DE818671C - Korrosion verhuetende Schleif- und Kuehlfluessigkeit - Google Patents

Description

• Korrosion verhütende Schleif- und Kühlflüssigkeit Es ist bekannt, daß zum Schleifen von Metallen Emulsionen verseifbarer, sog. Bohr- oder Schleiföle in verschiedenster Konzentration Verwendung finden. Diese milchigen und daher undurchsichtigen Emulsionen haben beim Schleifen den Nachteil, den Arbeitsvorgang dem Auge des Schleifers zu entziehen, wodurch Ungenauigkeiten in der Arbeit unvermeidbar sind; derartige Emulsionen neigen im übrigen zum Verschmieren der Schleifscheiben; in besonders hohen Maße beim spitzenlosen Rundschleifen, und zur Bildung von Kalkseifen bei Verwendung von Wasser hoher Härtegrade.
• Das Schleifen mit Soda-Schmierseifen-Gemischen, Soda-Nitrit-Gemischen, oder auch mit reiner Sodalösung hat schwerwiegende Nachteile: es finden infolge der Alkalität derartiger Gemische Angriffe auf die Maschinenfarben statt, es wurden Korrosionserscheinungen an Maschinenteilen beobachtet und schließlich oftmals ungünstiges physiologisches Verhalten solcher Flüssigkeiten auf das Bedienungspersonal festgestellt.
• Chromathaltige Schleifmittel, die an sich zwar einen guten Rostschutz geben, sind wegen ihrer Giftigkeit abzulehnen.
• Eine Schleifflüssigkeit, die allen Anforderungen der Praxis gerecht wird, soll folgende Eigenschaften haben: gute Kühlwirkung, richtig dosierte und für die Erzielung eines guten` Glanzschliffes abgestimmte Schmierwirkung, sichere Korrosionsverhütung, physiologische Unschädlichkeit, kein Angriff auf Lacke und Farben; Schaumfreiheit, möglichst geringe Spänefreundlichkeit, Beständigkeit gegen Härtebildner, Säuren usw.
• Der Erfinder hat sich die Aufgabe gesetzt, eine Schleifflüssigkeit zu finden, die diesen Erfordernissen gerecht wird; und infolge ihrer klaren Durchsichtigkeit auch die visuelle Verfolgung des Arbeitsvorganges ermöglicht. Es wurde erkannt, daß sich dieses Ziel nur auf dem Wege wirklicher chemischer Lösungen erreichen läBt, und gefunden, daß sich wäßrige Lösungen wenigstens eines Aminoalkohols, z. B. eines Äthanolamins, insbesondere des Triäthanolamins und eines oder mehrerer anorganischer Salze, z. B. eines Alkalisalzes der salpetrigen Säure, überragend gut als Schleifflüssigkeit eignen und alle vorgenannten Vorteile besitzen, ohne auch nur einen Nachteil der bekannten Emulsionen aufzuweisen. In Verbindung mit hohen Prozentsätzen von Wasser ergeben sich sehr verdünnte wirkliche Lösungen von höchster Beständigkeit, die im Gegensatz zu Emulsionen weder durch Anhaften an den Schleifstaub mager werden, noch die Härtebildner des Wassers zur Ausfällung bringen. Derartige Lösungen zeichnen sich vielmehr durch eine . außerordentliche Beständigkeit, klare Durchsichtigkeit, hervorragend guten Rostschutz und völlig neutrales Verhalten auch in physiologischer Hinsicht aus. Weiterhin bleiben die Schleifscheiben griffig, und es wird der angestrebte feine Glanzschliff erzielt. Bei Verwendung derartiger Lösungen spielt weder die Härte des Wassers, noch die Bindung der Schleifscheiben, noch die Legierung des Schleifgutes eine Rolle. Es ist nach den gewonnenen Erfahrungen gleichgültig, welchen Härtegrad das Wasser hat, ob keramisch-, silikat- oder gummigebundene Scheiben verwendet werden, und schließlich, ob Eisen, Gußeisen, Aluminium, Kupfer oder Messing verarbeitet wird.
• Die Erfindung sei durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel erläutert: to Teile Triäthanolamin [N (CHQCH2OH)g] und 3o Teile Natriumnitrit werden in 6o Teilen Wasser gelöst (PH-Wert etwa 9). 1 Teil dieser Stammlösung mit ioo Teilen Wasser verdünnt ergibt eine gebrauchsfertige Schleifflüssigkeit, die also nur noch o,1 % Triäthanolamin neben 0,3 °<o Natriumnitrit enthält und deren PH-Wert bei 8,3 bis 8,8 liegt.
• An Stelle von oder neben Natriumnitrit, oder einem anderen Salz der salpetrigen Säure, können andere geeignete anorganische Salze, z. B. Carbonate oder Salze einer Phosphorsäure, oder auch nur Ionen weiterer Säuren, z. B. Phosphorsäure, durch Zugabe solcher freien Säure zugefügt werden. Vor der Schleifbearbeitung von Eisenteilen bleiben diese oft tagelang in den Betrieben liegen und müssen vorübergehend gegen Anrosten geschützt werden. Die hierfür benutzten Präparate stören häufig die anschließende Schleifbearbeitung, verschmieren die Schleifscheiben usw. Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich in entsprechender Verdünnung mit Erfolg auch für einen derartigen Rostschutz verwenden. So wird mit Konzentrationen von nur i % (i Teil Stammlösung des Beispieles auf io Teile Wasser) selbst bei stark korrosionsempfindlichen Grauguß- oder Tempergußlegierungen ein einwandfreier Korrosionsschutz erzielt. Wegen dieser Eigenschaft sind die erfindungsgemäßen Lösungen in entsprechenden Konzentrationen auch als hydraulische Flüssigkeit für die Betätigung von Maschinen aller Art, wie z. B. von Pressen, als Kühlwasser in Kühlsystemen und als Rostschutzmittel geeignet.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Korrosion verhütende Schleif- und Kühlflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer wäßrigen Lösung wenigstens eines Aminöalkohols und wenigstens eines nicht korrodierenden anorganischen Salzes besteht.
2. 2. Schleif- und Kühlflüssigkeit nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminoalkohol ein Äthanolamin, insbesondere das Triäthanolamin Verwendung findet.
3. 3. Schleif- und Kühlflüssigkeit nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als nicht korrodierendes anorganisches Salz das Salz einer anorganischen, Stickstoff enthaltenden Säure, vorzugsweise ein Alkalisalz der salpetrigen Säure (z. B. Na N O=) Verwendung findet. Schleif- und Kühlflüssigkeit nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Ionen einer nicht korrodierenden, anorganischen Säure, z. B. Phosphor- und bzw. oder Chromsäure anwesend sind. 5. Schleif- und Kühlflüssigkeit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozentsatz des Aminoalkohols (Triäthanolamin) in der Größenordnung bis zu o,2% in der gebrauchsfertigen Schleifflüssigkeit liegt.