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Verfahren und Vorrichtung zum Aufschrauben der Hütchenverschlüsse
auf Tuben u. dgl.
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Bisher war es üblich, die als Hütchen bezeichnetell Tubenverschlüsse
auf die Tubenköpfe in der Weise aufzusclll-alll)em damit matl die Tube auf einen
sich drehenden Dorn aufsetzte und das Hütchen von Hand an das Tuben- oder Hülsengewinde
heranbrachte. Das Hütchen wurde dann weiter mit der Hand festgehalten und schraubte
sich infolge der l)reluollg der Tube auf den Kopf derselben auf.
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Dieses im wesentlichen manuelle Verfahren war einerseits hinsichtlich
des notwendigen Einsatzes besonderer Arbeitskräfte und der von ihrer Geschicklichkeit
abhängigen Dauer für die Herstellung derartiger Massenartikel unwirtschaftlich und
zeitrauhend. Andererseits hatte es körperliche Schädigungen des Bedienungspersonals
zur Folge, da das Hütchen nach beendetem Aufschrauben von der sich drehenden Tube
mitgenommen wurde.
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Bis der betreffende Arbeiter darauf reagierte und das Hütchen losließ,
hatte es sich bereits einige Male zwischen seinen noch fest zufassenden Fingern
gedreht, wodurch ein Wundwerden derselben besonders bei geriffelten oder gar eckigen
Tubenverschlüssen eintrat. Hiergegen hat man bisher vergeblich geeignete Maßnahmen
anzuwenden versucht.
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Um nun die genannten Mängel zu beseitigen, soll das bisherige Verfahren
durch ein rein maschinelles und vollkommen automatisches ersetzt werden, das gemäß
der Erfindung darin besteht, daß jeweils ein Hütchen mittels einer Zubringervorrichtung
in eine zu der zu verschließenden, in einer Haltevorrichtung für vorzugsweise mehrere
Tuben gelagerten Tube gleichachsige Lage ge-
bracht, dann mittels
einer Klemmvorrichtung der betreffenden, rotierenden Tube entgegenbewegt und nach
dem Aufschrauben auf dieselbe von der Klemmvorrichtung wieder freigegeben wird.
Im Anschluß daran wird durch eine geeignete, gemeinsame Steuerung der verschiedenen
Vorrichtungen das nächste Hütchen auf die nächste Tube in gleicher Weise aufgeschraubt.
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Die zur Durchführung eines solchen neuen Verfahrens dienenden Vorrichtungen
sind im einzelnen durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Die Zubringervorrichtung
für die Tubenhütchen hat eine von einem Vorratsbehälter ausgehende, ein selbsttätiges
Nachrutschen der Hütchen ermöglichende Führungsrinne und durch diese von entgegengesetzten
Seiten wechselweise hindurchgreifende Sperrstifte. Diese sind so angeordnet und
werden in bestimmten Zeitabständen hin und her bewegt, daß jeweils nur ein Hütchen
in die Klemmvorrichtung gelangt.
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Die Klemmvorrichtung für die Tubenhütchen besteht aus zwei an einem
Tragkörper schwenkbar gelagerten Zangenbacken, die mittels geeigneter Antriebsglieder
in bestimmten Zeitabständen wechselweise im Öffnungs- und Schließsinne der Zange
betätigt werden. Durch einen auf den Tragkörper einwirkenden Steuermechanismus werden
die Zangenbacken nach dem Schließen aus der Ebene der Führungsrinne der Zubringervorrichtung
der Tuben, nach dem Öffnen in entgegengesetzter Richtung in die Ausgangslage zurückbewegt.
Die Zangenbacken werden in dem einen, vorzugsweise im Schließsinne mittels geeignet
ausgebildeter und angeordneter Federn und im anderen, vorzugsweise im Öffnungssinne
mittels eines etwa durch eine umlaufende Kurvenscheibe über einen Hebel gesteuerten
Knebels betätigt.
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Der Zangenträger ist auf einer Achse angeordnet, die mittels eines
an ihr gelenkig angreifenden und durch eine mit einer umlaufenden Welle verbundene
Kurventrommel gesteuerten Gestänges hin und her bewegt wird.
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Die Haltevorrichtung für die Tuben ist in an sich bekannter Weise
als Revolverscheibe mit über ihren Umfang gleichmäßig verteilten, drehbar gelagerten
Dornen zum Aufschieben je einer Tube ausgebildet. Diese Scheibe wird, wie bei der
Herstellung und Füllung von Tuben üblich, mittels eines geeigneten Schaltantriebes,
z. B. eines Klinkeneingriffes oder eines Malteserkreuzes, intermittierend um jeweils
einen Dornabstand gedreht.
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Dabei wird der jeweils der Klemmvorrichtung gegenüberliegende Dorn
mit einer Antriebswelle gekuppelt und etwa durch Reibradgetriebewirkung im Sinne
des Aufschraubens eines Hütchens auf den mit Gewinde versehenen Tubenhals in Umdrehung
versetzt.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer auf der Zeichnung
beispielsweise dargestellten Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens.
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Fig. I zeigt, teilweise im Schnitt, die Gesamtanordnung der zum automatischen
Aufschrauben von Tubenhütchen gemäß der Erfindung dienenden Vorrichtungen in einer
gleich- bzw. parallelachsigen Ebene zu den Hütchen und den Tuben, während Fig. 2
die Klemmvorrichtung für sich in Vorderansicht wiedergibt.
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Über einem Gehäuse I, das die weiter unten im einzelnen erläuterten
Antriebselemente zum Zuführen und Aufschrauben der Tubenhütchen 2 enthält, ist ein
kastenförmiger Vorratsbehälter 3 in geneigter Lage angeordnet. Von der tiefstliegenden
Kante dieses Behälters geht eine zunächst in der Richtung seiner Unterseite verlaufende
und dann in die Senkrechte umbiegende Führungsrinne 4 aus, die an ihrem unteren
Ende von einer den Durchmessern des Gewinde- und des Kopfteiles der Hütchen entsprechenden,
etwa halbkreisförmigen Aussparung 5 eines zangenartigen Werkzeuges begrenzt wird.
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Drei mit einer verschiebbaren Achse 6 fest verbundene Sperrstifte
7 bis 9 erstrecken sich oberhalb der Zangenaussparung 5 in verschiedener Höhe abwechselnd
von entgegengesetzten Seiten quer zur Führungsrinne, derart, daß in der einen Endlage
der Achse der oberste und der unterste Sperrstift 7, 9 und in der anderen Endlage
der Achse der mittlere Sperrstift 8 durch die Führungsrinne hindurchgreifen bzw.
-greift, deren Rückwand in dem betreffenden Bereich schlitzförmig ausgespart ist.
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Die Achse 6 wird von einem Führungskörper 10 getragen, über den sie
mit einer anderen, im Gehäuser gelagerten und mit einer Ninfte 1 1 versehenen Achse
I2 verbunden ist. Der Führungskörper Io dient außerdem zur Lagerung für das eine
Ende eines Knel,elscliaftes 13. dessen am anderen Ende außerhalb des Gehäuses angeordneter
Kopf 14 in zueinander etwas versetzte hall>kreisförmige Aussparungen 15, I6 von
zwei Zangenbacken I7, I8 eingreift (vgl. Fig. 2). Diese Zangenbacken bilden oben
gemeinsam die bereits erwähnte Aussparung 5 und sind unten auf je einem an einem
Tragkörper 19 I,efestigten Zapfen 20 schwenkbar gelagert. Auf gegenüberliegenden
Seiten an den Tragkörper 19 angeschraulte Blattfedern 2I, 22 halten die leiden Zangenbacken
in der aus Fig. 2 ersichtlichen Schließlage. Der Tragkörper selbst ist auf dem einen
aus dem Gehäuse herausragenden Ende der Achse I2 angeordnet.
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Der Knebelschaft 13 ist mit dem einen Ende eines Hebels 23 verbunden,
dessen anderes Ende in einer Kurvenscheibe 24 geführt ist. die sich auf einer Welle
25 befindet. Diese Welle ist über ein Kegelradgetriebe 26, 27 mit einer Antriebswelle
28 gekuppelt und trägt außerdem eine Kurventrommel 29, in der ein im Gehäuse schwenkbar
gelagertes Gestänge 30 geführt ist. dessen beim Drehen der Welle 25 hin und her
schwingendes Ende mit der Muffe I 1 der Achse 12 gelenkig ierl,unden ist.
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In einem gewissen Abstand von der vorstehend beschriebenen Einrichtung
ist eine Trommelscheilie 3I angeordnet, die an ihrem Umfang in gleichmäßi-
gen
Alständen eine Anzahl drehbar gelagerter l)oriie 32 enthilt und mittels eines an
sich bekaiinten Klinkenantriehes 33 über ein Zahnrad 34 intermittierentl um jeweils
einen Dornabstand weitergedreht wird. Die Drehachse der Trommelscheil)e und damit
auch ihre Dorne, auf welche Tul)ellllülsen 35 stramm aufgezogen werden, liegen I>arallelachsig
zu den Tubenhütchen 2 im senkrechten Teil der Führungsrinne 4. Außerdem liegt der
jeweils an der untersten Stelle der Trommelscheil>e befindliche Dorn in gleicher
Höhe genau der ZangcnaussI,arung 5 gegenüber. In dieser Lage ist der betreffende
Dorn über seinen auf der entgegengesetzten Seite der Tubenhülse angeordneten Zapfen
36 im Eingriff mit einem Zapfen 37 einer Antrielswelle 38, durch die er in Umdrehung
versetzt wird.
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Das automatische Aufschrauben der Tubenhütchen geht in folgender
Art und Weise vor sich: Durch die mittels der Achse 6 hin und her bewegten Sperrstifte
7 bis 9 wird von den über die Führungsrinne 4 nachrutschenden Hütchen 2 jeweils
ein Hütchen in die Zangenaussparung 5 durchgelassen, die vorher durch eine entsprechende
Bewegung des Knebels 14 etwas geöffnet wurde und dann ganz geschlossen wird, wodurch
das Hütchen fest eingeklemmt wird. Nunmehr bewegt sich der Zangeaeträger 19 mit
dem eingeklemmten Hütchen in der Richtung des Pfeiles I auf die Tube zu, welche
sich gerade auf dem untersten Dorn befindet ufnd mit diesem gedreht wird.
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Sobald das Tubenhütchen auf diese Weise fest auf die betreffende
Tube aufgeschraubt ist, wird die Zange I7, I8 mittels des Knebels 14 geöffnet.
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Gleichzeitig bewegt sich der Zangenträger infolge der durch die Führungselemente
29, 30 bewirkten Verschiebung seiner Tragachse 12 in die Ausgangslage zurück. hlit
dieser Bewegung ist über den Führungskörper 10 eine axiale Verschiebung der Sperrstifte
7 bis g gekuppelt, derart, daß ein weiteres I Hütchen in die Zange gelangt. Inzwischen
ist die Trommeischeibe 3I um eiinen Dornabstand weitergeschaltet worden, so daß
die nächste Tube zum Aufschrauben eines Hütchens bereit ist.
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Die Bewegungen der Achsen 6 und I2 sowie des Knebels 14 werden, wie
sich aus der vorstehenden I9eschreii)ung uqid der Darstellung auf der Zeichnung
ergil)t, sämtlich von der Welle 25 gesteuert und sind damit zeitmäßig auf ein Zusammenwirken
im Sinne der Durchführung Ides vorgesehenen Verfahrens abgestellt. Außerdem muß
die Antriebswelle 28 für diesen Teil der Gesamteinrichtung mit dem Klinkenantrieb
33 der Trommelscheibe 3I entsprechend gekuppelt sein.
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L)er Erfindungsgedanke läßt sicli natürlich auch mit gewissen baulichen
Abänderungen der betreffendeniVorrichtungen durchführen. Insbesondere ist es möglich,
an Stelle einer besonderen Haltevorrichtung für die Tuben, die mit entsprechenden
Vorrichtungen versehenen, ohnehin vorhandenen Maschinen zum Herstellen oder Bearbeiten
von Tuben (Tubendrellbänke, Lackiermaschinen, Bedruckmaschinen usw.) zu verwenden
und die Zu-