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Federung, insbesondere für landwirtschaftliche Fahrzeuge Die Entwicklung
geländegängiger Fahrzeuge, wie sie insbesondere in Land- und Forstwirtschaft Verwendung
finden, wurde durch zwei Neuerungen entscheidend beeinflußt, und zwar durch die
Einführung des Luftreifens und durch die Schaffung weitgehend verwindungsfähiger
Fahrzeuge. Der niedrige Luftreifen schuf in Verbindung mit der unmittelbar über
den Reifen liegenden verwindungsweichen Pritsche einen Laderaum mit großer, ebener
Grundfläche und niedriger Schwerpunktlage. [in Gegensatz zu den im Kraftfahrzeug-
und Anliängerbau üblichen Konstruktionen gestattete das verwindungsfähige Fahrgestell
ohne Zuhilfenahme von Federn den Ausgleich aller praktisch vorkommenden Fahrbahnunebenheiten
und ermöglichte eine st:iti<lige Vierpunktunterstützung der Lade-Fläche. Es entwickelten
sich die verschiedensten Ausführungsformen, die im wesentlichen auf zwei Grundtypen
zurückgeführt werden können.
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Fahrzeuge der einen Art haben verwindungsweiche Profilträger, die
fest mit den Achsböcken verbunden sind. Querverbindungen werden vermieden oder an
den Längsträgern derartig befestigt, daß sie deren Verwindungsweichheit möglichst
wenig beeinträchtigen. Um die bei diesen Fahrzeugen an den Verbindungsstellen zwischen
Achsböcken und Längsträgern auftretenden unkontrollierbaren Beanspruchungen zu vermeiden,
Kind bei Wagen der zweiten Art die Längsträger mit den Achsböcken so verbunden,
daß sie gegen die Lager schwingen und in wenigstens einem der Lager sich drehen
können. Im allgemeinen sind
die Achsböcke derartiger Fahrzeuge durch
einen Langbaum miteinander verbunden. Man erhält dadurch ein Fahrzeug, welches sich
an größte Unebenheiten der Fahrbahn anpaßt.
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Vorwiegend werden beide Bauarten für Gespann- und Schlepperzug ungefedert
gebaut; man begnügt sich im allgemeinen mit der Federung des Luftreifens.
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Mit zunehmender Steigerung der Geschwindigkeit neuerer Schlepper ist
vor allem auf schlechten Straßen eine Federung erwünscht. Allerdings soll sie keine
Gelände- und Fahrbahnunebenheiten ausgleichen, sondern nur in Verbindung mit dem
Luftreifen die Fahrbahnstöße mildern. Dementsprechend kann sich die Federung auf
die Erfüllung dieser Aufgabe beschränken. Besondere Vorteile bietet infolge ihres
geringen Gewichts, niedrigen Preises, geringen Platzbedarfs und guter Federeigenschaften
die Wendelfeder in ihren verschiedenen Formen. Man hat sie daher zur Federung geländegängiger
Fahrzeuge in verschiedenen Ausführungen angewandt. Die Führung der schwingenden
Teile wurde dabei durch Blattfedern mit Gehängen, Führungshülsen oder Führungsschienen
bewerkstelligt. Sie bedürfen der Schmierung und Pflege und gewährleisten beim Fahren
am Hang und im unebenen Gelände keine einwandfreie Führung der schwingenden Teile.
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Die Erfindung beseitigt die erwähnten Mängel. Die Führung der- durch
Wendelfedern getragenen Fahrzeugteile wird durch gelenklose, elastische Lenker bewirkt,
welche fest mit dem Achsbock verbunden sind. Die Lenker werden so ausgebildet bzw.
mit den schwingenden Teilen verbunden, daß diese senkrecht zum Achsbock schwingen
können. Erreicht wird dies durch Lenker, die ihre Länge elastisch vergrößern oder
verringern können, durch Einschaltung elastischer Körper in die Lenker oder durch
Ausnutzung der elastischen Verbindung zwischen Ladebrücke und Längsträger.
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In den Abb. i bis 5 sind verschiedene Ausführungsbeispiele schematisch
dargestellt. Abb. i zeigt einen Querschnitt durch die wesentlichen Teile des Fahrzeuges.
Die rohrförmigen Längsträger i ruhen in den Lagern 2, die durch ein oder mehrere
hintereinanderliegende als Lenker dienende Federblätter 3 geführt werden. Die Last
wird durch die Federn 4 aufgenommen, die sich ebenso wie der Bock 5 gegen den Achsbock
6 abstützen. Der Achsbock kann sich in bekannter Weise um den Langbaum 7 drehen,
so daß Bodenunebenheiten durch Verschwenken der beiden Achsböcke ausgeglichen werden.
Lager 2 und Längsträger i folgen jeweils den Lageänderungen des Achsbockes 6, ebenso
können sich die Längsträger gegenüber der Ladebrücke bewegen, da sie durch Federbügel
8 elastisch mit dieser verbunden sind. Das ganze System verhält sich so, als ob
die Lager 2 in der üblichen Weise unmittelbar auf dem Achsbock 6 befestigt wären.
Die elastische Verbindung zwischen Längsträgern und Ladebrücke gestattet aber auch
Schwingungen des Trägersystems gegenüber den Achsböcken, obwohl die zur Führung
der gegeneinander schwingenden Teile dienenden Federblätter mit beiden ohne besondere
Gehänge verbunden sind.
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Abb.2 zeigt die Ausbildung des Federblattes i i, wenn die rohrförmigen
Längsträger 9 nicht elastisch mit der Ladebrücke verbunden sind.
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Nach Abb. 3 bestehen die Längsträger 13 aus U-Profilen. Sie sind einerseits
mit der Ladebrücke 14 fest und anderseits mit den Federblättern 3 unter Zwischenschaltung
eines elastischen Körpers 15, z. B. aus Gummi, verbunden, der gleichzeitig die Belastung
auf die darunterliegende Feder 4 überträgt und dabei auch als Puffer wirkt. Der
Gummi kann ganz oder teilweise durch die Elastizität des Trägerprofils ersetzt werden.
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In Abb. 4 und 5 ist auf die Einschaltung eines Federblattes verzichtet.
Nach Abb. 4 wird der U-Profilträger 16 gegenüber dem Achsbock 6 unter Zuhilfenahme
der Böcke 18 und i9 durch den Gummikörper 17 geführt. Er vereinigt in sich die Eigenschaften
des Lenkers und des elastischen Zwischengliedes. Die senkrechte Belastung wird auch
hier durch die Wendelfeder .4 auf den Achsbock 6 übertragen. In Abb. 5 hat der elastische
Körper 22, der ebenfalls die Aufgabe des Lenkers und des elastischen Zwischengliedes
in sich vereinigt, die Form einer kreisrunden Platte mit ringförmigem Wulst. Sie
ist mit Hilfe von Klemmringen 23, 24 auf einem zylindrischen Gehäuse 25 befestigt,
welches seinerseits mit dem Achsbock 6 fest verbunden ist. Der senkrechte Druck
wird vom Träger 2o über ein Zwischenstück 21 auf die Feder 4 übertragen. Der an
der Unterseite der Platte befindliche Zapfen wirkt bei starkem Durchfedern als Puffer.
Die Gummimembran bewirkt eine besonders gute Führung der schwingenden Teile.
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Form und Anordnung der Federung gestatten gleiche Ausführung von Fahrgestell
und Aufbau für gefederte und ungefederte Wagen, außerdem ist der nachträgliche Einbau
der Federung ohne besonderen Aufwand möglich.
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Statt der einfachen Wendelfedern können auch solche mit Dämpfung verwendet
werden.