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Kettenschrämmaschine für steile Lagerung Die Erfindung betrifft eine
Kettenschrämmaschine für die Gewinnung von Kohle aus der steilen Lagerung.
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Bisher wurden Schrämmaschinen hierfür durchweg beim Abbau mit schwebendem
Verhieb benutzt, so daß die Vorschubbewegung aufwärts gerichtet war. Bei dieser
Gewinnungsart ist es unmöglich, unterhalb der arbeitenden Schrämmaschine den Ausbatt
einzubringen, weil die mit ihm beschäftigten Leute durch den Kohlenfall gefährdet
sind. Erst wenn der Schram vollendet und abgekohlt worden ist, kann der Ausbau beginnen.
Es sind also beide Tätigkeiten in verschiedenen Schichten auszuführen.
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Das Ziel der Erfindung ist nun eine Schrämmaschine, welche das Gewinnen
und Lösen der Kohle in der fallenden Verhiebrichtung möglich macht, denn dann kann
in dem jeweils über der Schrämmaschine befindlichen Strebabschnitt schon während
des. Schrämens verbaut werden. Als weiterer Vorteil des fallenden Verhiebes ergibt
sich eine geringere Beanspruchung der Schrämwinde, weil ein Teil des Schrämwiderstandes
von dem Gewicht der abwärts gehenden Maschine überwunden wird.
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Nach der Erfindung sind die Schrämwerkzeuge vor dem Maschinenkörper,
also unterhalb, derart angeordnet, daß dieser sich im anzukohlenden Schrämfeld befindet.
Hierzu ist am Schrämkopf ein langer Schrämarm etwa parallel zur Stoßrichtung starr
angeordnet und an diesem nahezu im rechten Winkel am vorderen Umlenkende ein nach
oben abgeknickter Schrämarm zum Schrämen in einer schräg zum Stoß abfallenden Ebene,
und zwischen dem Maschinenschrämkopf und dem vorderen Umlenkende ist ein dritter
Schrämarm angefügt, welcher
am äußeren Ende aufwärts gebogen ist
und sowohl am Liegenden wie auch senkrecht dazu in der Ebene des neuen Kohlenstoßes
schrämt.
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Der vordere, nach oben schräg abgeknickte Schrämarm erzeugt eine nach
dem vorderen Stoß einfallende Schrämfläche, auf welcher die vom Hangenden gelöste
Kohle in das Förderfeld abgleiten kann. Durch den zweiten Querarm wird die unter
dem schrägen Schram befindliche Kohle vom Liegenden und am neuen Stoß bis auf eine
verhältnismäßig schmale Wurzel freigelegt. Um diese von .dem neuen Stoß abzudrücken,
ist als Schrämmaschinenkörper rechtwinklig zur Längsachse ein Ausleger starr befestigt,
welcher an seinem auf den neuen Stoß zugerichteten Ende eine in den senkrechten
Schramschlitz einzuführende Abdrückvorrichtung trägt. Mit diesen Einrichtungen ist
es möglich, das entstehende Haufwerk quer in das Förderfeld zu bewegen, auch wenn
der Stoß im Generaleinfallen liegt, so daß keine Querneigung des Liegenden vorhanden
ist. Der Maschinenkörper braucht sich daher nicht an der dem Stoß nächstgelegenen
Stempelreihe abzustützen, wenn es auch vorteilhaft ist, ihn an dieser mit einer
Gleitkufe zu führen. Eine geringe Schrägstellung des Stoßes, wie sie meist mit Rücksicht
auf den Schlechtenverlauf gewählt wird, begünstigt natürlich die Querbewegung des
Haufwerks, ohne daß die Führungsstempel vom Maschinenstempel stärker belastet und
aus ihrem Standort herausgebracht werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i zeigt die Anordnung in einer Draufsicht; die Abb. 2 teilweise
in Ansichtsrichtung 4 eine Seitenansicht; die Abb. 3 und 4 sind Schnitte nach a-a
und b-b in Abb. i ; die Abb. 5 zeigt in Ansicht der Pfeilrichtung c, die Abb. 6
in Draufsicht die Abdrückvorrichtung. In Abb. i ist mit i der alte, mit 2 der neue
Kohlenstoß, mit Pfeil 3 die Richtung des Einfallens, mit 4 die Richtung des Quergefälles
bezeichnet. 5 ist die Grenze des in Richtung c vor sich gehenden Verhiebs. Mit den
Linien 6 ist der Verlauf der Schlechten angedeutet. Die Schrämmaschine 7 ist mit
einer seitlichen Gleitkufe 8 an der Stempelreihe 9 entlang geführt. Von ihrem Schrämkopf
io erstreckt sich etwa gleichlaufend oder in einem spitzen Winkel zum Kohlenstoß
i und in der Kohle der Schrämausleger i i, % um welchen eine durch das Kettenrad
12 angetriebene Schrämkette umläuft und ihrerseits wieder ein Umlenkkettenrad 13
antreibt. Mit dem Kettenrad 13 ist ein zweites gleichachsig verbunden, welches die
Schrämkette des etwa im rechten Winkel zum Ausleger i i angesetzten Schrämarmes
14 antreibt, welcher nach aufwärts schräg abgeknickt ist. Zwischen den Kettenrädern
12 und 13 ist ein dritter Schrämarm 15 angeordnet, welcher am Liegenden, also unter
der Schrämebene des Auslegers i i, schrämt und mit seinem um 9ö° nach oben abgewinkelten
Abschnitt 16 einen zum Liegenden senkrechten Schlitz 17 (Abt. i) schneidet, welcher
den neuen Kohlenstoß 2 ergibt. Für die Schrämkette des Auslegers 15 ist auf dem
Ausleger i i ein Kettenrad angeordnet, welches zweckmäßig eine besondere Betriebliche
Verbindung, etwa durch einen Kettentrieb 18, mit der Welle des Kettenrades 12 erhält.
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Die in den Schlitz 17 eingreifende Brechvorrichtung wird von dem am
Schrämkopf io befestigten Arm i9 getragen. Iri der Darstellung (Abt. 5 und 6) sind
an einem T-förmigen Halter 20 zwei flügelförmige Drehstücke 21 senkrecht übereinander
gelagert, welche unmittelbar neben ihrer Lagerung Armstummel 22 haben. An diesen
Stummeln greifen gelenkig befestigte Laschen 23 an, die paarweise angeordnet und
an dem Zugstangenkopf 24 miteinander gelenkig verbunden sind. Die Zugstange 25 wird
von einer am Schrämkopf 1o angeordneten Kurbel hin und her bewegt und bewirkt dabei
kurze Drehausschläge der Drehstücke 21, welche sich gegen die Schlitzwände stemmen
und einen in der Querrichtung .4 wirksamen Druck auf die von Schlechten 6 durchzogenen
Kohlenblöcke ausüben und sie zum Abgleiten bringen. Die Vorschubbewegung besorgt
zweckmäßig ein längs des Stoßes i verlegtes und an den Strebenden verankertes Spillseil,
welches um eine auf der Schrämmaschine sitzende Spilltrommel geschlungen ist. Je
nach Drehrichtung der Spilltrommel bewegt sich die Schrämmaschine aufwärts oder
abwärts. Außerdem wird die Schrämmaschine mit einem Sicherheitsseil an einer in
der oberen Strecke verankerten Sicherheitswinde angehängt. Diese unterstützt bei
der rascheren Aufwärtsbewegung die Spilltrommel der Schrämmaschine und ist zweckmäßig
für die Abwärtsbewegung durch eine Fliehkraftkupplung an eine Haltebremse oder Halteklinke
angeschlossen.
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Wenn die Schrämmaschine den Stoß i entlang von oben bis unten geschrämt
hat, werden die quer gerichteten Schrämausleger mit Rücksicht auf die inzwischen
längs des neuen Stoßes 2 errichtete Stempelreihe etwa um 9o° auf den Längsausleger
i i zu eingeschwenkt, hierauf die Vorschubrichtungg auf Eilfahrt in entgegengesetzter
Richtung umgeschaltet und die Schrämmaschine im gleichen Feld wieder an das obere
Strebende gefahren. Alsdann wird sie in einem vorbereiteten Stall um Feldesbreite
umgesetzt. Wenn dann der Ausbau in dem abgekohlten Feld vollends eingebracht ist,
kann die neue Schrämfahrt beginnen.