DE818799C - Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus seiner Verunreinigungen enthaltenden Loesung in einem organischen Loesungsmittel - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus seiner Verunreinigungen enthaltenden Loesung in einem organischen LoesungsmittelInfo
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- DE818799C DE818799C DEC765A DEC0000765A DE818799C DE 818799 C DE818799 C DE 818799C DE C765 A DEC765 A DE C765A DE C0000765 A DEC0000765 A DE C0000765A DE 818799 C DE818799 C DE 818799C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/0232—Purification, e.g. degassing
Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 29. OKTOBER 1951
C
765 IVb
112
i
Es ist in der Gasindustrie bekannt, den Schwefel aus den Reinigungsmassen mit Hilfe von Lösungsmitteln,
wie z. B. CS2, C6H6 usw. wiederzugewinnen.
Im allgemeinen lösen diese Lösungsmittel jedoch auch die anwesenden Teere und Harze. Bei der
Destillation des Lösungsmittels erhält man so einen unreinen Schwefel, der später noch gereinigt werden
muß.
Es ist weiterhin bekannt, und zwar besonders im Falle der Entfernung des H0 S mittels aktiver Kohle,
den Schwefel mit Hilfe von Ammoniumpolysulndlösungen wiederzugewinnen, die den Teeren gegenüber
nicht lösend wirken, so daß der erhaltene Schwefel rein ist. Dieses Verfahren ist jedoch im
Fall von Reinigungsmassen praktisch unanwendbar.
In jedem dieser Fälle ist der Energieverbrauch ziemlich hoch, und die Destillationsverluste sind
ebenfalls beträchtlich. Zum mindesten muß eine recht kostspielige Wiedergewinnungsanlage erstellt
werden.
Die nachstehend beschriebene Erfindung bezweckt eine unmittelbare Wiedergewinnung von reinem
Schwefel aus seiner Verunreinigungen enthaltenden Lösung in einem organischen Lösungsmittel, und
zwar mittels einer wirtschaftlich und billig arbeitenden Anlage. Erfindungsgemäß wird dies durch
Austausch des Schwefels zwischen dem organischen Lösungsmittel und einer dabei in Polysulfidlösung
übergehenden Ammonsulfidlösung, thermische Zersetzung der Polysulfidlösung und Abtrennung des
Schwefels erreicht.
Zweckmäßig wird das durch thermische Zersetzung der Polysulfidlösung anfallende Gemisch
aus Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Wasser in einem Verdampfer in unmittelbare Berührung mit
ίο der Ausgangslösung gebracht und die hierbei abgegebene
Wärme zum Abdestillieren des Lösungsmittels verwendet.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung zeigt die Zeichnung. In dieser ist 1 ein Sammelbehälter für die z.B. aus CS2+ S bestehende
Lösung, 2 ein Kocher, in welchem die Lösung des Schwefels in S(NH4)2 durch indirekte
Beheizung mittels Dampf unter einem Druck von 1,5 bis 2 kg/cm2 bei 1150 destilliert wird, 3 ein
Verdampfer, in welchem der Austausch des Schwefels zwischen dem organischen Lösungsmittel, z. B.
CS2 und einer dabei in Polysulfidlösung übergehenden
Ammonsulfidlösung erfolgt, 4 ein Kondensator zur Wiedergewinnung der C S2-Dämpfe, 5 ein
Absetzgefäß, 6 ein Filter und 7 ein Schwefelbehälter.
Die Anlage arbeitet folgendermaßen: Eine Lösung von Schwefel in S(NH4)2, die aus einem vorhergehenden
Arbeitsgang herrührt, wandert durch die Leitung 14 und das Filter 6, wo Teer u. dgl. abfiltriert
wird, sowie weiter durch die Leitung 15 in den Kocher 2. Dort wird die Lösung mittels des
indirekten Heizdampfes von 1,5 bis 2 kg/cm2, der durch die Schlange 9 strömt, thermisch zersetzt.
Gleichzeitig wird eine aus dem Behälter 1 kommende Ausgangslösung von S + CS2 mittels der Leitung 8
in den Verdampfer 3 eingeleitet. Die in dem Kocher 2 entwickelten Dämpfe (NH3-H2O-H2S) gelangen
durch die Leitung 10 ebenfalls in den Verdampfer 3 und dort in unmittelbare Berührung mit
der Ausgangslösung, wobei die hierbei abgegebene Wärme zum Abdestillieren des Lösungsmittels verwendet
wird.
Bei dieser Durchsetzung der in 3 befindlichen Flüssigkeitsmasse mit den Dämpfen findet eine Kondensation
des Wasserdampfes statt, wodurch die Lösung vonH2S und NH3 erfolgt, woraus sich wiederum
eine S (NH4)-lösung ergibt.
Die aus dem Verdampfer 3 austretenden Dämpfe (NH3 — H2S — H2O — CS2) wandern durch die
Leitung 11 in den Kondensator 4, wo C S2 und H2 O,
die NH3 und H2S auflösen, kondensiert und durch
die Leitung 12 dem Abscheidegefäß 5 zugeführt werden. Der in dem Gefäß 5 abgeschiedene CS2
wird einer neuen Verwendung zugeführt, während die gleichzeitig angefallene Ammonsulfidlösung
durch die Leitung 13 absatzweise in den Verdampfer 3 zurückkehrt. Die in 4 nicht kondensierten Gase
wandern durch die Leitung 17 ebenfalls in den Verdampfer 3 zurück. Zwischen dem Verdampfer 3 und
dem Kondensator 4 besteht also ein geschlossener Gas- und Dampfstromkreis.
Wenn der gesamte CS., abdestilliert ist, wird der
flüssige Schwefel in dem durch die Leitung 16 gespeisten Gefäß 7 gesammelt. Der Behälter 1 wird
nun mit einer neuen Charge beschickt.
Die Temperatur in dem Verdampfer 3 muß dem Lösungsmittel angepaßt werden.
Gemäß dem gewählten Beispiel ist der Schwefel in C S2 gelöst, doch ist das Verfahren auch bei jedem
anderen Lösungsmittel anwendbar.
Die Anlage und das Verfahren gemäß der Erfindung haben die folgenden Vorteile: 1. Die fühlbare
Wärme der den Kocher 2 verlassenden Gase dient zur Destillation des C S., in dem Verdampfer 3.
2. Es ist keine Wiedergewinnungsanlage für H2S, NH3 und CS2 erforderlich. 3. Es treten keine Verluste
an N H3, H9 S und C S., ein. 4. Der geschlossene
Gaskreislauf dient gleichzeitig zur (gegebenenfalls notwendigen) Kühlung der von 3 kommenden Lösung
und hält einen im wesentlichen konstanten Druck des NH3 und H., S aufrecht, während die
Zersetzung von S (N H4) 2 in dem Verdampfer 3 verhindert
wird. 5. Da der bei der Destillation des C S2 niedergeschlagene Schwefel in gleichem Maße durch
S(NHJ2 gelöst wird, so wird die Bildung eines schwer aufzulösenden Schwefelblockes vermieden.
Der Rahmen der Erfindung wird nicht verlassen, wenn man gleichwertige Anlagen verwendet, sofern
folgenden Bedingungen genügt ist: a) ein Austausch des Schwefels zwischen einem Lösungsmittel
und einer Lösung von S (N H1)2, b) die Destillation
des betreffenden Lösungsmittels mit Hilfe der Destillationsdämpfe der Polysulfidlösung, c) ein Gas-
und Dampfkreislauf, wodurch Dampfwiedergewinnungsvorrichtungen überflüssig werden und ein
Gas- oder Dampfverlust vermieden ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus seiner Verunreinigungen enthaltenden
Lösung in einem organischen Lösungsmittel, gekennzeichnet durch einen Austausch des Schwefels zwischen dem organischen Lösungsmittel
und einer dabei in Polysulfidlösung übergehenden Ammonsulfidlösung, thermische Zersetzung der Polysulfidlösung und Abtrennung
des Schwefels.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das durch thermische Zersetzung der Polysulfidlösung anfallende Gemisch aus Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Wasser
in einem Verdampfer (3) in unmittelbare Berührung mit der Ausgangslösung gebracht und
die hierbei abgegebene Wärme zum Abdestillieren des Lösungsmittels verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Kondensation des
abdestillierten Lösungsmittels gleichzeitig anfallende Ammonsulfidlösung nach Abtrennung
des Lösungsmittels in den Verdampfer zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die hei der Kondensation des abdestillierten Lösungsmittels nicht kondensierten
Gase bzw. Dämpfe ebenfalls in den Verdampfer zurückgeleitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die im Verdampfer gebildete Ammonpolysulfidlösung vor Eintritt in den der
thermischen Zersetzung dienenden Kocher (2) durch ein Filter von dem mitgeführten Teer
befreit wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1975 10.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR818799X | 1948-01-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE818799C true DE818799C (de) | 1951-10-29 |
Family
ID=9269060
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC765A Expired DE818799C (de) | 1948-01-05 | 1950-04-04 | Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus seiner Verunreinigungen enthaltenden Loesung in einem organischen Loesungsmittel |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE494115A (de) |
DE (1) | DE818799C (de) |
FR (1) | FR959632A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4543193A (en) * | 1981-02-20 | 1985-09-24 | Siegfried Peter | Process for preventing the precipitation of elementary sulphur in riser pipes of probes for natural gas |
-
0
- BE BE494115D patent/BE494115A/fr unknown
- FR FR959632D patent/FR959632A/fr not_active Expired
-
1950
- 1950-04-04 DE DEC765A patent/DE818799C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4543193A (en) * | 1981-02-20 | 1985-09-24 | Siegfried Peter | Process for preventing the precipitation of elementary sulphur in riser pipes of probes for natural gas |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR959632A (de) | 1950-03-31 |
BE494115A (de) |
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