung, durch die dem Film stets eine gleichmäßige Spannung
unabhängig von dem eingestellten Augenabstand gegeben wird. Die Veränderung des
Augenabstandes ist gerade bei der Betrachtung von Raumbildern unbedingt notwendig,
damit das Auge stets durch die Mitte der Linse blicken kann und dadurch nicht ermüdet.
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Vorzugsweise wird der Apparat geschlossen ausgebildet und erhält einen
Deckel zum Einlegen und Herausnehmen des Filmstreifens. Außer der Verstellung der
Okularlinsen im gegenseitigen Abstand können diese auch in ihrer Längsachse eingestellt
werden, um die für jedes Auge angepaßte individuelle Schärfeneinstellung vornehmen
zu können. Zur Vertiefung der Raumwirkung können ferner je zwei Farbenscheiben,
z.13. aus Farbzellophanblättchen, vor die Bilder bzw. Fenster geschoben werden.
Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, achromatische Linsen verwenden zu müssen,
wodurch der Apparat beträchtlich verbilligt wird. Weiterhin befinden sich in dem
Apparat Spuien zum Ab- und Aufwickeln des zu betrachtenden Filmstreifens. Der Filmstreifen
läuft also in einem geschlossenen Gehäuse und wird dadurch gegen evtl. Verletzungen
o. dgl. geschützt.
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Die Erfindung hat weiterhin einen dem Betrachtungsapparat angepaßten
Seriendiapositivfilmstreifen und seine Herstellung zum Gegenstand. Ein solcher Filmstreifen
zeichnet sich dadurch aus, daß die Bilder in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet
sind und sich in dieser Reihenfolge einmal wiederholen, so daß in dem Betrachtungsapparat
ein bestimmtes Bild mit seiner @1'iederholung im bestimmten Abstand auf dem Filmstreifen
vor dem Fenster für das rechte oder linke Auge zu liegen kommt. Bei Verstellung
des Films um eine Bildbreite befindet sich sodann das nächste Bild im Doppel vor
den beiden Betrachtungsfenstern. Die Herstellung eines solchen Diapositivfilms mit
Serienstreifen geschieht vorteilhaft in der Weise, daß _beim Original die Bilder
in der Reihenfolge aneinandergesetzt werden. Von einem solchen Original können dann
in üblicher Weise eine oder mehrere Kopien angefertigt werden.
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Vorteilhaft ist es, solche Filme sogleich mit einem entsprechenden
Apparat aufzunehmen. Ein solcher Apparat besteht ebenfalls aus zwei sich ineinanderschiebenden
Hälften, die mit je einer Kamera mit entsprechend laufendem Film ausgestattet sind.
Die Verschlüsse sind zum gleichzeitigen Auslösen miteinander zu koppeln. Dies gilt
insbesondere für Aufnahmeapparate mit einer sehr weiten stereoskopischen Basis,
beispielsweise von 8o cm und darüber. Hierbei werden die Zwischengehäuse ebenfalls
ineinanderschiebbar gemacht, um dem Apparat eine genügende Stabilität zu verleihen.
Für Aufnahmen mit einer kleinen stereoskopischen Basis ist die Verwendung einer
gewöhnlichen Kleinbildkamera mit einem Objektiv möglich.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Stereo-Betrachtungsapparates
veranschaulicht. Fig. i zeigt einen Schnitt durch den Apparat mit kleinstem Augenabstand;
Fig.2 veranschaulicht den auseinandergezogenen Apparat.
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Der Betrachtungsapparat gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen
aus den Hälften i und 2 mit. je einem Okular 3 und 4 und einem Fenster 5 und 6.
Die Okulare sind zur scharfen Einstellung verschiebbar angeordnet. In jedem Apparat
befindet sich eine Spule, und zwar einerseits eine Abwickelspule 7 und anderseits
eine Aufwickelspule B. Der Filmstreifen 9 läuft von der einen Spule über Leitrollen
io zu der anderen Spule, wobei eine Ausgleichvorrichtung zwischengeschaltet ist.
Diese besteht aus einem Winkelscharnier, dessen Schenkel i i einerseits an einem
Festpunkt der Apparathälften i und 2 angelenkt und anderseits miteinander verbunden
sind, wo eine Umlenkwalze 12 angeordnet ist. Der ganze Apparat ist deckelartig aufklappbar.
Hierzu dient einerseits ein Scharnier 13 und anderseits ein Verschluß 14.
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Der Filmstreifen 9 ist so ausgebildet, daß die sich wiederholenden
Bilder des Films vor den Fenstern 5 und 6 zu liegen kommen. Die nachfolgenden Bilder
wiederholen sich serienmäßig auf dem Filmstreifen im gleichen Abstand.
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Die Handhabung des Apparates gemäß der Erfindung ist einfach. Man
öffnet zunächst den Deckel und setzt die Spule 7 mit dem Film wie bei einem gewöhnlichen
Fotoapparat ein. Spule 8 bleibt ständig im Apparat. Das Ende des Films wird in die
Spule 8 eingeführt, und man spult danach so lange, bis der Film gespannt ist. Beim
Schließen des Deckels drückt sich die Ausgleichvorrichtung 11, 12 automatisch in
den Film, wodurch die Bilder genau auf den entsprechenden Abstand der Okulare zurechtgeschoben
werden. Die weitere Beförderung geschieht durch das Drehen der Spule 8, wobei der
Abstand der Okulare beliebig verändert werden kann, ohne daß die exakte Lage der
Bilder vor den Okularen beeinträchtigt wird. Das Abrollen des Films geht bis zu
einem automatischen Stopppunkt, d. h. bis zum letzten Bild. Zum Herausnehmen des
Films wird dieser zweckmäßig auf die Spule 7 zurückgespult. Der Apparat ist als
geschlossenes Ganzes ausgebildet und so abgedichtet, daß bei beliebiger Stellung
der beiden Apparathälften keine Nebenstrahlen in die Okulare gelangen können, was
bei Diapositiven wichtig ist.